Da kann man auch mal klatschen!

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    Da kann man auch mal klatschen!

    Auf dem Betze wird erst abgepfiffen, wenn der 1. FC Kaiserslautern das Führungstor erzielt hat. So war es auch diesmal, wenn auch nicht für alle Beteiligten zufriedenstellend.


    Es war alles angerichtet für ein tolles Fußballspiel, bei dem es viele Wiedersehen zu feiern gab: Florian Pick und Dominik Schad kehrten als aktive Spieler ebenso an ihre alte Wirkungsstätte zurück wie ihr Trainer Sascha Hildmann. Jean Zimmer feierte bei eiskaltem, aber sehr heiterem Februarwetter sein Comeback in der Startelf der Roten Teufel. Und die Preußen reisten erstmals seit fünf Jahren wieder in die Pfalz und komplettierten mit ihren gut 2.000 mitgereisten Anhängern die insgesamt 42.901 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion. Klingt alles feierlich und schreit förmlich nach einem würdigen Rahmen - doch der Blick auf den Rasen ließ nichts Gutes erahnen.


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    “Anfangball” im Sandkasten


    Markus Anfang hat dem FCK eine DNA verpasst, die den Spielern die Angst vor dem Ballbesitz genommen hat. Einmal ins Spiel gekommen, zeigen die Mannen rund um die Schaltzentrale Ritter und Kaloc, was sie im direkten Passspiel mit dem Ball zu leisten im Stande sind. So haben sich die Spielanteile in der Anfangsphase deutlich zugunsten der Lautrer verschoben, da der Aufsteiger aus dem Münsterland kein gesteigertes Interesse am Ball zeigte. Dass daraus keine gefährlichen Szenen entstanden sind, lag auch an den schlechten Platzverhältnissen im weiten Rund des Stadions. Allen Akteuren fiel es sichtlich schwer, Bewegungen zu starten oder zu stoppen, was sich naturgemäß zum Nachteil der Mannschaft auswirkte, die versuchte, das Spiel aufzubauen.


    Mit dem neuen Innenverteidiger, den die Roten Teufel aus Augsburg geliehen haben, kam mit Maxi Bauer der passende Mann für diesen Acker. Zusammen mit seinen neuen Kollegen Elvedi, Sirch und später dem Kid Rock-Lookalike Heuer machte er seine Sache ordentlich und ließ zu keinem Zeitpunkt Anpassungsprobleme erkennen. Erik Wekesser hingegen schien von einer Mischung aus mangelndem Selbstvertrauen und Angst vor Platzfehlern besonders beeindruckt. Dass er es eigentlich besser kann, zeigte er bei einer seiner wenigen Offensivaktionen zu Beginn der zweiten Halbzeit, als er den Münsteraner Rechtsverteidiger wie einen Schulbuben aussehen ließ, den Ball von halblinks in den Strafraum der Preußen flankte, woraus schließlich das 1:0 durch Kapitän Marlon Ritter (durch wen denn auch sonst) resultierte.

    Spielerische Rhythmusstörungen


    Der frühen Führung nach Wiederanpfiff ging eine erste Halbzeit voraus, in der sich die Betzebuben über einen Rückstand nicht hätten beschweren dürfen: Die eigenen Angriffsbemühungen verpufften zu schnell, während Münster in der 17. Minute ein Abseitstor erzielte. 15 Minuten später rettete Julian Krahl zweimal mit Weltklasse-Reflexen gegen den Heimkehrer Pick. Die Grafik, die den xGoals-Verlauf auf einem Zeitstrahl darstellt, dürfte nach diesen heiklen Szenen wie die Kurve auf dem EKG des geneigten FCK-Fans ausgesehen haben. Um diesen Eindruck noch in Halbzeit 1 umzukehren, half auch eine klassische “Kalli-Kaloc-Granate” kurz vor dem Pausentee nicht nachhaltig.


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    Nach dem bereits erwähnten Führungstor wirkten die Hausherren deutlich sicherer: Der Ball lief sehenswert durch die Reihen der Pfälzer und vor allem das Trio Zimmer-Yokota-Ritter zeigte in einigen Szenen Fußball zum Zungenschnalzen. Preußen fand indes nur noch mit den “Einwurfgeschossen” ihrer Nummer 16 (Paetow) statt. Den Platzwarten auf dem Betzenberg sei die taktische Maßnahme nahegelegt, bei solchen Einwurfmonstern künftig die Werbebanden näher ans Spielfeld zu rücken und Lücken zu schließen, damit Spieler wie Paetow nicht gefühlt bis zum Stiftsplatz in der Lautrer Innenstadt laufen können, um dann Anlauf zu nehmen und den Ball über 30 Meter fast direkt ins Tor zu katapultieren.

    Die gelbe Zunft im Fokus


    Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Kinsombi war - sinnbildlich für das gesamte Spiel - auf den furchtbaren Rasen (Krahls schlechter Abstoß) und auf den simplen Bilderbuch-Spielzug der Preußen zurückzuführen. Ein Konter der Lautrer in der Nachspielzeit, vollendet von Sirch nach Vorlage des eingewechselten Alidou, stellte den Spielstand auf ein durchaus gerechtes 2:1. Doch wer glaubte, dass sich die ekstatischen Gemüter der FCK-Fans nach dem Führungstor auf das Feiern der drei Punkte fokussieren würden, hatte die Rechnung ohne das Schiedsrichtergespann um Patrick Schwengers gemacht.


    Marlon Ritter hat eine “Dreckspatzigkeit” an sich, die es jedem Gegner besonders schwer macht, gegen ihn zu spielen. Er sucht gerne den strafbaren Kontakt im Zweikampf, um aussichtsreiche Freistoßpositionen zu kreieren und die Abwehrspieler unter Druck zu setzen. Münsters Scherder hatte nach 14 Minuten genug davon und räumte die Nummer 7 der Roten Teufel rüde ab, was zurecht mit Gelb geahndet wurde. Dass er nach einer Viertelstunde und einem weiteren verwarnungswürdigen Foul nicht vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, brachte die Gemüter der Lautrer Spieler und der Trainerbank zum Kochen. Auch die gelbe Karte wegen Meckerns für Thomas Hengen zehn Minuten vor der Pause konnte den Zorn der Pfälzer nicht lindern, da das Schiedsrichterteam dem Zeitspiel der Preußen kaum Einhalt gebot. Lediglich der Torhüter von Münster sah in der zweiten Hälfte die gelbe Karte.

    Die Wochen der Wahrheit


    Die Emotionen gipfelten in einem Eckstoß der Münsteraner in der 90+4. Minute, der ausgeführt und von der Abwehr der Roten Teufel verteidigt wurde. Schiedsrichter Schwengers wollte diesen Eckball jedoch mit einem Pfiff freigeben, weshalb er nicht, wie einige im Stadion fälschlicherweise interpretierten, in der Folge das Spiel beendete, sondern zur Wiederholung der Standardsituation pfiff. Ob er auch ein 2:2 der Preußen nach dem Eckball zurückgepfiffen hätte, weiß nur er selbst. So aber war die Partie kurz darauf beendet und bei Markus Anfang brachen alle Dämme: Er stürmte auf den Schiedsrichter zu und konnte auch von seinen Spielern um Kenny Redondo nicht davon abgehalten werden, den Offiziellen seine Sicht der Dinge mitzuteilen. In der Folge sah der Coach für sein “energisches” Anlaufen die Rote Karte und applaudierte anschließend den Lautrer Fans, die Schmähgesänge gegen den Unparteiischen anstimmten. Hier wird das Sportgericht bei der Strafzumessung genauer hinschauen.


    Nächste Woche geht es nach Berlin, dann nach Hannover und schließlich zum anderen HSV an die Elbe. Die Punkteausbeute mit neun Zählern aus drei Spielen in 2025 ist optimal und sollte zusammen mit den torhungrigen Spielern in einer sehr geschlossen wirkenden Mannschaft wie Wind unter den Flügeln wirken, um auch gegen die Schwergewichte der Liga nicht leer auszugehen. Man darf gespannt sein, wie die Mannschaft auf die Abwesenheit des Trainers reagieren wird, der mindestens ein Spiel von der Tribüne aus verfolgen muss.

  • War nicht schlau vom Coach, aber Emotionen müssen auch mal raus und macht Ihn für mich menschlich. Wir Fans verlangen emotionale Spieler und dann soll auch unser Trainer so sein dürfen. Also Coach, weiter so das gehört zu uns Lautrer :teufel:

    PS. Vielleicht nicht so schnell zum Schiri rennen ^^

  • Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Lautern im Stile einer Spitzenmannschaft


    FCK-Insights: Lautern im Stile einer Spitzenmannschaft

    Der 1. FC Kaiserslautern musste gegen Preußen Münster eine richtig harte Nuss knacken, um einen späten und schmeichelhaften Sieg einzufahren. Das zeigen auch die Statistiken des Spiels.


    12 Punkte und 10 Tabellenplätze trennten den 1. FC Kaiserslautern vor dem Heimspiel gegen den SC Preußen Münster. Auf dem Platz war von diesen Unterschieden allerdings nicht viel zu sehen. Zwar hatte der FCK mit 59 Prozent (bundesliga.de) deutlich mehr Ballbesitz als die Mannschaft des ehemaligen Lautern-Trainers Sascha Hildmann, doch der Aufsteiger kam vor allem durch viel Einsatz und seine Konterstärke ins Spiel. Zudem gelang es den Gästen bis zum Führungstreffer durch Marlon Ritter, den Spielfluss durch viele Spielverzögerungen zu unterbinden und so für Unmut auf den Rängen und auf dem Spielfeld zu sorgen, was den tief stehenden Preußen in die Karten spielte.


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    In einer entsprechend zähen ersten Halbzeit taten sich die Hausherren unglaublich schwer und konnten mit 71 Prozent Ballbesitz (fotmob.com) und einem xG-Wert von 0,19 nicht viel anfangen. Dennoch nahmen die Lautrer den Kampf der Gäste von Beginn an an und gewannen mehr Zweikämpfe als die Münsteraner (117 zu 103, bundesliga.de). Die zu erwarteten Tore zeigen trotz der vermeintlichen Spielkontrolle der Pfälzer in Halbzeit zwei Vorteile für Münster. 1,36 zu 2,35 (bundesliga.de) verdeutlichen, dass sich Kaiserslautern über ein Unentschieden nicht hätte beschweren dürfen.

    Ritter in Topform


    Wie schon beim Auswärtsspiel in Fürth stach wieder ein Roter Teufel besonders hervor: Kapitän Marlon Ritter. Der 30-Jährige schien den Sieg mit aller Macht erzwingen zu wollen und so war es nicht verwunderlich, dass er kurz nach der Pause den wichtigen Führungstreffer erzielte. Ritter gab vier Torschüsse ab, gewann mit 19 die meisten Zweikämpfe aller Spieler und lief mit insgesamt 10,5 Kilometern nach Jean Zimmer (10,9, bundesliga.de) die längste Strecke im Team von Markus Anfang. Zudem wurde die Nummer 7 mit 20 Pressingsituationen mit Abstand am häufigsten gepresst, konnte sich aber aus fast allen Situationen befreien (bundesliga.de). Der Führungsspieler scheint nach diversen Verletzungsproblemen in der Hinrunde endlich wieder konstant gute Leistungen abrufen zu können und ist einer der Hauptgründe für den derzeitigen sportlichen Erfolg seiner Mannschaft.

    Debütant Bauer: Defensiv stark, Verbesserungsbedarf im Passspiel


    Nach überzeugenden ersten Trainingseinheiten erhielt der 24-jährige Maximilian Bauer den Vorzug vor Jannis Heuer in der Dreierkette und feierte damit wenige Tage nach seiner Ankunft in der Pfalz sein Startelfdebüt. Dabei konnte die Leihgabe des FC Augsburg sofort auf sich aufmerksam machen. Vor allem defensiv wusste Bauer zu überzeugen: 9 gewonnene Zweikämpfe (bundesliga.de) und eine Laufleistung von 10 km zeugen von einer soliden und engagierten Leistung. Im Spiel mit dem Ball ließ der Neuzugang allerdings noch Luft nach oben. So fand nur einer seiner insgesamt fünf langen Bälle einen Mitspieler (fbref.com).


    Weitere Statistiken:


    Pässe: 494 vs. 244

    Torschüsse: 13 vs. 18

    Sprints: 209 vs. 217

    Passquote: 81 vs. 68

    Ecken: 4 vs. 4

    FCK marschiert weiter


    Mit dem Sieg gegen Münster gelang dem 1. FC Kaiserslautern der dritte Sieg in Folge und damit ein perfekter Start in die Rückrunde. Auch wenn in den Heimspielen gegen Ulm und Münster nicht alles rund lief, gewannen die Roten Teufel im Stile einer Spitzenmannschaft auch die Spiele, in denen sie nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren. Fakt ist aber auch, dass sich der FCK in den kommenden schweren Spielen im Februar sowohl im Defensivverhalten als auch in der eigenen Chancenverwertung steigern muss, um weiterhin so erfolgreich punkten zu können und die leisen Träume von der Rückkehr in die Bundesliga lauter werden zu lassen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • Das gehört zum FCK wie wir Fans auch.-- Anfang fängt an richtig mit seiner Einstellung zu gefallen.

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“