Blutleere Teufel ergeben sich!

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    Blutleere Teufel ergeben sich!

    Der 1. FC Kaiserslautern offenbarte beim HSV spielerische und läuferische Defizite. Eintagsfliege oder erkennbarer Trend? Oder eher eine rechtzeitige Anspruchskorrektur?


    Vor der Partie am 23. Spieltag hatten der Hamburger SV und der 1. FC Kaiserslautern, die mit jeweils 39 Punkten einen Zähler hinter dem 1. FC Köln lagen, die Chance, zumindest kurzzeitig die Tabellenführung zu übernehmen. Doch von einem vermeintlichen Spitzenspiel war am Freitagabend wenig zu sehen. In einer einseitigen Partie dominierte der Gastgeber über die gesamten 95 Minuten das Geschehen und gewann auch in der Höhe verdient mit 3:0. Nach dem zweiten Spiel ohne eigenen Treffer und der schmerzhaften Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten stellt sich die Frage, ob der FCK tatsächlich das Zeug dazu hat, im Aufstiegsrennen eine Rolle zu spielen.


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    Ein Spiel auf ein Tor


    Nach dem glücklichen Punktgewinn gegen Hannover 96 vertraute Markus Anfang auch in Hamburg der exakt gleichen Startelf. Genau diese Mannschaft war von Beginn an fast permanent in der Defensive gefordert, offensive Entlastungsangriffe und Ballbesitzphasen waren absolute Mangelware. Vor allem HSV-Stürmer Davie Selke stellte die FCK-Abwehr immer wieder vor große Probleme und kam mehrfach in gute Abschlusssituationen, so dass sein Führungstreffer kurz vor der Pause nur eine Frage der Zeit war. Sinnbildlich für den gebrauchten Abend der Roten Teufel vergab Erik Wekesser kurz nach dem 1:0 völlig freistehend aus wenigen Metern den sicher geglaubten Ausgleich und sorgte für einen Fehlschuss, der in seiner Skurrilität an den unfassbaren Fehlschuss von Philipp Hofmann im Jahr 2014 erinnerte.

    Kollektives Totalversagen


    Doch die Lautrer waren über die gesamte Spielzeit nicht nur chancenlos und spielerisch unterlegen, sie ließen auch alles vermissen, was die Pfälzer im bisherigen Saisonverlauf ausgezeichnet und erfolgreich gemacht hatte. Vor allem Zweikampfverhalten, Kampfgeist und Laufbereitschaft fehlten. Bei jedem Gegentor standen die Roten Teufel zu weit vom Mann entfernt oder ließen sich ohne Gegenwehr ausspielen - zudem war der FCK mit drei Gegentoren noch gut bedient, wenn man bedenkt, dass der HSV zwei knappe Abseitstore erzielte.


    Bedenklich war, dass auch nach der Halbzeitpause kein Aufbäumen der Mannschaft von Markus Anfang zu erkennen war. Man schien sich dem Gegner förmlich zu ergeben und erspielte sich keine einzige ernsthafte Torchance. Dieser Eindruck mangelnder Gegenwehr wird durch einen Blick auf die Statistiken des Spiels bestätigt. So liefen die Gäste nur 105,82 km, was die schlechteste Laufleistung der bisherigen Saison bedeutet.


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    Spielerische Mängel


    Doch nicht nur die Tugenden fehlten im Spiel gegen den HSV. Im Mittelfeld bekamen die Roten Teufel überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel, die Hausherren konnten sich problemlos aus der eigenen Abwehr in die Offensive kombinieren. Gleichzeitig wussten die Pfälzer in ihren wenigen Offensivsituationen nicht ansatzweise, wie sie die gegnerische Abwehrreihe spielerisch knacken sollten. Dies lag in den letzten Wochen unter anderem daran, dass der FCK kaum noch über die Außen spielt und somit kaum noch Flanken schlägt, obwohl die Lautrer mit Ragnar Ache, zumindest in Topform, einen der besten Zielspieler der Liga in ihren Reihen haben. Auch die viel zu großen Lücken im Mittelfeld erschweren Entlastungsangriffe, so dass die Pfälzer recht zahnlos wirken, wenn Ritter, Yokota und Ache nicht gerade einen Sahnetag erwischen. Schwächen, die schon beim Auswärtsspiel in Berlin zu Tage traten. Auch gegen die Hertha ließen man mangels Zugriff im Mittelfeld einige hochkarätige Chancen zu und gewann am Ende durch einen sehenswerten Fernschuss von Luca Sirch schmeichelhaft mit 1:0.

    Never change a winning team? Doch, bitte!


    Über personelle Konsequenzen in der Startelf sollte nachgedacht werden. Denn mit der gleichen Leistung werden die Roten Teufel auch gegen den Abstiegskandidaten Jahn Regensburg nicht bestehen können. Das kommende Heimspiel trägt etwas richtungsweisendes in sich. Gewinnen die Pfälzer, mischen sie weiter im engen Aufstiegsrennen mit und können mit Selbstvertrauen in das darauffolgende Spiel gegen Elversberg gehen. Lassen sie Punkte liegen, droht der Beginn einer kleinen Krise und vor allem der Verlust des nötigen Selbstvertrauens, um Spiele zu entscheiden.


    Das große Selbstvertrauen nach 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen war gegen den HSV wie weggeblasen. Für neutrale Zuschauer mag es kaum zu glauben sein, dass die Lautrer zu den formstärksten deutschen Mannschaften gehören. Abgesehen von Julian Krahl, der bis auf seinen Stellungsfehler beim 0:3 erneut eine gute Leistung zeigte, wusste keiner der Roten Teufel zu überzeugen. Zu allem Überfluss blieb Daisuke Yokota gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzt liegen und musste ausgewechselt werden. Insgesamt war es ein rabenschwarzer Tag für den FCK. Keiner der Spieler konnte auch nur annähernd 100 Prozent seines Leistungsvermögens abrufen, geschweige denn sich mit Kampfgeist und Leidenschaft gegen die Niederlage stemmen. Eine ernüchternde Erkenntnis, die das Trainerteam schnellstmöglich aufarbeiten muss, will der FCK weiterhin im Aufstiegsrennen mitmischen.

  • Zu dem Spiel gestern möchte ich gar nichts mehr schreiben, auch weil eigentlich von den Usern schon alles gesagt wurde.

    Zu Wekesser aber trotzdem noch was. Wir können uns hier alle in zig Threads über zig Seiten die Finger blutig tippen. Es bleibt aber halt auch folgendes bestehen - sein direkter Konkurrent auf seiner Position hat seinen Stammplatz völlig zu Recht verloren, weil er sich mehrfach wie ein kleiner Depp hat abkochen und verarschen lassen, von ihm nach vorne jetzt wirklich auch nicht viel kam.

    Soll Anfang jetzt jedes Spiel diese Position tauschen, die beiden Spieler noch mehr verunsichern weil jeder Fehler mit Bank oder am besten Tribüne geahndet wird?

    Gut, 2 Alternativen gäbe es noch. Laß es Kenny machen oder stell auf 4er Kette um und laß sich Kleinhansl auf seiner angestammten Position einspielen.

    Klappt das nach einem Spiel nicht höre ich jetzt schon wieder das Geschrei ...

  • Gut, 2 Alternativen gäbe es noch. Laß es Kenny machen oder stell auf 4er Kette um und laß sich Kleinhansl auf seiner angestammten Position einspielen.

    Klappt das nach einem Spiel nicht höre ich jetzt schon wieder das Geschrei

    Genau das war mein Gedanke. Ein schneller Kenny der auch mal eine gescheite Flanke bringt wäre auch ein Segen für R. Ache der zur Zeit ziemlich verhungert.

  • The Problem is - Anfang scheint sich genauso beratungsresistent wie zum Beginn der Saison zu präsentieren.


    Ich rechne maximal damit, dass wir gegen Regensburg einen (verunsicherten) Kleinhansl auf der Linksverteidigerposition sehen werden und ggf. noch Ritter oder Ache für Hanslik auf die Bank rückt. Damit sind dann Anfangs Ansicht nach, erst einmal alle "Kritiker" wieder verstummt.


    Leider gehört zu einem erfolgreichen Auftritt aber etwas mehr wie zwei reine Personalwechsel - ich würde mich auf einer der Spieltags-PK's wirklich mal über die Frage der anwesenden Pressevertreter freuen, warum wir eigentlich unsere Grundstatik aus der Hinrunde ohne Not verändert haben und wo unser Cheftrainer in den Spielen der Rückrunde eine Weiterentwicklung sieht bzw. festmacht, über die er selbst immer wieder gebetsmühlenartig fabuliert?


    Am mangelnden Passspiel, unserer fehlenden Ballsicherheit und der unterdurchschnittlichen Box-/Strafraumbesetzung sucht man diese jedenfalls seit mehreren Wochen vergebens. Ja, wir entwickeln uns durchaus - aber eher zurück und nicht wie gewünscht nach vorne.

    `When the seagulls follow the trawler, it is because they think sardines will be thrown into the sea'

  • Das traue ich dem Anfang zu. Er setzt Ache, den er aufgrund seines seltsamen Systems opfert und bringt Hanslik, der alleine gar nichts zustande bringt.


    In einem 3 5 2 würde Hanslik neben Ache stellen und dafür Ritter auf die Bank setzen. Yokota zentral dahinter. Ist er nicht einsatzbereit, spielt Ritter.


    In einem 4 5 1 würde ich Hanslik zentral hinter Ache stellen. Flankiert von Redondo und Yokota.

  • Was ist eigentlich mit Ranos?Ist er immer noch verletzt oder warum spielt er momentan keine Rolle?Alidou hat bis jetzt leider auch nur enttäuscht.Ich erwarte von Anfang nächste Woche die ein oder andere Änderung in der Startaufstellung.