Der FCK ist der Aufsteiger des Spieltags

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    Der FCK ist der Aufsteiger des Spieltags

    Der 1. FC Kaiserslautern steigt auf - zumindest in den Kreis der heißesten Aufstiegsaspiranten nach einem Spieltag, der aus Pfälzer Sicht nicht besser hätte laufen können.


    Die vergangene Woche lieferte wieder einmal das, was man vom FCK seit vielen Jahren kennt - man mutierte zu “Chaoslautern”. Welchen Anteil die Medien, die Investoren oder die Vereinsführung daran haben, dass Markus Anfang vor einer Woche erst mit Schalke in Verbindung gebracht wurde, um zwei Tage später tatsächlich direkt freigestellt zu werden, soll nicht Gegenstand dieses Kommentars sein. Im Mittelpunkt soll das stehen, was der neue Trainer und Pfälzer Bub Torsten Lieberknecht mit seiner Mannschaft auf den Platz gebracht hat. Bei bestem Frühlingswetter und vor ausverkauftem Haus gewannen die Lauterer gleich dreifach: gegen erschreckend schwache Schalker, gegen den VAR und ein Stück weit auch gegen die eigene Angst.


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    Neu gemischte Karten


    Wenn ein neuer Trainer kommt, bekommen Spieler, die bisher weniger zum Zug gekommen sind, neue Chancen. So setzte Lieberknecht zu Beginn auf Frank Ronstadt als Rechtsverteidiger, der seine Sache recht ordentlich machte. Filip Kaloc, der zuletzt nicht immer in der Startelf gestanden hatte, zahlte das Vertrauen des Trainers mit einer sehr soliden Leistung zurück. Das gilt auch für einen, der zuletzt gar nicht in der Startelf stand: Tobias Raschl wurde kurz vor Beginn der Schlussviertelstunde eingewechselt und machte eine sehr ordentliche Partie.


    Dass Mika Haas sogar noch ein paar Minuten mehr spielen durfte, ist wohl als Fingerzeig an alle im Kader zu verstehen, dass für einen erfolgreichen Saisonabschluss alle gebraucht werden. Der Trainer wies in seiner ersten Pressekonferenz darauf hin, dass er kein Team im Abstiegskampf übernommen habe, sondern eine Mannschaft aus der erweiterten Tabellenspitze, die durchaus kicken könne. Deshalb wolle er vor allem auf der psychologischen Ebene ansetzen und den Jungs Selbstvertrauen und Leichtigkeit zurückgeben. Und wenn alle Spieler das Gefühl haben, eine realistische Einsatzchance zu haben, so wie es sich im Spiel gegen Schalke angedeutet hat,dann sollte sich das positiv auf den Konkurrenzkampf und die Stimmung auswirken.

    Taktische Feinheiten


    Betrachtet man die taktischen Veränderungen, so fällt vor allem auf, dass Julian Krahl seine Abstöße nicht mehr zwingend kurz ausführen muss. Nicht nur Markus Anfang, sondern auch viele andere Trainer in den Profiligen wollen mit dieser Form der Ausführung den Gegner locken, um die erste Pressinglinie des Gegners schnell zu überspielen. Das ist toll, wenn es klappt, führt aber zu kritischen Situationen in der Abwehr und zu einem Raunen im Stadion, wenn es nicht funktioniert. Im Spiel gegen die Gelsenkirchener blieben solche brenzligen Szenen aus, was der Mannschaft Sicherheit gegeben haben dürfte.


    Zudem hat sich Lieberknecht in der Pressekonferenz die Verbesserung der Strafraumbesetzung ins Pflichtenheft geschrieben. Und auch wenn der Gegner heute über weite Strecken kein guter Gradmesser war, wirkten die Lautrer bemühter, mit mehr Spielern als nur Ragnar Ache im Strafraum zu sein. Ein Indiz dafür sind die 115 gelaufenen Kilometer - rund 10 mehr als in der Vorwoche gegen Braunschweig und zwei mehr als der Gegner.


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    Keine offenen Fragen mehr


    Ragnar Ache hatte im Spiel gegen Schalke mehrere hochkarätige Einschussmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des gegnerischen Sechzehners. Doch das Tor schien wie vernagelt: Entweder stand S04-Keeper Justin Heekeren im Weg oder es fehlte die letzte Präzision. Die Statistiker zählten, wie bei Stürmern seines Kalibers üblich, schon wieder die Minuten, die er ohne Torerfolg geblieben war. Zuletzt hatte er sich Ende März in die Torschützenliste eingetragen.


    Doch in der 72. Minute schien der Knoten endlich geplatzt zu sein, als er den Ball nach schönem Zuspiel von Raschl im Schalker Tor unterbrachte. Nur der VAR, in den letzten Wochen sicherlich nicht der größte Fan der Pfälzer, hatte etwas dagegen und entschied auf Abseits. Dass er fünf Minuten später die ungleich schwierigere Chance regelkonform zum 2:1 verwandelte, dürfte in vielerlei Hinsicht als Brustlöser zu werten sein.


    Die Frage nach den Außenverteidigern beantwortete Lieberknecht überraschend. Mit Frank Ronstadt und Jean Zimmer spielten zumindest zwei ihrer Zunft auf dem rechten Flügel. Dass in der Zeit, in der Ronstadt nicht mehr und Zimmer noch nicht auf dem Platz stand, mit Kenny Redondo und Mika Haas zwei Spieler auf den defensiven Außenbahnen standen, die sicherlich nicht als erste, zweite oder gar dritte Wahl für diese Positionen eingeplant waren, dürfte ein weiteres Argument für Kritiker der Kaderplanung sein.

    Der Psycho-Boost im Schneckenrennen


    Für alle, die es vergessen oder verpasst haben, hier der alljährliche Marketing-Claim der berichtenden Medien: Es ist die stärkste 2. Liga aller Zeiten. Man ist schnell geneigt, diese These zu verneinen, weil die aktuelle Tabellenspitze so wenig Punkte gesammelt hat und die halbe Liga drei Spieltage vor Schluss noch berechtigt von Aufstieg und Relegation träumen kann. Dafür spricht, dass in diesem Jahr tatsächlich jeder jeden schlagen kann und die Karten Wochenende für Wochenende neu gemischt werden. Ein Traum für die Wettanbieter, ein Albtraum für die Wettkunden.


    Doch was ist noch drin für die Jungs vom Betzenberg? Bei einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz und sogar "nur" fünf Punkten auf Tabellenführer Köln, gegen den man bekanntlich am letzten Spieltag auch noch spielt, sollte noch einiges möglich sein. Nächste Woche geht es zum Derby gegen die ungeliebten “Gelbfießler” aus Karlsruhe. Die haben zwar am Wochenende in Hamburg einen Coup gelandet, aber das sollte den FCK nicht weiter beeindrucken. Lässt man sich auf die Emotionen des Pfalz-Baden-Duells ein und kann Lieberknecht das Defensivverhalten seiner Mannschaft noch verbessern, sind drei Punkte gegen den KSC nicht undenkbar. Und wer weiß, welche Kräfte ein Derbysieg auf der Zielgeraden des Schneckenrennens um den Aufstieg freisetzen kann.

  • Ronnie Wendt


    Alla gud, ich hab mich von dir überzeugen lassen. Wir putzen die Geelfießler mit unserer Derbywaffe Kenny. Der ballert sie im Wildpark in Schockstarre und uns nach dem Spieltag zumindest mal auf den Relegationsplatz.


    Heizer04


    Ihr packt das gegen die Paderborner. Daheim seid ihr wesentlich stärker.

    Freut mich das es dir mit deinem.Sohn trotz Niederlage bei uns gefallen hat. Man hat gestern wieder erlebt wie geil es ist gegen solch Traditionsvereine mit ihrer wahnsinnigen Fanszene zu spielen.

  • Alla gud, ich hab mich von dir überzeugen lassen. Wir putzen die Geelfießler mit unserer Derbywaffe Kenny. Der ballert sie im Wildpark in Schockstarre und uns nach dem Spieltag zumindest mal auf den Relegationsplatz.

    Geht doch! :party: . Wenn die Saison vorbei ist und wir tatsächlich wieder in der ersten Liga uns wieder finden, müssen wir zwei mal anstoßen. Entweder uffem Betze oder in Neistadt uffem RLP Tag oder sonstwo. ! Forza FCK

    Forza FCK


    :schild:

  • Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Mit Ach(e) und Krach zum Sieg


    FCK-Insights: Mit Ach(e) und Krach zum Sieg

    Der FCK holt gegen Schalke drei wichtige Punkte und darf sich im Aufstiegskampf wieder Hoffnungen machen. Doch trotz des Sieges ist noch Luft nach oben. Das zeigen auch die Statistiken des Spiels.


    Acht Punkte und sechs Tabellenplätze trennten den 1. FC Kaiserslautern vor dem Heimspiel gegen Schalke von den Gästen. Für die Gastgeber war es ein besonderes Spiel, denn mit Torsten Lieberknecht stand nach dem kurzfristigen Trainerwechsel erstmals der neue Cheftrainer des FCK an der Seitenlinie. Zudem hatten einige Konkurrenten im Aufstiegskampf bereits Punkte liegen gelassen, so dass die Pfälzer noch einmal die große Chance hatten, ein Zeichen im Aufstiegskampf zu setzen.


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    Die Königsblauen lieferten den Roten Teufeln einen leidenschaftlichen Kampf in einem vor allem in der ersten Halbzeit zähen, aber umso spannenderen Spiel, in dem beide Mannschaften alles andere als einen fußballerischen Leckerbissen boten. Am Ende stand ein verdienter Sieg für die Mannschaft des neuen Cheftrainers Torsten Lieberknecht, der für das Saisonfinale noch einmal wichtiges Selbstvertrauen geben dürfte.

    Vergebene Großchancen auf beiden Seiten


    Zwar hatten die Roten Teufel mit 52 Prozent Ballbesitz (bundesliga.de) nur geringfügig mehr Spielanteile als die Gäste, dennoch hatte man über weite Strecken das Gefühl, dass der FCK das Spiel kontrollierte. Dies lag zum einen an der guten Defensivleistung in der ersten Halbzeit, in der die Pfälzer keine einzige Großchance der Schalker zuließen(fotmob.com), zum anderen konnten sich die Lautrer im zweiten Durchgang auf ihren weitgehend beschäftigungslosen Torhüter Julian Krahl verlassen, der zwei der drei Großchancen der Knappen vereitelte (sofascore.com) und dafür sorgte, dass das Spiel nicht in Richtung der Gäste kippte.


    Auch die Lautrer verzeichneten drei Großchancen (fotmob.com), was zeigt, dass die Roten Teufel trotz der defensiven Grundordnung der Schalker immer wieder zu aussichtsreichen Gelegenheiten kamen und auch gegen einen tief stehenden Gegner Lösungen fanden. Doch die Gäste konnten sich oft auf einen starken Torhüter verlassen, der am Ende zwar zweimal hinter sich greifen musste, aber dennoch auf starke sieben Paraden (sofascore.com) kam und vor allem wenige Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit gegen Daniel Hanslik überragend parierte.


    Beide Mannschaften lieferten sich über 96 Minuten einen intensiven Kampf, in dem der FCK Vorteile bei der Laufleistung (115,3 km vs. 113,8 km, bundesliga.de), der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (102 vs. 97, bundesliga.de) und der Anzahl der Sprints (231 vs. 224, bundesliga.de) hatte. Auch bei den so genannten xGoals gab es klare Vorteile für die Männer in Rot. 2,71 zu 1,98 (bundesliga.de) unterstreichen den Eindruck, dass der FCK am Ende einen verdienten Heimsieg einfahren konnte, zeigen aber auch, dass sich die Pfälzer glücklich schätzen können, nur ein Gegentor kassiert zu haben.

    Ache zwischen Genie und Wahnsinn


    Nach den enttäuschenden letzten Wochen wusste beim Heimsieg gegen den S04 vor allem ein Spieler wieder zu überzeugen: Torjäger Ragnar Ache. Der 26-Jährige schien seine persönliche Durststrecke mit aller Macht beenden zu wollen und so war es nicht verwunderlich, dass er den erlösenden Siegtreffer erzielte. Ache gab neun Torschüsse ab, gewann mit 15 die zweitmeisten Zweikämpfe nach dem Schalker Schallenberg (16, bundesliga.de) und auch am 1:0-Führungstreffer war der wuchtige Mittelstürmer maßgeblich beteiligt.


    Und auch wenn Ache einige hochkarätige Chancen liegen ließ, zeigte er bei seinem sehenswerten, aberkannten Treffer und wenig später beim 2:1, wie enorm wichtig er für die Mannschaft ist. In guter Form kann er im Stile eines Unterschiedsspielers jedem Gegner wehtun. Mit dieser Leidenschaft und diesem Torhunger könnte die Nummer neun der Roten Teufel zu einem Schlüsselspieler im Kampf um den Aufstieg werden und sich vielleicht sogar mit der Torjägerkanone belohnen.

    "Betze-Spieler“ Kaloc liefert


    Mittelfeldspieler Filip Kaloc, der zuletzt unter Markus Anfang meist auf der Bank Platz nehmen musste, durfte wieder von Beginn an ran und erhielt den Vorzug vor Tim Breithaupt, der in Braunschweig einen unglücklichen Tag erwischt hatte. Und die Entscheidung, den 25-Jährigen aufzustellen, erwies sich als goldrichtig. Kaloc zeigte wie so oft einen unglaublich leidenschaftlichen Einsatz, lief mit insgesamt 11 Kilometern (bundesliga.de) die längste Strecke aller Lautrer und gewann starke 9 Zweikämpfe (bundesliga.de).


    Zudem hatte der Tscheche mit 47 Ballkontakten (fotmob.com) die meisten Ballkontakte im Mittelfeld des FCK und agierte neben seiner starken Leistung gegen den Ball auch als Taktgeber im Aufbauspiel der Pfälzer. Mit dieser starken Leistung bewies der zuletzt oft kritisierte Kaloc, der im Endspurt der vergangenen Saison von Friedhelm Funkel als echter "Betze-Spieler“ gelobt wurde, einmal mehr seine Bedeutung für die Mannschaft - Kaloc könnte einer der Profiteure des überraschenden Trainerwechsels sein.


    Weitere Statistiken:

    Pässe: 386 vs. 347

    Passquote: 74% vs. 72%

    Torschüsse: 19 vs. 11

    Flanken: 10 vs. 18

    Ecken: 5 vs. 8

    Hausaufgaben für die Trainingswoche


    Mit dem Heimsieg gegen Schalke hat der 1. FC Kaiserslautern drei Big Points im Aufstiegsrennen eingefahren. Nun steht mit dem Derby beim KSC ein immens wichtiges Duell an, in dem es nicht nur um einen Sieg gegen den Erzrivalen geht, sondern auch um eine gute Ausgangsposition für den Endspurt im Aufstiegskampf. Verbesserungspotenzial gibt es auf jeden Fall: Wie schon so oft in dieser Saison ließ die Mannschaft von Torsten Lieberknecht zu viele gegnerische Standards zu, die oftmals durch ein entschlosseneres und konzentrierteres Abwehrverhalten hätten vermieden werden können. In der Offensive vergaben die Pfälzer wie schon im letzten Heimspiel zu viele hochkarätige Chancen. Gegen stärkere Gegner werden sich die Lautrer einen solchen Chancenwucher nicht leisten können,

    weshalb unbedingt am Abschluss gearbeitet werden muss, aber auch am letzten Pass im Angriffsdrittel, der oftmals die nötige Schärfe und Präzision vermissen ließ.


    Positiv hervorzuheben ist die unglaubliche Leidenschaft, die der FCK nach dem blutleeren Auftritt in Braunschweig an den Tag legte. Diese Leidenschaft und Hingabe werden die Pfälzer auch in den verbleibenden drei Spielen brauchen, um sich in den engen Duellen der zweiten Liga durchsetzen zu können. Dabei könnte auch das Trainieren von offensiven Standards helfen, denn wie so oft strahlten die Lautrer bei eigenen Standards kaum Torgefahr aus. Diese Schwächen, aber auch die zweifellos vorhandenen positiven Aspekte des Auftritts gegen Schalke, gilt es für das Trainerteam nun richtig einzuordnen und aufzuarbeiten, um gegen die Badenser wieder dreifach zu punkten und mit einem Derbysieg wieder für richtig Spannung im Aufstiegsrennen zu sorgen.


    Quelle: Treffpunkt Betze