Diskussionsthema zum Artikel: Kadercheck: Lauterns Offensive im Umbruch (2/2)
Kadercheck: Lauterns Offensive im Umbruch (2/2)
In der vergangenen Saison gehörte die Offensive der Roten Teufel zur Ligaspitze. Schafft es der FCK mit seinen Neuzugängen, Ragnar Ache zu ersetzen? Teil II unserer Analyse.
Nachdem wir uns im ersten Teil unserer Analyse mit der Defensive des 1. FC Kaiserslautern beschäftigt haben, widmen wir uns nun den offensiveren Mannschaftsteilen. Im Fokus stehen dabei das zentrale Mittelfeld um Kapitän Marlon Ritter, die Rolle der Flügelspieler im erwarteten 5-3-2-System und die neu formierte Sturmreihe mit den Neuzugängen Ivan Prtajin und Mahir Emreli. Welche Rollen die Akteure spielen könnten, wer noch auf seinen Durchbruch hofft und wie die Chancen stehen, dass der FCK eine schlagkräftige Offensive auf den Platz bringt, analysieren wir im zweiten Teil unseres Kaderchecks.
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Zentrales Mittelfeld: Schlüsselfigur Sahin
Marlon Ritter, der in der letzten Saison acht Tore und drei Assists beisteuerte, scheint durch seine erneute Ernennung zum Kapitän auch in der kommenden Saison gesetzt zu sein. An guten Tagen ist er ein Spieler der Extraklasse in der 2. Liga. An schlechten Tagen wirkt er jedoch fast unsichtbar und fällt eher durch eine hohe Fehlpassquote als durch gute Aktionen auf. Den besten Marlon Ritter hat man gesehen, als er sich im Konkurrenzkampf befand. Als Markus Anfang ihn zum Ende der Hinrunde auf die Bank verbannt hatte, startete er nach der Winterpause mit vier Scorerpunkten in vier Spielen. Ihm fehlt ein klarer Backup im Kader.
Neuzugang Semih Sahin ist das nicht. Der Deutsch-Türke wechselte im Sommer für 1,5 Millionen Euro von der SV Elversberg zu den Roten Teufeln und ist damit der aktuelle Königstransfer dieses Sommers. Sahin spielt allerdings nicht auf der Zehn, sondern eine Position weiter hinten auf der Acht. Seine Stärken sind vor allem seine hohe Spielintelligenz und seine hohe Laufbereitschaft. Diese Stärken treffen auch auf Tobi Raschl zu. Der 25-Jährige muss sich aktuell jedoch mit der Ersatzbank begnügen. Nach diversen starken Vorbereitungen und Winterpausen sah es immer wieder so aus, als könnte er den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Doch die Konkurrenz war häufig zu stark oder er selbst bei seinen Einsätzen zu behäbig. Auch er ist bei einem angemessenen Angebot ein Verkaufskandidat.
Prognose: Mit Sahin hat der FCK einen Denker und Lenker, der das Spiel strukturiert. Damit entlastet er auch Marlon Ritter, der sich vermehrt seinen offensiven Aufgaben widmen kann. Allerdings braucht dieser einen guten Backup, um die bestmögliche Version von sich abzurufen.
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Außenbahnen: Ungewohnte Rollen für Redondo und Alidou
Sollte die Roten Teufel wie erwartet im 5-3-2-System antreten, gibt es nominell keinen Platz für Flügelspieler. Nichtsdestotrotz sind die Roten Teufel auch auf dieser Position breit aufgestellt. Faride Alidou wechselte in der vergangenen Winterpause von Eintracht Frankfurt zum Betze. So richtig angekommen scheint der gebürtige Hamburger jedoch noch nicht zu sein. Lediglich 230 Einsatzminuten und eine Torvorlage stehen zu Buche. Alidou könnte sowohl im Sturmzentrum als auch auf der rechten Schienenspieler-Position als sehr offensive Alternative zum Einsatz kommen.
Ebenfalls nominell ein Flügelspieler, aber dennoch vielseitig einsetzbar, ist Kenny-Prince Redondo. Der 30-Jährige geht in seine fünfte Saison bei den Pfälzern. In der vergangenen Spielzeit wurde Redondo bereits mehrfach auf der Position des linken Schienenspielers eingesetzt. Auch für die Rolle des Spielmachers nannte ihn Klos als einen der möglichen Kandidaten. Daneben könnte sich Shawn Blum noch ins Rampenlicht spielen. Der Youngster krönte eine starke Saison in der zweiten Mannschaft mit 27 Toren und acht Vorlagen und absolvierte zuletzt Teile der Vorbereitung mit der ersten Mannschaft. Aktuell trainiert Blum allerdings beim Roda JC aus der zweiten niederländischen Liga mit. Ob es zu einem Wechsel kommt, ist noch unklar.
Prognose: Sowohl Redondo als auch Alidou werden in dieser Saison nur sporadisch zum Einsatz kommen, beispielsweise in der Schlussphase eines Spiels oder bei einem Rückstand. Redondo hat auf der weniger stark besetzten Position des Linksverteidigers noch bessere Aussichten auf Einsatzminuten. Nichtsdestotrotz müssen sich beide, sollte es nicht zu einer Systemumstellung kommen, mit der Joker-Rolle abfinden.
Sturm: Prtajin + Emreli = viele Tore?
Mit Ivan Prtajin und Mahir Emreli hat der 1. FC Kaiserslautern ein neues Sturmduo verpflichtet. Mit Prtajin, den der Verein bereits seit mehreren Transferperioden beobachtet hat, haben die Pfälzer ihren Ache-Ersatz gefunden. Der Kroate kommt nach einer für ihn persönlich enttäuschenden Saison, in der er lediglich in fünf Spielen für Union Berlin zum Einsatz kam, auf den Betzenberg. Dass er in der 2. Bundesliga Tore schießen kann, bewies der Stürmer bereits in der Saison 23/24, als er 13 Tore für Wiesbaden beisteuerte.
Auch Mahir Emreli weiß, wie man Tore schießt. Der Neuzugang vom 1. FC Nürnberg traf in der letzten Saison zehnmal in 24 Spielen. Der 28-Jährige ergänzt mit seiner Schnelligkeit und seiner guten Technik seinen Sturmpartner Prtajin hervorragend. Nach einer starken letzten Saison ist auch Daniel Hanslik ein Kandidat für die Startelf. Mit 18 Scorerpunkten und stets starkem Einsatzwillen hat er bereits unter mehreren Trainern bewiesen, dass er für den FCK wichtig werden kann. Nach einer soliden Leihe zu Eintracht Braunschweig kehrte auch Richmond Tachie zu den Roten Teufeln zurück und könnte als Joker Akzente setzen. Mit Dickson Abiama und Jannik Mause stehen aktuell noch zwei Verkaufskandidaten im Kader.
Prognose: Die Kombination aus Pratjin und Emreli könnte sehr gut funktionieren und eine der gefährlichsten Offensiven der Liga bilden. Mit Hanslik und mit Abstrichen mit Tachie stehen Lieberknecht zudem zwei Joker zur Verfügung, die zwar nicht das Niveau der ersten Elf erreichen, aber für Schwung von der Bank sorgen können.