11. Dezember 2007 - FCK.de : Ursachen des Stadionverkaufs

  • Offensichtlich hatte das Finanzamt sogar Zweifel daran, dass überhaupt Lohnsteuer zu entrichten sei, weil den Spielern der Zufluss des Geldes vor einer gerichtlichen Klärung nicht nachgewiesen werden konnte. Denn ohne Zufluss beim Spieler hätte auch kein lohnsteuerpflichtiger Arbeitslohn existiert. Erstaunlich finde ich aber die Feststellun der Finanzbeamten, dass selbst nach Feststellung eines Zuflusses das Finanzamt den Haftungsausschluss nach § 42d Abs. 2 EStG nicht anerkennen wollte, weil die Selbstanzeige schon früher hätte erfolgen müssen. Ich wüsste nämlich nicht, auf welcher gesetzlichen Grundlage diese Argumentation geführt wurde.


    wenn ichs recht verstehe, hat das FA die selbstanzeige aus zwei gründen nicht anerkannt:
    1. weil lohnsteuer erst fällig werden würde, wenn die spieler das geld tatsächlich erhalten hätten (wie du ja auch schreibst). dies war dem FA zum zeitpunkt des gesprächs - sieben tage nach der ersten meldung der fragwürdigen verträge - noch nicht bekannt. wenn aber keine lohnsteuer fällig ist, kann auch keine selbstanzeige wegen hinterziehung derselben gestellt werden.
    2. weil nur der sich selbst anzeigen und damit haftungsausschluss in anspruch nehmen kann, der auch selbst was verbrochen hat - in diesem fall die seinerzeit verantwortlichen. diese hätten damals schon die selbstanzeige machen müssen - das ist mit 'früher' gemeint.


    ich frage deshalb nach, weil mir die autoren unbekannt sind und ich die glaubwürdigkeit der informationen nicht einschätzen kann.


    ich stelle mal ganz wertfrei fest, dass von den 7 behauptungen eine mit beweisdokumenten belegt wurde und dass ausgerechnet diese eine behauptung nicht stimmt.


    falls ich daneben liege, lass ich mich gerne korrigieren.


    :gruebel:

    Einmal editiert, zuletzt von kalusha ()

  • @kalusha: Da ist durchaus etwas dran! Aber der zweite Punkt leuchtet mir dennoch nicht ein: Der Arbeitgeber und damit der mögliche Lohnsteuerhaftende war doch der FCK und nicht der Vorstand des FCK. Verstehst Du, worauf ich hinauswill? Zwar wurde der Vorstand zwischenzeitlich ausgetauscht, aber Arbeitgeber war, ist und bleibt doch der FCK. Oder täusche ich mich in dieser Beurteilung? Wenn dem so wäre, dann kann sehr wohl der neue Vorstand als Verteter des Vereins eine Selbstanzeige tätigen. Und dann sehe ich im Gesetz keine Anhaltspunkte für eine zeitliche Beschränkung der Selbstanzeige.


    Für mich ist und bleibt die zentrale Frage, wenn der Haftungsausschluss tatsächlich nicht greifen könnte: Warum wollte der neue FCK-Vorstand nicht die Spieler in Anspruch genommen wissen? Das macht für mich absolut keinen Sinn.


    Ich zitiere da mal aus einem einschlägigen Einkommensteuer-Kommentar (Schmidt, EStG, § 42d Rz. 16):
    "Die Entscheidung über die Inanspruchnahme eines Haftungsschuldners ist zweigliedrig: Zunächst ist zu prüfen, ob der Haftungstatbestand erfüllt ist (voll überprüfbare Rechtsentscheidung); sodann ist zu entscheiden, ob und wer als Haftngsschuldner in Anspruch genommen werden soll (Ermessensentscheidung). [...] Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind, soweit die Haftung des Arbeitgebers reicht, Gesamtschuldner. [...] Der Arbeitnehmer als der Steuerschuldner kann bis auf die bei Rz. 19 abgehandelten Ausnahmen [dürfte hier nicht zutreffen; bspw. Einbehalt der Lohnsteuer durch ArbG, aber keine Abführung an das FA] stets in Anspruch genommen werden, wenn die Lohnsteuer nicht ordnungsgemäß einbehalten worden ist. Er kann nicht vortragen, der Arbeitgeber als der Haftende sei vorrangig in Anspruch zu nehmen oder er könne deshalb nicht in Anspruch genommen werden, weil die Inanspruchnahme des Arbeitgebers gegen Treu und Glauben verstoßen würde; die Inanspruchnahme des Arbeitnehmers durch Steuerbescheid ist keine Ermessensentscheidung. [...]"


    Warum hat der FCK dann gegenüber dem FA erklärt, dass die Spieler Djorkaeff und West nicht in Anspruch genommen werden sollen? Mit anderen Worten: Warum wollte der FCK zuvorderst die gesamte Haftung übernehmen? So musste man doch versuchen, später im Innenverhältnis noch Geld von den Spielern zu bekommen. Weiß momentan noch nicht einmal, ob das überhaupt in Angriff genommen wurde.


    Ich bin allerdings auch nicht der Lohnsteuer-Fachmann vor dem Herrn! Sofern hier einer herumschwirren sollte, möge er mich bitte ggf. korrigieren.

  • ich habe mir jetzt auch die Mühe gemacht und die Anhänge durchgesehen.
    Darin kann ich keine Belege für die Beweiskette sehen.


    Somit ist dies eine Tatsachenbehauptung, die ich genauso zu bewerten habe, wie die Behauptungen des Vereins.
    Als Beleg taugt dies nicht.


    Bleibt wiederum die Frage nach dem - dafür frisch angemeldeten - Autoren des Beitrags, den Beweggründen und dem Zweck der mit dieser Aktion verfolgt wird.

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

  • Es kann nur eine Möglichkeit geben: Der "Hochkaräter" mit seinem Insiderwissen muß heute Abend das Wort ergreifen und die Verantwortlichen UND uns Mitgliedern die Beweise vorlegen.


    Mir ist so bange vor heute Abend..... :hm:

    FCK,ich steh zu Dir! Du wirst wieder stolz und glücklich sein und du bist schön,sogar schön auch wenn du weinst! Für immer :schild:

  • @Periklles

    Zitat

    Warum hat der FCK dann gegenüber dem FA erklärt, dass die Spieler Djorkaeff und West nicht in Anspruch genommen werden sollen? Mit anderen Worten: Warum wollte der FCK zuvorderst die gesamte Haftung übernehmen?


    das hat der verein in seiner klarstellung (dem eingangsbeitrag) im letzten punkt erklärt:


    "Bei Profis, die zu der Zeit noch beim FCK unter Vertrag standen, muss man sich vor Augen führen, dass der FCK seiner Zeit im Abstiegskampf stand und in dieser prekären Lage die Glaubwürdigkeit gegenüber den Spielern bei entsprechend andersartigen Versprechungen nicht mehr vorhanden gewesen wäre. Zudem wäre es für die Motivation der Spieler in dieser sportlichen Situation mit Aufforderungen finanzieller Art sicherlich nicht förderlich gewesen."


    man wollte den aktuellen spielern, die zudem im abstiegskampf standen, ein klares zeichen setzen: ihr könnt euch auf die absprachen, die der verein mit euch getroffen hat, verlassen!
    das mag eine diskutable entscheidung sein, aber sie ist rechtens, der verein als arbeitgeber darf die haftung für fehler seiner arbeitnehmer übernehmen. das ist weder steuer- noch strafrechtlich relevant.


    aber einig sind wir uns in dem punkt, dass die behauptung, der verein habe bezüglich der selbstanzeige gelogen, selbst eine lüge ist? und dass die angeblichen beweise keine sind?


    ich habe den schlimmen verdacht, dass hier kurz vor der JHV eine bombe gezündet werden soll, die bei genauerem hinsehen nur ne knallerbse ist. die reaktionen in den foren zeigen, dass der effekt erreicht wurde.


    in meinen augen ist das aber reine augenwischerei!


  • ich habe den schlimmen verdacht, dass hier kurz vor der JHV eine bombe gezündet werden soll, die bei genauerem hinsehen nur ne knallerbse ist. die reaktionen in den foren zeigen, dass der effekt erreicht wurde.


    Wobei wir wieder bei dem wären, was ich schon im Thread zum "ach so teuren" Trainingslager geschrieben habe. Es wird leider, ohne auch nur im geringsten nachzudenken oder sich zu informieren, einfach draufgehauen und losgepoldert.


    Gruß
    Pusteblume


    Einer für alle - alle für einen!

  • die Frage ob Knallerbse oder Asteroideneinschlag können wir nicht klären.


    Fakt ist jedoch, daß es unterschiedliche Auffasungen gab und gibt. Wenn ich als Verein vor dem Bankrott stehe und die betreffenden Spieler von sich aus Selbstanzeige erstattet haben bzw. gar nicht mehr bei dem Verein beschäftigt waren, kann ich sehr wohl gegen diese Spieler vorgehen, denn den Spielern muss ja klar gewesen sein, daß es sich um den Tatbetsand der Steuerhinterziehung handelt. Die Argumentation von wegen die Spieler stehen/standen unter vertrag und man befand sich im Absteigskampf zählt.
    So viel ich weiß handelte es sich um folgende Spieler:
    - Hristov
    - Schjönberg
    - Strasser
    - Sforza
    - West
    und vor allem Djorkaeff
    wer bitte schön stand von denen 2002 noch bei uns unter vertrag??


    Wenn schon unterschiedliche Wertungen bei einem Gespräch auftraten warum dieser vorauseilende Gehorsam und diese soegannte "tasächliche verständigung" auf rd. 9 Mio Euro. Wenn ich als Finanzamt fast 13 Mio zu kriegen habe, muss doch klar sein, daß dies in den Medien wieder als sagen wir Subenvention des Profifussballs angesehen wird. Und der FCK hatte damals schon einen miesen Ruf. Ich als Finanzamt hätte gesagt o.k. ich will 13 Mio sofern ich 100% davon überzeugt bin.
    Die frage muss doch erlaubt sein ob mann den bertrag hätte nich bei Gericht hinterlegen können, bis das ganze Gerichtlich geklärt ist. Denn es stellte sich ja heraus daß glaube ich die nicht entrichtete Lohnsteuer zum Schluß nur bei etwa 2 Mio lag. Berichtigt mich wenn ich falsch liege.

  • Den moralischen Aspekt dieser Veröffentlichung mal außer acht gelassen, sollte man den rechtlichen Aspekt beachten.


    Der Bombenleger hat - aus welchen Gründen auch immer - Dokumente veröffentlicht!
    (mit Steuernummer, Namen usw. )
    Ist das legal?
    Vermutlich hat er sich darüber keine Gedanken gemacht.


    Gruß
    Pusteblume


    Einer für alle - alle für einen!

  • Gestern nannte ich die Knallerbse noch Störfeuer und ich bin mir mittlerweile sogar ganz sicher dass es so ist! Wenn derjenige der diese Papiere ins Forum gestellt hat, besser sein will dann soll er sich doch outen und nicht als Heckenschütze fungieren!


  • Dann frage ich Dich: Was ist Dir wichtiger? Die Abwendung der drohenden Insolvenz oder die Glaubwürdigkeit gegenüber Spielern, von denen zu diesem Zeitpunkt ein Großteil nicht mehr bei uns unter Vertrag stand?


    Das mag steuer- und strafrechtlich nicht relevant sein! Aber für mich ist dieses Geschäftsgebahren trotzdem nicht in Ordnung, weil man sich damit finanziell schlechter gestellt hat als notwendig.