Fritz Walter: "Warum soll ich den Verein wechseln? Ich bin doch schon beim FCK."
Wir schreiben den 27.02.1998: 38.000 Zuschauer pilgern wie jeden
Samstag uff de Betze, uff UNSEREN Betze, um ihre Mannschaft gegen den
Lokalrivalen, den Karlsruher SC, zum Sieg zu schreien. Das Spiel endet
0:0, doch der Verein steht trotzdem an der Spitze des Deutschen
Fußballs, steht auf dem 1. Tabellenplatz der 1. Bundesliga, sechs
Punkte vor dem großen FC Bayern München! Nur zu gut ist den FCK-Fans
die Saison 1997/98 in Erinnerung: Ganz Fußballdeutschland war
beeindruckt von der Begeisterungsfähigkeit, dieser Leidenschaft, den
ausgelassenen Feiern und der Pfälzer Reiselust. Durchschnittlich 15.000
Pfälzer fuhren zu den Auswärtsfahrten mit und noch viel mehr feierten
am 02.05.2008 ausgelassen den Gewinn der vierten Deutschen
Meisterschaft.
Zehn Jahre später, am 18.02.2008, steht unser FCK auf dem 15.
Tabellenplatz der 2. Liga, mit drei Punkten Rückstand auf einen
Nichtabstiegsplatz. Vor einer Woche wurde der erfolglose Trainer Kjetil
Rekdal entlassen, die letzte Patrone wurde mit der Verpflichtung von
Milan Sasic verschossen... Erfolgreich? Ein erster Schritt ist getan,
drei Punkte wurden in Fürth geholt. Damit hatte niemand gerechnet!
Zehntausende Pfälzer, aber auch viele Nicht-Pfälzer hoffen auf ein
Wunder, hoffen darauf, dass die Mannschaft endlich wieder das Glück
hat, Spiele zu gewinnen.
Die Hoffnung ist noch da, die Unterstützung ist nach wie vor da und
lebt in den Herzen der Fans – denn der 1.FC Kaiserslautern ist der
ganze Stolz einer Region, die Stütze. Oder um es in den Worten des
Vereins zu sagen: „DAS Herz der Pfalz“. Dieser Verein gilt als das
Identifikationssymbol schlechthin, er gehört zur Geschichte
Deutschlands, der Pfalz und ist bei Jung und Alt bekannt: Viele ältere
Zuschauer können die Namen der legendären Walter-Elf noch heute, wie
aus der Pistole geschossen, aufzählen, selbst in Australien weiß man
seit 2006, wie groß die Leidenschaft für Fußball ist, wie gut man in
K-Town feiern kann.
Der Betze, jahrzehntelang vom Gegner gefürchtet, eine Bastion der
Hölle, war die letzten Jahre sehr gut besucht. Wenn die Mannschaft
nicht mehr konnte, wenn nichts mehr ging, waren die Fans, der 12. Mann
da, um die Jungs nach vorne zu treiben. Und diese zahlten die
Unterstützung mit Kampf und Leidenschaft zurück: "Der Schlüssel zum
Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu
geben!" Das erkannte Fritz Walter vor vielen Jahren und prägte damit
auch unseren Verein mit.
Diese Kameradschaft und diesen Willen haben die Spieler in den
letzten Jahren des Öfteren vernachlässigt, aber auch die Fans schwebten
in anderen Sphären, träumten vom Europacup, der fast schon Standard
war, die ehemalige Führung träumte davon den großen Bayern eins
auszuwischen. Und wo landete man?
Diese Saison liegt der Schnitt weit unter 30.000 Zuschauern, die
Mannschaft und der Verein stehen am Abgrund. Dem Verein droht die
Insolvenz und damit in der Bedeutungslosigkeit unterzugehen – für
IMMER! Viele jammern, nörgeln, regen sich auf, ärgern sich - zurecht.
Doch das hilft der Mannschaft in der jetzigen Situation nicht weiter.
Jetzt hilft nur auf die Zähne beißen und sich geschlossen
durchzukämpfen. Egal was bislang passiert ist, es muss gefightet und
gepunktet werden! Es sind noch 14 Spiele zu absolvieren, sieben müssen
davon gewonnen werden.
Und wir, die Fans, können dazu beitragen. Die Mannschaft, dieser
Verein braucht uns jetzt mehr denn je. Zeigt Fußballdeutschland, wozu
Lautrer fähig sind: Lautrer geben niemals auf, sie KÄMPFEN! Vergesst
euren Ärger über diese Spielzeit, vergesst für ein Spiel die Fehler der
Spieler, treibt die Mannschaft nach vorne, steht geschlossen hinter der
Mannschaft. Vergesst die Differenzen mit anderen - wenn einer nörgelt,
überstimmt ihn mit Schlachtrufen. Und feiert am Ende des Spiels den
ersten Dreier gegen Koblenz. Setzt zusammen ein Zeichen, denn nun haben
wir noch die Chance! Lasst uns die Ränge füllen, nehmt eure Freunde,
Nachbarn und Arbeitskollegen mit und steht zusammen am 25.02. hinter
eurem Verein:
"Läuft im Spiel mal nichts zusammen,
und es will und will nichts geh'n,
so woll'n wir doch geschlossen,
hinter uns'rer Mannschaft steh'n!"