Der FCK im TV/Radio - Einschalttipps

  • Also bitte, das mit der strategischen Ausrichtung des Spielsystems ist doch für jeden Profiverein ein Muss. Wie willst du sonst einen Kader planen? Der Kader muss ja passend zusammengestellt werden und daher müssen sich Trainer und Sportdirektor abstimmen. Da der Trainer potentiell ja "austauschbar" ist, muss die Vorgabe ein Stück weit vom Verein kommen. Nur so kann man sicherstellen, dass überhaupt die Möglichkeit besteht langfristig zu planen. Ansonsten läuft das so wie zu Kuntz-Zeiten. Da wird Shechter als Lakic-Ersatz verpflichtet oder ein Kader zusammengestellt voller Einzelkönner, die nur funktionieren wenn Baumjohann auf dem Platz steht. Sowas wollen wir doch unbedingt vermeiden. Also müssen wir wissen welchen Fussball wir spielen wollen. Dass man dann gleichzeitig entscheidet sich so aufzustellen, dass Leihgeschäfte und Ausbildung junger Spieler besser durchgeführt werden können, ist doch ein toller Synergie-Effekt.


    Inhaltlich fand ich das vollkommen in Ordnung was beide gesagt haben. Rhetorisch hat vor allem Schupp Nachholbedarf. Aber ehrlich gesagt soll er lieber ein bisschen rumstammeln anstatt irgendeinen Blödsinn zu verzapfen.

  • Also bitte, das mit der strategischen Ausrichtung des Spielsystems ist doch für jeden Profiverein ein Muss.


    1) Nein!
    2) Vorne rumzustehen und sich zwanghaft den Ball hin und her zu passen ist kein Spielsystem. Die Abwehr steht dazu noch fast an der Mittellinie. Das ist Handball, kein Fußball.


    Ansonsten läuft das so wie zu Kuntz-Zeiten. Da wird Shechter als Lakic-Ersatz verpflichtet oder ein Kader zusammengestellt voller Einzelkönner, die nur funktionieren wenn Baumjohann auf dem Platz steht. Sowas wollen wir doch unbedingt vermeiden.


    Also den 3. Platz in der Liga wollen wir unbedingt vermeiden, wenn wir auch 4. werden können? Meines Erachtens nach war das unter Kuntz deutlich sinnvoller als jetzt zuletzt.


    Also müssen wir wissen welchen Fussball wir spielen wollen.


    Ich weiß ganz genau, welchen Fussball ich jedenfalls nicht mehr sehen möchte und damit meine ich ganz sicher nicht den Foda-Fußball. Solange diese "Art" von "Fußball" auf dem Betze weiter gespielt wird, bin ich raus. Lieber aufsteigen und taktisch vernünftig agieren, als dem HSV bis zum letzten Spieltag seine Spieler auszubilden.

  • 1) Nein!


    Doch!
    Aber pass auf, ich begründe dir das sogar. Wenn ein Profiverein seinen Kader plant, muss er Anforderungsprofile für Spieler erstellen. Naja, müssen ist ein hartes Wort, aber sagen wir mal, dass es sich sehr empfiehlt. Wie soll man sonst wissen, welche Spieler man verpflichten möchte? Dementsprechend muss man sich überlegen, wie diese Anforderungsprofile aussehen sollen. Und dann kommt in gemütlicher Runde eben auch irgendwann die Frage von Schuppi an Kosta: "Ja sag mal, wie wollen wir überhaupt Fussball spielen?"
    Um das etwas zu konkretisieren. Spielen wir mit Dreierkette, Viererkette, Fünferkette oder Libero + Manndecker? Haben wir eine Doppelsechs oder eine Raute im Mittelfeld? Wollen wir einen klassischen Spielmacher installieren? Und dann geht es etwas weiter ins Detail. Welche Positionen sind für den Spielaufbau zuständig und was muss man dann von diesen Spielern verlangen können? Was muss der offensivere Part der Doppelsechs leisten können? Welcher Stürmertypen brauchen wir?
    Das sind sehr, sehr oberflächliche Fragen, aber in die Richung geht das. Und wenn man vor einer Saison nicht sagt in welche Richtung man gehen will, dann kann man nicht planen. Das bedeutet doch nicht, dass man alle 34 Spiele mit genau einer taktischen Ausrichtung auftreten muss. Das haben wir auch nicht gemacht. Aber es gibt eine Marschroute. In anderen Fällen argumentiert man da gerne mit der "Handschrift des Trainers". Es ist klar wie der Fussball funktionieren soll und wo der Fokus liegt. Dementsprechend wurden dann übrigens auch Spieler geholt.


    2) Vorne rumzustehen und sich zwanghaft den Ball hin und her zu passen ist kein Spielsystem. Die Abwehr steht dazu noch fast an der Mittellinie. Das ist Handball, kein Fußball.


    Schade, der Sky-Report hat so oft die Handball CL erwähnt, dass ich fast schon glaubte, dass der FCK beim Handball ist und einen Titel gewinnen kann. Gut dass du mich erinnert hast worum es hier geht


    Also den 3. Platz in der Liga wollen wir unbedingt vermeiden, wenn wir auch 4. werden können? Meines Erachtens nach war das unter Kuntz deutlich sinnvoller als jetzt zuletzt.


    Was war deutlich sinnvoller? Altstars ohne Zukunft zu holen, für die wir auch keinen Cent Ablöse bekommen, aber welche zahlen müssen?


    Ich weiß ganz genau, welchen Fussball ich jedenfalls nicht mehr sehen möchte und damit meine ich ganz sicher nicht den Foda-Fußball. Solange diese "Art" von "Fußball" auf dem Betze weiter gespielt wird, bin ich raus. Lieber aufsteigen und taktisch vernünftig agieren, als dem HSV bis zum letzten Spieltag seine Spieler auszubilden.


    Wenn du das was Foda gemacht hat taktisch vernünftig nennst... ja, wo ist eigentlich Rekdal?


  • Doch!
    Aber pass auf, ich begründe dir das sogar. Wenn ein Profiverein seinen Kader plant, muss er Anforderungsprofile für Spieler erstellen. Naja, müssen ist ein hartes Wort, aber sagen wir mal, dass es sich sehr empfiehlt. Wie soll man sonst wissen, welche Spieler man verpflichten möchte? Dementsprechend muss man sich überlegen, wie diese Anforderungsprofile aussehen sollen. Und dann kommt in gemütlicher Runde eben auch irgendwann die Frage von Schuppi an Kosta: "Ja sag mal, wie wollen wir überhaupt Fussball spielen?"
    Um das etwas zu konkretisieren. Spielen wir mit Dreierkette, Viererkette, Fünferkette oder Libero + Manndecker? Haben wir eine Doppelsechs oder eine Raute im Mittelfeld? Wollen wir einen klassischen Spielmacher installieren? Und dann geht es etwas weiter ins Detail. Welche Positionen sind für den Spielaufbau zuständig und was muss man dann von diesen Spielern verlangen können? Was muss der offensivere Part der Doppelsechs leisten können? Welcher Stürmertypen brauchen wir?
    Das sind sehr, sehr oberflächliche Fragen, aber in die Richung geht das. Und wenn man vor einer Saison nicht sagt in welche Richtung man gehen will, dann kann man nicht planen. Das bedeutet doch nicht, dass man alle 34 Spiele mit genau einer taktischen Ausrichtung auftreten muss. Das haben wir auch nicht gemacht. Aber es gibt eine Marschroute. In anderen Fällen argumentiert man da gerne mit der "Handschrift des Trainers". Es ist klar wie der Fussball funktionieren soll und wo der Fokus liegt. Dementsprechend wurden dann übrigens auch Spieler geholt.


    Da werden jetzt aber Äpfel mit Birnen verglichen. Ich habe nicht bestritten, dass es sinnvoll ist, auf allen Positionen gut aufgestellt zu sein, sondern dass es sinnvoll ist, Spieler zu holen, die in ein bestimmtes System passen. Tatsächlich muss man nämlich unterschiedliche Spieler für verschiedene Systeme verpflichten, sonst passiert am Ende genau der Unsinn, der uns dieses Jahr den Aufstieg gekostet hat. Man kann nicht zwischen verschiedenen Systemen alternieren, spielt immer den gleichen Stiefel, ist leicht ausrechenbar, jeder Gegner kann sich darauf einstellen. Und dann ist es auch noch ein Spielsystem, bei dem alle vorne stehen, es aber trotzdem nicht nach vorne geht, man dagegen hinten durch das hoch stehen extrem anfällig für Konter ist - kurz: es ist überhaupt nicht erfolgsversprechend und eigentlich nur ein Alternativlos-System, wenn man sowieso hinten liegt und der Gegner mauert. Für die Ausbildung ist es natürlich ein gutes System, trotzdem ist es fahrlässig gewesen, nur auf dieses eine System zu setzen und es kompromisslos bis zum Ende durchzuziehen - das vermeintlich positive Image durch die spielerische Ausbildung macht den durch das daraus resultierende taktische Katastrophalversagen nicht wieder wett. Auch ein Markus Schupp muss das sehen und den Trainer ermuntern, entsprechende Änderungen vornehmen zu können, anstatt weiter mit diesen Unfug hausieren zu gehen.


    Was war deutlich sinnvoller? Altstars ohne Zukunft zu holen, für die wir auch keinen Cent Ablöse bekommen, aber welche zahlen müssen?


    So wie Srdjan Lakic oder Marc Torrejon, bei denen ein klares Plus in der Transferbilanz steht? Unterm Strich werden wir für Orban und Heintz auch nicht mehr bekommen, als wir vorher bei denen oder Illicevic/Zuck als Gewinn gemacht hatten. Und wir waren ergebnistechnisch erfolgreicher.



    Wenn du das was Foda gemacht hat taktisch vernünftig nennst... ja, wo ist eigentlich Rekdal?


    Habe ich bisher nicht gemacht - im Vergleich zu dem, was Runjaic spielen lässt, würde ich es allerdings durchaus taktisch vernünftig nennen ja. An den Kjetil Rekdal erinnert mich hingegen eher ein gewisser Kosta Runjaic immer mehr - und das nicht nur auf Grund der Initialien.

  • Und dann ist es auch noch ein Spielsystem, bei dem alle vorne stehen, es aber trotzdem nicht nach vorne geht, man dagegen hinten durch das hoch stehen extrem anfällig für Konter ist - kurz: es ist überhaupt nicht erfolgsversprechend und eigentlich nur ein Alternativlos-System, wenn man sowieso hinten liegt und der Gegner mauert.


    Sorry, aber deine Sicht auf das Thema Taktik ist wohl getrübt von der Enttäuschung der miesen Spiele, die wir abgeliefert haben. So wie wir das in den letzten Monaten gespielt haben war das auch nicht gut. Das sieht man ja schon allein an der Ausbeute, dass da was nicht stimmte. Dass aber ein Spielsystem nicht erfolgsversprechend sein soll, mit dem man gegen so ziemlich jeden Gegner (Grüße nach Leverkusen) mithalten und schlagen (nochmal Gruß nach Leverkusen) kann? Es geht mir hier nicht um irgendwie Zahlenpopeleien wie 4-5-1. Es geht um die Art und Weise Fussball zu spielen, die taktische Ausrichtung. Solange die Spieler die taktische Disziplin und den Biss haben das umzusetzen, kann man damit extrem viel erreichen. Man braucht dafür entsprechende Fussballer, die haben/hatten wir. Aber es fehlte eben jener letzter Biss und letztlich auch die Ordnung bzw ordnende Hand auf dem Feld. Aber da schließt sich der Kreis, wo man weiß welche Spielertypen man braucht. Technisch versiert, bissig im Zweikampf, möglichst auch noch entwicklungsfähig. Nur um mal ein paar Stichpunkte zu nennen. In Darmstadt hätte so ein Spieler keine Chance, weil die ganz andere Anforderungen haben. Ebenso in Karlsruhe. Wenn man gut arbeitet, dann ergibt sich die Aufstellung nicht anhand des Spielermaterials, sondern das Spielermaterial wird für die Aufstellung passend zusammengestellt. Ich erinnere nur mal dran, dass wir unter Foda/Kuntz ne ganze Zeit lang keinen linken Mittelfeldspieler hatten, der auch nur irgendwas taugte und dann Baumjohann dort spielen "durfte". Wenn es das ist was du vermisst hast...


    So wie Srdjan Lakic oder Marc Torrejon, bei denen ein klares Plus in der Transferbilanz steht?


    Dass die beiden Ablösen gebracht haben war sicherlich schön. Schöner wäre es vielleicht gewesen, wenn man sie hätte behalten können, aber das ist ein anderes Thema. Und du nennst du die beiden letzten der glorreichen Reihe, die einst mal von Bunjaku und Idrissou angefangen wurde. Matmour wird wohl folgen und den Verein ebenfalls verlassen. Lassen wir mal Revue passieren und bilanzieren, welchen Erfolg wir mit diesen Spielern hatten und welchen ohne sie. Und dann stellen mir die Kosten gegenüber.


  • Sorry, aber deine Sicht auf das Thema Taktik ist wohl getrübt von der Enttäuschung der miesen Spiele, die wir abgeliefert haben. So wie wir das in den letzten Monaten gespielt haben war das auch nicht gut. Das sieht man ja schon allein an der Ausbeute, dass da was nicht stimmte. Dass aber ein Spielsystem nicht erfolgsversprechend sein soll, mit dem man gegen so ziemlich jeden Gegner (Grüße nach Leverkusen) mithalten und schlagen (nochmal Gruß nach Leverkusen) kann? Es geht mir hier nicht um irgendwie Zahlenpopeleien wie 4-5-1. Es geht um die Art und Weise Fussball zu spielen, die taktische Ausrichtung. Solange die Spieler die taktische Disziplin und den Biss haben das umzusetzen, kann man damit extrem viel erreichen. Man braucht dafür entsprechende Fussballer, die haben/hatten wir. Aber es fehlte eben jener letzter Biss und letztlich auch die Ordnung bzw ordnende Hand auf dem Feld. Aber da schließt sich der Kreis, wo man weiß welche Spielertypen man braucht. Technisch versiert, bissig im Zweikampf, möglichst auch noch entwicklungsfähig. Nur um mal ein paar Stichpunkte zu nennen. In Darmstadt hätte so ein Spieler keine Chance, weil die ganz andere Anforderungen haben. Ebenso in Karlsruhe. Wenn man gut arbeitet, dann ergibt sich die Aufstellung nicht anhand des Spielermaterials, sondern das Spielermaterial wird für die Aufstellung passend zusammengestellt. Ich erinnere nur mal dran, dass wir unter Foda/Kuntz ne ganze Zeit lang keinen linken Mittelfeldspieler hatten, der auch nur irgendwas taugte und dann Baumjohann dort spielen "durfte". Wenn es das ist was du vermisst hast...


    Gegen Leverkusen haben wir allerdings doch aber auch ganz anders gespielt gehabt - deutlich defensiver, mehr gegen den Ball gearbeitet, kein bisschen auf Ballbesitz fixiert gewesen. Eben gerade die Art und Weise Fußball zu spielen ist es, die mich persönlich schon seit letztem Jahr stört - hierbei insbesondere, dass man dabei kein bisschen variabel ist. Das System mit dem hoch stehen und massivem Ballbesitz ist meines Erachtens nach von Grund auf nicht erfolgsversprechend - fällt Dir eine einzige Mannschaft auf, die nicht sowieso die nicht sowieso den Über-Kader hatte und die damit erfolgreich gewesen wäre?


    Foda hat den selben Fehler wie Runjaic gemacht, auch er war auf ein einziges, bestimmtes System fixiert gewesen (ebenso Sasic übrigens) - dieses war deutlich defensiver und beruhte auf einer stabilen Abwehrreihe und einem möglichst schnellem Umschaltspiel, wobei den offensiven Spielern entsprechende Freiräume zugestanden wurden. Insgesamt war das System von Foda taktisch zwar das erfolgsversprechende, allerdings offenbarte auch er dadurch, dass er an diesem einen System festhielt, Defizite in diesem Bereich. Bei Runjaic kommt noch hinzu, dass das mit dem Umschaltspiel selbst dann nicht funktioniert, wenn er vermeintlich defensiv spielen lässt.


    Meines Erachtens nach unterscheidet sich ein wirklich guter Trainer von einem ordentlichen darin, dass er unterschiedliche Systeme alternierend und variabel je nach Spielstand und Gegner austauscht. Das heißt, gegen Darmstadt, wenn wir führen und Darmstadt die Mannschaft ist, die gewinnen muss, eben nicht so hoch stehen, den Torwart nicht anweisen, risikoreich mitzuspielen, sondern abzuwarten, gegen den Ball zu arbeiten und erst im richtigen Moment die Lücke zu finden. Auch gegen Pauli hätte man durchaus abwartender spielen können, wenn nicht sogar müssen und hätte mindestens den einen Punkt mitgenommen.


    Wir hatten hier mal einen Trainer, der durchaus in der Lage war, verschiedene Systeme spielen zu lassen. Der nicht nur die Formation geändert hat (von 3-4-3, 4-4-2, 4-3-3, 4-2-3-1, 4-1-4-1 war alles dabei), sondern auch im richtigen Moment das System an sich umgestellt hatte. 3:0 lag Stuttgart vorne, wir, normalerweise sehr erfolgreich im defensiven 4-4-2 mit einer abwartenden Spielsweise, defensivem verschieben und konsequenter Arbeit gegen den Ball und schnellen Bällen nach vorne, stellten plötzlich um auf aggressives Pressing auf die Ballführende Verteidigung, auf dominanten Ballbesitz mit Kurzpasspiel, hinzu kamen die gefährlichen Standards. Das Ergebnis ist bekannt.


    Mir reicht es nicht, einen Trainer über den grünen Klee zu loben, der ordentlich arbeitet - er muss sich weiter entwickeln, um ein Guter zu werden. Runjaic hat den FCK in diesem Jahr groß gemacht und am Ende ist auch er es gewesen, der ihn leider wieder klein gemacht hat. Als Trainer musst Du genau wissen, wann Du variieren, wann Du überraschen musst, wenn Du nicht mehr den gleichen Stiefel spielen darfst, um erfolgreich sein zu können. Dieser Moment kam in den Spielen gegen Darmstadt und St. Pauli und Kosta Runjaic hat ihn verstreichen lassen.