Rund um die 1. Bundesliga

  • Zitat

    Noch strittiger war der Elfmeterpfiff für die Gäste nach gut einer Stunde. Eine schöne Vorlage von Franck Ribery wollte Robert Lewandowski aus fünf Metern mit der Stirn verwandeln, dabei musste er sich allerdings sehr weit herunterbeugen, um den Ball auf diese Weise zu spielen. Just in dem Moment, als der polnische Nationalspieler wenige Zentimeter über dem Boden zum Kopfball ansetzte, traf ihn der Fuß von Hannovers Verteidiger Marcelo im Gesicht. Tobias Welz zögerte kurz und entschied dann zum Entsetzen der Gastgeber auf Strafstoß für den FC Bayern. Regeltechnisch gesehen lagen hier eigentlich zwei Vergehen nacheinander vor: zunächst ein gefährliches Spiel von Lewandowski, anschließend ein verbotenes Spiel von Marcelo. Unter gefährlichem Spiel versteht man einen riskanten Körpereinsatz beim Spielen des Balles, bei dem sich ein Gegner in unmittelbarer Nähe befindet (aber nicht von diesem Spieler getroffen wird) und durch den jemand verletzt werden könnte - einschließlich des gefährlich Spielenden selbst -, wenn es zum Kontakt käme. Das typische Beispiel dafür ist der Fallrückzieher auf Kopfhöhe, bei dem ein direkt daneben stehender Gegenspieler nicht eingreift, um keinen Schaden zu nehmen. Doch auch das Spielen des Balles mit dem Kopf im Parterre ist nicht gestattet, wenn ein Gegner ganz nahe dabei ist und klärend eingreifen könnte. Denn damit gefährdet sich der Spieler selbst, und auch das ist nach den Regeln ausdrücklich verboten. Wie zum Beweis bekam Lewandowski diese Gefährlichkeit prompt schmerzhaft zu spüren. Natürlich war der Einsatz von Marcelo ein Foul - allerdings hatte Lewandowski durch sein gefährliches Spiel als Erster gegen die Regeln verstoßen. Und darauf kommt es hinsichtlich der Spielfortsetzung an. Und nicht auf die Frage, welches Vergehen schlimmer aussieht. Deshalb hätte es einen indirekten Freistoß für Hannover 96 geben müssen statt eines Elfmeters für den FC Bayern.

    http://www.sport.de/medien/fus…over-klar-bevorteilt.html

    Einmal editiert, zuletzt von Number_Ten ()

  • Könnte wenn der Gegner in unmittelbarer Nähe stünde und per normalem Zweikampf eingreifen könnte. Und hier sehe ich die Crux des Hannoveraners: Ohne Foulspiel, weil voll gestreckt kommt er da nicht hin und von diesem muss Lewandowski nicht ausgehen.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Da bin ich klar auf Seiten des zitierten Artikels, meiner Meinung nach eine klare Fehlentscheidung und der Schiri hatte auch noch beste Sicht.

    „Früher war der FCK zu Hause eine Macht, das Anfeuern der Fans setzte in uns Energie frei. Heute sagt man, es verursacht bei den Spielern Druck. Druck hat ein Familienvater mit Frau und drei Kindern, der 2000€ im Monat nach Hause bringt. Lautern soll nicht belasten, sondern Lust machen!" (Martin Wagner, 20.07.2019)

  • Also, für mich abschließend:
    Ginge Lewandowski mit dem Kopf voran in Richtung Gegner: Gefährliches Spiel, Freistoß für Hannover.
    Da er aber für mich zum Ball geht, freies Feld hat und der Hannoveraner von hinten tritt: Elfer.


    Aber so ist das mit den Auslegungen: Jeder hat seine. Eurer Auslegung nach darf ein Spieler wie tief seinen Kopf nehmen, um zu köpfen? Wenn der Gegner in der Nähe ist gar nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Hoschy ()

  • Find ich irgendwie geil dass ich von nem Schiedsrichter Recht kriege Sebastian. Das hatte ich noch nicht so oft :)

    Danke für die Blumen, nur leider muss ich nach intensivem Studium der TV-Bilder von meiner ursprünglichen Meinung ein wenig abrücken. :S


    Ich hatte mich bisher auf reine Standbilder verlassen und dort sieht es in der Tat so aus, als wäre der Ball völlig frei spielbar - dann darf Lewandowski den Ball auch mit einer Gesichsbremse spielen. In den diversen Wiederholungen und vor allem nicht in Zeitlupe, also bei normalem Spieltempo, wird deutlich, dass der Ball so frei gar nicht war. Keine Frage, Lewandowski muss nicht damit rechnen, dass der Abwehrspieler regelwidrig versucht den Ball zu spielen; er muss aber damit rechnen, dass der Abwehrspieler versuchen wird, die Situation zu bereinigen, da sich dieser durchaus in Reaktionsnähe befindet.


    Es ist daher so, dass hier zwei regelwidrige Verhaltensweisen vorliegen, gefährliches -selbstgefährdendes- Spiel von Lewandowski und Foulspiel vom Verteidiger. Bei Vergehen zweier Spieler unterschiedlicher Mannschaften ist das erste Vergehen maßgeblich und in diesem Fall wäre es der indirekte Freistoß für Hannover gewesen.

  • nur leider muss ich nach intensivem Studium der TV-Bilder von meiner ursprünglichen Meinung ein wenig abrücken.


    Damit kann ich leben. Du als Schiedsrichter darfst den Videobeweis ja nicht nutzen also bin ich weiter im Vorteil :)

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Danke für die Blumen, nur leider muss ich nach intensivem Studium der TV-Bilder von meiner ursprünglichen Meinung ein wenig abrücken. :S


    Ich hatte mich bisher auf reine Standbilder verlassen und dort sieht es in der Tat so aus, als wäre der Ball völlig frei spielbar - dann darf Lewandowski den Ball auch mit einer Gesichsbremse spielen. In den diversen Wiederholungen und vor allem nicht in Zeitlupe, also bei normalem Spieltempo, wird deutlich, dass der Ball so frei gar nicht war. Keine Frage, Lewandowski muss nicht damit rechnen, dass der Abwehrspieler regelwidrig versucht den Ball zu spielen; er muss aber damit rechnen, dass der Abwehrspieler versuchen wird, die Situation zu bereinigen, da sich dieser durchaus in Reaktionsnähe befindet.


    Es ist daher so, dass hier zwei regelwidrige Verhaltensweisen vorliegen, gefährliches -selbstgefährdendes- Spiel von Lewandowski und Foulspiel vom Verteidiger. Bei Vergehen zweier Spieler unterschiedlicher Mannschaften ist das erste Vergehen maßgeblich und in diesem Fall wäre es der indirekte Freistoß für Hannover gewesen.

    Wollte ich eigentlich gestern noch schreiben, natürlich mit anderen Worten, aber ob es bei den beiden ungläubigen Thomas(sen? ;) )
    angekommen wäre, hm, das ist die Frage, habe es allerdings unterlassen, um die Diskussion nicht ausufern zu lassen. Die Bestätigung
    war eigentlich schon in Beitrag 4101 gegeben, und wenn man sich die Regel genau durchliest, dann gibt es keine andere Erklärung.
    Selbst wenn ein Abwehrspieler noch die Möglichkeit hätte, reaktionsschnell das Bein/den Fuß wegzuziehen, müßte der Regel entsprechend
    ein indirekter Freistoß erfolgen.
    Daß diese Jungspunde einem ehem. SR nicht glauben, tz tz tz.... :) vllt. hätten sie dem Welt-SR Merk geglaubt, der ebenfalls von
    einer Fehlentscheidung gesprochen hatte.
    Für denjenigen, den es noch interessieren sollte, hier das Video:
    http://www.bild.de/video/clip/…73678,auto=true.bild.html

  • pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
    ICh hätte es nur Collina geglaubt ;)

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...