17. Juli 2008 - SWR.de : Iacob klagt gegen fristlose Kündigung

  • Danke, Number Ten!
    Genau so sehe ich das auch!


    Von uns kennt keiner die Hintergründe, nur das was von der Vereinsseite gekommen ist.
    Warum, wieso, die genaue Sachlage kennt hier im Forum keiner.


    Aber Hauptsache gleich die Mäuler zerreissen.


    Hier motzen fast alle über die Art und Weise der Bild Zeitung. Populistisch und Meinungsbildent.
    Ein Grossteil der User hier verhält sich genauso.

  • Ich verstehe die Aufregung nicht. Warum soll für einen Profi was anderes gelten, als für einen normalen Arbeitnehmer? Ich bin auch masslos enttäuscht über die Sache Iacob, so wie sie gelaufen ist.


    Aber es ist das normalste der Welt und das passiert in 90 Prozent aller Trennungen, dass ein Arbeitnehmer gegen eine fristlose Kündigung klagt. Und wenn der Arbeitgeber noch so Recht hat, es läuft bei nahezu einhundert Prozent der Arbeitsgerichtsprozesse darauf hinaus, dass der Arbeitgeber eine Abfindung bezahlt. So und nicht anders wirds beim Prozess mit Iacob gehen. Dass der Verein Schadenersatz geltend macht, wird es dem Rechtsvertreter der Gegenseite (Iacob) es leichter machen, eine einigermassen vernünftige niedrigere Abfindung zu akzeptieren.


    Nur nebenbei: Ich kenne einen Fall, da hat ein leitender Angestellter in der Frühe seinen Arbeisplatz aufgesucht, sich sehen lassen und ist dann für mehrere Stunden in seinen Stammstehausschank. Der Arbeitgeber liess dies über einen längeren Zeitraum beobachten, erteilte dann die Kündigung. Beim Arbeitsgerichtsprozess d(er Arbeitnehmer war aufgrund seiner Alkoholabhängigkeit und der daraus resultierenden Gesundheitsschäden schwerbehindert) kam ein Urtel (habs selbst gelesen) heraus, das nicht nachzuvollziehen ist. Die Abfindugn betrug damals 250.000 DM. Dies zu den Entscheidungen deutscher Arbeitsgerichte.


  • Nur nebenbei: Ich kenne einen Fall, da hat ein leitender Angestellter in der Frühe seinen Arbeisplatz aufgesucht, sich sehen lassen und ist dann für mehrere Stunden in seinen Stammstehausschank. Der Arbeitgeber liess dies über einen längeren Zeitraum beobachten, erteilte dann die Kündigung. Beim Arbeitsgerichtsprozess d(er Arbeitnehmer war aufgrund seiner Alkoholabhängigkeit und der daraus resultierenden Gesundheitsschäden schwerbehindert) kam ein Urtel (habs selbst gelesen) heraus, das nicht nachzuvollziehen ist. Die Abfindugn betrug damals 250.000 DM. Dies zu den Entscheidungen deutscher Arbeitsgerichte.

    Möchte die vorst. Sache nicht ausufern lassen, aber es stellt sich für mich die Frage, warum der Arbeitgeber den wiederholten
    Kneipenaufenthalt seines AN nur beobachten ließ und keine Maßnahmen ergriffen hat. Insoweit muß sich er sich schon
    einige "Fragen" und Vorhaltungen gefallen lassen, die m. E. in dieses - für Dich schwer nachvollziehbare - Urteil eingeflossen sein mögen.

  • Wenn der Typ Alkoholiker war ist er krank, so einem gehört geholfen, stattdessen wird er bespitzelt und gekündigt. Eigentlich gehört der AG noch wegen Dummheit bestraft.

  • Wenn der Typ Alkoholiker war ist er krank, so einem gehört geholfen, stattdessen wird er bespitzelt und gekündigt. Eigentlich gehört der AG noch wegen Dummheit bestraft.

    ....bzw. Verletzung der Fürsorgepflicht.

  • Super toll!


    Das soziale Engagement ist lobenswert. Und es ist richtig, dass einem Kranken geholfen gehört!


    Allerdings - die Sache hat auch noch eine 2. Seite. Kein Mittelständler oder kleinerer Unternehmer stellt mehr Mitarbeiter ein, als er tatsächlich benötigt - denn jeder Mitarbeiter ist auch ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Dere/die Mitarbeiter/in muß einen Beitrag erwirtschaften, der höher liegt, als seine Kosten.


    Und jetzt stellt man sich einmal vor, dass ein 25 Mann Betrieb genau so einen kranken Mitarbeiter beschäftigt. Das wäre der Anfang vom Ende dieses Betriebes.


    Das deutsche Kündigungsrecht ist ein Grund warum sich deutsche Arbeitgeber so schwer tun neue Mitarbeiter ein zu stellen, bzw. ein Grund warum der Bereich Leiharbeit boomt. Aber das nur am Rande - das Thema ist der Spieler Iacob.

  • Du hast Recht, mit allem was du sagst. Wenn der AG, aber Ahnung von seinem Job hätte und nicht nur wüsste wie Zahlen und Geld aussehen, dann wäre er die Sache anders angegangen. Man kann so Leuten durchaus helfen, ohne sie rauszuschmeißen und ohne gleich den 7er BMW zu verkaufen oder Insolvenz anzumelden. Das Kernthema der BWL ist der Mensch, wird immer in der ersten Vorlesung gesagt. Danach haben es alle, inklusive Prof, vergessen und das Ende sind Manager, die eine Mindestlohndebatte führen, weil keine Sau die Tarifverträge einhält. Ein riesen Thema, das wir hier sowieso nicht lösen können.


    Also zurück zum Thema, Iacob ist wohl kein Alkoholiker, sondern hält sich nicht an Vereinbarungen. Vielleicht auch ein vorgeschobener Grund, um ihn loszuwerden. Wir wissen es nicht, wichtig ist, dass der FCK gut aus der Sache rauskommt. Iacob bleibt da und schießt 20 Tore (was wohl beides ein Ding der Unmöglichkeit ist) oder es bleibt Geld übrig um einen gescheiten Stümer zu verpflichten.

  • Du hast Recht, mit allem was du sagst. Wenn der AG, aber Ahnung von seinem Job hätte und nicht nur wüsste wie Zahlen und Geld aussehen, dann wäre er die Sache anders angegangen. Man kann so Leuten durchaus helfen, ohne sie rauszuschmeißen und ohne gleich den 7er BMW zu verkaufen oder Insolvenz anzumelden. Das Kernthema der BWL ist der Mensch, wird immer in der ersten Vorlesung gesagt. Danach haben es alle, inklusive Prof, vergessen und das Ende sind Manager, die eine Mindestlohndebatte führen, weil keine Sau die Tarifverträge einhält. Ein riesen Thema, das wir hier sowieso nicht lösen können.

    Hatte meine Antwort eigentlich schon gelöscht, möchte nun aber doch eine 3. Seite, NRW_Teufel, auch nur noch am
    Rande zu bedenken geben: Es soll vorkommen, daß Arbeitnehmer im Betrieb so gemobbt werden, daß sie sich diese
    Krankheit "antrinken", und dies sind keine Einzelfälle! Und ich sehe - ähnlich wie Peewee - das Problem darin, daß
    heutzutage (fast) alles unter dem Aspekt Gewinnoptimierung/Kostensenkung usw. gesehen wird. Nicht nur nach meiner
    Auffassung stellen zufriedene Mitarbeiter das beste Kapital eines Unternehmens dar. (Genug der Worte zu diesem Thema
    meinerseits!)

  • Du erlaubst, dass auch ich noch eine Erwiderung schreibe:


    Sicher hast Du recht! Teilweise werden Krankheiten auch "hausgemacht"!


    Aber wäre es für Dich ein Trost, wenn Du von Deinem Unternehmen freigestellt werden müßtest, weil wegen einem solchen Fall die Existenz des Unternehmens zerstört wurde? Ganz bestimmt nicht!


    Beruflich bedingt kann ich Dir für solche und ähnliche Dinge Beispiele in beliebiger Menge liefern. Glaube mir - für die sekundär betroffenen ist dies kein Trost!

  • Der "Fall Iacob" führt uns allen sehr deutlich vor Augen:
    Unter Stefan Kuntz wird es keine hochdotierten Altersruheverträge geben. Kuntz brauchte keine 2 Minuten, um die Akte Iacob zu studieren und zu einem Entschluß zu kommen.
    Momentan steckt er mitten drinne, seinen gefassten Entschluß in die Tat umzusetzen.
    Nicht mehr und nicht weniger !


    Ich verneige mich in Erfurcht vor Stefan Kuntz !
    Wie er die Dinge analysiert, sie angeht und dann auch zu einem gewünschten Ergebnis kommt ist schon einmalig !
    Ja, einmalig !