Religion & Glaube

  • 30-jähriger Krieg: Auflösungserscheinungen und innere Streitigkeiten in Habsburg, die die Gegner zu einem willkommenen Angriff nutzen.


    Auslöser ist der Prager Fenstersturz, eine Auflehnung der Böhmer gegen die Habsburger Oberherrschaft. Auch hier wird Religion als Vorwand zur Erkämpfung persönlicher und wirtschaftlicher Freiheiten und Vorteile gewählt. Es handelt sich keinesfalls um einen Kampf von Religionen gegeneinander, sondern von Staaten.


    Natürlich hat die Reformation die Stärke der deutschen Staaten geschwächt und gezeigt, dass die scheinbar allmächtigen katholischen Königshäuser überwindbar sind. Deshalb kann man die Religionsstreitigkeiten schon als Auslöser sehen...


    Übrigens kam es im weiteren Verlauf des Krieges zu Bündnissen zwischen katholischen und evangelischen Fronten (z.B. Schweden und Frankreich). Passt nicht so ganz zu einem Krieg, bei dem Religion die wahre Ursache ist, oder?


    Kreuzzüge: Genau wie bei der Kolonisation ging es nur um Macht und Geld. Die religiösen Gründe waren lediglich vorgeschoben.


    Leider ist es den Mächtigen damals gelungen, die Menschen tatsächlich in dem Glauben zu lassen, Sie würden ins Paradies kommen, wenn sie in die Kreuzzüge ziehen würden. Ist dadurch ein ganz, ganz dunkles Kapitel der katholischen Kirche. Ist deshalb für eine Kirchenkritik sehr fundiert - die Religion war nicht die wahre Ursache. Korrekt ist, dass es ohne die vorgeschobenen religiösen Gründe den Organisatoren der Kreuzzüge schwerer gefallen wäre, so viele Leute zu rekrutieren - allein aus Geldgier wären weniger nach Jerusalem gezogen.


    Nordirland hat von den 3 von Dir genannten am allerwenigsten etwas mit Religion zu tun. Das sind nur die Nachwirkungen der englischen Kolonisation von Irland und der dadurch angestaute Hass....

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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    Einmal editiert, zuletzt von Walz aus der Pfalz ()

  • @Walz
    Schön, daß Du etwas dazu geschrieben hast. Ich persönliche liebe ja vereinfachte Weltbilder, aber hier muß man tatsächlich einschreiten. Paß´nur auf, daß Dir hier nicht ein Schuh angezogen wird, der Dir gar nicht paßt. Aus einem Gläubigen wird "in der Welt" viel schneller ein Religiöser, als man gucken kann. Man schlackert ja mit den Ohren.




    SaZa



    Würde mich gerne zu Deinem Beitrag äußern. Muß mich aber erst vergewissern, ob ich Dich richtig verstanden habe. Dein Text in meinen Worten:


    Judentum, Christentum und Islam können keine anderen Religionen bzw. Götter neben den ihren dulden, andernfalls sie ihren Wahrheitsanspruch aufgäben.
    Viele Gesellschaften sind eng mit Religionen verbunden oder fußen auf ihnen. In Folge kommt es zwangsläufig zu Konflikten, wenn die unterschiedlichen Wahrheitsansprüche aufeinandertreffen .
    Religiöse Führer fällen Entscheidungen im Rückgriff auf und im Bewußtsein des Wahrheitsanspruchs ihrer jeweiligen Religion.
    Die Mehrzahl der Gläubigen (oder Religiösen?) handelt auf Grundlage ihrer Religion. Dieses von der Religion beeinflußte Handeln führt zu Mißtrauen, Konflikten und Kriegen.
    Religionen sind häufig Grund für Kriege. Ob Religion als Kriegsgrund vorgeschoben ist, ist irrelevant.
    Wie beeinflußen Religionen Menschen, wenn - auch falls nur vorgeschoben - im Namen der Religionen Kriege geführt worden sind? Was haben sie mehr Gutes als Schlechtes bewirkt?
    Auch wenn Mißverständnis der Religion zu Negativem geführt hat, so ist doch die Religion Verursacher des Negativen, da sie falsch interpretiert wird.
    Müssen Religionen nicht zwangsläufig falsch interpretiert werden, da sie Transzendentes zum Inhalt haben und wir uns Transzendentem nicht objektiv nähern können?
    Theologen weichen dieser Frage aus. Die Menschen der Moderne erkennen, daß diese Frage unbeantwortet geblieben ist.
    Religionen müssen sich gefallen lassen, für Ungerechtigkeit verantwortlich gemacht zu werden. Sie müssen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch - um nicht unglaubwürdig zu sein - für Gerechtigkeit sorgen.


    Bitte verbessere an Stellen, die nicht in Deinem Sinne gehalten sind.
    Danke.

  • Nabend :bier:


    Na dann will ich es mal versuchen. Hab zwar wenig Zeit, aber schaun mer mal...



    Judentum, Christentum und Islam können keine anderen Religionen bzw. Götter neben den ihren dulden, andernfalls sie ihren Wahrheitsanspruch aufgäben.


    Ich sagte, haben ein Problem damit sich gegenseitig anzuerkennen und ein Problem damit andere, nicht monotheistische Religionen und Glaubensrichtungen (und auch deren Götter) anzuerkennen oder warum der Missionierungswille? Am liebsten wäre den jeweiligen Religionen wohl, es gäbe nur sie. Oft habe ich den Eindruck die Religionen vergessen ihre gemeinsamen Wurzeln und deuten Gott in unterschiedlicher Art & Weise. Wenn das Judentum z.B. Jesus so anerkennen würde wie das Christentum ihn versteht, dann würden sie mMn ihren absoluten Wahrheitsanspruch aufgeben. Das zum zweiten Teil


    Viele Gesellschaften sind eng mit Religionen verbunden oder fußen auf ihnen. In Folge kommt es zwangsläufig zu Konflikten, wenn die unterschiedlichen Wahrheitsansprüche aufeinandertreffen .


    Nicht ganz. Viele Gesellschaften & Kulturen fußen auf unterschiedlichen religiösen Annahmen und Traditionen. Oft sind/waren Politik und Staat nicht getrennt. Prallen diese Unterschiede aufeinander, gibt es oft Unfrieden, da viele Staaten von ihrer egozentrischen Weltanschaung zu sehr geprägt sind und die anderen von ihrem Weg überzeugen wollen. Kurz: Religionen prägen Gesellschaften --> sind starr und sturr --> prallen aufeinander --> Stress



    Religiöse Führer fällen Entscheidungen im Rückgriff auf und im Bewußtsein des Wahrheitsanspruchs ihrer jeweiligen Religion.


    Die Führer nehmen an sie machen immer das Richtige, da sie es mit ihrer Religion begründen (können). Sie handeln in ihrem Verständnis also immer richtig im Namen ihrer Religion. Problem ist, dass es unterschiedliche gibt und jede meint, sie sei die richtige --> Stress


    Die Mehrzahl der Religiösen handelt auf Grundlage ihrer Religion. Dieses von der Religion beeinflußte Handeln führt zu Mißtrauen, Konflikten und Kriegen.


    Erster Teil, ja. Dieses Handeln führt oft zu Misstrauen und Konflikten.Da jeder Muslim, jeder Jude z.B. sein auf seine Religion begründetes Handeln für richtig erachtet und das der anderen Religionen als falsch --> Stress
    Eigentlich gleiche Erklärung wie oben dran.


    Religionen sind häufig Grund für Kriege. Ob Religion als Kriegsgrund vorgeschoben ist, ist irrelevant.


    Nicht irrelevant, sondern das ist meiner Meinung nach falsch. Ich sehe sie nicht als vorgeschobene Gründe an, sondern als real bestehende und indirekte Gründe. Warum reale Gründe? Siehe oben, da die Kulturen auf versch. Religionen basieren. Dass die Gründe ausschließlich vorgeschoben sind, sagen in erster Linie die Menschen, die ihre Religion verteidigen möchten. Ich persönlich sehe das als Ausrede.


    Wie beeinflußen Religionen Menschen? Was haben sie mehr Gutes als Schlechtes bewirkt?


    Ja, ich sehe was auf der Welt passiert und frage mich immer wieder, was die Religionen aus den Menschen tatsächlich machen. Wenn sie doch im Kern gut sind, warum schaffen sie es dann nicht ihre religiösen Führer und Oberhäupter zu gutem Handeln im Sinne aller zu bewegen? Und ja, was haben die Religionen konkret und praktisch mehr an Gutem als an Schlechtem auf der Erde bewirkt?


    Müssen Religionen nicht zwangsläufig falsch interpretiert werden, da sie Transzendentes zum Inhalt haben und wir uns Transzendentem nicht objektiv nähern können?


    Yup, und diese Unsicherheit macht es für mich unmöglich eine Religion als Wahrheit und Orientierung aller Menschen anzusehen. Das ist mMn überheblich und sogar gefährlich.


    Religionen müssen sich gefallen lassen, für Ungerechtigkeit verantwortlich gemacht zu werden. Sie müssen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch - um nicht unglaubwürdig zu sein - für Gerechtigkeit sorgen.


    Ja, so ähnlich. Meiner Meinung nach fehlt allen Weltreligonen noch der positive Praxistest. So wirklich überzeugt als geeignete Orientierung und Leitfaden der Menschheit hat mich keine der Religionen - eher im Gegenteil. Und aus der Geschichte der Religionen und aus den vergangenen und bestehenden Konflikten bilden sich viele Menschen ihr Verständnis und deshalb müssen sich Religionen mit diesen Meinungen auseinandersetzen. Sie müssen sich auch Kritik gefallen lassen, da sie mMn für viele Ungerechtigkeiten verantwortlich sind.


    Zusammen fassend möchte ich meine Meinung auf den Punkt bringen, da es das für mich dann auch war mit diesem Thema. Ich habe alles gesagt, was ich sagen möchte...



    >>Religionen sind für mich freiheitsbeschneidend, kontraproduktiv und es ginge der Menschheit meiner Meinung nach besser ohne Religionen.<<




    Muss jetzt aber los....Feuer frei ;)



    Grüße, SaZa

    sàwàddee kráb

  • kurzer Hinweis:


    Judentum, Islam und Christenheit glauben an den einen Gott - da gibt es keine Meinungsdifferenzen.


    Jesus ist einer der größten Propheten im Islam, der "Vorsteher" des Weltgerichts am jüngsten Tag...


    Über die theologische Ähnlichkeit der christlichen Kirchen braucht man wohl nichts mehr zu sagen. Von daher ist es VÖLLIGER SCHWACHSINN, aus religiösen Gründen aufeinander loszugehen und steht im Widerspruch zum Glaubensauftrag.


    Dass die Menschen es trotzdem tun... Der große Fluch der Menschheit. Hass und Neid.
    Manche gehen auch aufeinander los, weil sie verschiedenen Fußballvereinen anhängen - hat auch mit Fußball nichts zu tun.

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  • SaZa


    Moin,


    ich weiß nicht, ob es Sinn hat hier das Feuer zu eröffnen. Nach Deinen Ergänzungen muß ich mich leider der formalen Kritik der Walz aus der Pfalz anschließen, die Deine Äußerungen als unbestimmt gekennzeichnet hat. Weil Du Dich undifferenziert und unverständlich ausdrückst, können Deine Aussagen alles bedeuten. Sie sind inhaltsleer, unspezifisch und profillos. Du könntest genauso gut über Politik, Weltanschauung, Nationalität, Sozialismus, Selbstverwirklichung oder Marktwirtschaft gesprochen haben.


    Auf den Inhalt Deiner Ausführungen möchte ich nur kurz eingehen. Und ich werde nicht Religionen verteidigen, sondern Deine Ausführungen kritisieren.


    Du stellst dar, daß der Wahrheitsanspruch der Religionen zu "Streß" führen _muß_. Tatsächlich kann es natürlich nur dann im Miteinander zu Problemen führen, wenn der Geltungsanspruch "in der Welt" durchgesetzt werden soll, sich also Macht und Religion einander annähern (Religiöse Würdenträger als Inhaber politischer Macht, Scharia oder die Wiedertäuferbewegung in Münster können als Stichworte herhalten) und sich politische und religiöse Interessen vereinen. Letzter Schritt ist dann die Verfolgung politischer und ökonomischer Interessen unter dem Deckmantel der Religion. Treffen diese Verflechtungen auf unmündige Religiöse, die dem Laizismus mißtrauisch gegenüberstehen und nicht in den Schriften forschen, sondern den Angehörigen der religiösen Institutionen ergeben sind, wird es in der Tat gefährlich. Eigenverantwortlicher, reflektierender und stets fragender Umgang der Gläubigen mit den Schriften vor dem Hintergrund grundlegender Bildung würde jeglichen Zündstoff aus den Religionsgegensätzen nehmen.


    Es sind immer die Menschen, nicht die Religionen - wobei ich hier den Islam eher relativiert betrachten würde - die zu Auseinandersetzungen führen. In diesem Zuge läßt sich auch die Frage, ob Religionen die Menschen nicht eher negativ beeinflußen, wenn man sich die Geschichte vor Augen führt, zurückweisen.


    Am Rande der Hinweis, daß Dein Eindruck, die großen monotheistischen Religionen deuteten Gott in unterschiedlicher Weise, Dich nicht trügt. Im Gegentum, es gibt grundlegende qualitative Unterschiede sowohl im Gottes- als auch im Gesellschaftsverständnis der Juden, Christen und Muslime. Die verschiedenen Religionen über einen Kamm zu scheren - wie Du es seit einigen Seiten praktizierst - wird weder der Materie noch dem Anspruch sich auszutauschen gerecht.


    Religionen als Grund für zwischenstaatlicher Kriege bzw. Auseinandersetzungen zu betrachten, ist eine schon recht simplifizierte und wesentlichere Hintergründe ausblendende Ansicht komplexer zusammenhängender Konfliktlinien. Hier ist der Wille Vater des Gedankens. Solange Du Dich nicht eingehender dazu äußerst, müssen wir darauf nicht weiter eingehen. Innerstaatliche Konflikte bzw. Ausschreitungen können aber durchaus religiöse Hintergründe haben (Hussiten, Hugenotten?).


    Deine Frage, was denn Religionen konkret und praktisch mehr an Gutem als an Schlechtem auf der Erde bewirkt haben und deine Feststellung, daß Dich keine der Religionen wirklich überzeugt als geeignete Orientierung und Leitfaden der Menschheit (positiver Praxistest), zielt ins Leere. Es geht keiner der Religionen darum Leitfaden oder Orientierung aller Menschen zu sein oder für Wohlergehen zu sorgen, sondern um das Verhältnis der Menschen zu Gott. Man kann tätige christliche Nächstenliebe, die im Gefolge des Glaubens auftritt, nicht unter utilitaristischen Gesichtspunkten betrachten.


    Der Gedanke, ob Religionen nicht zwangsläufig falsch interpretiert werden müssen, da sie Transzendentes zum Inhalt haben und wir uns Transzendentem nicht objektiv nähern können, ist interessant. Er fußt klar auf dem "Alleszermalmer" Kant, der auf diesem Wege Metaphysik und "Gottesbeweise" negierte. Wir können - vereinfacht dargestellt - nicht mit diesseitigen Mitteln auf Transzendentes schließen. Die Idee, sich Gott objektiv nähern zu wollen, ist schon von daher grotesk. Wir sind auf Schriften und Erfahrungen angewiesen, die durchaus real sind und natürlich auch unterschiedlich interpretiert werden können. Von Transzendenz muß man da noch gar nicht reden. Auch das Grundgesetz darf beanspruchen respektiert zu werden, obwohl die Kommentare und Streitschriften zu den einfachsten Artikel Büchereien füllen.


    Die Erhabenheit des Menschen besteht darin, sich als elend zu erkennen. Er stellt sich laufend unangenehme Fragen angesichts seines Hineingeworfenseins ins Dasein (Eine sehr komische Formulierung), dem Tode als einziger Gewißheit, die er hat und der Vergeblicheit seines Strebens. Omnia philosophia et sapientia est meditatio mortis. Insofern verlangt der Mensch aus sich heraus nach dem Transzendenten. Er ist per se religiös veranlagt. Glaube oder Religion kann inhaltlich, aber nicht in seiner Existenz kritisiert werden, ohne den Menschen selber ändern zu wollen. Man könnte genauso gut das Wetter kritisieren.


    Man kann diese unbequeme Suche natürlich abbrechen und sich Götzen suchen, denen man huldigt, z. B. Werder Bremen, dem FCK, beruflichem Erfolg, Geld, Frauen, Essen, Wellnes, Sport, Kirchenbesuche, Kultur, Politik oder was auch immer. Würdiger ist dieses Vorgehen nicht.


    Sapere aude, aber genauso gut: memento mori.


    Gruß


    Derik


  • Nabend,


    damit wir uns nicht im Kreise drehen und um nicht immer die Gegensätze und gegenteiligen Meinungen in den Vordergrund zu stellen, habe ich jetzt die Passage zitiert, mit der ich inhaltlich absolut einverstanden bin.


    Die genannten Attribute (eigenveranwortlich, reflektiert, fragend mit grundlegender Bildung) sind im Grunde die Herausforderungen und Ansprüche, die man nunmal in verschwindend geringer Anzahl verwirklicht sieht. Diese Attribute habe ich in einem vorherigen Posting als unbedingte Voraussetzung und unabdingbar - im übrigen nicht nur für Religionen - angemahnt. Deshalb sprach ich auch von einem "Bewährungs- und Anwendungsproblem der Religionen" in der Praxis, welches sich dann negativ manifestieren "kann" und welches die Gefahren birgt, die wir dann in der Realität ratlos erleben und die ich als "Übergewicht an bösen gegenüber guten Folge" betitelte. Ein Schüsschen Utilitarismus ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, wenn man Folgen aufrechnet. Das sehe ich jedoch nicht als Nachteil, denn Tatsachen und Fakten der Empirie sind für viele, ja die meisten Menschen ein gewichtiger Teil der Lebenswelt und ein wichtiger Teil von dem, was sie als Wahrheit verstehen. Auch wenn es näher betrachtet nur Schatten sein mögen.


    Ansonsten, Merci, dass du dir die Zeit und Mühe gemacht hast, dich kritisch mit meiner Meinung auseinander zu setzen. Der einleitende Teil gefällt mir zwar weniger als die folgenden inhaltlichen Ausführungen, da es dann doch erstmal sehr wertend bei mir ankommt. Nun gut, das ist deine Meinung und diese respektiere ich.


    Diese "Komplimente", kann ich jedoch teilweise zurück geben. Ich tue mir sehr schwer, einigen deiner Äußerungen Substanz zu entnehmen oder zuzusprechen. Die Horizonte der Intention und Interpretation verschmelzen wie hier zu sehen in den seltensten Fällen - Vor allem, wenn man sich auf einer Metaebene entlang hangelt.


    Nur ein Beispiel: dass "der Mensch per se religös ist", ist eben so unbeweisbar und haltlos wie die Behauptung der Mensch "verlange von sich heraus nach dem Transzendenten". Das ist doch reine subjektive Auslegungssache und eine Frage wie das Individum Leben, Geist, Materie, Raum, Zeit und den Tod definiert, deutet und versteht. Für gläubige Menschen mag das zutreffen und schlüssig klingen - aber das gilt nicht für alle Menschen. Diese theologische Argumentation und Verwendung der Begrifflichkeiten setzt fälschlicher Weise bereits ein allgemein gültiges Verständnis der Begriffe voraus. Diese behaftete Deutung kann im weiteren Sinne jedoch bereits als Inhalt der Diskussion und der Kritik gesehen werden.


    Weiter schreibst du, wir sind auf unterschiedlich interpretierbare "Erfahrungen" und "Schriften" "angewiesen", da man sich Gott objektiv nicht nähern kann. Im Prinzip ist das eine Kernaussage meiner Religionskritik, die du jetzt als Erklärung der Interpretationsstreuung bietest. Ebenso hinkt dein Vergleich mit dem Grundgesetz bei genauerer Betrachtung etwas, aber ich denke ich weiß, was du damit sagen wolltest...


    So, das war es aber jetzt wirklich zu diesem Thema... :whistling:



    mfg SaZa

    sàwàddee kráb

  • Jungs, hier kann man ja noch was lernen.


    Utilitarismus - ich hatte nie so wirklich Spaß an Philosophie - ich habe ja noch nicht einmal einen Bruchteil der christlichen Theologie gelesen, die mich interessiert.


    Lässt sich vom Wort ja leicht herleiten, aber hört sich einfach gebildet an... :thumbup:

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  • Hey, was soll man machen, wenn man das Wort kennt und nicht herumschwallen möchte? Vielleicht hätte ich sagen können, daß man Religionen nicht unter Verwertungsgesichtpunkten betrachten sollte?



    Wie bist Du zum Glauben gekommen? Peu a peu oder in einer Art crash?


    Gruß


    Derik

  • lol lol ,so ist es......
    ich habe mich dem Budhismus zugewandt,dort findet man eher wieder zu sich selbst,war ja lange Zeit im Asiatischem Raum da war auch die Neugier dran schuld....
    ich bin ja schon im fortgeschrittenen Alter ,wir sind früher gezwungen worden in den Religionunterricht zu gehen hatte damals schon keine Lust das mitzumachen die Pastoren damals waren sehr streng, zur Strafe gab es immer Prügel deshalb auch meine Abneigung zur Religion,im Budhismus ist das alles viel anders........so sehe ich es.

  • @Nordpfälzer,


    ja es ist schon erschreckend, mit welchen Methoden man meinte, die Botschaft der Liebe und Freiheit verbreiten zu müssen... Prügel als religiöse Erziehung... Mir fehlen die Worte...


    Die Regeln der buddhistischen Shaolin-Mönche gelten allerdings auch als außerordentlich asketisch und streng... Ich weiß über den Buddhismus zu wenig, um mir ein Urteil zu bilden. Erscheint mir von außen immer mehr wie eine Art Lebenseinstellung, als eine Religion. Zu wem beten Buddhisten?


    @Derik,


    ich habe nichts gegen Fachbegriffe - bloß weil ich den Begriff noch nicht kannte, heißt es doch nicht, dass ich ein Problem damit habe, wenn Du ihn benutzt.


    Zum Glauben habe ich durch meine Großmutter und meine Tagesmutter gefunden, die vormittags auf mich aufgepasst hat. Beide waren sehr religiös und haben einen festen Platz in meinem Herzen. Natürlich war der Übergang von der Kindheit zum erwachsen werden ein Umbruch. Der naive Kindheitsglaube muss sich natürlich wandeln...

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