26. Juli 2008 - Die Rheinpfalz - Jendrisek feiert Tor des Monats

Tja, unsere "Altlasten" mit den Herrn, die früher das Sagen hatten. Gut, dass dieses Kapitel ebdlich beendet ist.

Aber genau dies ist der Punkt. Früher führte die Inkompetenz zu purem Aktionissmus, der sich in kostspieligen Fehleinkäufer niederschlug. Heute zeigt SK den zu erwarteten und gewünschten professionellen Arbeitsstil, der eben von Ruhe und nicht von Panik geprägt ist. Und das Ergebnis ist, dass in fast jedem Thread und fast jedem Beitrag der Unmut über noch nicht vollzogene Stürmerverpflichtungen geäußert wird.

Und das läuft de Facto darauf hinaus, dass SK quasi die Kompetenz abgestritten wird! Wäre es nicht so, dann wäre klar, dass SK weis, dass wir eben hier noch eine zu behebende Baustelle haben. Aber ich wiederhole mich .....

Was meiner Meinung nach bisher ein bisschen zu kurz kam:

1. Die physische Verfassung ist eine ganz andere. Letzte Saison war die 2.HZ geprägt von konditionellen Einbrüchen, logischerweise gepaart mit spielerischen Einbrüchen. Auch hier wurde ein Manko seit Antritt von MS abgestellt. Sonst wäre das Wunder nicht geschafft worden.Also gehe ich auch hier von einem ganz anderen Erscheinungsbild der gesamten Mannschaft aus.

2. Die Einstellung der verbliebenen und der neu verpflichteten Spieler -DIE sind ja immerhin in der derzeitigen Situation zu uns gekommen und passen charakterlich offensichtlich mehr als gut in die neue "Alte" Philosophie- ist wohl auch in der Breite jetzt wesentlich vereinsbezogener, als davor bei einigen sogenannten Leistungsträgern, die uns ja inzwischen verließen. Hier schließe ich ausdrücklich unsere österreichischen Spieler aus. Schade, dass wir die nicht mehr haben. Also auch hier ein u.U. ganz entscheidemder Faktor, der die kommende Saison anders verlaufen lassen wird.

Dennoch: Wir können's auch in die Klagemauer meißeln: im Prinzip fehlen noch 1 MF-Spieler, der auch spielgestaltend wirken kann (bezüglich Verstärkung in die Breite) und 1 echter Knipser, sowie -wenn's Geld dann noch ausreicht- ein "Ergänzungsstürmer" (wie man's so schön nennt). Auch ich übe mich immer schwieriger in Geduld. Aber mein Vertrauen in SK ist größer, als die aufkeimenden Zweifel, die sich ja aus den Erfahrungen der letzten Jahre speisen.

Und für mich ist eins klar: wenn SK nicht das Ruder übernommen hätte, gäbe es keinen FCK mehr. Die 3. Liga hätten wir nicht mehr erlebt. Und diese Wiedergeburt unseres Vereins in dieser Art und Weise (in Puncto Finanzen, Reputation und sportlicher Perspektive) und in diesem Tempo mache ich ganz klar und hauptsächlich an der Person Stefan Kuntz fest. Also da hab' ich eine nicht änderbare Meinung. Kann aber gerne jeder halten, wie er will. Deswegen erhebe ich ihn nicht zu einem Gott. Das ist für mich eine ganz andere Dimension und hat im irdischen Leben keine Ebenbürtigkeit. Dieses "Hosianna und kreuziget ihn" ist auch nicht mein Stil. Aber für mich gibt's keine Zweifel: unser SK läutet eine neue Ära ein und wir haben das schöne Glück, dabei sein zu dürfen. Hab' schon mal gesagt: Der Kuntz ist unser "Beckenbauer / Hoeneß" in einer Person. Ich bin mehr als zuversichtlich, also eigentlich davon überzeugt, dass Stefan in 20 Jahren noch die Geschicke unseres FCK leiten wird. Dann, aber auch erst dann, werde ich ihn mit Fritz Walter vergleichen (können - hoffentlich).

Vorher halt eben erst einmal "nur" mit Beckenbauer / Hoeneß.

Für mich ist die Mannschaft des letzten Jahres nicht an ihren körperlichen oder spielerischen Defiziten gescheitert, sondern an den psychischen Folgen der langanhaltenden Unsicherheit im gesamten Verein und dem Umfeld. Die Unterschiede zu dieser Saison möchte ich an einigen Punkten aufzeigen, die, wie viele von mir nicht anders erwarten, in einem eher optimistischen Ausblick enden.

1. Das Team und auch die Trainer haben durch eine ewig unsichere Führung im Verein keine Vorgaben, erst recht keine sportliche Philosophie erhalten. Das hatte zur Folge, das jeder der Beteiligten glaubte, seine Vorstellungen durchsetzen zu müssen. Diese Runde ist die Führung im Verein gefestigt. Es gibt klare Vorstellungen, wie ein FCK - Team aufzutreten hat und die werden allen Beteiligten vermittelt.Herr Kuntz wirbt neue Spieler nicht nur durch finanzielle Anreize, sondern in erster Linie mit einem Konzept.

2. Die Spieler, die letzte Saison dabei waren haben eine wesentliche Erfahrung gemacht: Man darf nie aufgeben und wenn man als Team spielt, kann man eventuelle Schwächen ausgleichen. Eine für dieses junge Team enorm wichtige Erfahrung, ohne die ein Erfolg im Fußball auf hohem und höchsten Niveau nicht möglich ist.

3. Es wurde im Vergleich zu letztem Durchgang ein Plus an Erfahrung ins Team geholt, was den Youngstern zusätzliche Sicherheit verleihen sollte. Spieler wie Abel, Regecamph und Dzaka sollten in der Lage sein das FCK - Banner denn anderen voran in Richtung Attacke zu führen.

4. Die junge Mannschaft hat gelernt, das man mit Willen und entsprechendem Kampfgeist die Fans hinter sich bringt und wenn es darauf ankommt den zwölften Mann in Form eines vollen Stadions hinter sich hat. Für viele dieser jungen Burschen leider eine total neue, aber wie man sah, beflügelnde Erkenntnis in ihrem Fußballerleben.

Wenn man nun noch sieht das sich unser Stefan Kuntz als Chef, sowie die komplette Vereinsmannschaft diese Runde in allen Punkten durch verbesserte Auftritte präsentiert, kann man doch etwas optimistischer in die Zukunft blicken. Selbst wenn kein neuer Stürmer mehr von außerhalb kommen sollte, gibt der Nachwuchs im Verein da immer noch gewisse Hoffnungen. Schon weil keiner mehr durch eine wankelmütige Führung verunsichert wird.

@ herby:

Deinen angesprochenen zusätzlichen Aspekten (Psyche UND Seele, neben Physis und spielerischem Können) stimme ich, ohne noch zusätzliche Worte verlieren zu wollen, uneingeschränkt zu.

Die Verpflichtung eines erfahrenen Stürmers bleibt, da sind wir uns alle -so denke ich- einig, dennoch absolut notwendig.

Ein neuer Stürmer wäre absolut wünschenswert, schon weil wir in diesem Mannschaftsteil sehr dünn besetzt sind. Trotzdem sollte niemand in Panik verfallen. das will ich jetzt einfach so sagen. Man kann endlich wieder ein gewisses Vertrauen haben, das an Schwachstellen konsequent gearbeitet wird. Das ist mehr als die letzten zehn Jahre passiert ist , oder ?

@ herby.

So isses. Sehe ich nicht anders. Aus Deinem Munde spricht auch ein Stück weit Lebenserfahrung.