ZitatAlles anzeigenAm Mittwoch Abend fand im "Schalander" der Karlsberg-Brauerei in Homburg die Jahrespressekonferenz des 1. FC Kaiserslautern statt. Bevor es jedoch mit der Pressekonferenz losging stand zunächst eine Brauereibesichtigung auf dem Programm.
Neben dem Vorstandsvorsitzenden des FCK, Stefan Kuntz, und Pressesprecher Oliver Dütschke stellten sich auch Chef-Coach Milan Sasic und die beiden Spieler Axel Bellinghausen und Sascha Kotysch den Fragen der Journalisten. Ebenfalls vor Ort war auch Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Ohlinger und die Geschäftsleitung der Brauerei.
Zunächst wurde bekannt gegeben, dass die dreißigjährige Partnerschaft der Karlsberg-Brauerei mit einem Vierjahresvertrag bis 2012 verlängert wurde. Von Seiten der Brauerei wurden neue Aktionen, auch im Stadion, angekündigt. Karlsberg präsentierte zeitgleich das neue Produkt "Gründel`s Fresh", dass es in Zukunft auch im Fritz-Walter-Stadion zu erwerben geben wird.
FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz dankte den Sponsoren des Pfälzer, ganz besonders dem Hauptsponsor Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) für die Unterstützung auch in schweren Zeiten. Abschließend bezeichnete er die Jahrespressekonferenz in der Karlsberg-Brauerei für sich als Saarländer als "eine Art Heimspiel" und wies darauf hin, dass auch Vorstandsmitglied Dr. Ohlinger und der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Buchholz zugegen seien für spätere Gespräche. Der ehemalige Stürmer des FCK ging auch kurz auf die Verlängerung der Partnerschaft mit der Karlsberg-Brauerei ein und betonte, "sehr gute Gespräche mit Karlsberg" geführt zu haben. Zwar habe es von einer anderen Brauerei ein wirtschaftlich sehr gutes Angebot geben, was bei ihm für einen kleinen inneren Zwiespalt gesorgt hätte, erklärte Kuntz weiter, aber letztlich wolle man die langjährige gute Zusammenarbeit mit Karlsberg beibehalten. "Ich muss allen Beteiligten ein riesiges Kompliment aussprechen, wie unsere Kooperation bislang abgelaufen ist und über die Art und Weise, wie die Gespräche geführt wurden", sagte der FCK-Chef.
Außerdem bestätigte Stefan Kuntz die Verpflichtung von Stürmer Srdjan Lakic von Erstligist Hertha BSC Berlin. "Srdjan Lakic war heute in Kaiserslautern am Betzenberg und wir haben uns auf einen Dreijahresvertrag geeinigt. Er hat bereits unterschrieben, mit Hertha BSC Berlin haben wir bereits eine mündliche Absprache bezüglich des Transfers, den Transfervertrag werden wir aller Voraussicht nach Morgen unterzeichnen", meinte der Vorstandsvorsitzende.
Auf die Frage, ob damit die Transferaktivitäten des 1. FC Kaiserslautern abgeschlossen seien, erklärte Stefan Kuntz: "Unsere Transferbemühungen sind noch nicht abgeschlossen. Aber zunächst muss der finanzielle Handlungsspielraum geklärt sein. Ist dieser ausreichend, wollen wir noch mal aktiv werden."
Anschließend kam Milan Sasic zu Wort und äußerte sich zur Neuverpflichtung es FCK: "Lakic ist ein relativ junger Spieler, der in Kroatien eine sehr steile Karriere startete und viele Tore geschossen hat. Dies war auch ausschlaggebend für den Wechsel nach Berlin. Wir hatten längere Gespräche, in denen er sagte, er müsse sich noch weiter entwickeln, das gefällt mir. Srdjan hat gemerkt, dass es Leistungsunterschiede zwischen der kroatischen Liga und der Bundesliga oder der holländischen Liga gibt. Aber er ist in unseren Augen ein Spieler, der in der Lage ist, dem FCK zu helfen und unseren Weg mit zu gehen", erklärte der Chef-Coach.
Der FCK-Trainer sagte außerdem, dass nun mehr Erfahrung im Kader ist als in der Vergangenen Saison. Es gehe aber nicht um seine Wünsche, sondern um den FCK, und so würde auch gehandelt. "Wir wissen, was wir tun müssen. Ich bin sehr froh, was wir bereits erreicht haben. Natürlich ist der Kader eine schwierige Baustelle für Stefan Kuntz und den Verein. Aber ich habe Spaß mit den Spielern, das ist eine tolle Truppe", meinte Sasic auf Fragen der Journalisten zur Mannschaft. "Der Kader ist klein, aber auch fein." Zwar ist der Kroate sehr gelassen, da bislang das Maximum aus den zur Verfügung stehenden Mittel heraus geholt worden ist, trotzdem: "Ich hoffe, dass wir den einen oder anderen Spieler noch holen können."
Dass man in den letzten Jahren viele junge Spieler im Kader gehabt habe und diese möglicherweise in manchen Situationen etwas überfordert gewesen seien, sehen weder Kuntz noch Sasic als Problem an. "Ich muss ein großes Lob an unser Nachwuchsleitungszentrum aussprechen, wo tolle Arbeit geleistet wird", so Ex-Stürmer Stefan Kuntz, "es ist eine Quelle, aus der wir uns schon lange als Verein ernähren." Der Chef-Coach stimmt da mit seinem Vorgesetzten überein und wies darauf hin, dass man auch in dieser Saison wieder einen sehr jungen und talentierten Spieler im Kader hat. "Kevin Trapp kam aus der A-Jugend und ist nun im Profi-Kader. Wenn nichts passiert, wird er wahrscheinlich auch am Samstag in Jena spielen."
Kuntz nutze die Gelegenheit und stellte klar, dass er nichts alleine erreiche: "Ohne die Hilfe von Dr. Ohlinger wäre ich aufgeschmissen! Nur die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit ihm ermöglichte viele Umstrukturierungen auf dem Betzenberg." Zu diesen Arrangementänderungen gehört zum Beispiel, dass die Ticket-, die Service- und die Mitgliederabteilung näher zusammen gerückt wurden und enger mit einander kooperieren, dass schafft Entlastung.
Der FCK-Chef verkündete, in der vergangenen Saison seien Einsparungen in einer siebenstelligen Höhe erreicht worden. Das schaffe den nötigen finanziellen Freiraum für den Bau des Rasenplatzes hinter der Osttribüne im Sinne der Re-Zentralisierung am Betzenberg. Durch die Unterstützung von Karlsberg und Vermarkter SportFive finanziert der FCK den Umbau des Caterings- und Gastronomiebereichs. In diesem Zusammenhang werden die VIP-Plätze in den Turm verlagert. "Wir müssen einen Mehrwert bieten. Alles wird modernisiert, alles rückt wieder enger zusammen. Das dient auch der weiteren Professionalisierung", erläuterte Kuntz. "Die größte Aufgabe ist aber, dass wir Glaubwürdigkeit und Seriösität wieder herstellen wollen. Es muss wieder das Wir-Gefühl beim FCK entstehen." Die Aufgaben, die sich dafür stellen, sollen nach Dringlichkeit und Wirtschaftlichkeit abgearbeitet werden. Die Umbaumaßnahmen des Gastronomie- und des VIP-Bereichs sind im Vertrag mit SportFive inbegriffen, was bedeutet, dass der Vermarkter die Kosten zum Großteil übernimmt. "Die anderen Vorhaben sind im Etat geregelt."
Um die schwere der Situation zu verdeutlichen, sagte Kuntz, dass der FCK jedes Jahr einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Vereinen von etwa 2.000.000 Euro habe. Doch die Stadt Kaiserslautern und die Sponsoren ermöglichten zumindest einen kleinen Ausgleich dazu. "Das Stadion zurück zu erwerben ist nicht konkret vorgesehen", erwiderte der Vorstandsvorsitzende auf eine entsprechende Frage eines der versammelten Journalisten. Als Etat muss der FCK zwischen 20 und 21 Millionen Euro aufbringen.
Zu den sportlichen Zielen nahm dann noch mal der Trainer Stellung: "Da muss man vorsichtig sein. Diese Saison ist der Aufstieg kein Thema, aber mittelfristig wollen wir wieder in die erste Liga. Wir müssen so Fußball spielen, dass die Zuschauer sagen, die haben alles gegeben. Wir versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Wir wollen einen gemeinsamen Weg mit den Zuschauern gehen. Ich bitte darum: Gebt uns die Zeit, die wir brauchen. Wir wollen natürlich immer das Maximum raus holen, und die Spieler wollen da auch mitziehen. Im Fußball kann man nichts ausschließen, aber ich bin überzeugt, dass es keine Saison wie die vergangene mehr geben wird."
Axel Bellinghausen und Sascha Kotysch erzählten den Vertretern der Presse dann noch, wie die Stimmung in der Mannschaft ist und wie die Integration der Neuen voranschreitet. "Die neuen Spieler sind hervorragend integriert. Von ihrer Persönlichkeit und vom Charakter aus war es einfach, sie zu integrieren. Wir haben einen kleinen Kader, aber es wird hart und gut gearbeitet, das schweißt die Mannschaft zusammen." Der Kapitän der Pfälzer hat "ein gutes Gefühl" für die Saison und sein Teamkollege Sascha Kotysch meinte: "Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen." Dass derzeit noch zu wenig Tore geschossen werden, bereitete den beiden kein Kopfzerbrechen. "Mir ist es egal, ob wir die Spiele 1:0 oder 3:1 gewinnen. Für ein 7:0 gibt es auch nur 3 Punkte. Am Samstag in Jena wäre ein 1:0 voll in Ordnung", meinte Bellinghausen schmunzelnd.
Nach der Pressekonferenz traf man sich dann in einem gemütlicheren Umfeld bei Speisen und einem leckeren Bier wieder und alle hatten noch Gelegenheit für ein persönliches Gespräch.
Quelle : http://www.fck.de/content/aktuell/news/14965_scrolltext.html