ZitatAlles anzeigenSpieltag Nummer zehn in der Saison 2008/09 in der zweiten Fußball-Bundesliga. Der FCK erwartete am Mittwochabend zur "Englischen Woche" den VfL Osnabrück im Fritz-Walter-Stadion. Nach der Niederlage letzten Sonntag in Oberhausen brannten die "Roten Teufel" auf die Partie gegen die Niedersachsen und wollten unbedingt etwas gut machen, die blütenweiße "Heimweste" behalten und einen Dreier einfahren auf dem "Betze".
Der Verletztenstand beim FCK entspannt sich langsam aber sicher. Weiter nicht einsatzbereit sind Laurentiu Reghecampf und Mathias Abel, auch Fabian Schönheim braucht nach seinem Muskelfaserriss noch ein wenig. Ansonsten waren alle an Bord - auch Josh Simpson kann nach seiner schweren Verletzung wieder Spielpraxis sammeln, tat dies aber zunächst zum zweiten Mal in der U23 am Freitagabend in Dortmund und bereitete sogar einen Treffer zum 2:1-Sieg der "kleinen Teufel" vor.
Milan Sasic und sein Trainerteam stellten die Mannschaft gegen Osnabrück offensiv auf: Erik Jendrisek, Srdjan Lakic, Kai Hesse und Sidney Sam standen in der Startelf, unterstützt im Mittelfeld durch Aimen Demai und Anel Dzaka. Die Viererkette bestand aus Florian Dick, dem wieder spielberechtigten Moussa Ouattara, Martin Amedick und Axel Bellinghausen auf links - im Tor die "Nummer Eins" der "Roten Teufel": Tobias Sippel. Gegenüber der Partie in Oberhausen saßen heute Alexander Bugera und Sascha Kotysch auf der Bank.
Los gings zur frühen Anstoßzeit um 17.30 Uhr, Schiedsrichter Wolfgang Walz, der heute sein 50. Spiel in der zweiten Liga leitete, pfiff pünktlich an. Sidney Sam brachte nach knapp zehn Minuten einen Ball von links in den Strafraum, die Kugel sprang auf und landete bei Jendrisek. Der Schuss des Slowaken wurde geblockt (9.). Nach einem Foul von Cichon an Jendrisek führte Florian Dick den fälligen Freistoß direkt aus - knapp links vorbei (12.). Grieneisen hatte die erste Möglichkeit für die Gäste - nach einem Doppelpass stand der Osnabrücker Offensivmann vor Tobias Sippel, der jedoch keine Mühe hatte, den Schuss zu entschärfen (17.). Nach einer schönen Ballstafette durch den Strafraum, eingeleitet von Florian Dick, war es erneut Erik Jendrisek, der für Gefahr sorgte: die Direktabnahme des Stürmers verfehlte nur um Haaresbreite den Kasten von Stefan Wessels (19.).
Nach einem langen Ball stand Hesse alleine vor Wessels und vollstreckte eiskalt - nur das Schiedsrichtergespann zeigte nicht auf den Anstoßpunkt sondern entschied auf Abseits, eine äußerst fragwürdige Entscheidung, denn der Mann mit der "24" hatte noch mindestens einen Osnabrücker Abwehrspieler zum Zeitpunkt der Ballabgabe vor sich (25.). Der FCK bestimmte eindeutig das Spiel, tat sich jedoch gegen tief stehende Gäste schwer, absolut zwingende Torchancen herauszuspielen. Aimen Demai versuchte es mit einem 20 Meter-Schuss, der Ball wurde jedoch von einem Mitspieler abgefälscht und ging drüber (33.). Nach einer Ecke von rechts verpasste Lakic in der Mitte die Kugel nur knapp (35.). Kurz vor der Pause gab es DIE Chance für den FCK, um in Führung zu gehen: Surmann verlor den Ball an Sidney Sam, der passte zu Jendrisek - aber der Slowake traf den Ball nicht richtig und so war die Chance vertan (41.).
Im direkten Gegenzug stand De Wit alleine vor Sippel, konnte aber ebenfalls den Ball nicht im Tor unterbringen (42.) - Glück (oder Pech, wie man das eben sehen möchte) für beide Teams in dieser Phase. Tobias Sippel zeigte in der Schlussphase der ersten Hälfte, was für ein (Roter) Teufelskerl er ist: der junge Keeper rettete zunächst nach einer Freistoßhereingabe und einer versehentlichen Kopfballverlängerung von Aimen Demai mit einem tollen Reflex das 0:0 (44.)., danach fiel er nach einem langen Ball unglücklich auf seinen rechten Arm und musste behandelt werden, konnte dann zunächst weiterspielen (45.). Mit etwas Nachspielzeit pfiff Walz um 18.19 Uhr zur Pause - 0:0 im Fritz-Walter-Stadion.
In der Halbzeit wurde dann doch gewechselt - Luis Robles kam für Tobias Sippel, der sich doch schwerer verletzt hatte. Gute Besserung, Tobi! Nach einer Bellinghausen-Ecke von rechts stieg Moussa Ouattara zum Kopfball hoch, knapp drüber (47.). Die Lauterer wollten den Führungstreffer. Wessels rettete mit einem tollen Reflex vor Srdjan Lakic aus drei Metern Entfernung (48.). Jendrisek verlängerte eine hohe Hereingabe geschickt mit dem Kopf auf Sam, der junge Offensivmann wurde geblockt (53.).
Das Spiel ging nur in eine Richtung - der FCK schnürte den VfL ein, bei den Offensivaktionen fehlte aber nach wie vor etwas das Glück für die "Roten Teufel". Sam schloss nach einem schnellen Angriff mit rechts ab, aber auch dieser Schuss wurde von einem Osnabrücker geblockt und zur Ecke geklärt, die dann nichts Zählbares hervorbrachte (65.). Kurz danach gab es den zweiten Wechsel beim FCK. Dragan Paljic kam für Kai Hesse (66.). Und was passierte? Dragan schoss sofort sein erstes Tor für den 1. FC Kaiserslautern! Nach einem Einwurf und schöner Kopfballvorlage in Gemeinschaftsproduktion von Jendrisek und Lakic versenkte der Ex-Hoffenheimer das Spielgerät links oben im Osnabrücker Gehäuse - 1:0 für Lautern (67.)!
Der FCK hatte jetzt Blut geleckt, wollte sofort den zweiten Treffer. Erik Jendrisek köpfte mit dem Rücken zum Tor stehend nur knapp daneben (70.). Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Tor von Wessels zu, aber es herrschte wieder das alte Bild: Meistens hatte die VfL-Abwehr einen Fuß dazwischen. Die nächste dicke Möglichkeit hatte der VfL: Der eingewechselte Peitz bekam eine Flanke von rechts nur auf den Oberschenkel und konnte den Ball nicht kontrollieren, Glück für den FCK in dieser Szene (81.).
Jendrisek lief kurz darauf nach Sam-Pass von rechts auf Wessels zu, aber erneut konnte der Keeper retten (83.). Folgerichtig fiel aber dann doch noch das verdiente zweite Tor für den Offensivfußball zelebrierenden "Betze" - Der Torschütze? Den kennen wir schon! Dragan Paljic drang in den Strafraum ein und vollstreckte erneut eiskalt mit links ins lange Eck - 2:0 (87.). Sascha Kotysch kam noch für Sidney Sam in die Partie, dann sangen die treuen FCK-Fans Papiertaschentücher schwenkend "Schönen Gruß und auf Wiedersehen" in den Schlussminuten - das kennen wir auch und das wollen wir in dieser Saison noch öfter hören! Der FCK bezwingt einen defensiv agierenden Gegner in einer willensstarken Vorstellung verdient mit 2:0 und steht in der zweiten Liga ganz oben. Weiter so, Männer!
Statistik:
1.FC Kaiserslautern - VfL Osnabrück 2:0 (0:0)
FCK: Sippel (Robles 46.) - Dick, Ouattara , Amedick, Bellinghausen - Hesse (Paljic 66.), Demai, Dzaka, Sam (Kotysch 89.) - Lakic, Jendrisek
Osnabrück: Wessels - Schuon, Cichon, Omodiagbe, Schäfer - Surmann (Peitz 79.), Anderson, Heidrich, De Wit - Reichenberger (Manno 66.), Grieneisen (Sykora 75.)
Tore:
1:0 Paljic (67.)
2:0 Paljic (87.)
Gelb:
Ouattara, Reichenberger, Bellinghausen
Gelb-Rot:
Rot:
Schiedsrichter: Walz
Zuschauer:
26.212
Quelle : 1. FCK