ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Milan Sasic will seine Mannschaft morgen beim SV Wehen Wiesbaden mit „gesunder Härte" auftrumpfen sehen. Im Aufwind ist Anel Dzaka, der kampf- und laufstarke „Zehner"der „Roten Teufel".
KAISERSLAUTERN (zkk). Der Spielplan der Zweiten Fußball-Bundesliga meint es in diesen Tagen nicht sonderlich gut mit dem 1. FC Kaiserslautern: Vier Tage nach der Nullnummer gegen 1860 München folgt am Freitag (18 Uhr) die Aufgabe beim SV Wehen Wiesbaden. „Wir müssen versuchen, die Unzufriedenheit darüber zu verdrängen. Unser Gegner ist im Aufwind und hatte drei Tage länger Pause", sagt FCK-Trainer Milan Sasic.
„Wehen hat jetzt wieder die Leute auf dem Platz, die sie brauchen. Der Gegner wird hundertprozentig motiviert sein. Die Frage wird sein: Wie frisch werden wir sein", sinniert Sasic, der sein gewohntes Programm auch nach der „englischen Woche" noch nicht fahren kann.
Der Tag auf dem Betzenberg beginnt für die Profis oft schon mit dem gemeinsamen Frühstück. Wiegen, Massagen, Training, Mittagessen in der Gemeinschaft folgen. Die Zwischenzeit bis zur zweiten Trainingseinheit soll künftig - neben der obligaten Video-Analyse nach und vor Spielen - verstärkt genutzt werden, um körperliche Schwachstellen therapeutisch zu kurieren. Nach der zweiten Einheit steht meist ein Abendessen für das Kollektiv an, danach „komplette Regeneration" mit Körperpflege, Massage, Sauna. „Man kann und darf die Jungs nicht nur jagen. Ein Formel-1-Motor wird ausgetauscht, die Jungs aber müssen immer weiter laufen", philosophiert Sasic. Durch den Einsatz von Osteopathen und Heilpraktikern sieht der Trainer die Versorgung der Lizenzspieler weiter optimiert. Viel Lob erntet der neue Mannschaftsarzt Uli Schmieden aus Neunkirchen.
„Die Ausfallzeiten verletzter Spieler konnten verkürzt werden", bilanziert Sasic beim Blick ins Lazarett. Noch kein Licht am Ende des Tunnels sieht er für Mathias Abel und Laurentiu Reghecampf. Wieder trainieren kann nach ausgeheiltem Muskelfaserriss Fabian Schönheim. Der 21-Jährige soll am Samstag in der zweiten Garnitur im Regionalligaspiel bei Schalke 04 II auflaufen.
Ein Kurz-Comeback feierte Joshua Simpson am Mittwoch gegen die „Löwen". Nach mehr als fünf Monaten auf dem toten Gleis wurde er von den Fans begeistert begrüßt. „Josh hat sich das erarbeitet. Ich wollte ihn dafür vor dieser wunderbaren Kulisse belohnen. Körperlich ist er natürlich noch nicht so weit", sagt Sasic: „Josh ist ein Sonnyboy. Ihn muss man aber immer unter Druck setzen." Zuckerbrot und Peitsche.
Körperliche Fitness - Grundvoraussetzung, um beim FCK 2008 eine Chance zu haben. „Ich will eine Mannschaft sehen, die mit gesunder Aggressivität arbeitet. Ich will keine Mannschaft, die kloppt. Es geht darum, in Ballbesitz zu kommen - und schnell zu spielen." „Gesunde Härte", predigt der 50-Jährige.
Dafür steht auch Anel Dzaka. Seine zwei Ampelkarten wertet der Trainer nicht als Zeichen von Undiszipliniertheit. Gegen Pauli flog Dzaka vom Platz, weil er das Trikot in der Euphorie über sein Tor regelwidrig über den Kopf gezogen hatte. „Die erste Gelbe Karte war aber nicht berechtigt - er hatte den Ball nicht mit der Hand gespielt", sagt Sasic (mit Recht). In Koblenz sah Dzaka für ein erstes Foul einen Tick zu spät kommend sofort Gelb, wenig später Gelb-Rot. „Durch die Sperre hatte Anel seinen Rhythmus verloren, aber was er in der ersten Halbzeit gegen 1860 München spielte, das war hochklassig", lobt der Trainer den „Zehner", der kein typischer Zehner ist, in Sasics Philosophie auch nicht sein soll. „Was bringt Hacke, Spitze ... Anel gewinnt so viele Zweikämpfe, welch einen riesigen Aufwand betreibt er! Auch seine Standards waren gut, er bringt Tempo ins Spiel."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.259
Datum: Donnerstag, den 06. November 2008
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '4275942'
Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper