ZitatAlles anzeigenGesetzte FCK-Größe fehlt in Duisburg gesperrt - Alternativkandidat Kotysch - Fleißigen „Roten Teufeln" fehlt Effektivität
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern muss am Sonntag (14 Uhr) beim MSV Duisburg ohne den Gelb-gesperrten Florian Dick auskommen. „Sascha Kotysch hat das schon gespielt. Das würde sich anbieten", äußerte sich FCK-Trainer Milan Sasic gestern zur möglichen Ersatzlösung.
Dick ist beim FCK gesetzt. Eine gesetzte Größe, weil der Trainer die Dynamik und Einstellung des rechten Antriebsmotors schätzt. Auch wenn es - wie am Freitag beim 1:1 (0:0) gegen Alemannia Aachen - mit den Flanken lange nicht so recht funktionierte, die Fehlpassquote hoch war.
„Klar hat er Fehler gemacht. Aber er geht immer wieder, versucht es immer wieder - welcher Verteidiger macht das in dieser Art und Weise? Er ist auch noch ein junger Spieler, so einen darf man nicht bremsen. Da kann man auch mal damit leben, wenn es nicht so klappt", entschuldigte der Trainer den 24 Jahre alten Dauerrenner, der 79 Ballkontakte hatte. Da war der unermüdliche Dick mal wieder Primus.
Sasic weiß, dass seine Mannschaft weit besser als erwartet steht. Hätte sie ihre Chancen konsequenter genutzt - dann wäre sie ein ernsthafter Anwärter auf mehr. „Man muss mit Verstand mit der Situation umgehen. Man kann mehr verlieren als man hat, wenn man die Geduld verliert", philosophierte der Coach.
Seine Mannschaft hat sich viele Sympathien beim Publikum erarbeitet. Alle acht Spiele auf dem Betzenberg hatten in dieser Saison hohen Unterhaltungswert. Das Bemühen von Vereinschef Stefan Kuntz, mit dem Trainer eine Mannschaft aufzubauen, die das Fritz-Walter-Stadion wieder zur Festung macht, die Zuschauer mit Leidenschaft mitreißt, beherzigt die Truppe um Axel Bellinghausen. Der Kapitän ist das Sinnbild unbeugsamen Willens. Kein filigraner Techniker, aber einer, der bisweilen grandiose Einfälle einbringt. Am Freitag trieb er die Mannschaft zum späten Ausgleich.
„Die Statistik zeigt, alles hat gestimmt. Außer der Effektivität", bilanzierte Sasic in Erinnerung an die vielen vergebenen Möglichkeiten beim 1:1 gegen Aachen.
Effektiv war die Alemannia: drei Chancen, ein Tor. Für die Effektivität steht Benjamin Auer - zwei Chancen, ein Tor. Der FCK setzte 22 Schüsse ab, zwei landeten am Pfosten. Erst der letzte von acht Versuchen, die Srdjan Lakic startete, fand sein Ziel. „Neun Tore, das ist ganz in Ordnung. Aber es muss weiter gehen, in jedem Spiel", verdeutlichte der Torjäger, dass er Sasics Wollen verinnerlicht. Der verschossene Elfmeter wurmte Lakic: „Ich war sicher, dass er rein geht."
„Das kann passieren. Vielleicht schieße ich den nächsten", meinte Erik Jendrisek, der seinen Trainer versöhnte, zeigte, dass der rabenschwarze Sonntag beim 0:1 in Augsburg eine Ein-Tagesreise in die dunkle Vergangenheit war. „Erik hat super gespielt. Aber er hatte Pech mit seinen Schüssen", analysierte Sasic. „Wenn wir in der ersten Halbzeit zwei oder drei machen, ist es ein ganz anderes Spiel. Dass wir das Tor dann in der 90. Minute noch machen, spricht für uns", unterstrich Jendrisek.
„Wir mussten das Spiel eigentlich gewinnen. Wir hätten es aber auch verlieren können. Und deshalb ist es wichtig, dass wir den Punkt geholt haben. Am Ende musst du bei so viel Pech noch zugeben, dass du Glück gehabt hast", bekannte Sasic, der sich sehr zufrieden mit der erstklassigen konditionellen Verfassung seiner Mannschaft zeigte: „Sie hat bis zur letzten Minute alles gegeben."
Wie in der RHEINPFALZ am SONNTAG berichtet, absolviert Tomasz Sokolowski, polnisch-stämmiger Norweger von Lyn Oslo, bis Mittwoch beim FCK ein Probetraining. Der zentrale Mittelfeldmann ist 23 Jahre alt.
Quelle : Die Rheinpfalz