ZitatAlles anzeigenFussball: Modellathlet und Fanliebling - Moussa Ouattara fliegen die Herzen zu. Die Gegner jedoch fürchten ihn. Der Verteidiger des 1. FC Kaiserslautern ist unter Milan Sasic zu einer festen Größe geworden. Allerdings gesteht er auch: „Wenn der Trainer brüllt, macht mir das ein bisschen Angst."
Von Oliver Sperk
AGIA NAPA. Moussa Ouattara lacht viel zurzeit. Er fühlt sich pudelwohl. Das ist dem 1,91 Meter großen Innenverteidiger des 1. FC Kaiserslautern, Zweiter der Zweiten Fußball-Bundesliga, in jeder Sekunde anzumerken. FCK-Trainer Milan Sasic habe ihm den Spaß am Fußball zurückgegeben, sagt der 27-Jährige.
„Der Trainer ist zu uns wie ein Vater zu seinen Kindern.' Dass es auf dem Trainingsplatz zuweilen etwas lauter wird, empfindet der Nationalspieler aus dem westafrikanischen Burkina Faso als leistungsfördernd. „Wenn der Trainer brüllt, macht mir das zwar manchmal ein bisschen Angst', gesteht der Athlet, „aber im positiven Sinn. Das motiviert mich."
Vor einem Jahr im Trainingslager auf Gran Canaria war Ouattara gar nicht glücklich. Der FCK stand auf einem Abstiegsplatz, und Ex-Sportdirektor Michael Schjönberg hatte Ouattara zu verstehen gegeben, dass man ihn abgeben wolle. Als Sasic im Februar 2008 Ex-Coach Kjetil Rekdal nachfolgte, blühte Ouattara wieder auf. Rekdals Vorgänger Wolfgang Wolf hatte den hünenhaften Abwehrmann im Sommer 2006 von Legia Warschau, damals polnischer Meister, in die Pfalz geholt.
Unter Sasic hat sich Ouattara zur festen Größe bei den „Roten Teufeln" entwickelt. Beim Defensivkopfball ist er eine Bank - und im Zweikampf schüchtert er so manchen Gegenspieler schon durch seine Statur ein. Seine Körpergröße wird für ihn bei der Beurteilung seiner Aktionen durch die Schiedsrichter jedoch auch zum Nachteil. Acht Gelbe Karten quittierte Ouattara bei 16 Einsätzen in der Hinrunde. Allerdings spielt er nie absichtlich übertrieben unfair, das passt nicht zu seinem Naturell. Dennoch sind Duelle gegen ihn für keinen Stürmer ein Vergnügen.
„Mit Martin verstehe ich mich prima", sagt Ouattara, der bis 2010 vertraglich an den FCK gebunden ist, lächelnd. Martin Amedick, sein mit 1,94 Metern noch drei Zentimeter größerer Partner in der Innenverteidigung, hat in der Hinrunde schon drei Tore erzielt. Ouattara dagegen treibt seinen Trainer zuweilen zur Verzweiflung mit seinen zu ungenauen Offensivkopfbällen. „Aber ich schaffe bei Eckbällen Räume, damit Martin Tore schießen kann", hält der Nationalspieler entgegen und verspricht lachend: „Wenn wir aus dem Trainingslager auf Zypern zurück sind, treffe ich, ich will unbedingt!"
Mit seiner freundlichen Art ist er zu einem der absoluten Lieblinge der Fans geworden. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Energisch schlägt sich der 1,91-Meter-Mann dorthin, wo sein Herz schlägt, und sagt: „Die FCK-Fans sind hier drinnen."
Als er im Weihnachtsurlaub seine Familie in seiner Heimatstadt Bobo-Dioulasso besucht hat, hat er den Jugendlichen dort wieder viele FCK-Trikots mitgebracht. „Mein ganzes Viertel läuft mit FCK-Shirts rum", sagt er stolz. 2006 war Ouattara schon einmal im Winter-Trainingslager auf Zypern. „Im selben Hotel", berichtet der 27-Jährige: „Damals sind wir später Meister geworden ..."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.14
Datum: Samstag, den 17. Januar 2009
Seite: Nr.8
"Deep-Link"-Referenznummer: '4536411'
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