ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Milan Sasic ist mit dem Verlauf des Trainingslagers auf Zypern nicht nur wegen der drei Siege in drei Testspielen zufrieden. Von den Neuzugängen drängt vor allem Danny Fuchs in die Stammelf. Aber auch Fabian Müller und Jiri Bilek sorgen für mehr Konkurrenz im Kader. Von Oliver Sperk
Entspannt sitzt Milan Sasic in der Sonne und schält eine Orange, die er sich gerade vom Baum gepflückt hat. Er lächelt und freut sich über das schöne Wetter auf Zypern. Vor allem aber freut er sich darüber, dass seine Mannschaft, der Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern, im Trainingslager „sehr gut gearbeitet" hat, wie der Fußball-Lehrer betont.
Heute fliegen die „Roten Teufel" nach Siegen in allen drei Tests auf Zypern nach Deutschland zurück. Morgen (19 Uhr, live, Eurosport) gastiert der FC Bayern München im Fritz-Walter-Stadion, 42.000 Karten sind verkauft.
„Dass wir trotz so vieler intensiver Trainingseinheiten gute Testspiele gemacht haben und sich hier keiner verletzt hat, spricht für gute Arbeit und für gute medizinische Betreuung", betont der Trainer. Aus reiner Vorsicht seien Tobias Sippel und Anel Dzaka beim 2:1-Finalsieg beim Love Cyprus Cup am Freitag gegen den Bundesligisten Energie Cottbus geschont worden. 90 Minuten beschwerdefrei durchgespielt hat gegen Cottbus Kapitän Axel Bellinghausen, der seine noch im alten Jahr erlittene Adduktorenverletzung auskuriert hat. „Für mich war es eine schöne Sache, das dritte Spiel machen zu können, nachdem ich zweimal zuschauen musste", betont Bellinghausen. „Axel ist zurück", stellt sein Trainer fest.
Zurück im Kampf um die Stammplätze, der durch die Neuzugänge Danny Fuchs, Jiri Bilek und Fabian Müller angeheizt worden ist. „Wer spielt, interessiert mich nicht. Das entscheiden die Spieler selbst durch ihr Auftreten im Training und in den Spielen", verdeutlicht der Coach, „mich interessiert nur Leistung." Damit dürfte zumindest Fuchs seinen neuen Trainer bei den jüngsten Spielen überzeugt haben: dynamische Soli über die linke Außenbahn mit Zug zum Tor, ein Lattenkracher beim 4:2 gegen St. Pauli und ein tolles Weitschusstor gegen Cottbus. Aber auch Müller und Bilek zeigten ihre guten Anlagen.
„Ich habe mir eine aktivere Breite im Kader gewünscht. Nur wenn man mögliche Ausfälle kompensieren kann, hat man die Chance, Kontinuität zu erreichen und in der Tabelle gut zu stehen", betont Sasic. Als Beispiel dafür, dass die Tür zur ersten Elf bei ihm stets offen ist, führt der FCK-Coach Manuel Hornig an: „Der Junge kam aus Offenbach, von einem Absteiger. Dort hat er keine Rolle gespielt. Jetzt ist er unser Innenverteidiger Nummer drei. Das hat er sich erarbeitet."
Wünschen würde sich Sasic noch einen Stürmer oder offensiven Mittelfeldmann - im Gespräch ist weiter Said Husejinovic (20) von Werder Bremen. „Aber das Wirtschaftliche muss stets mit dem Sportlichen zusammengehen", sagt der Trainer. Auf der Verkaufsliste stehen nach wie vor Sven Müller, Sebastian Reinert und Christopher Lamprecht.
Vom Aufstieg reden mag der Trainer nicht. „Mit der Hinrunde bin ich sehr zufrieden. Aber jetzt fängt alles bei null an", bekräftigt Sasic: „Zu planen, ich will dieses Jahr oder in drei Jahren aufsteigen, ist Quatsch. Unser Ziel bleibt es, jeden Tag so gut wie möglich zu arbeiten und so Fußball zu spielen, dass unsere Zuschauer zufrieden sind. Wenn wir alles gegeben haben und das nicht reicht für unsere Träume, dann ist das auch okay. Alles andere ist vermessen."
Den Traum, morgen Abend gegen den FC Bayern zu spielen, hat jeder seiner Profis. „Ich bin ein Netter. Ich will jeden spielen lassen, wenn es die Situation zulässt. Aber ich will nichts versprechen", betont der Trainer, „ich möchte nur sagen: Danke, FC Bayern, dass sie das Spiel möglich machen."
Quelle : Die Rheinpfalz