ZitatAlles anzeigenIm Spiel um Platz drei im Bundesliga-Unterhaus trifft der 1. FC Kaiserslautern heute auf die einen Punkt besser gestellte SpVgg Greuther Fürth. Der FCK ersetzt die gesperrten Amedick und Dzaka durch Hornig und Fuchs. Für den verletzten Lakic stürmt Sam. Jendrisek kehrt für Dick ins Team zurück.
VON HORST KONZOK
Martin Amedick gesperrt, Anel Dzaka gesperrt, Srdjan Lakic verletzt - Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern fehlt eine Achse, die für Routine und eine gewisse Güteklasse steht. So ist die Kunst der Improvisation heute (14 Uhr) im Verfolgerduell gegen die SpVgg Greuther Fürth gefragt. „Eines kann ich ihnen versprechen: Man wird elf hungrige ,Rote Teufel" erleben, die 100 Prozent geben", betont FCK-Trainer Milan Sasic. Das klingt überzeugend!
„Fürth ist die effektivste Mannschaft der Liga, wir sind die agilste, die ehrgeizigste, die fleißigste", äußert Milan Sasic, der Statistik-Kenner, vor dem Top-Spiel des 22. Spieltages. Auf 33.000 Zuschauer hofft der FCK. Rund 4000 Karten gehen heute an Menschen, denen der Arbeitsplatzverlust in Kaiserslautern droht. Ein Schulterschluss ...
Dass die Mannschaft umbesetzt werden muss, mag Aimen Demai, der im defensiven Mittelfeld neben Kapitän Axel Bellinghausen auf- und abzuräumen hat, nicht als Handicap sehen. Er setzt auf Kampf, auf das fabelhafte Engagement: „Wir hatten oft Ausfälle. Unser Teamgeist und unsere Leidenschaft sind da entscheidend. Zu Hause spielt es keine Rolle, wer bei uns spielt. Mit Leidenschaft und Wille können wir hier gegen jede Mannschaft gewinnen."
Im Kader sein soll heute - als Sicherheitsventil für alle Fälle - der fast 1,90 Meter große Neuzugang Dario Damjanovic. Nach einer Zerrung absolvierte der Bosnier gestern Abend flankiert von Oliver Schäfer, der den verletzten Reha-Coach Thomas Neubert vertritt, Lauftraining.
Bitter ist der Ausfall des Chefs: Martin Amedick, der im Hinspiel in Fürth per Kopf für das „goldene" Tor gesorgt hatte, muss seine Gelb-Rot-Sperre absitzen. Dabei hatte er bis zur Dienstreise ans Millerntor auf St. Pauli in 20 Spielen nicht eine Verwarnung quittiert. Die Vertretung übernimmt Amedicks Double Manuel Hornig. Spezialität des gelernten Stürmers: Kopfbälle ...
Die personelle Situation erfordert einen Systemwechsel: So ist der FCK im offensiven Mittelfeld mit Dragan Paljic und Danny Fuchs zu erwarten. Der 33 Jahre alt gewordene Linksfuß Fuchs, schussstarke Leihgabe des VfL Bochum, steht heute erstmals in der Lautrer Startformation. Fuchs spielte vor seiner Bochumer Zeit vier Jahre erfolgreich in Fürth.
Schwer wiegt die Verletzung von Srdjan Lakic. Der laufstarke Kopfballspezialist, zehnmal als Torschütze gefeiert, hatte sich mit einer Fersenblessur über die Runden gequält. Beim 0:2 in St. Pauli zog sich der Vollblutstürmer auch noch eine böse Wadenprellung zu. So muss umgebaut werden. Kai Hesse, der verkrampft wirkende Sprinter, und Josh Simpson, der Liebling der Fans, übernehmen Joker-Rollen. An der Seite von Erik Jendrisek, den der Trainer kräftemäßig erholt sieht, stürmt Sidney Sam. Dem schnellen Dribbler lastet der Trainer immer mal wieder taktische Defizite an, auch die Torquote lässt (noch) zu wünschen übrig. Aber der von Sasic liebevoll „Sammy" genannte 21-Jährige, vom Hamburger SV ausgeliehen, ist ein Mann für überraschende Momente. „Ich weiß, dass er alles geben wird, dass er alles tun wird", sagte Milan Sasic gestern Abend nach dem Abschlusstraining im Fritz-Walter-Stadion.
Sidney Sam, der Instinkt-Kicker, liebt die Stürmerrolle. „Ich weiß, dass ich mehr Tore machen muss", versichert das Nordlicht. Heute darf er ran - für Lakic, seinen neben Dragan Paljic besten Freund im Team.
Quelle : Die Rheinpfalz