ZitatAlles anzeigenFußball: Nach Jendrisek-Traumtor 1:2-Schlappe gegen Greuther Fürth - Erste Heimniederlage der Saison schmerzt sehr
KAISERSLAUTERN (zkk/osp). Nach 15 Spielen ohne Heimniederlage hat es den 1. FC Kaiserslautern erwischt: Im Verfolger-Duell der Zweiten Fußball-Bundesliga stürmte die SpVgg Greuther Fürth das Fritz-Walter-Stadion, gewann verdient 2:1 (1:1).
Wenn der FCK seine Auswärtsschwäche nicht besiegt, wird er ganz schnell ins Tabellen-Niemandsland durchgereicht. Welch ein Auftakt: Nach 50 Sekunden vergibt Fürths Toremacher Sami Allagui nach dem ersten Eckball die erste Riesenmöglichkeit. Eine richtungsweisende Szene; denn die Greuther, spieltechnisch besser, dominieren die Partie.
Aber der FCK geht in Führung. Aimen Demai, gestern Lauterns Bester, ergrätscht das Leder, Dragan Paljic setzt Sidney Sam ein, der passt auf Erik Jendrisek, der mit dem linken Außenrist für das 1:0 sorgt (3. Minute). Es ist der neunte Saisontreffer des slowakischen Jung-Nationalspielers. Drei Minuten später liegt das 2:0 in der Luft, doch Paljic wird nach feinem Solo vom Eigensinn übermannt, übersieht den besser postierten Sam. Wieder zwei Minuten später startet Sam, hinter dem Ein-Mann-Sturm im Einsatz, ein Solo, die Eingabe verstolpert der indisponierte Kapitän Axel Bellinghausen. Schnell erkennbar, dass die Fehler-Teufel die Fürther Ausgleichsbemühungen unterstützten. Immer wieder waren die Flanken offen, Moussa Ouattara schien von Frühjahrsmüdigkeit befallen.
Zur Achillesferse wurde die linke Seite, wo Alexander Bugera immer wieder einen Tick zu spät kam, schlecht stand, zu spät schaltete. Endgültig war Polen offen, als Paljic und Danny Fuchs die Seiten tauschten. Fuchs als Vordermann Bugeras - katastrophal! Nach 43 Minuten hatte die Bochumer Leihgabe, die das Tempo nicht mitgehen konnte, ausgespielt: Josh Simpson kam, rückte als zweite Spitze neben Jendrisek, der nach seinem Traumtor nicht mehr sichtbar wurde. Sam übernahm die rechte Seite. Die Notbremsung aber verhinderte das 1:1 nicht: Christian Rahn durfte über die linke Außenbahn spazieren, Bugera ließ Stefan Reisinger entwischen, Manuel Hornig kam zu spät. Vier Minuten nach der Pause startete Simpson eines seiner Soli, Jendrisek aber verpasste. Im Gegenzug das 1:2: Dem bösen Fehler Ouattaras folgt der Ausrutscher Fabian Müllers, Reisinger bedient Bernd Nehrig, der Luis Robles keine Chance lässt. Symptomatisch für den misslungenen Auftritt des FCK die 58. Minute: Fabian Müller verfehlt das Leder, tritt ein Luftloch, verletzt sich dabei. Verdacht auf eine Kapselverletzung besteht. Abgelöst hat den Pechvogel Florian Dick. Erstmals saß er beim FCK nur auf der Bank - Folge seiner Tatbeteiligung bei 13 Gegentoren.
Der FCK brauchte lange, ehe er mit der Brechstange zurück ins Spiel fand. Pech, dass Hornig in der 67. Minute nach Ecke des abgetauchten Paljic das Tor knapp verfehlte. Sechs Minuten vor dem Ende dann zog Simpson ab, Stephan Loboue parierte aber mit einem teuflischen Reflex. Längst war der lange Amedick-Vertreter Hornig in die Spitze gerückt, am Ende stürmte auch Torwart Robles nach vorne. Vergeblich! "Wir waren nicht in der Lage, unsere drei Leistungsträger zu ersetzen. Ich hatte elf hungrige Rote Teufel versprochen, wir hatten aber nur acht. Drei haben nicht mitgemacht. Das wird nicht toleriert. Einige haben fast nichts gemacht", kündigte FCK-Trainer Milan Sasic Konsequenzen an. Über Namen schwieg er sich aus, dass er Fuchs und Bugera meinte, lag auf der Hand. Den Gipfel an Unvermögen aber verkörperte Said Husejinovic. Schlechter geht's nicht!
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Robles - Müller (60. Dick), Ouattara, Hornig, Bugera (64. Husejinovic) - Bellinghausen, Demai - Fuchs (43. Simpson), Paljic - Sam - Jendrisek
SpVgg Greuther Fürth: Loboue - Felgenhauer, Biliskov, Mauersberger, Rahn - Haas - Nehrig (79. Voigt), Burkhardt, Takyi (85. Schröck) - Reisinger, Allagui (63. Kotuljac)
Tore: 1:0 Jendrisek (3.), 1:1 Reisinger (45.), 1:2 Nehrig (50.)
Gelbe Karten: Demai (5/1), Bellinghausen (4), Jendrisek (2) - Haas (2)
Beste Spieler: Demai, Simpson, Robles - Reisinger, Felgenhauer, Nehrig, Biliskov
Zuschauer: 31.196
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)
Quelle : Die Rheinpfalz