Erneute Debatte über Computer "Kampf- und Killerspiele"

  • Winnenden hat abermals eine Debatte über PC-Killerspiele ausgelöst. Das politische und mediale Zusammenspiel an dieser Stelle ist einfach großartig - die Medien erzielen gute Einschaltqouten und erzeugen Sensationslust, die Politik kann mit Hilfe dieser Diskussion von den eigentlichen Problemen (Perspektivlosigkeiten, Arbeitslosenquoten, Armut, und und und) die sie selbst nicht mehr im Griff hat, ablenken.


    Die Ursachen für Aggressionen sind sehr vielschichtig und von verschiedenen Faktoren abhängig: Entwicklungsbedingungen wie Sozialisation und Erziehung - Situationsbedingungen wie besondere Anlässe oder die teilnehmenden Personen - innere Prozesse wie Absichten, Emotionen und Gedanken - und personale Fähigkeiten wie Einstellungen und Gewohnheiten.


    Computerspiele dürfen nicht als isolierte Auslöser für Aggressionen gesehen werden, doch genau darauf zielt die Debatte im TV aus.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Ich spiele seit 1982 Computerspiele. Auch Spiele, die als sogenannte Killerspiele gebrandmarkt werden. Bislang renne ich noch nicht durch die Gegend und lege Leute um. Ich werde nächstes Jahr 40.

  • ..und täglich grüsst das murmeltier :gaehn:


    ist der mitm laptop durch die schule gerannt oder mit ner richtigen knarre?


    wann beginnt die debatte über schützenvereine?

  • Bei mir im Nachbarort ist bei einer Jagd ein Treiber erschossen worden. Entgegen den Regeln wurde nicht aus dem Treiben heraus, sondern in das Treiben hinein, also wohl hintendran geschossen. Die Verdächtigen: Ein Mann und eine Frau. BEIDE FAST 80 JAHRE ALT. Da kommt jetzt auch keiner und will den Jägern ab 60 die Knarre abnehmen.


    Wo hat der eine Maschinenpistole her ?

  • Ich spiele seit 1982 Computerspiele. Auch Spiele, die als sogenannte Killerspiele gebrandmarkt werden. Bislang renne ich noch nicht durch die Gegend und lege Leute um. Ich werde nächstes Jahr 40.

    Ich werd dieses Jahr 34 und hab in meiner Jugend genug Doom und Co. KG gespielt, deshalb kann ich den zusammenhang auch nicht ganz verstehen. Wichtig ist, dass die Kids nicht ausschliesslich vor dem PC hängen sonst geht der realbezug verloren. Allerdings ist in diesem konkreten Fall auch die Waffensammlung des Vaters und sein laxer Umgang damit zu betrachten. Wie kam der Sohnemann an die grossen Waffen dran?

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Ich sehe das Problem bei der Jugend eher in der allgemeinen Perspektivlosigkeit - und das in mehreren Lebensbereichen. Wenn ich an meine Jugendzeit zurück denke: Kein Internet, kein Handy, keine hochmodernen Computer - wir hatten die Straßen, die Felder, die Wälder - man ging einfach raus zum Spielen.


    Hinzu kommt der Leistungs- und Anpassungsdruck. Wer in der Gesellschaft nicht besteht, fliegt raus. Gute Noten, gute Abschlüsse sind notwendig - aber auf der anderen Seite wenig Reflektionsmöglichkeiten innerhalb von berufstätigen Familien. Kindern und Jugendlichen fehlen Bezugspartner, Eltern, Geschwister. Damit kann man auf alle Fälle den Rückzug ins eigene Zimmer zum Internet und Computer erklären.


    Da gesellschaftliche Prozesse von Modernisierung und Globalisierung kaum zu verhindern sind, muss sich Politik dem anpassen, in diesem Fall wäre der Ausbau von Ganztagsschulen immens wichtig. Kindern Perspektiven geben, im Sinne einer Kombination von Schule, Ausgleich und Freizeit.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Winnenden hat abermals eine Debatte über PC-Killerspiele ausgelöst. Das politische und mediale Zusammenspiel an dieser Stelle ist einfach großartig - die Medien erzielen gute Einschaltqouten und erzeugen Sensationslust, die Politik kann mit Hilfe dieser Diskussion von den eigentlichen Problemen (Perspektivlosigkeiten, Arbeitslosenquoten, Armut, und und und) die sie selbst nicht mehr im Griff hat, ablenken.


    so right my lad!


    Das ist genau mein Thema. Am besten ich scanne meine Examensarbeit und stelle sie hier rein.


    diese einseitige Berichterstattung und Verdammung der PC-Spiele ist lediglich ein Versuch das Komplettversagen aller anderen Sozialisationsinstanzen der Gesellschaft (Eltern, Schule, Freundeskreis, Behörden, u.s.w.) zu übertuschen. Es ist immer dasselbe. Sündenbocksuche, um vom eigenen Versagen erst einmal abzulenken.


    Er hat doch auch sehr viel und gut Tischtennis gespielt?! Ergo sind alle Tischtennispieler Massenmörder. So eine unterirdische Argumentation liegt der Computespieldiskussion nämlich zu Grunde.



    mfg

    sàwàddee kráb

  • ..wann beginnt die debatte über schützenvereine?


    Diese Diskussion hatte ich in der Mi-Pause in nem anderen Forum. Der User erzählte zwar, dass er Killerspiele betreibt, weil das seien ja nur 1en und 0en auf die er da schießt, forderte aber, dass Waffen, die eigentlich zum töten gedacht seien, nicht als Sportgeräte bezeichnet werden dürften, bzw. verboten sein müßten.
    Ich versuchte ihm klar zu machen, dass für den gemeinen Sportschützen die Schießerei genau so ein Zeitvertreib bzw. Hobby ist, wie für den Gamer das Computerspiel. Ein Gamer ist genausowenig ein potenzieller Amokläufer wie ein Sportschütze. Allerdings hat er noch nicht geantwortet.

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Ein Freund von dem hat gesagt, das er mit Computer überhaupt nichts am Hut hatte. Somit verstehe ich eine Diskussion um die Spiele nicht!

  • Na, nachdem er in einem Forum die Tat angekündigt hatte, ist das mit dem Computer wohl ein Märchen.


    Aber keine zwei Stunden nach der Tat haben scheinheilige Psychoanalytiker und Psychologen, die vom Alter her die Erfindung des Telefons erlebt haben dürften, und schwadronierten über Killerspiele, die einen Jugendlichen darauf konditionieren, sämtliche Hemmungen zu verlieren die einem die Natur mitgegeben hat, um den Nächsten nicht zu töten.


    So wie Peter Maffay der Ansprechpartner der Bundesregierung war, als sie vor drei Jahren die Jugend ansprechen wollte.


    Somit dürfte ich der richtige Ansprechpartner sein für die Liga der Ernährungsbewussten.