ZitatAlles anzeigenAufatmen beim 1. FC Kaiserslautern: Torjäger Srdjan Lakic gibt grünes Licht und stürmt heute für die „Roten Teufel". Zum Rheinland-Pfalz-Derby der Zweiten Liga gegen die TuS Koblenz werden 34 000 Zuschauer erwartet. Das Hinspiel gewann die TuS 5:0.
„Fünf Jahre in Koblenz, fünf Stück in Koblenz bekommen - das hat schon eine gewisse Symbolik", sagt Trainer Milan Sasic vor dem Rückspiel des 1. FC Kaiserslautern heute (18 Uhr) gegen Koblenz. Sasic: „Bei mir gibt es nie ein Gefühl der Rache, ich sehe das, wie man ein Derby sehen muss."
Drei Spiele in Folge hat der FCK verloren, vier in Serie die TuS gewonnen. „Sicher ein offenes Spiel. Man muss sehen, ob es uns gelingt, Lautern weiter zu verunsichern. Das 5:0 spielt keine Rolle mehr, aber der Gedanke an das 3:2 aus der letzten Saison. Wir wissen, dass wir auch da gewinnen können", sagt TuS-Trainer Uwe Rapolder. Er weiß auch Ardijan Djokaj wieder im Kader.
„Ein Tritt vom eigenen Spieler tut nicht so weh wie ein Tritt vom fremden Spieler", scherzt Sasic und freut sich, dass Lakic spielen kann. Im Mittwochstraining hatte ihn Kollege Jiri Bilek - unabsichtlich - getroffen. Fehlen wird weiterhin Martin Amedick, der wie Fabian Müller nur Lauftraining absolvieren kann. Außerdem pausiert Axel Bellinghausen, der Kapitän. Wieder in den Kader gespielt und gekämpft hat sich Danny Fuchs.
„Koblenz hat in der Rückrunde dreimal so viel Punkte geholt wie wir", rühmt Sasic die Qualitäten der TuS. Bei seiner Elf habe in den beiden jüngsten Spielen die Handlungsweise nicht mehr gestimmt. „Es ist Zeit, dass wir wieder in die richtige Richtung spielen: nach vorne. Und wenn wir verteidigen, dann offensiv, bei Balleroberung müssen wir schnell nach vorne spielen."
Als Kapitän führt Anel Dzaka, aus Koblenz gekommen, den FCK heute auf den Rasen. Als Standardexperte ist er gegen seinen früheren Arbeitgeber besonders gefragt. Beim 0:5-Debakel auf dem Oberwerth sah Dzaka Gelb-Rot. Die Wende zum Guten soll heute mit Macht erkämpft werden.
Wie wichtig es für die nach der Winterpause um drei Plätze auf Rang fünf abgerutschten „Roten Teufel" ist, möglichst heute die Schubumkehr zu schaffen, betont auch Torwart Luis Robles. „Es ist im Verlauf einer Saison normal, dass es Schwächephasen gibt", sagt der Amerikaner. „Aber gerade der Umgang mit solchen Phasen zeigt am Ende die Qualität eines Teams", philosophiert der 24-Jährige, „wenn wir jetzt gegen Koblenz gewinnen, haben wir eine gute Chance, zu den Mannschaften zu gehören, die zum Schluss oben dabei sind."
Der ruhige Robles, der zu Rückrundenbeginn den Vorzug gegenüber Tobias Sippel erhielt, spürt die Bedeutung der heutigen Partie für den FCK - ungeachtet des Derbycharakters. Er merkt, dass der Druck wächst angesichts der Niederlagenserie. „Klar, dass man sich da noch mehr Gedanken über das nächste Spiel macht als sonst", sagt der unaufgeregt und sehr solide spielende Keeper, der die ganz große Chance seiner Karriere zu nutzen wusste, als Sippel Ende Oktober verletzt ausfiel. Nach der Genesung der ehemaligen Nummer 1 war das Rennen offen. Robles, der vor der Saison einen Profivertrag bis 2010 unterschrieben hat, versichert: „Ich habe immer mein Bestes gegeben, aber kurz vor dem Rückrundenstart wusste ich überhaupt nicht, wer von uns beiden spielen würde."
Für die Wintervorbereitung mit dem FCK hat der 1,83-Meter-Mann eine weitere große Chance sausen lassen - er sollte für das US-Nationalteam gegen Schweden das Tor hüten. „Aber der Verein hatte in dieser wichtigen Phase der Vorbereitung Priorität", betont der Finanz-Bachelor aus Sierra Vista/Arizona. Nun hofft er auf einen erneuten Anruf des US-Verbands vor den Länderspielen im Sommer. Sein persönliches Ziel in Deutschland? Weiter das Tor der „Roten Teufel" hüten. „Und in der Bundesliga spielen - irgendwann", ergänzt der Sohn einer Südkoreanerin und eines Puertoricaners. Der erste Schritt aus der Ergebniskrise aber kann nicht warten. Ein Sieg heute gegen Koblenz bleibt das Nahziel.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Robles - Hornig, Ouattara, Damjanovic, Dick - Demai - Sam, Dzaka, Simpson - Lakic, Jendrisek - Ersatz: Sippel, Kotysch, Correia, Bilek, Paljic, Fuchs, Hesse - Es fehlen: Abel (Kreuzbandriss), Amedick (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Bellinghausen (Bluterguss im Leistenbereich), Müller (Kapselverletzung), Reghecampf (Virus)
TuS Koblenz: Yelldell - Cha, Hartmann, Bajic, Lomic - Krontiris, Ziehl, Sukalo, Stieber - Vata, Kuqi - Es fehlen: Bender (Knöchelbruch), Gambino (Nierenkrankheit), Mavric (Gelb-Rot-Sperre), Nessos (Patellasehne), Pektürk (Schulterverletzung)
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)
Hinrunde: 0:5.
Quelle : Die Rheinpfalz