ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Milan Sasic sieht sportliche Zukunft des 33-jährigen Laurentiu Reghecampf skeptisch
„Das letzte bisschen hat gefehlt, aber es waren nur Nuancen", sagte Milan Sasic, der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, als RHEINPFALZ-Gast nach dem 1:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen. Am Ostersonntag wartet die nächste Aufgabe: Es geht zum VfL Osnabrück (Anpfiff: 14 Uhr).
Symptomatisch für den Verlauf der Partie gegen Oberhausen war die Leistung von FCK-Mittelfeldregisseur Anel Dzaka. Nach sehr starkem Beginn wusste er nach der Pause das Heft nicht mehr in die Hand zu nehmen und musste später verletzt ausgewechselt werden. „Er hat einen Tritt in die Gesäßmuskulatur bekommen, deshalb konnte er nicht mehr so weiterspielen wie er wollte", entschuldigte Sasic den 28-Jährigen.
„Auch Srdjan Lakic hat in der zweiten Halbzeit nicht so gespielt wie sonst, das sind noch Folgen seiner langen Pause", sagte Sasic mit Blick auf die rund vierwöchige Leidenszeit des nunmehr elfmaligen Torschützen, der von Ende Januar bis Ende Februar fast gar nicht trainieren konnte. Auch Lakics Sturmpartner Erik Jendrisek sei verständlicherweise nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen nach dem Länderspiel vier Tage zuvor mit der Slowakei in Tschechien, das der Lauterer mit seinem 2:1 entschied: „Der Junge hat ein paar Tage zuvor das Spiel seines Lebens gemacht", sagte Coach Sasic, „da hat ihm das letzte bisschen Kraft gefehlt." Jendrisek hatte in der 33. Minute eine große Chance vergeben und hatte später mit seinem Schuss auf die Latte Pech (44.). „Ich kann deshalb mit der Leistung nicht unzufrieden sein", betonte Sasic.
Zur Problemzone hat sich beim FCK wieder einmal die rechte Mittelfeldseite entwickelt. Dort hat Sidney Sam, die Leihgabe vom Hamburger SV, nach einem Zwischenhoch zuletzt erschreckend schwache Darbietungen abgeliefert. So bekam der 20 Jahre alte Ricky Pinheiro, der Schütze des 1:0-Siegtors in Ahlen, wieder eine Chance von Beginn an. „Er hat gut begonnen, später hat er abgebaut. Aber das ist normal für so junge Spieler", entschuldigt der Trainer. Eigentlich war der vor der Saison aus Aachen gekommene Laurentiu Reghecampf als Lösung im rechten Mittelfeld gedacht. Doch der mittlerweile 33-Jährige machte nur zwei Spiele für den FCK und fehlt nun infolge einer Viruserkrakung seit Monaten, fällt wie der zum wiederholten Male am Kreuzband operierte Mathias Abel (27) bis Saisonende aus.
Sasic meinte: „Die Leute, die Erfahrung in solchen Dingen haben, sagen ja, dass besonders ältere Spieler doppelt so lange brauchen, zurückzukommen, wie sie verletzt waren. Und wenn man wie Reghecampf ein Jahr nicht spielen konnte, kann man sich ja ausrechnen wie lange das dann dauern würde, bis er uns wieder zur Verfügung steht.'
Mit Blick auf die bei den Fans eines ehemaligen Bundesligisten stets vorhandene Erwartungshaltung einer baldigen Rückkehr in die Eliteklasse und den damit verbundenen Druck betont der kroatische FCK-Trainer: „Als ich damals in Deutschland die Chance bekam, als Trainer zu arbeiten und die Aufenthaltserlaubnis der ganzen Familie an diesem Job hing - das war Druck. Aber Druck brauchen wir doch eigentlich alle, das ist doch immer auch etwas Positives."
Quelle : Die Rheinpfalz