ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Vereinschef Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz setzen auf dem Transfermarkt auf Qualität und Augenmaß. Neuzugang Ivo Ilicevic gefällt mit Ideenreichtum. Anel Dzaka und Moussa Ouattara haben im neuen Konzept keinen Platz.
VON HORST KONZOK
OFFENBACH. Ein guter Stürmer soll noch kommen, mehr Durchschlagskraft bringen. Aber die „Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen" (Trainer Kurz) gestaltet sich „zäh" (Vereinschef Kunz). Zwei, die beim 1. FC Kaiserslautern in der Ära Sasic gesetzt waren, dürfen sich einen neuen Arbeitgeber suchen: Moussa Ouattara (27) und Anel Dzaka (28).
Beim 1:1 (1:1) am Freitagabend beim Drittligisten Kickers Offenbach gehörten diese beiden Profis noch zum Tross, kamen aber nicht zum Einsatz. „Der Trainer hat ihnen in persönlichen Gesprächen verdeutlicht, dass er nicht mehr mit ihnen plant", bestätigt FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz die Scheidungsabsichten. Trainer Marco Kurz sieht für Ouattara angesichts der Konkurrenz (Amedick, Damjanovic, Abel, Mandjeck, Hornig und Kotysch) keine Chance mehr. Dzaka passt dem Coach nach dem Systemwandel, der bislang wenig fruchtet, nicht ins Konzept. „Es ist hart, das den Spielern sagen zu müssen. Aber es ist fair und es ist ehrlich. Es ist eine rein sportliche Entscheidung", versichert Kurz.
Zwei Wochen vor dem für den Verein auch wirtschaftlich so wichtigen DFB-Pokalspiel bei Eintracht Braunschweig durfte der FCK bei den Kickers erfahren, was ihn bei einem ambitionierten Drittligisten erwartet. „Offenbach war ein starker Gegner", anerkennt Sidney Sam, der durch die Ausfälle von Srdjan Lakic, Erik Jendrisek und Marcel Ziemer nach seiner Einwechslung im Sturm ranmusste. Den möglichen Siegtreffer gab der Dribbler vom Stiefel.
Sam hatte Ivo Ilicevic abgelöst, der nach Hesse-Pass mit einem wunderschönen Heber für die Führung der Lauterer gesorgt hatte. „Ivo hilft uns mit seiner individuellen Klasse weiter", lobt Kurz den feinen Techniker, der den Ball mittels Doppelpass oder Hackentrick schnell zu machen versteht. Fintenreich, schnell, mit Zug zum Tor - so präsentierte sich der 22-Jährige auf dem Bieberer Berg. Quasi vor der heimischen Haustür - beim nahen 1. FC Südring Aschaffenburg lernte Ilicevic das Fußball-Abc. Er hat gut und er hat viel gelernt!
„Ich werde oft nach meiner Lieblingsposition gefragt. Ich kann rechts, links und zentral offensiv spielen. Links kann ich meine Stärke, nach innen zu ziehen und abzuziehen am besten ausspielen. Aber es geht auch rechts", sagt der Kroate.
„Man darf bei der Beurteilung nicht vergessen, dass wir ohne unseren kompletten Sturm unterwegs sind, auch wenn sich Kai Hesse voll reinhaut", versucht FCK-Chef Kuntz die bescheidenen Testspielauftritte zu relativieren. Er ist bemüht, des Trainers Wunsch nach Verstärkung der Offensive zu erfüllen. „Wir brauchen Qualität", betont Kurz. Qualität, die er bei dem zweimal getesteten Adam Nemec (23) sah. Der slowakische Sturm-Tank aber steht bis 2012 beim belgischen RC Genk unter Vertrag. Das kostet! Kuntz ist skeptisch, dass das was wird ...
Mit dem Comeback von Erik Jendrisek rechnet der FCK-Trainer bei der Generalprobe nächsten Samstag (18 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt.
„Es war besser, aber noch nicht gut", resümiert Marco Kurz, der nach dem Test im Regen stand. Mit akribischer Arbeit und Geduld will er seine Elf weiter voranbringen. Noch lässt sie zu viele Chancen zu. Noch funktioniert die Doppel-Sechs weder offensiv noch defensiv. Noch mangelt es dem zweiten oder dritten „Sturm" an Unterstützung aus dem Mittelfeld, das ohne Kreativ-Zehner gerade daheim in der Trutzburg Betzenberg so nicht vorstellbar ist!
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.29
Datum: Sonntag, den 19. Juli 2009
Seite: Nr.11
"Deep-Link"-Referenznummer: '5257956'
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