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Geht"s auch ohne einen „Zehner"?
Das Medieninteresse am 1. FC Kaiserslautern ist weiterhin groß. Bei der Jahrespressekonferenz des Fußball-Zweitbundesligisten reichte am Dienstagabend der Platz im Tagungsraum des Zweibrücker Berufsbildungszentrums der Deutschen Vermögensberatung nicht ganz aus, um allen Journalisten einen Sitzplatz anzubieten. Ob stehend oder sitzend: Bei dem traditionellen „Come Together", wie FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz die seit vielen Jahren vor jeder Saison anberaumte Versammlung nannte, wurde unter den Presseleuten sehr eifrig über Zustand und Qualität der FCK-Mannschaft diskutiert. Der Tenor: Na ja, es geht so...
Was am meisten von den Fachleuten, die mit ihren Prognosen freilich oft auch nicht besser liegen als Nicht-Fachleute, kritisiert wird: das Fehlen eines „Zehners", eines offensiven Mittelfeldspielers mit Übersicht und Zug zum Tor. FCK-Trainer Marco Kurz ist der Meinung, dass er einen solchen Typen im Team nicht braucht. Er betont, dass er individuell starke Außenspieler hat, die Bälle nach vorne bringen können. Und gute defensive Mittelfeldmänner, die sich auch am Angriffsspiel beteiligen können. „Ich bin sehr überzeugt von der Mannschaft", sagt der 40-Jährige im Brustton der Überzeugung. Ob er seine Mannschaft überschätzt, wird sich schnell zeigen. Die Auftritte in den Vorbereitungsspielen haben wenig Mut gemacht. Aber nach ihnen wird kein Hahn mehr krähen, wenn der Saisonstart einigermaßen gelingen sollte.
Ab heute gilt es, das DFB-Pokalspiel in Braunschweig ist die erste Standortbestimmung. Wie hat Marco Kurz, für den Kaiserslautern nach dem SC Paderborn und zuletzt dem TSV 1860 München die dritte Trainerstation ist, am Dienstag so schön gesagt: „Pflichtspiele sind dazu da, um sie zu gewinnen. Es klingt zwar vermessen, aber wenn man zum Pokalwettbewerb antritt, muss man ins Endspiel kommen wollen." Später relativiert er dies etwas, sprach davon, im Pokalwettbewerb „sehr weit" kommen zu wollen.
Eine Niederlage gegen Braunschweig wäre nicht nur ein sportlicher Tiefschlag gleich zu Beginn der Spielzeit 2009/2010, sondern auch in finanzieller Hinsicht bitter. Der klamme FCK kann jede zusätzliche Einnahmequelle sehr gut gebrauchen. Mit Herzblut alleine lassen sich keine Rechnungen bezahlen.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.175
Datum: Freitag, den 31. Juli 2009
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '5309997'
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