Aus den AOL-Nachrichten
ZitatAlles anzeigenGanz München, ganz Deutschland ist bestürzt über den Mord. Über die Rohheit dieser Tat, begangen von zwei Halbstarken, die der Polizei schon lange bekannt sind. Hip-Hop-Fan Markus S., der als Haupttäter gilt, kommt aus bürgerlichen Verhältnissen, hat drei Geschwister.
Mit 15 wurde er zum ersten Mal aktenkundig – wegen Ladendiebstahls, später kamen gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Drogenbesitz und -handel sowie bewaffneter Raub dazu. Vier Wochen Jugendarrest. Nach seinem Hauptschulabschluss hat er nichts Sinnvolles getan, ist arbeitslos. Er ist derjenige der beiden, der sein Schweigen brach, sich über seinen Anwalt entschuldigte: „Ich wollte nicht, dass der Mann stirbt“. Er könne die Tat „selbst nicht fassen“.
Sein Mittäter Sebsatian L., ein Jahr jünger, ist ein unscheinbarer Junge, schmal, freundliches Gesicht, verhuscht. Er kommt aus zerrütteten Verhältnissen, sein Vater starb 2008, die Mutter kam nach einem Schlaganfall vor drei Jahren in ein Betreuungsheim. Sebastian L. wurde drogensüchtig, fing zu stehlen an, handelte mit Drogen, acht Anzeigen liegen gegen ihn vor.
"Sebastian war eine verlorene Seele"
Zuletzt wohnte er in einer Wohngemeinschaft für Drogenabhängige, einer seiner Betreuer sagte: „Sebastian war eine verlorene Seele“. Jetzt erwartet er wie sein Freund Markus S. eine Anklage wegen Mordes. Sollten sie verurteilt werden, müssen sie mit mindestens zehn Jahren Haft rechnen. Für viele ist das zu wenig.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte WELT ONLINE: „Dieser feige und entsetzliche Mord muss mit aller Härte bestraft werden.“ Er verteidigt die Forderung, die Höchststrafe für Jugendliche bei Mord von zehn auf fünfzehn Jahre zu erhöhen – und kritisiert Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD): „Mir ist völlig unverständlich, warum Frau Zypries diese Gesetzesänderungen erneut ablehnt.“
Und auch aus anderen Teilen Deutschlands werden klare Konsequenzen gefordert: Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hat eine verstärkte Videoüberwachung gefordert. „Das Drücken des Notrufknopfes in einer S-Bahn oder einem Bahnhof muss mit dem unmittelbaren Aufschalten der Kamera auf den Monitor in der Leitzentrale der Polizei oder Bahn verbunden sein“, sagte Schünemann WELT ONLINE.
Mit dem Alarm müssten neben dem Durchschalten der Kameras gleichzeitig auch Licht- oder Tonsignale etwa auf den Bahnsteigen verbunden werden. „Dadurch könnten die Täter unmittelbar abgeschreckt werden. Ihnen wird verdeutlicht, dass ihre Straftat aufgezeichnet wird“, sagte Schünemann. Er rief die Bürger dazu auf, den Mut zur Zivilcourage trotz des Vorfalls nicht zu verlieren. „Die Konsequenz muss sein, noch mehr Zivilcourage zu zeigen.“
Der eine kommt also aus Bürgerlichen Verhältnissen und hat Hauptschulabschluß. Man sieht, das diese Probleme nicht immer mit mangelnder Bildung und Perspektivlosigkeit einhergehen.
Zitatspäter kamen gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Drogenbesitz und -handel sowie bewaffneter Raub dazu.
4 Wochen Jugendarrest? Sorry...das ist Lächerlich. Da hätte viel früher ein richtiger Warnschuß erfolgen müssen. Es liegt wohl an der Jugend, das man solch halbherzigen Strafen lächerlich findet und sie nicht ernst nimmt. Wetten, das der unter Kumpels noch der coole Held war?
Aus dem Text geht nicht hervor, was bei dem schief gelaufen ist, aber man sollte solchen Typen nicht noch die Möglichkeit bieten, sich vor Kumpels mit solchen Taten brüsten zu können.
Und mal ehrlich...das unter 14-jährige völlig straffrei ausgehen, finde ich auch daneben. Gerade die 12-13-jährigen werden oftmals von älteren zu Taten angestiftet, weil man ihnen nichts anhaben kann. Das wissen die und das verankert sich im Kopf und ist oft der Beginn einer kriminellen Karriere. Natürlich muß es für unter 14-jährige ein anderes Strafmaß geben, aber ganz ungeschoren sollten sie nicht bleiben. Ein anderer Weg wäre, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herabzusetzen.
Auch ich bin der Meinung, das Strafen härter, konsequenter und auf jeden Fall schneller ausgesprochen werden müssen. Allerdings sollte eine Haft bei jugendlichen Straftätern anders aussehen, als bei Erwachsenen. Die sollten schon eine Möglichkeiten und eine Perspektive nach ihrer Haftzeit haben.