ZitatAlles anzeigenDas Pokal-Los, das Celia Okoyino da Mbabi dem FCK bescherte, dämpft die Freude über die Tabellenführung etwas: Am 27. oder 28. Oktober geht es im Achtelfinale zu DFB-Pokalsieger Werder Bremen. „Der stärkste Gegner, den wir erwischen konnten”, kommentiert FCK-Trainer Kurz.
„Natürlich hätten wir lieber ein Heimspiel gehabt, das jeder auch ein Stück weit verdient gehabt hätte”, sagt Kurz, der Titelverteidiger Werder Bremen als Top-Mannschaft schätzt, „die über Jahre in den europäischen Fußball-Wettbewerben vertreten war”.
Die Ansage des Lauterer Trainers aber ist klar: „Wir müssen das Los annehmen und dann eben versuchen, in Bremen weiterzukommen. Eine Sensation ist auch in Bremen möglich! Egal wie es ausgeht: Die Mannschaft wird aus diesem Spiel lernen. Es wird sie weiterbringen.”
Die Tabellenführung in der Zweiten Bundesliga als wunderschöne Momentaufnahme, das Los als große Zukunftsaufgabe – heute ist ein blauer Montag für die FCK-Profis angesagt, ab morgen gilt ihre Konzentration allein dem Liga-Alltag. Und der führt nächsten Sonntag (13.30 Uhr) zum FSV Frankfurt.
Wenige Augenblicke nach dem 2:0 (1:0) gegen den Karlsruher SC und dem Bad in der Menge schon lenkte Alexander Bugera den Blick zum Bornheimer Hang: Nächsten Sonntag gastiert der Spitzenreiter bei Schlusslicht FSV Frankfurt. „Das wird ein ganz anderes, ein viel schwierigeres Spiel. Uns liegen Mannschaften, die offensiv spielen, die mitspielen”, sagte Bugera, der an den beiden FCK-Treffern durch Rodnei (42.) und Bastian Schulz (53., Hand-Elfmeter) beteiligt war. Zum 1:0 servierte Bugera den Freistoß, dem Handspiel Sebastian Langkamps ging Bugeras Eckstoß voraus. Ein Tor und vier Torvorlagen in der Liga, zwei Torvorlagen im DFB-Pokal stehen für den 31-Jährigen in dieser Runde bislang zu Buche. Vor der Saison schien Bugera als Wackelkandidat in sein drittes Jahr beim FCK zu gehen. Der junge Daniel Pavlovic wurde als möglicher Erbe vom FC Schaffhausen ausgeliehen, lernt jetzt als Teilzeitarbeiter mit Bugera als Rückversicherung. Von Hertha BSC schließlich kam Rodnei, der seine sechs Einsätze für die Berliner als linker Außenverteidiger geleistet hatte, sich aber als Innenverteidiger definiert. Der Brasilianer hat in dieser Position Dario Damjanovic verdrängt. Der 28-Jährige, der bislang 17 Länderspiele absolviert hat, steht mit Bosnien-Herzegowina dicht vor der WM-Qualifikation. Trotz seiner augenblicklichen Reservistenrolle in der Pfalz wurde der stets solide Abwehrmann für die Qualifikationsspiele gegen gegen Estland am 10. Oktober in Tallin und am 14. Oktober in Zenica gegen Spanien nominiert.
Erleichtert, dass er nach seinem Elfmeter-Fehlschuss von St. Pauli gegen den KSC verwandelt hat, zeigte sich Bastian Schulz. Am Freitag noch hatte er mit den Kollegen Sidney Sam und Ivo Ilicevic ein Elfmeterwettschießen auf Tobias Sippels Tor absolviert. Gescheitert ist Schulz dann doch einmal – an Flügelflitzer Ilicevic. Trainer Marco Kurz aber hat Schulz als Elfmeterschütze bestimmt, um das Negativerlebnis auszulöschen. „Das hat er gut gemacht, damit ist es aus dem Kopf”, befand der Trainer zufrieden.
Mit viel Beifall wurde Schulz nach 75 Minuten verabschiedet, durch Jiri Bilek nahtlos ersetzt, und vom Trainer strahlend in die Arme genommen. „Das ist Wahnsinn, aber wir müssen ruhig bleiben, dürfen nicht zu euphorisch werden”, sagte Schulz nach der Party. Er denkt, wie es der Trainer schätzt: realistisch. „Jetzt zum FSV Franfurt, das sind die schwierigsten Spiele. Wenn man da erfolgreich ist, dann kann man Großes erreichen”, mutmaßte Schulz.
Florian Dick, der das erste Pflichtspiel gegen den KSC bestritt, für den er 15 Jahre lang am Ball war, freut sich über den Lauf des FCK: „Die ganze Mannschaft und auch ich persönlich haben, glaube ich, einen guten Start hingelegt, darauf kann man aufbauen. Wir haben einen guten Mix aus Ernsthaftigkeit und der nötigen Lockerheit. Wir sind eine Einheit, es stimmt wieder zwischen Mannschaft, Fans und Umfeld.’
Quelle : Die Rheinpfalz