Vereine an den Polizeikosten beteiligen ? / Gewerkschaft der Polizei allmählich am Durchdrehen ?

  • Hmm dann dürfte die Polizei bei ner Kneipenschlägerei auch nicht kommen, ist ja dann Angelegenheit vom Besitzer der Kneipe. die Polizei ist zum Schutz des Bürgers da und wenn halt 30000 geschützt werden müssen, dann ist das halt so..


    Ich glaube nicht, dass die Polizei bei jeder Kneipe in Bereitschaft sein muss und vor Ort ist. Bei grossen Veranstaltungen schon, vor allem mit Konfliktpotential.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

    Einmal editiert, zuletzt von rees1973 ()

  • Im Hamburger Schanzenviertel stehen sie an Wochenenden Gewehr bei Fuß. Sobald du aus der U-Bahn kommst.


    Was ist damit ? Kostenrechnung erst ab Mercedes, der brennt ? Und falls ja, ab wievielen ? Und ab wann gibt's Rabatt ? :gruebel:

  • Wenn hier von wirtschaftlichem Nutzen die Rede, muss man sich aber schon fragen, warum dann sagen wir einmal Siemens keine Polizei vor den Werkgeländen bekommt? Die steuern auch was bei und zahlen Steuern. Ich kann die Polizeigewerkschaft vollkommen verstehen. Die sollen sich kostenlos mit den Idioten rumschlagen und dann auch noch ncht einmal eine Gegenleistung erwarten?


    Der Vergleich mit RWE hinkt ein wenig, weil es sich ganz sicher bei den Transport-Gegnern sichter nicht um Anhänger der Veranstaltung handelt, sondern eben um Gegendemonstranten. Gleihes gilt für den Mercedes. Der zieht per se noch keine Idioten an. Im Falle Fußball ist das leider anders, hier haben wir es mit einer Anhängerschaft der Veranstaltungen zu tun. Also bevor ihr hier Kategorienfehler begeht, genauer und schärfer euch den Argumenten stellen . . .

    "One, two, three, four" - der FCK spielt Fußball wie die Songs der
    amerikanischen Punk-Band Ramones aus den Achtzigern klingen: schnell
    und schmerzhaft für den, der es nicht mag. (Süddeutsche Zeitung)

    Einmal editiert, zuletzt von gringno ()

  • Jetzt aber mal HALT !


    Nicht die Polizeigewerkschaft macht Dienst, es sind die Polizisten. Diese tun das nicht ehrenamtlich, sondern bezahlt. Der Dienstherr hat sich Aufgaben verpflichtet, denen er nachkommt. Die Gegenleistung, nämlich das Zahlen von Steuern, ist schon vorher geschehen. Nur mal angenommen, die DFL wollte ihre Veranstaltungen durch einen privaten Sicherheitsdienst absichern lassen: Außerhalb des Stadions dürften sie das noch nicht einmal. Denn der Eingriff in die Grundrechte der Bürger ist nur Beamten mit staatshoheitlichen Aufgaben vorbehalten. W+R Security kann dir in der Stadt keinen Platzverweis aussprechen.


    Und die alljährlichen Maikrawalle der kommunistischen Bruderschaft in Schwarz wird auch jedesmal vom Bürger bezahlt.


    Hier wird so viel durcheinander geworfen, das mir die Kampagne dieses feinen Herren anscheinend aufgeht.


    Und der Vergleich mit den Betreibern der AKW's hinkt mitnichten. Denn RWE hat verdammt gutes Geld verdient. Mit diesen Brennstäben. Also könnten sie für deren Transport selbst sorgen. Und deren Sicherung. Was sie nicht tun.


    Und wer im Glashaus sitzt, sollte hier "Also bevor ihr hier Kategorienfehler begeht, genauer und schärfer euch den Argumenten stellen . . . " vorsichtig sein.


    Das hohe Ross, auf dem man sitzt, könnte unter einem durchgehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Westkurvenveteran ()

  • Hm. Ich seh irgendwie das Problem gar net. Mir is total egal, ob Polizisten oder Polizeigewerkschaften oder sonst wer es doof finden, dass sie nur vom Staat dafür bezahlt werden, die exekutive Regierungsgewalt unseres Staates umzusetzen. Genauso wenig interessiert doch, ob sie dafür Überstunden machen müssen. Dann muss man sich halt nen andren Beruf suchen. Ich kann ja auch net sagen, dass ein übermässiges Aufkommen von Polizeikräften bei mir Blähungen verursacht und deswegen darauf klagen, dass Polizisten sich mir nimmer mehr als 30 meter nähern dürfen. Mag ja sein, dass solche Einsätze für die Polizei einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeuten und mag auch sein, dass solche Einsätze nicht unbedingt besonders beliebt sind bei der Polizei, aber ich glaub jeder kennt das ausm Berufsleben, dass auch mal Arbeiten anfallen können, die einen nicht grad vor Verzückung tanzen lassen.


    Aber irgendwie hab ich eh das Gefühl so bisle, dass die auf gar nix Lust haben. Letztens ging in Zweibrücken ne Hauptverkehrsampel fast ne Woche nicht. Da konnt man auch niemanden abstellen, um den Verkehr zu regeln. Soweit ja ok, ich hätt auch keine Lust gehabt bei Wind und Wetter da auf der Straße rumzuhampeln sinnlos. Zweibrücken is ja net grad die Weltstadt schlechthin. Soweit, so gut. Aber der Knaller an der Geschichte ist die Begründung der Polizeidirektion, dass wegen Terrorbekämpfung keine Kräfte dafür zur Verfügung standen. Wer da wen grad zufällig terrorisiert hat, wissen die glaub heute noch nicht.


    Wäre da nicht dieser eine Kommentar von WKV, indem das böse Wort Schäuble fällt, könnt man das ganze ja einfach als lustigen vorgezogenen Aprilscherz werten. Aber wer solche Leute als "Vertreter des Volkes" wichtige Entscheidungen treffen lässt, sollte sich auch net wundern, wenn doch irgendwann ma so ein Schwachsinn ernst gemeint ist.

  • Also ich muss mich irgendwie WKV anschließen.
    Ich finde nicht, dass es gerechtfertigt ist, den Vereinen die Polizeikosten aufzuerlegen.
    Es gibt so viele Veranstaltungen, wo die Polizei auch zum Schutze der Bürger da ist und wo die Veranstalter nie etwas bezahlen.
    Wenn eine Demo ist, zum Beispiel die der Bauern letzte Woche, müssten auch die Bauern die Polizei bezahlen...
    Kann ja auch da vorkommen, dass einer von denen austickt oder ein Gegendemonstrant.
    Und so kann man das immer weiter ziehen.
    Mir bringt es auch nix, wenn die am 01. Mai ihre Demos machen und ein Polizeiaufgebot ist, dass ich mich nicht mehr an den Mainzer Hauptbahnhof traue, 1. wegen der Demo und 2. wegen der Polizei.
    Sorry, aber so einfach, wie das viele versuchen zu rechtfertigen, ist es nicht.
    Sicherlich könnte das Gesetz/Bestimmung dafür schnell verabschiedet werden und wenn sich dann niemand beim BVerfG beschwert, bleibt das auch. Aber ich denke, dass es nicht mit dem Gleichheitssatz vereinbar ist. Und eine Veranstaltung, egal welcher Art, die nicht jeden Bürger interessiert, sind nunmal vergleichbare Gruppen und somit würde das ganz schnell hinken.

  • Ich sehe es auch so, die Vereine sollen nicht nur viel Geld mit Veranstaltungen verdienen sondern auch die Rechnung für die Sicherheit bezahlen. :thumbup:


    Wenn das passiert, kann man das Buch zumachen. Wie man als FCK'ler das allen Ernstes fordern kann, ist mir ein Rätsel. Was macht ihr dann ? Zuschauer bei der EM der Polizei ?


    Weit mehr als 100 Mio Euro pro Jahr.... :gruebel:

  • Pfälzer Mädsche, guter Beitrag! :respekt:


    Was sind denn die Aufgaben der Polizei?
    Da gibt es zwei große Aufgaben, die da heißen Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Die erstere ist die sogenannte vornehmste Aufgabe der Polizei und die Gefahr für Leib und Leben liegt bei jedem potentiell kritischen Fußball-Spiel, wie z.B. bei einem brisanten Derby, konkret vor. Da das eine auf das andere folgt kommt die Strafverfolgung. Denn da Körperverletzungsdelikte und andere Straftaten bei brisanten Fußball-Spielen regelmäßig vorkommen (was übrigens keine Neuheit ist), ist die Polizei auch hier gefragt und ist durch Security-Firmen einfach nicht zu ersetzen.
    Ich denke, wenn Schäuble oder die Innenminister der Länder irgendwann wirklich die Polizeikosten in Rechnung stellen, dann haben der DFB und die Vereine bei einer Klage gute Karten, dass ein entsprechendes Gesetz vom BVerfGericht abgeschmettert wird. Aber das sagt mir nur mein Gefühl, wie die Richter entscheiden werden, das steht noch in den Sternen.