Schwäche zeigen ist gleichzeitig Stärke zeigen!

  • Sascha, nenn Ross und Reiter. Bei mir ist sofort wieder der Reflex da zu denken, ich sei gemeint.


    Nennt einfach ROSS UND REITER.



    Und was die zwangsweise Einweisung angeht: Andi, so wie bei dir gehört das auch bei mir zum Job. Das richtige Stichwort, und schon ist er vorübergehend unter Verwahrung. Du weißt ebenso wie ich, das gewisse Schlüsselwörter dazu ausreichend sind, die Gefahr für sich oder andere zu bejahen, wenn auch nur vorübergehend bis zu einem richterlichen Beschluss.

  • damit meinte ich Wilde18, die in jedem Thread kund tun muss, dass es jetzt gut sein soll und alles übertrieben sei.


    Du, WKV, warst ausnahmsweise nicht gemeint. Stehst bei mir unter Welpenschutz;)

    Einmal editiert, zuletzt von Lautrer_Bub ()

  • Das die "Trauer" um Enke mittlerweile kein gesundes Maß mehr hat, sehe ich genauso.


    Im Übrigen werden bei Ebay gerade die Reliquien verkauft. Original getragenes Trikot ging für 680 Euro über den Tisch, ein paar Handschuhe mit Unterschrift werden gerade für 200 Euro gehandelt.

  • Was die Berichterstattung der Presse angeht, bin ich bei dir. Auch wenn man sich daran nun bereichern will!


    Ich habe aber ein riesen Problem damit, wenn man sich anmaßt über Menschen zu urteilen die man nicht kennt. Woher will sie wissen, dass es keinem geschadet hat, der da damals vor der West stand? Woher will sie wissen, ob Enke nicht auch durch den Erfolgsdruck, der auch durch die Zuschauer ausgelöst wird, zusätzlichen Schaden genommen hat? Mir ist das alles zu einfach! Der Präsident der Spielergewerkschaft hat grad im Doppelpass gesagt, dass es den Spielern viel näher geht als man denkt und als sie nach aussen hin preis geben!
    Aber wenn man denkt, dass man mit dem Erwerb der Eintrittskarte alles tun darf, wonach einem ist und das als Freifahrtsschein nutzt um Leute niederzumachen und zu diffamieren, dann bitte schön. Mein Stil ist es nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Lautrer_Bub ()

  • Da bin ich jetzt wieder bei dir. Ist aber ein zu schwieriges Thema, um das abschließend diskutieren zu können.


    Man könnte auch sagen, das ein an Depression erkrankter Mensch nicht als Buli-Fußballer spielen sollte. So wie es bei anderen Berufen auch Krankheiten gibt, die dir das Ausüben des Berufes nicht ermöglichen.

  • Wieso ist denn Robert Enke sofort aus der Türkei geflohen? Weil er mit den Fans scheinbar gut zurecht kam, oder wie? Keiner sagt hier, dass er sich wegen Pfiffen das Leben nahm, aber aufgebaut haben sie ihn bestimmt auch nicht!


    Jo, da wurde er auch mit Gegenständen beworfen und keineswegs nur ausgepfiffen. Das musste er sich nicht gefallen lassen, das hat er sich kein zweites mal gefallen lassen und sich danach sportlich in einem für ihn besser erträglichen Umfeld sofort wieder durchgesetzt. Du hast in einem bestimmten beruflichen Umfeld ganz einfach Anforderungen zu bewältigen, die anderswo so nicht da sind. Das wusste Enke und damit ist er kompetent umgegangen, was GERADE seine Türkei-Aktion beweist. Was er dort erlebt hat, gehört genau nicht zu dem, was ein Profi nun mal zu ertragen hat. --- Aber ein Fußballer, der mit Pfiffen nicht klar kommt, wird den Job nicht lange machen und die Profiligen auch vermutlich nie vom Spielfeld aus betrachten. Ich bleibe dabei, dass dies auch gar nicht das Problem ist. Du selbst sagst doch auch, dass es Dir nicht um normales Pfeifen sondern um die persönliche Verunglimpfung geht. Von daher verstehe ich gar nicht, worin die Meinungsdifferenz eigentlich besteht.

  • Du merkst doch oft gar nicht, dass du diese Krankheit hast! Ausserdem hast du doch nicht die geringste Ahnung was auf dich zukommt, wenn du als Jugendlicher den Weg einschlägst. Wenn du dann schon labil bist und von 80.000 in Dortmund nieder gemacht wirst, na dann gute Nacht. Manche stecken das vielleicht weg. Einige aber auch nicht.


    Wenn du den Weg mit dem Berufsverbot einschlagen willst, stehst du wieder vor dem Problem der Tabuisierung. Dann traut man sich nicht, wie Robert Enke, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil man Angst hat seinen Job zu verlieren!

  • Man könnte auch sagen, das ein an Depression erkrankter Mensch nicht als Buli-Fußballer spielen sollte. So wie es bei anderen Berufen auch Krankheiten gibt, die dir das Ausüben des Berufes nicht ermöglichen.


    Warum sollte er nicht als Buli-Fußballer spielen? Man kann auch durchaus gut mit Depressionen leben. In jedem Job wirst du gefordert, hast du eine Führungsposition noch mehr Verantwortung dazu. Gut, mein Kollege schreit mich jetzt nicht unbedingt mit AWH an. Aber auch das soll es geben.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Seine Frau Teresa hat nachdrücklich betont, dass die Ausübung seines Berufes für Enke total wichtig war und ihm Halt gegeben hat. Es deutet nichts darauf hin, dass diese Geisterdiskussion ums Pfeifen irgend etwas mit diesem oder einem anderen realen Fall zu tun hat. Wirklich gar nichts! Enke hatte Angst, aufgrund seiner Prominenz geoutet zu werden, falls er sich in stationäre Behandlung begeben hätte; das hätte er auch als Showmaster oder F1-Fahrer gehabt. Alles, was wir gehört haben, geht in die Richtung, dass er Angst hatte, in der Folge dann das Sorgerecht für seine Adoptivtochter zu verlieren. Ich habe nichts darüber gehört, dass er Sorge hatte, von Trainer, Mannschaft und Fans dann nicht mehr akzeptiert zu werden. Dennoch kann ich mir letzteres gut vorstellen (wenn nicht bei ihm, dann bei anderen -> der Fall Deissler hat sicher niemandem Mut gemacht) und deshalb ist es auch richtig und wichtig, das Thema Depression im Profi-Fußball zu enttabuisieren. Persönliche Anerkennung ist für jeden Menschen wichtig. Dennoch bleibe ich dabei, dass ein Spieler, den ein "normales" (d.h. nicht mit Verunglimpfungen verbundenes ) Pfeifkonzert - auch in Dortmund vor 80.000 - fertig macht, für den Beruf des Profi-Fußballers nicht geeignet ist. Die Verbindung mit dem Thema Depression scheint mir an dieser Stelle recht weit hergeholt.


    Edit: Natürlich geht ein solches Pfeifkonzert nicht jedem am Allerwertesten vorbei -> die Fans bezwecken damit ja auch eine mentale Wirkung! Aber wen das in eine Depression stürzt, der ist in diesem Handlungsfeld dann wirklich - zumindest vorübergehend - berufsunfähig. Genau das macht den feinen Unterschied aus: Das Pfeifkonzert ist ein Stilelement der Veranstaltung "Fußball" - die persönliche Verunglimpfung keineswegs! Das eine musst Du in diesem Beruf aushalten können - bei dem anderen müssen sich die Fans ändern, denn kein Mensch muss sich bei seiner Berufsausübung Hasstiraden und persönliche Verunglimpfungen gefallen lassen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Newtrial ()