Beiträge von Cakedrummer

    Das ist dann jetzt natürlich eine Sache der Sichtweise. Meiner Meinung nach, und diese teilt ja auch das Kartellamt, ist der Status quo für dne Kunden vorteilhafter, als die geplante Verschiebung im Free-TV auf nach 22 Uhr. Sicherlich ist der Plan der DFL immer noch vorteilhafter gewesen, als 36 Einzelprodukte.


    Korrekt, der Status Quo ist (je nach Sichtweise) vorteilhafter für den Kunden, als die neue Regelung. Das bestreite ich auch nicht (auch wenn es nur auf einen Teil der Kunden zutrifft und längst nicht auf alle). Nichtsdestotrotz ist aber ein Vorteil gegenüber der Einzelvermarktung auch bei der Neuregelung gegeben und mehr steht ja eigentlich nicht im Gesetz. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn sich demnächst die Gerichte mit diesem Thema befassen.

    Cakedrummer
    Dann musst Du mal das Kleingedruckte lesen, dort steht - gilt fürs 1. Jahr was dann kommt hat Floyd schon geschrieben
    und damals gab es die Sportschau noch.


    Nichts für ungut, aber in meinem Kleingedruckten steht kein Wort davon, dass irgendwas nach einem Jahr teurer wird. Ganz im Gegenteil; sobald die Preise für das Bundesliga-Abo erhöht werden, kann ich jederzeit von einem Sonderkündigungsrecht gebrauch machen. Das ist auch der Grund dafür, warum Premiere bei Bestandskunden keine Preiserhöhungen vornimmt. Die werden immer erst zum Ende der Vertragslaufzeit auf neue Pakete oder Preisstrukturen umgestellt. Wer natürlich Verträge vor dem Unterzeichnen nicht liest oder Kündigungsfristen verpennt oder nur im ersten Jahr irgendwelche Promo-Vergünstigungen hatte oder was auch immer hat eben Pech gehabt.



    Scheinbar sind Dir sozialschwache Leute egal, dazu sagst'e nichts.


    Ich kann dieses Argument langsam nicht mehr hören...

    Solltest du Tatsache glauben, dass die Premierekosten auf diesem Level bleiben bin ich der festen Überzeugung du glaubst auch an den weisshaarigen Zausel der jedes Jahr am 24. Dezember an die Tür klopft.


    Nein, die Preise bleiben mit Sicherheit nicht langfristig auf diesem Level. Ändert aber nichts daran, dass die beiden obigen Aussagen aus der Luft gegriffen sind.

    Die Frage, welchen Vorteil der Kunde ohne dieses Kartell hätte stellt sich nicht, weil er nämlich höchstwahrscheinlich nur Nachteile hätte. Aber genau deshalb ist die Zentralvermarktung in der jetzigen Form zulässig. DIe Planungen der DFL ab 2009 zerstören diesen Vorteil. Und deswegen ist das alles hinfällig.


    Und genau das ist der springende Punkt: Inwiefern wird dieser Vorteil zerstört? Du sagst es ja selbst: Eine dezentrale Vermarktung hätte für den Kunden nur Nachteile. Also mal ganz abgesehen von der Sportschau ist die zentrale Vermarktung für den Kunden ein Vorteil und damit zulässig. Insofern wundert es mich, warum das Kartellamt sich schützend vor die Sportschau stellt, denn im Gesetz ist lediglich von einem Vorteil die Rede und nicht von sozialistischer Grundversorgung der Bundesrepublik mit Bundesliga-Fußball im staatlichen Pay-TV.

    @duke: Richtig. DIe Einmischung hat wenig mit Angebot und Nachfrage zu tun. Die Zentralvermarktung stellt ein Kartell dar. Kartelle sind in Deutschland per GESETZ verboten, es sei denn sie bringen dem Markt bzw. dem Verbraucher einen Vorteil. Genau dieser Vorteil wird geraubt, wenn das Interesse eines Großteils der Verbraucher im krassen Missverhältnis steht zum Interesse dieses Kartells.


    Das Kartellamt war GESETZLICH VERPFLICHTET einzugreifen. Denn unabhängig davon ob Du oder andere die Sportschau in ihrer aktuellen Fassung gut oder schlecht finden ist es ein Fakt, dass durch eine Verlegung der Spielzusammenfassungen auf einen Zeitpunkt nach 22 Uhr einen Großteil der Verbraucher ausschließt - oder würdest du Samstagsabends zwischen 22 und 23 Uhr zu Hause hocken und die Sportschau gucken? Ich habe da bessere Dinge zu tun.


    Und ich frage noch mal: Inwiefern hätte der Verbraucher einen Vorteil, wenn es dieses Kartell nicht geben würde? Mit Kartell hat der Verbraucher die Chance, die gesamte Bundesliga bei einem Anbieter zu sehen, ohne müsste er unter Umständen gleich bei mehreren Anbietern Pay-TV-Verträge abschließen. Die Spieltage würden noch mehr zerstückelt werden, weil vor allen Dingen die kleinen Sender mit den Rechten für schwache Vereine darauf pochen werden, dass die Spiele nicht gleichzeitig zu den großen Begegnungen auf anderen Kanälen laufen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich es nach wie vor für einen schlechten Witz halte, eine Fußballliga als Kartell aus einzelnen Vereinen zu werten.

    Wer Markt will, muss sich an die Regeln halten und die besagt das Nachfrage das Angebot regelt.


    :gruebel:


    Und was hat das mit Angebot und Nachfrage zu tun, wenn das Kartellamt unsinnigerweise einen Zusammenschluss von Vereinen einer Liga als Kartell wertet und beschränkend in den Markt eingreift? Generell sind Kartelle nicht erlaubt, aber das Gesetzt besagt, dass sie dann zulässig sind, wenn sie dem Verbraucher einen Vorteil bringen. Dieser Vorteil ist gegeben und hat in erster Linie überhaupt nichts damit zu tun, ob die Spiele im Free- oder Pay-TV laufen.


    Oder einfach mal den Spieß umgedreht: Inwiefern wäre es für den Verbraucher denn vorteilhaft, wenn wir keine Zentralvermarktung hätten und jeder Verein seine Verträge selbst mit den Sendeanstalten aushandeln würde?


    Also m.M.n. hat das Kartellamt hier weit über das Ziel hinausgeschossen.

    Oder begehe ich einen Denkfehler?


    Meiner Meinung nach schon... Warum sollten wir nicht mehr ins Stadion gehen können? Weil die Spiele "Dienstags um 11:30 stattfinden"? Diesen Termin habe ich als "Höhepunkt der aktuellen Entwicklung" in einem anderen FCK-Forum aufgeschnappt. Wie soll es zu solchen Anstoßzeiten kommen? Wer sollte etwas davon haben?


    Hier werden immer Horrorvisionen konstruiert, mit denen man nicht mal Geld verdienen kann. Der Plan der DFL mit den neuen Anstoßzeiten ist so eine Sache... Lass das von Premiere mal durchkalkulieren und warte mal ab, was sie im Endeffekt dann dafür zahlen. Ich bin jedenfalls nicht bereit, als Pay-TV-Kunde für die neu geschaffenen Sendeplätze auch nur einen Euro mehr zu zahlen. Ich schau mir den FCK an und je nach Zeit die Topspiele der ersten und zweiten Liga. Auch eine Konferenz mit vielen Spielen finde ich interessant, wenn der FCK nicht spielt. Aber die würde es ja bei weiterer Zerstückelung nicht mehr geben... Welcher Kunde hat denn einen echten Mehrwert, wenn es am Wochenende statt 360 Minuten (je Liga ein "Hauptspieltag" und ein "Topspiel") 720 oder 1000 oder 3240 Minuten gibt? Meiner Meinung nach ist das kein Vorteil, sondern es wäre ein echter Nachteil. Wer hat schon so viel Zeit, um das wirklich auszunutzen? Also verdient man damit auch kein Geld.


    Ich erinnere an die Verlegung von "ran". Um 18:00 hatten sie knapp 5 Millionen Zuschauer, um 20:00 nicht mal 2 Millionen. Nach 6 Wochen waren sie wieder auf dem alten Sendeplatz...

    Komisch... Klinsmann wird heute von der Bild zitiert mit: "Wir reisen mit unserem gesamten Kader an, nehmen die Aufgabe sehr ernst.", was die Bild-Zeitung als "einknicken" von Klinsmann deutet. Dabei widerspricht das kein bisschen seiner vorherigen Aussage.


    So hat man gleich Schlagzeilen für zwei Ausgaben, obwohl eigentlich gar nichts passiert ist. Doch halt, neuste Meldung: Dortmund will das Spiel unbedingt gewinnen! Das überrascht mich dann doch... :gruebel:



    Rummenigge hat übrigens im Olympia-Streit für seine deutschen Vereinskollegen Partei ergriffen, obwohl die Bayern gar nicht betroffen sind: http://www.faz.net/s/RubBC20E7…Tpl~Ecommon~Scontent.html