Nun - es ist korrekt, dass man als Privatpatient i.d.R. mehr Komfort bekommt, als als Kassenpatient. In meiner Familie gibt es viele Mediziner, deshalb kenne ich auch viele Interna.
Der Vorteil als Privatpatient liegt aber eher im Komfort, der Bequemlichkeit, den Wartezeiten - alles was so mit den kleinen Wehwechen zusammenhängt. Bei den wirklich wichtigen Dingen, wenn es um Leib und Leben geht, machen die allermeisten Ärzte keinen Unterschied - denn der Arzt trägt die volle Verantwortung für das was er tut (oder nicht tut) - wenn er dann einen nachweisbaren Unterschied in der Behandlung macht, steht er mit einem Bein im Gefängnis...
@WKV,
zum Thema Daimler, kenne mich da recht gut aus, arbeite selbst in einem Großunternehmen und habe gerade erst die Bilanz von Daimler gelesen. Daimler hat viele, viele Milliarden an Steuern ins deutsche Steuersäckel gezahlt, wenn Du dann noch berücksichtigst, dass Daimler immer noch überdurchschnittliche Gehälter zahlt, von denen auch Unsummen an Steuern und Abgaben fällig werden, fällt auf, dass (fast) jedes Großunternehmen in Deutschland ein (finanzieller) Segen ist. Wir sollten aufhören, den Populisten zu glauben, die uns erzählen, dass die Jobs nur von kleinen Unternehmen geschaffen werden. Die Aufträge der kleinen Unternehmen kommen doch schließlich meist von den Großen, die ein Teil ihrer Aufgaben zu den Kleinen auslagern, weil die Kleinen billiger und vor allem flexibler sind...
Deshalb ist es Schwachsinn, kleine gegen große Unternehmen auszuspielen. Die Kombination aus Forschung (Unis), großen und kleinen Unternehmen macht die Mischung aus, von der wir hier in Deutschland alle leben. Ohne große Unternehmen gibt es kaum kleine (und umgekehrt), ohne Forschung haben es alle schwer.
Kirchhoff
ist für mich das klassische Beispiel, wieso wir in Deutschland keine bessere Polititk verdient haben. Wer den Populisten glaubt und den Experten nicht zuhört - hat selber Schuld!
Damals haben alle auf Kirchhof geschimpft und keiner hat nachgerechnet, dass es auch dem Geringverdiener nutzt, auf dieses System umzustellen. Die Faustregel ist, je komplizierter das Steuersystem, desto besser für die Reichen, die teurer Profis bezahlen können, um sich die Steuern zu sparen.
Wenn man die Ausnahmen abschafft und den Reichen tatsächlich die Kirchhof-Sätze abverlangt, werden die schrecklich jammern. Denn es gibt so viele Schlupflöcher- ich denke da nur an den Lebensversicherungsmantel, der alle Kapitalerträge steuerfrei macht oder Umsatzsteuer-Regelungen innerhalb der EU, mit denen man die eigenen steuerpflichtigen Einkünfte auf Null runterrechnen kann- lohnt sich halt erst ab ein paar hunderttausend Euro...