Beiträge von Gonzo

    Nach wie vor erschließt sich mir nicht, weshalb Geisterspiele nicht möglich sein sollen, auch ohne ausgiebige Tests. Man kann doch davon ausgehen, dass mehr Menschen die Spiele über TV oder Internet schauen und daraus würden ja entsprechende Einnahmen generiert werden. Das ist zumindest mehr als aktuell.


    Fußball halte ich sicherlich nicht für das wichtigste, aber es ist ein gutes Beispiel, da hier viel Geld generiert wird. Wir dürfen unsere Wirtschaft nicht einfach sterben lassen. Dazu gehören kleine Betriebe und Selbstständige, aber auch das Big Business wie der Fußball. Unser Wohlstand funktioniert eben nur mit Wirtschaft. Und zu Wohlstand zähle ich in dem Fall auch soziale Hilfe des Staates. Jetzt wird darüber geredet, wie man die finanziell unterstützen kann, die stark betroffen sind vom Lockdown. Was ist nun, wenn man in zwei Monaten feststellt, dass man anfangen muss zu sparen. Weil kein Geld mehr rein kommt. Wo wird dann gekürzt? Bildung? Sozialhilfe? Forschung? Der einzige Bereich, der mir spontan einfällt, den man problemlos kürzen könnte wäre das Militär, aber daran glaube ich nicht.

    Die Leute, die heute über Grundrechtseinschränkungen jammern, wären auf den Barrikaden, wenn die deutsche Politik die Pandemie quasi ignoriert hätte.


    Mit einer Pauschalisierung gleich mal die generelle Unzufriedenheit der Andersdenkenden zu suggerieren lese/höre ich in letzter Zeit wieder öfter. Mir erschließt sich diese Schlussfolgerung aber nicht.


    Was mir generell nicht gefällt ist die Haltung, dass das Vorgehen der Regierung alternativlos gewesen sei. Also hätte man nicht schon frühzeitig Geld in Ausrüstung stecken können? Oder eine andere Strategie folgen, bei der gezielter getestet wird? Bis einigermaßen das Bewusstsein in der Bevölkerung da war, was eigentlich genau los ist, gab's schon Hamsterkäufe und Leute sind panisch zum Arzt gerannt. War das auch alternativlos? Wir sollten gerade auch aus den Fehlern der jüngeren Vergangenheit schnell lernen. Dass gar nichts getan werden soll gegen Corona habe ich noch von keinem gehört, aber zu einer Demokratie, in der wir uns trotz Norsituation befinden, gehört es verschiedene Sichtweisen auszutauschen. Denn so oder so geht es um Existenzen. Oder um andere Aspekte der allgemeinen Gesundheit, zum Beispiel die Psyche.

    Schwedens Sonderweg wirklich gescheitert?


    Ich finde es nach wie vor den besseren Weg. Und rein zahlenmäßig ist er nicht gescheitert. Klar wird der Druck immer mehr erhöht und ich kann mir gut vorstellen, daß irgendwann die Schweden auch einknicken. Aber mein größter Respekt gilt Anders Tegnell, ich glaube der steht unter unglaublichen Druck und dabei nicht den leichteren Weg zu wählen ist schon beachtenswert. Nach meinen Informationen läuft es in Japan ähnlich.

    Man kann das aktuell ohnehin ganz schwer einschätzen, ob Maßnahmen zum Erfolg führen oder nicht. Erstmal hast du immer erst nach einer gewissen Zeit überhaupt die Chance die Auswirkung einer Maßnahme festzustellen, dann hat ja niemand eine annähernd 100%ige Genauigkeit was die Anzahl der Infizierten angeht und auch Verzögerung an anderer Stelle führen ja dazu, dass Infizierte evtl erst später in die Statistik einfließen. Schweden hatte gestern mit rund 700 Neuinfizierten am Tag einen persönlichen Rekordwert, aber das kann genauso eine Schwankung sein wie zwei Tage zuvor, als Schweden mit etwa 300 den niedrigsten Wert für Neuinfizierte pro Tag in den letzten 10 Tagen hatte. Nach wie vor fehlt fast überall auf der Welt die Möglichkeit flächendeckend, schnell und zuverlässig testen zu können. Wäre das nämlich der Fall, könnte man basierend darauf auch wieder einige Verbote lockern. Bis dahin sehe ich leider noch nicht, wie man die aktuelle Situation lösen will ohne das Risiko einzugehen die Verbreitung des Virus wieder zu beschleunigen.

    Muss ich etwas relativieren. Ich habe ein Projekt-Team dort, mit fast täglichem Kontakt. Deutsche wie Koreaner.

    Es gab KEINE Ausgangssperre, aber alles was ging war auch im "Norden" von SKR im home office, die öffentlichen Plätze waren leer gefegt, sehr viel waren und sind mit Masken unterwegs - dort herrscht bei sowas eine große Disziplin. Niemand von denen würde im Epidemie-Fall daran denken sich eng ins Cafe zu setzen oder sich zu zwölft auf eine Bierbank zu setzen. Und ja dort läuft vieles automatisiert, auch vor dem Hintergrund, dass man immer mit "Boshaftigkeiten" aus dem Norden rechnet.


    Aber zu sagen, dass es dort keine Ausgangssperre gab, ohne zu sagen, dass der große Teil der Menschen es gemieden hat "unnötig" raus zu gehen, das ist nicht richtig. Und in Daegu (Hauptregion) erst recht nicht. Leider produzieren sehr viele Medien momentan lieber schnelle News als gut recherchierte. Zwischen der faktischen Anordnung un dem tatsächlichen Verhalten, so dass man es nicht anordnen muss, da ist halt viel Raum

    Ich wollte auch nicht suggerieren, dass in Korea alle ganz normal ihrem Alltag nachgehen. Der entscheidende Punkt für mich waren eher die Tests. Mal so als Beispiel wie das in Deutschland nach aktueller Lage läuft. In Berufen im Gesundheitswesen gibt's die Anordnung zu arbeiten bis man Symptome zeigt - auch wenn man nachweislich mit Corona in Kontakt kam. Mein Bruder arbeitet beispielsweise beim Roten Kreuz, war auch schon auf einer Corona-Station, wurde aber bisher nicht getestet. Der kommt aber gerade mit den Leuten in Kontakt, die man besonders schützen will. Warum testet man nicht zumindest das medizinische Fachpersonal?


    Und deswegen der Vergleich zu Korea, wo ja generell flächendeckend getestet wurde. Was aus meiner Sicht auch extrem sinnvoll ist, da ja ein gewisser Teil der infizierten gar keine oder nur sehr leichte Symptome zeigt. Meist junge Menschen. Und von denen arbeiten eben auch ein paar in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen usw.


    Tests sind natürlich nicht alles, die Vorsichtsmaßnahmen sind essentiell um die Ausbreitung einzudämmen.


    Edit: Weil es gerade aktuell ist, noch ein anderer Punkt. Mich nervt die Hysterie. Jetzt gerade wieder: Eilmeldung, weil die Bundesregierung verschärfte Maßnahmen beschlossen hat. Diese Maßnahmen sind in manchen Kommunen übrigens schon seit Freitag aktiv und tatsächlich unterscheiden sich hier bei mir in der Gegend die Vorgaben teilweise von Ort zu Ort. Diese Uneinigkeit sah man ja auch schon beim Thema Berlin (Union gegen Bayern war es glaube ich) oder dass Bayern als Bundesland andere Maßnahmen ergreift als andernorts. Ich hör seit Wochen vorwiegend was ich als Bürger alles nicht tun soll, auch wenn ich jetzt seit zwei Wochen nur für Einkäufe, Spaziergänge und einmalig für ein kurzes Treffen mit einer Freundin aus dem Haus war.

    Weil Südkorea angesprochen wurde, ich habe gelesen, dass das Virus dort ohne Ausgangssperre eingedämmt wurde und man stattdessen darauf setzte so viele Menschen wie möglich zu testen. Dort würden auch viele Tests automatisiert laufen, während hier in Deutschland zur Auswertung wohl noch manuelle Schritte notwendig sind und es teuer wäre die notwendige Ausstattung anzuschaffen.

    Das können wir wahrscheinlich alle nicht. Selbst die Wissenschaft kennt längst nicht alle Einzelheiten. Bei Wodarg war mein erster Gedanke: Komplexe und unerforschte Sachverhalte mit einfachen Thesen beantworten.


    Ist das bei dem von dir geposteten Video nicht auch der Fall? Bei vielen verursacht das Virus nur leichte Symptome, die Wissenschaftler versuchen ja auch die Frage zu beantworten ob sich nicht schon mehr Leute infiziert haben, die einfach keine Symptome zeigen, die sie melden würden. Wenn aber trotzdem das Gefühl besteht, dass es notwendig ist das zu melden, in Quarantäne zu gehen und damit seinen Mitmenschen zu helfen, dann wird man natürlich entsprechend auch schneller zum Arzt gehen, der muss dann im Zweifelsfall einen Test machen. Es geht mir ja nicht darum zu sagen, dass man Körperkontakt suchen soll, sondern dass ein angemessener Umgang beim Gedanken an eine Ausgangssperre weit überschritten ist. Aber wie auch schonmal gesagt werd ich mich damit arrangieren bis es vorbei ist und es mittragen. Der ein oder andere Lerneffekt lässt sich daraus sicherlich mitnehmen.

    Wenn ich sehe wie voll Heute Cafés und Bistros und Eisdielen waren und Schüler und Studenten in Horden zusammen waren...

    Dann muss es wohl so kommen... wenn vielen der Lifestyle wichtiger ist die Gesundheit der anderen.


    Das könnte man auch im Bezug auf andere Krankheiten oder Viren sagen. Die wenigsten Menschen sind so vernünftig, dass sie immer auf den Nächsten achten. Mir ist aber anhand dessen was ich bisher erfahren habe nicht klar weshalb das Corona-Virus in der öffentlichen Wahrnehmung als derart gefährlich eingestuft wird, insbesondere da man ja viele Dinge noch nicht genau weiß. Deswegen frage ich mich wo die Verhältnismäßigkeit ist. Aber ich werds eh nicht ändern können, wie man damit umgeht, daher bleib ich halt daheim. Eine positiver Effekt: Durch das Einschränken von Reisen rund um die Welt werden weniger Flugzeuge fliegen und damit tut man indirekt etwas gutes fürs Klima. :dunno:

    Im Landkreis Karlsruhe hat man sich heute beraten, nochmal die Maßnahmen verschärft und auch über ein Szenario der Ausgangssperre beraten. Das will man natürlich so gut es geht vermeiden, aber es scheint in den Augen der Verantwortlichen ein mögliches Mittel zu sein.


    Ich persönlich finde das völlig übertrieben. Nicht weil es mich stark betreffen würde als nerdiger Software-Entwickler, der die Hälfte des Tages ohnehin am PC sitzt und das auch von zu Hause aus gut machen kann. Ich schaue da zum Beispiel auf Kollegen, die Kinder haben und jetzt wegen Schließung von Schulen, Kitas, etc Probleme bekommen das mit ihrem Job zu vereinbaren. Freund und Bekannte die freiberuflich arbeiten, zum Beispiel als Musiker, und auf einmal fast kein Einkommen mehr haben. Leute die einen Job suchen, den alten vll schon gekündigt haben oder bisher keinen hatten, und jetzt nichts finden, da Firmen aus Vorsicht erstmal nicht mehr einstellen. Menschen die von Sozialstationen abhängig sind um über die Runden zu kommen.


    Auf Hygiene und Körperkontakt zu achten sind einfache Dinge, die (fast) jeder problemlos tun kann und die auch Wirkung zeigen - nicht nur im Bezug auf Corona-Viren. Natürlich zeigt es auch Wirkung, wenn man das öffentliche Leben einschränkt. Ich verstehe nur nicht die Verhältnismäßigkeit, wenn man sich die jetzt schon entstandenen Folgen ansieht. Gerade in Deutschland frage ich mich auch, ob wir durch die Maßnahmen wirklich unser schon Gesundheitssystem entlasten (bzw ist es denn schon "überlasteter" als ohnehin schon?), während wir die Existenzgrundlage vieler Menschen und Familien aufs Spiel setzen. Mal gucken was die Kanzlerin gleich dazu sagen wird.

    Je nach Perspektive auf die Situation kann das für viele Menschen schon eine existenzbedrohende Zeit werden, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen. Dass man zum Schutz der Allgemeinheit und insbesondere schwächerer Mitbürger solche Maßnahmen ergreift finde ich gut. Und jetzt braucht es auch Lösungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die besonders betroffen sind von den Schließungen.

    Ich würde mir die gleiche Sorge und entsprechende Maßnahmen auch beim Thema Klimaschutz wünschen. Aber mit Prävention scheinen wir Menschen es nicht so zu haben, wie reagieren öfter als wir agieren.

    das würde sicher funktionieren, wenn alle Profis gegen den Virus imun wären.

    Die müssen ja nicht imun sein. Es dürfen dann halt nur die spielen, die nachweislich nicht infiziert sind.


    Umgekehrt dürfte ja auch keiner mehr arbeiten gehen, wenn bei wirklich jedem möglichen Kontakt das Risiko als zu hoch eingestuft wird. Von daher verstehe ich nicht so recht weshalb man auf irgendwelche Zwischenlösungen hofft. Entweder muss man konsequent sein und den Sport eben bis auf weiteres aussetzen oder man macht es ohne Zuschauer (vor Ort).