Beiträge von Desaparecido

    Eben darum geht's doch: Meiner Meinung nach gibt es nun keine gehäufte Gewaltanwendung im Fußball, wie manch einer derzeit den Eindruck gewinnt. Ohne Frage gibt es schlechte Dinge, die passiert sind und so nicht passieren dürfen. Aber daraus nun ne Panik in Bezug auf den Fußball zu machen ist meiner Meinung nach total überzogen. Das ist konstruiert bzw. es war früher wahrscheinlich weitaus gefährlicher ins Stadion zu gehen.


    pfaelzer01: Wird denn heute auf Kinder gedroschen bzw. bist du dir sicher, dass früher so viel Rücksicht auf Kinder oder Leute auf dem Boden genommen wurde? Sicher, es gab laut Erzählungen bestimmte Regeln und es wurden sicher keine Kinder verfolgt oder Leute, die auf dem Boden lagen gezielt gesucht. Aber denkst du nicht, dass da im Eifer des Gefechts auch mal eine ausgeteilt wurde, die eigentlich dem Kodex wiedersprach?


    Ganz unabhängig davon lenkt das doch aber ab, denn durch den Vergleich ist nichts gewonne. Was zählt ist das hier und jetzt bzw. die Zukunft: Es gibt heute Unverbesserliche, die sich unbedingt regelmäßig mit der Polizei anlegen müssen, die Bengalos werfen, gezielt andere Fußballfans angreifen etc. Das alles sind aber nicht unbedingt die selben Personen, sind teils unterschiedliche Probleme, die unterschiedliche Lösungen brauchen. Da hat der DFB bzw. die DFL ihre Hausaufgaben nicht gemacht, die Polizei kann sich an die eigene Nase fassen, die Fans aber auch. Manche kapieren's aber leider auch nur noch mit dem Knüppel, ich denke aber für den Großteil solcher Fälle braucht's keinen Knüppel, sondern ne ernsthafte Auseinandersetzung der Verantwortlichen mit den Problemen und langfristige Lösungen. Die auch teilweise weit übers Stadion hinausgehen müssten.

    Besonders der defensive Part muss schnell sein? Ich bin auch der Meinung, dass alle Spieler schnell sein sollten und ich denke, wer 1. und 2. Bundesliga kickt hat auf jeden Fall auch ne gewisse Grundschnelligkeit. Trotzdem sehe ich die Schnelligkeit nicht als das wichtigste Kriterium im defensiven Mittelfeld. Und damit möchte ich eben nicht sagen, dass man als defensiver Mittelfeldspieler etwas langsamer sein darf, sondern eben nicht die Schnelligkeit eines Arjen Robben haben muss.


    Davon gilt es dann wieder die Kondition/Ausdauer über eine längere Distanz auseinander zu halten. Ich kenne die Statistiken zu Ariel, Tiffert und de Wit nicht und könnte dazu aus dem Stehgreif auch nichts sagen. Trotzdem erscheint mir die Erklärung wenigstens plausibel. Denn da hast du, Buggy, recht, eine der wichtigste Eigenschaften fürs zentrale (defensive) Mittelfeld ist große Strecken zu machen, um die Löcher im Mittelfeld möglichst gering zu halten bzw. um anspielbar zu sein. Und meiner Meinung nach hat es die vergangene Spielzeit auch vor allem dort gehakt. Die Frage ist nun nur, ob es wirklich so einfach ist? Oder ob es nicht vielleicht doch an anderen Dingen gelegen hat oder am Spielsystem bzw. der Taktik? Womöglich an allem.


    Mangelnde Kopfballstärke ist bei allen drei offensichtlich, mangelnde Athletik bezweifel ich auch eher. Und zumindest bei Ariel würde ich auch nicht von einer mangelnden Zweikampfstärke sprechen. Ich sehe da schon noch nen Unterschied zwischen Ariel und Tiffert und de Wit, die in der Tat sehr ähnlich sind.


    Trotz allem und zurück zum Thema Tiffert: Was bringt ein guter Zweikämpfer, wenn er danach den Ball versemmelt à la Demai? Tiffert kann jedenfalls die Bälle sehr, sehr gut verteilen und eine verbesserte Ergänzung könnte dann ja eigentlich nur erfolgen, wenn wir einen Spieler finden, der zweikampf-, kopfball-, lauf- und spielstark ist. Ich weiß nicht, ob das in unserer Situation mit Blick auf die Spieler, die wir haben, so einfach ist.

    Die Rheinpfalz liefert aber direkt noch ein paar weitere Schmankerl mit:


    Zitat

    Franco Foda will auch künftig seine ganze Energie einer „Kampfmannschaft” widmen.
    [...]
    Ernst und gefasst, sehr deutsch, sitzt der 46-Jährige mit der militärisch kurzen Haartracht auf dem Podium des Presseraums und lauscht den Worten des Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz.
    [...]
    Dabei lässt er dann doch ein wenig kakanischen Charme blitzen.


    Da konnte der Rheinpfalz-Redakteur seiner Kreativität mal so richtig schön den freien Lauf lassen. :thumbup: Haben wir nen königlichen General oder nen Trainer verpflichtet? ;)


    Zu dem Argument, dass ein Trainer die Liga kennen müsse: Es gibt doch so viele Beispiele, die dafür sprechen, genauso wie es einige gibt, die dagegen sprechen. Fakt ist, dass Foda schon ne Weile nicht mehr länger in Deutschland war, aber doch einige Zeit, vermutlich die ganze Zeit schon auch die 1. und 2. Bundesliga verfolgt haben wird. Für mich sind andere Kriterien wichtiger und ich hoffe, dass er uns kurzfristig für die kommende Saison gut aufstellt, aber gleichzeitig sich auch Gedanken zu einem langfristigen Konzept gemacht werden, wie bspw. Talente noch besser gefördert und in die Kampfmannschaft integriert werden können.

    Willkommen uff em Betze!


    na mal sehen wie er sich macht, plötzlich sieht sich Sippel wieder auf der Bank und muss erneut kämpfen um im Tor stehen zu dürfen..


    Tja, so ist das im Leben eines Torhüters bzw. Fußballspielers. Konkurrenz belebt eben das Geschäft. Schaun mer mal, was er so drauf hat und ob er Sippel wirklich den Platz streitig machen wird.


    - "wirtschaftlichen Verhältnisse" des FCKs lassen keinen Platz für Experimente zu !
    [...]
    ENDE ! Sonst drehen wir uns im Kreis ! :P8) :biggrin: :biggrin:


    Ne, eben doch, denn du sprichst doch den interessanten Punkt oben an, in dem sich unsere Meinungen unterscheiden: Sollte ich kein hohes Risiko gehen in einer solchen wirtschaftlichen Situation, weil mir die Mittel dazu fehlen? Oder muss ich gerade deswegen ein Risiko eingehen um mit den anderen mithalten zu können? Ich denke, dass der FCK auch Risiko gehen muss. SK hat das eigentlich jede Saison gemacht, seit er hier ist. Anfangs fuhr er damit sehr gut, die letzte Saison muss ich hier nicht mehr weiter ausführen.


    Die Mischung macht's und ich denke man hat oben auf dem Berg daraus auch die Lehren gezogen.


    Buggy und achim71: Habt ihr ihn schon öfters mal kicken sehen, weshalb ihr ihn abgeben würdet?

    Buggy: Mal angenommen Tiffert und Ariel sind nicht die schnellsten. Können sie dann überhaupt auf irgendeiner Position spielen...? Ich finde du verrennst dich da ein bisschen mit deiner Argumentation. Ja, es fehlt uns ein kopfballstarker zentraler Mittelfeldspieler. Das sehe ich auch als Problem. Aber wenn ein Spieler relativ langsam sein kann: Dann doch wohl im zentralen defensiven Mittelfeld, oder? Ansonsten würde ich weder Ariel, noch Tiffert die "Athletik" aberkennen. Kondition haben die bzw. können die sich holen und das ist für mich auch eines der wichtigen Kriterien im zentralen defensiven Mittelfeld. Tiffert sehe ich grundsätzlich eher kritisch im defensiven Mittelfeld. Da sehe ich Ariel stärker und von daher kann ich mir die beiden schon gut im zentralen Mittelfeld zusammen vorstellen. Bloß ist dann relativ klar, dass Ariel den eher defensiven Part übernehmen würde.


    Unabhängig davon gibt es aber wohl noch die ein oder andere Alternative in der kommenden Saison für die Position. Und darunter ist hoffentlich auch einer, der das ein oder andere Kopfballduell gewinnen kann.

    FLuRL & Grazer: Hat sich ja mittlerweile aufgeklärt.


    Du hast es erfasst. Ich wollte diese ganzen Jahre aus der Sicht eines Dauerkartenbesitzers der Fankurve bei Sturm Graz rein nüchtern-sachlich analysieren. Natürlich kann und muss sich ein "Neuer" erstmal beweisen und mal in Ruhe arbeiten können, keine Frage. Doch ich warne vor zuviel Euphorie in den Ersten Jahren, falls es dann mal schlechter läuft :bier:


    Aber bei allem Respekt: Die Sicht eines Dauerkartenbesitzers aus der Fankurve und "rein nüchtern-sachlich" passt einfach nicht zusammen und auch "rein objektiv" nicht zu deinem Kommentar. ;)


    Ich will keine blinde Euphorie, aber nach der vergangenen Saison tut uns ein bisschen Euphorie gut. In diesem Sinne freut's mich die Meinung aus Graz zu hören und dass Foda aus den eigenen (kritischen) Reihen trotzdem willkommen geheißen wird (und nicht vorschnell vorab über ihn geurteilt wird). :bier:

    Ob es früher sicherer war, kann ich auch nicht wirklich beantworten, von den Erzählungen her scheint es aber weitaus wilder und gefährlicher zugegangen zu sein. Die Frage wird wohl auch niemand und keine Statistik wirklich beantworten können. Aber es zählt auch das hier und jetzt: Unverbesserliche wird's immer geben und so ein Großereignis birgt immer Risiken, weshalb ich mir grundsätzlich auch überlegen würde 4-Jährige zu einem Fußballspiel mitzunehmen...


    Ansonsten hab ich mich zu dem Thema so oft ausgelassen, da poste ich lieber nen Artikel, den man vielleicht auch kritisch lesen sollte, aber dennoch weitaus besser ist, was viele Medien in den letzten Tagen so geliefert haben: Alles Chaoten außer Mutti!


    Interessant und lesenswert sind auch die beiden 11 Freunde-Artikel, die darin verlinkt sind.