nach dem ich die neue platte gehört hatte und doch ganz optimistisch ins konzert ging wurde ich doch enttäuscht.
Echt? Kann ich jetzt von Neu-Isenburg nicht behaupten. Soweit ich das von hinten gesehen habe, gings da in den vorderen Reihen pogo- und moshpit-technisch ganz schön rund und auch der Rest der Halle machte keinen gelangweilten Eindruck. Für die einen mags zwar lahm sein, dass hinten, da wo ich auch stand, kein Gehopse u.ä. statt fand, aber ich find das angenehm.
Gut, geredet hat er auch in N-I eher wenig, paar Ansagen bzw. Erklärungen zu dem ein oder anderen Lied, aber das ist mir ehrlich gesagt lieber, wie so ne Art Pausenclown, der mehr labert, als singt.
Dann hier mal im Ganzen:
Die Anreise zum Konzert war zwar scheiße – 3 3/4h für 125km (ok, 3 1/2h, aufgrund der unklaren Parksituation bin ich noch ne viertel Stunde durch Neu-Isenburg gecruist), davon alleine eine gute Stunde für die letzten 7km (!) – aber das Konzert selbst war richtig gut.
Nachdem ich dann endlich geparkt und noch schnell den nächsten SK-Geldautomaten aufgesucht hatte, kam ich um 19.55h an der Halle an. Die Zeit reichte gerade noch, für WC und Getränk kaufen, bevors auch schon los ging.
Die „Vorband“ war, ähm, ja sie war, was eigentlich? 2 Typen, die ihre Akustikgitarren klopften und zupften und so u.a. ein paar bekannten Songs ein neues Gewand gaben. Kann man machen… Gesang gabs keinen, war auch gut, die Stimme des Leaders war eh im A.
Da man dazu nicht großartig das Geschehen auf der Bühne verfolgen musste, widmete ich mich noch ein bisschen der Leserei. Erstaunlicherweise ging diese halbe Stunde aber schneller vorbei, als bei manch anderer Vorband. Ach ja, zwischendrin verkündete er noch die Wahnsinnsinfo, dass Bruce Dickinson die Iron Maiden Tour-Maschine selbst fliegt/fliegen kann, dass hätte er bisher nicht gewusst. I-wie wurde es in dem Moment kurz still im Raum, wie bei nem Witz, zu dem keiner lacht.
Der Anfang des Abends war mMn ein Paradebeispiel dafür, wie man einen Konzertabend unnötig in die Länge zieht: eine Vorband mit minimalem Equipment, die zwar für nette Unterhaltung sorgte, jedoch nicht so wahnsinnig die Stimmung aufheizte/aufheizen konnte, weil doch i-was fehlte (Show, Gesang, etc.) und danach 1/2h Pause, obwohl nix, überhaupt nix auf der Bühne ab-/umgebaut werden musste. Die beiden nahmen ihre Gitarren mit als sie fertig waren, i-wer die Stühle und das Set der Weidner-Band war ohnehin schon aufgebaut, es hätte also spätestens um 20.45h weiter gehen können.
Ging dann aber wie üblich erst um 21h los, ich glaub mit „Mehr!“ oder wars „Neuland“? Spätestens da sah ich mich in meinem Vorhaben bestätigt, doch ein Konzert dieser Tour mitzunehmen und der Anreisestress war vergessen.
Die Hugenottenhalle ist nicht allzu groß, das machte den Abend ganz angenehm. Ich stand zwar ziemlich weit hinten, weil sich am Rand keine Möglichkeit bot, ein lauschiges Plätzchen weiter vorne zu finden, aber die Sicht zur Bühne reichte durchaus aus.
Leider dann doch nicht so weit, als dass ich hätte erkennen können, was nach etwa 1h mit Dirk Czuya passierte. Stephan wollte gerade eine Ansage machen, als sich plötzlich alles auf der Bühne umdrehte, die Band ihre Instrumente sein lies, das Licht runter gefahren wurde und die ganze Band nach hinten ging, nachdem Stephan noch ein kurzes „Moment“ ins Mikro sprach. Nach 2-3min war der Spuk vorbei und Dirk spielte fortan im sitzen weiter. Zur Zugabe später wurde er rechts und links gestützt zu seinem Hocker gebracht und bei der Verabschiedung im Anschluss sagte Stephan i-was von „hoffentlich sind die Bänder heil geblieben“.
Da die Setlist vom Konzert (noch) nicht auf setlist.fm zu finden ist, muss ich etwas improvisieren und versuchen das aufzuzählen, was ich glaube gehört zu haben:
Mehr, Neuland, Justitia, Keiner kann es besser als du, Faust auf Fresse, Lied für meinen Sohn (das er seinen beiden Kindern widmete, ebenso allen Kindern und denen, die sich das Kindsein bewahrt haben), Kafkas Träume, Urlaub mit Stalin, Nein nein nein, Der W zwo drei, und dann bin ich schon am Ende der Fahnenstange angelangt… ach ja, das letzte Lied des Abends war „Gewinnen kann jeder“. Bis auf „Gewinnen kann jeder“ ist die Aufzählung jenseits der richtigen Reihenfolge.
Der Spaß war so gegen ~ 22.50/55h vorbei und um 23h saß ich wieder in meinem Auto. Die Heimfahrt verlief dann völlig problemlos in 80min.
Eigentlich sind Weidner-Konzerte neben den Hosen und DP die einzigen, bei denen ich noch ein Tourshirt kaufe. Angesichts der Tatsache, dass mir meine der bisherigen Touren inzw. zu weit sind, wäre das auch angebracht, allerdings seh ich es nicht ein, 30€ (!) für solch ein Shirt zu latzen.
Fazit: ich bin gar nicht traurig, dass die Tour morgen schon vorbei ist, sonst würde ich wsl ins Grübeln kommen, ob ich nicht doch noch ein weiteres Konzert mitnehmen möchte…
PS: die Ortsbezeichung in der Überschrift ist so gewollt, denn Stephan sprach den ganzen Abend nur von Frankfurt. Fand ich als Unbeteiligte zwar bissel blöd und erinnerte mich daran, dass Micha von In Extremo ständig von "Saarbrücken" sprach, bei den 3 Konzerten in St. Ingbert (nur weil das 1. kurzfristig von Saabr. nach St. Ingbert verlegt wurde, dazw. liegen aber 12km und ne Landkreisgrenze), aber lt. Stephan ging das in Wurfweite des Stadions klar. Na dann.