Man tut nicht tut gebrauchen. Und ich verstehe sehr wohl etwas von Marketing. Und diese Fähnchen gestern waren ein Paradebeispiel für Antimarketing. Um es dir deutlich zu machen: Gestern waren etliche Fans mit diesen furchtbar hässlichen Wikingermützen unterwegs. Diese Dinger wurden vor einem knappen Jahr verteilt. Der Werbeeffekt ist da. Immer wieder wirst du zu Hause - wenn du eine daheim hast - den Namen Ansmann lesen, zumindest aber wird er dir in der Kurve immer wieder begegnen. Wenn du jetzt Akkus kaufen willst und siehst Akkus von Ansmann, dann entsteht ein Erinnerungseffekt ("Klar, die haben doch die Mützen gemacht, stimmt.") und mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Ansmannprodukten greifen. Ergo hat das Werbemittel seinen Zweck erfüllt. In einem Jahr wirst du von diesen furchtbar billig gemachten Fahnen auf dem Betze nichts mehr sehen, da ein ganz essentieller Bestandteil - der Stock - nicht belastbar ist. Ergo kurzfristiger Werbeerfolg, aber aus marketingtechnischer Sicht nicht ideal. Da beisst die Maus keinen Faden ab, mit den Fahnen hat sich Ansmann ins eigene Bein geschossen. Allein schon, wenn ich mir ansehe, wieviele dieser Fahnen in der Südtribüne vor Anpfiff schon in den Mülleimern der Toiletten lagen.
Und ja, mir ist es nicht egal, woher das Geld kommt, das meinen FCK sponsort. Kein Unternehmen, an dessen Geld das Blut Unschuldiger klebt, sollte meinen Verein unterstützen. Und ja, ich habe in Hoffenheim gegen Herrn Hopp protestiert. Weil mir etwas an meinem Sport liegt und weil Menschen wie Hopp, Matzeschitz, Glazer oder Abramowicz diesen Sport für ihre Zwecke missbrauchen und der Sport nur noch Mittel zum Zweck und nicht nur Mittelpunkt ist, dann ist es mein gutes Recht, aufzustehen und dagegen aufzubegehren. Es mag ein Kampf gegen Windmühlen sein, den wir kämpfen. Aber ich werde mir auch in zwanzig Jahren noch in die Augen sehen können, wenn Fußball endgültig das Spielzeug reicher Männer und Frauen ist, weil ich diesen Weg nicht mitgegangen bin.