Beiträge von Raimund

    Kisber Was Starke angeht haben Kollege Michael und ich auch schon kontrovers diskutiert:-)


    Ich fand Starke am Anfang richtig gut: Er hat Verantwortung übernommen, Bälle gefordert, war immer anspielbar und hat die Offensive wirklich bereichert.

    Durch die fehlende Sommerpause (wg. Afrika-Cup mit Namibia) hat er allerdings körperlich von Spiel zu Spiel immer mehr abgebaut mit dem Tiefpunkt beim Auswärtsspiel in Duisburg. Anschließend war er erstmal draußen.


    Für den Rest der Saison und die neue Spielzeit habe ich durchaus hohe Erwartungen an ihn. Wir werden sehen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Ohne Stürmer keine Derbyparty


    Kommentar: Ohne Stürmer keine Derbyparty

    Der FCK im März 2020: Torflaute, Standardschwäche und noch immer kein Sieg. Das Ergebnis: Abstiegskampf statt Aufstiegsrennen. Ein Kommentar.


    Selten habe ich dermaßen entspannt ein Derby verfolgt. Das 1:1 im Südwestderby war vieles, aber bestimmt kein nervenaufreibendes Spiel. Das lag in erster Linie am FCK - meist sogar im positiven Sinne. Zwar hatten die Mannheimer mehr Spielanteile, allerdings resultierten daraus gut 80 Minuten lang keinerlei nennenswerte Torchancen. Mit enormem läuferischem Aufwand und fast ohne Fouls setzten die Pfälzer ihre ballführenden Gegenspieler immer wieder unter Druck, sodass diese kaum einmal bis zum Lauterer Sechzehner durchdringen konnten. Die Männer in Rot hatten die besseren Torchancen und die eigene Defensive voll im Griff. Ausgerechnet nach dem Rückstand kamen die Kurpfälzer dann plötzlich doch noch zu guten Torgelegenheiten. Und der FCK wäre nicht der FCK, wenn er sich nicht noch kurz vor Spielende den Ausgleich gefangen und sich damit um den verdienten Lohn gebracht hätte. Mannheims Marco Schuster stand bei einer Ecke zehn Meter vor dem Tor völlig frei und konnte somit ungehindert vollstrecken. Wie so oft in der Rückrunde hätten die Lauterer das Spiel gewinnen müssen, wenn sie ihr Chancenplus nur in Tore umgewandelt hätten. Aber wer genau hätte diese erzielen sollen?

    Spielentscheidende Szenen: Nur mit Beteiligung von Florian Pick

    In jedem Spiel holt der FCK durchschnittlich fünf bis zehn Eckbälle heraus, aber mal ehrlich: Gibt es irgendeinen FCK-Fan, der bei einer Ecke oder einem Freistoß für die Roten Teufel noch wirklich damit rechnet, dass gleich ein Tor fällt? Wenn sich ein Spieler wie Florian Pick, Dominik Schad oder Philipp Hercher über außen durchsetzt und den Ball mustergültig von der Grundlinie Richtung Elfmeterpunkt zurücklegt: Wer erwartet allen Ernstes, dass dort - also genau da, wo normalerweise ein Stürmer einschussbereit stehen muss - überhaupt ein Lauterer zu finden ist? Wer bremst auf dem Weg zum Bierstand noch ab, wenn eine hohe Flanke in den gegnerischen Strafraum fliegt, um die Torchance nicht zu verpassen? In der Regel entsteht dadurch noch nicht einmal eine Torchance. Die Offensive des FCK kann man mit genau zwei Worten treffend beschreiben: „Florian Pick“. Ohne den Wittlicher Außenstürmer, dessen Formkurve aktuell glücklicherweise wieder nach oben zeigt, fallen einfach keine Tore und werden kaum Torchancen herausgespielt. Es stehen derzeit einfach keine torgefährlichen Stürmer auf dem Platz.


    Im 4-4-2-System hatte der FCK Ende letzten Jahres seine erfolgreiche Serie mit 16 Punkten aus 6 Spielen. Seitdem das Team im neuen Jahr zumeist im 4-3-3 aufläuft, konnten die Roten Teufel keinen einzigen Sieg einfahren. Nur besteht hier keinerlei Kausalzusammenhang. Denn in beiden Systemen kontrolliert der FCK in der Regel das Spiel, lässt hinten wenig zu und erspielt sich genügend Torchancen. Der einzige Unterschied: In der Hinrundenserie ging der FCK stets in Führung und konnte dann aus einer kompakten Abwehr heraus sein schnelles Umschaltspiel umsetzen. An jeder entscheidenden Spielsituation - sei es ein Tor, eine Vorarbeit oder zumindest der vorletzte Pass - war Florian Pick beteiligt. Anschließend konnten Thiele und Kühlwetter ihre Qualitäten „auf der Langstrecke“ auspielen, was aber leider nur bei Kontern funktioniert. Seitdem Pick seiner Form aus dem Vorjahr hinterherläuft, treffen die Lauterer das Tor kaum noch. In sechs Ligaspielen erzielten die Lautrer magere drei Treffer.

    Thiele & Kühlwetter: Es reicht, wenn einer spielt

    Während sich Florian Pick im Derby als Aktivposten präsentierte, boten Christian Kühlwetter und Timmy Thiele das Bild, welches sie - abgesehen von der 5-Sieges-Serie - bereits über die ganze Saison verteilt zeigen: Sie waren gegen Mannheim komplett ungefährlich. Beide hatten genau eine Torgelegenheit, jeweils ein recht kläglicher Kopfball. Sie sind weder gekonnte Strafraumstürmer noch geübte Dribbler, und beide haben ohne den nötigen Platz so gut wie keine Durchschlagskraft. Hinzu kommen Kühlwetters technische Probleme bei der Ballannahme und im Passspiel, was ihn für Kombinationsspiel auf engem Raum nahezu unbrauchbar macht. Auch wenn die Suche nach dem „alleinigen Schuldigen“ eine grundlegende Eigenschaft des geneigten Lautern-Fans ist, liegt es mir fern, Kühlwetter und Thiele als Sündenböcke für die Lauterer Torungefährlichkeit darzustellen. Sie sollten nur nicht beide gleichzeitig spielen. Sie sind sich in ihren Fähigkeiten, vor allem aber auch in ihren Unzulänglichkeiten, einfach zu ähnlich.


    Als klassischer FCK-Fan setzt man seine größten Hoffnungen ohnehin traditionell in die Personen, die bislang einfach noch keine Gelegenheit zum Scheitern hatten. Insofern ruhen nun all meine Erwartungen (bis auf weiteres) in Andri Runar Bjarnason. Der Isländer kam an diesem Wochenende zumindest einmal für rund eine Stunde bei der 1:3 Niederlage der Amateure gegen Schott Mainz zum Einsatz. Gut, Lukas Röser wäre auch noch da. Um ihn angemessen bewerten zu können, hätte mir in seinen bisherigen 17 (Kurz-) Auftritten in Liga und DFB-Pokal irgendetwas an seiner Spielweise auffallen müssen. Dies war leider nicht der Fall.


    Wenn also schon kein klassischer Stürmer zur Verfügung steht, könnte man es wenigstens auf die spielerische Art versuchen: Mit Manfred Starke, Hikmet Cifci oder Simon Skarlatidis stehen Trainer Schommers gleich mehrere Spieler zur Verfügung, die mit dem Ball am Fuß deutlich stärker agieren. Gegen tiefstehende Gegner, also fast jeden Gast auf dem Betzenberg, wären sie eine wesentlich bessere Alternative.

    Mal ganz was Neues: Abstiegskampf!

    Wer hätte kurz vor Jahresende noch gedacht, dass der FCK auch in dieser Saison wieder in Abstiegsgefahr geraten könnte? Durch den Sieg von Viktoria Köln am Sonntag ist die Abstiegszone nun nur noch zwei Punkte entfernt. Und am Samstag gastiert der SV Meppen auf dem Betzenberg. Die Emsländer sind mit zehn Punkten aus den letzten vier Partien die Mannschaft der Stunde und durch den Heimsieg gegen Tabellenführer Duisburg gar auf Tabellenplatz vier vorgerückt. Nicht zuletzt die Spiele gegen Mannheim und Ingolstadt haben gezeigt, dass der FCK gegen Aufstiegsaspiranten nicht nur mithalten konnte, sondern auch das bessere Team war. Es muss halt „lediglich“ jemand die Tore erzielen. Dank ansteigender Formkurve von Florian Pick sollte es am Samstag endlich soweit sein. Mein Tipp: Der FCK schlägt den SV Meppen mit 2:1, Torschützen: Florian Pick und Timmy Thiele.

    Ein Wort zur „Lex Hopp“

    An diesem Wochenende wurden mehrere Spiele der ersten und zweiten Liga unterbrochen, da DFL und DFB neuerdings jegliche Beleidigungen gegen SAP-Gründer Dietmar Hopp auf diese Weise sanktionieren. Das „Hurensohn“ Spruchband der Mannheimer Fans gegen Gerry Ehrmann blieb folglich genauso ungeahndet wie die rassistischen Beleidigungen gegen Herthas Jordan Torunarigha im Pokalspiel Schalke-Hertha vor einem Monat.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Boris Notzon: Die Erfolgsgeschichte des Kader-Konstrukteurs


    Boris Notzon: Die Erfolgsgeschichte des Kader-Konstrukteurs

    Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Diesmal nicht, findet Treffpunkt Betze Redakteur 'Wolfram Wuttke'. Seine Analyse geht diesmal weit über das Spielerische hinaus.


    Weil die Leistungsträger im Leistungstief sind, wartet der FCK weiter auf seinen ersten Sieg im Jahr 2020. Mehr als das 1:1 gegen tiefstehende Münsteraner erstaunten unseren Autor 'Wolfram Wuttke' jedoch die jüngsten Interviews von Martin Bader und Boris Notzon. Sportdirektor Notzon steht bislang kaum in der Kritik. „Warum eigentlich nicht?“, fragt sich unser Autor.


    Zum dritten Mal in Folge ist der FCK das klar spielbestimmende Team - und bleibt trotzdem ohne Sieg im Jahr 2020. Überlegen zwar, aber nicht spritzig genug, meist zu langsam und deutlich zu wenig kreativ präsentierten sich die Roten Teufel gegen defensive, aber keinesfalls starke Münsteraner, die selbst in Überzahl nicht auf Sieg spielen wollten. Die Mannschaft braucht nun dringend ein Erfolgserlebnis, um den aktuellen Abwärtstrend wieder umzukehren. Die wiederholten strukturellen Probleme im Kader erleichtern diese Aufgabe sicherlich nicht.

    Leistungsträger im Leistungstief

    Hendrick Zuck vergibt eine 100%-ige Torchance kläglich, weil er den falschen Fuß benutzt; Carlo Sickinger setzt in der Offensive zu wenig Akzente; Dominik Schad bekommt eine Verschnaufpause, nachdem er in den letzten Wochen gerade defensiv schwächelte. Kurzum: Ausgerechnet die Leistungsträger der Vorrunde befinden sich derzeit im Leistungstief. Das alles wäre für die Mannschaft trotzdem noch zu verkraften, wenn nur Florian Pick seine Hinrundenform mit ins neue Jahr gebracht hätte. Doch gerade der 11-fache Vorrundentorschütze läuft derzeit seiner Form völlig hinterher - und hat selbst bei seinen wenigen gelungenen Aktionen auch noch Pech. In der Hinrunde waren es in aller Regel seine Einzelaktionen, die dem FCK direkt oder indirekt Torerfolge bescherten. Mehr muss man zum aktuellen Geschehen nicht schreiben, da die Grundprobleme des Kaders in dessen Zusammenstellung liegen. Wieder einmal.

    Zum allerletzten Mal Martin Bader. Versprochen!

    Das Kapitel Martin Bader ist - aus FCK-Sicht zum Glück - endlich beendet. Auch ich möchte mich mit dem Mann, der glaubte Michael Frontzeck könne eine Drittligamannschaft aufbauen und trainieren, nur noch ein letztes Mal beschäftigen. Großes Ehrenwort! Anlass dafür ist ein Interview mit Sport1, in dem Bader jüngst seine 23-monatige Amtszeit Revue passieren ließ. Der geneigte Leser könnte hier, sofern er nicht mit der Realität vertraut ist, meinen, Baders Amtszeit sei eine pure Erfolgsgeschichte gewesen. Für seine Bilanz - in drei von drei Spielzeiten (inklusive der aktuellen) das Saisonziel klar verfehlt zu haben und bei drei Trainerverpflichtungen definitiv zweimal danaben gegriffen zu haben, hat Bader kein Wort der Selbstkritik übrig. So kennt man ihn. Was Selbstdarstellung angeht, hat er Bundesligaformat.

    Dealmaker Notzon erwirtschaftet 30 Millionen

    Auch Sportdirektor Boris Notzon plauderte unter der Woche im SWR Podcast „Nur der FCK“ aus dem Nähkästchen. Und siehe da: Auch er beurteilt seine Arbeit ausschließlich erfolgreich. Notzon summiert „seine“ Transfereinahmen auf rund 30 Mio. Euro (26,5 Mio. Einnahmen aus Spielerverkäufen, sowie einige Millionen aus Weiterverkaufsbeteiligen). Das Ganze bei gerade mal vier Millionen Transferausgaben, da der Rest für infrastrukturelle Maßnahmen, Abfindungen etc. gebraucht wurde.


    Warum aber ging nach dem Zweitliga-Abstieg der 650.000 Euro-Mann Sebastian Andersson nach nur einem Jahr ablösefrei zu Union Berlin? Warum gab es für Brandon Borrello (Freiburg), Philipp Mwene (Mainz) pder Nils Seufert (Bielefeld) ebenfalls keinen Cent Ablöse? Im Podcast gibt es hierzu keine Anwort, weil Fragen dieser Art nicht gestellt wurden. Auch nicht zu Notzons Kaderzusammenstellung, dem Thema, bei dem er bislang jedes Jahr scheiterte.

    Vom Chefscout zum Sportdirektor – zumindest bei Notzon läuft´s

    Boris Notzon startete im August 2014 als Leiter der Scouting Abteilung beim FCK. Seitdem geht sein Weg nach oben: Nach dem Rücktritt von Uwe Stöver im Juni 2017 verantwortete er den Sportbereich zunächst als Teil eines Gremiums, ab der Saison 2018-19 als alleinverantwortlicher Sportdirektor. Die Erfolgskurve seines Arbeitgebers verläuft im selben Zeitraum genau in die entgegengesetzte Richtung. Jetzt wäre es weder fair noch objektiv möglich von außen seine Arbeit als Chefscout zu beurteilen, daher werden hier nur die Spielzeiten ab der Saison 2017-18 beurteilt. Und diese offenbaren einen roten Faden: Ein Kader, dem zum dritten Mal in Folge die Basics fehlen. In von Notzon zusammengestellten Kadern wird in der Regel auf Führungsspieler, kopfballstarke Offensivakteure sowie schnelle Spieler verzichtet. Den Beweis, eine moderne Innenverteidigung zusammenstellen zu können, bleibt er ebenfalls weiterhin schuldig.

    Kein kopfballstarker Offensivspieler, kein Mittelstürmer

    Gegen tiefstehende Gegner wie Großaspach und Münster muss sich das Team einfach mehr Großchancen erspielen. Mit hohen Flanken aus dem Spiel heraus ist das für den FCK aktuell nahezu ausgeschlossen, denn es steht kein richtiger Stürmer auf dem Platz. Wie, kein Stürmer? Hat Christian Kühlwetter nicht gerade innerhalb von fünf Tagen dreimal getroffen? Stimmt, das hat er. Aber genau wie der verletzte Timmy Thiele ist er ein Stürmer der viel Raum benötigt und von außen in den gegnerischen 16er dringt. Raum, den er weder gegen Großaspach noch gegen Münster hatte. Für Kombinationsfußball auf engem Raum fehlen Kühlwetter einfach die spielerischen Mittel. Bälle „festmachen“ oder per Kopf verwerten kann er nicht. Diesem Anforderungsprofil entsprechen könnte eventuell der eingewechselte Andri Runar Bjarnason. „Dank“ zahlreicher kleinerer Verletzungen fehlt ihm hierfür allerdings die notwendige Fitness. Hoffen wir also, dass er endlich einmal gesund bleibt und diese Fähigkeiten, so er sie denn haben sollte, unter Beweis stellt. Sturmkollege Lukas Röser wäre wahrscheinlich auch ein perfekter Undercoveragent geworden. Auch nach vierzehn Ligaspielen und zwei Einsätzen im DFB-Pokal lässt sich über Röser nichts sagen, da er schlichtweg nicht einziges Mal aufgefallen ist.


    Weder im Mittelfeld noch im Sturm befindet sich im aktuellen Kader ein kopfballstarker Spieler. Der einzige „echte“ torgefährliche Lauterer Mittelstürmer ist Elias Huth. Zugegeben hat er sich erst diese Saison zu einem solchen entwickelt - leider nicht auf dem Betzenberg, sondern als Leihgabe in Zwickau. Die Innenverteidigung ist wahlweise zu langsam (Kraus/Hainault) oder hat eine schwache Spieleröffnung (Kraus/Gottwalt).

    Die Führungsspieler

    Wie in den beiden Spielzeiten zuvor hat der FCK zum dritten Mal in Folge keine Führungsspieler in seinen Reihen. Also Typen, die auf und neben dem Platz vorweggehen, Verantwortung übernehmen und dabei wichtige Leistungsträger sind. Für die letzte Saison waren dafür augenscheinlich Florian Dick, Christoph Hemlein und Janek Sternberg eingeplant. Was daraus geworden ist, haben wir gesehen. Der einzige, von dem in dieser Saison ab und an lautstarke Kommandos ausgehen ist André Hainault, der zumeist auch recht ordentlich spielt, sofern er Laufduelle vermeiden kann.


    Man kann sich in Spielern täuschen und auch mal danebengreifen, aber dreimal hintereinander ohne Führungsspieler in die neue Saison zu gehen, ist gewiss kein Pech mehr.

    Saison 2017-18: Abstieg mit vier Heimkehrern

    Rückblick: In der Abstiegssaison aus der 2. Bundesliga fehlen dem Kader zuverlässige Innenverteidiger, Flügelspieler, Leadertypen und ein Torjäger. Folglich ist der FCK nach der Hälfte der Spielzeit abgeschlagen Tabellenletzter. Mit Abwehrchef Jan-Ingwer Callsen-Bracker kann tatsächlich in der Winterpause eine der vier Baustellen geschlossen werden. Allerdings ist es da schon zu spät und der tabellarische Rückstand zu groß. Nach dem Abstieg verlassen beide Spieler den Verein wieder. Personell setzt Notzon im letzten Zweitligajahr voll auf Heimkehrer. So etwas kommt normalerweise gut an beim Lauterer Publikum. Marcel Correia, Benjamin Kessel, Ruben Jenssen und Halil Altintop kehren allesamt zu ihrer alten Wirkungsstätte zurück, aber nicht einer von ihnen kann auch nur ansatzweise überzeugen. Die beiden vermeintlichen „Leader“ Christoph Moritz und Daniel Halfar harmonieren nicht miteinander, bringen keine Leistung und können das Team folglich auch nicht mitreißen. Das Resultat ist der erste Abstieg in die 3. Liga in der Vereinsgeschichte.

    Saison 2018-19: Mission Wiederaufstieg krachend gescheitert

    Für die Mission Wiederaufstieg holt Notzon in der folgenden Saison die ehemaligen Bundesligaspieler Florian Dick (Heimkehrer und Publikumsliebling), Christoph Hemlein, Julias Biada und Janek Sternberg als vermeintliche Leistungsträger und greift damit bei allen vier Gutverdienern voll daneben. Dem Mittelfeld mit Mads Albaek (dem Vernehmen nach Topverdiener der Mannschaft) und Jan Löhmannsröben fehlt es an Schnelligkeit und Torgefährlichkeit. Auch sie enttäuschen auf ganzer Linie. Fazit: Das Saisonziel Wiederaufstieg wird krachend verfehlt, weil der Kader frei von Führungsspielern und Leistungsträgern ist. Nach dem Abgang von Erfolgstrainer Michael Frontzeck hebt dessen Nachfolger Sascha Hildmann zumindest das Potential einiger junger Spieler wie Gottwalt, Schad, Sickinger, Kühlwetter und Pick. Spieler, die ursprünglich maximal als Back-up eingeplant waren. Ohne die Youngster wäre der FCK womöglich sogar abgestiegen.

    Planungssicherheit für den Sportdirektor

    Seit dem Bundesliga Klassenerhalt im Jahr 2011 hat der Verein in jeder darauffolgenden Spielzeit das Saisonziel verfehlt. Zumindest in den letzten drei Spielzeiten geht dies klar auf die Kappe des Duos Bader und Notzon. Noch bevor Baders Vertrag im Dezember auslief, wurde Notzons Kontrakt im Mai letzten Jahres - unter dem Radar der Öffentlichkeit - „über 2020 hinaus“ verlängert. Der Sportdirektor hat also Planungssicherheit, sofern der FCK die Lizenz für die nächste Saison erhält.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Buggy Interessant Deine Zeilen zur Kondition. Werde es mal weiter beobachten.


    Jetzt wo ich es lese, habe ich das Bild vom "pumpenden Schad" tatsächlich vor Augen:-) Allerdings war Morys auch ein verdammt "ekliger" Gegenspieler: Schnell, nickelig, immer in Bewegung. Sickinger und Bachmann haben in der Zentrale deutlich mehr Bälle verloren als sonst, Pick ebenfalls. Das dürfte den eigenen Kollegen schon einiges an zusätzlicher Laufarbeit zugemutet haben.

    Diskussionsthema zum Artikel: „´nen miese Bauchplatscher“ auf die Euphoriebremse?


    „´nen miese Bauchplatscher“ auf die Euphoriebremse?

    Spieler und Trainer waren sich einig, dass man gegen den Dorfklub zwei wichtige Punkte hat liegen lassen. Ist deswegen jetzt alles schlecht? Auf keinen Fall, analysiert Redkationsmitglied Wolfram Wuttke.


    Die Serie mit fünf Siegen und einem Remis zum Jahresende; die reinigende Jahreshauptversammlung, welche das Team Merk inthronisierte und das Kapitel BBK (Banf, Bader und Klatt) beendete; das Trainingslager, aus dem drei Siege mit jeder Menge Tore und großartiger Stimmung zu vernehmen waren - war das alles zuviel gute Laune am Stück? Und ist jetzt, nach einem 0:0 gegen Großaspach die Stimmung gleich wieder komplett im Eimer? Zumindest wenn man die Kommentare in Fanforen und sozialen Medien liest, könnte man das glauben.


    Unser Autor Wolfram Wuttke versucht es mal mit einer nüchternen Analyse.

    Ist die Aufholjagd 2020 nach dem 21. Spieltag bereits beendet?

    "Fritz-Walter-Wetter bei einem Flutlichtspiel auf dem Betze. Was kann es geileres geben!" frohlockte der MagentaSport Reporter vor dem Spiel ins Mikrofon. Der geneigte Stadiongänger konnte sich hingegen durchaus "geileres" vorstellen als durch den Feierabendverkehr zu hetzen um an einem verregneten Montagabend den Zuschauermagneten aus Großaspach, samt 93 Gästefans, am Betze willkommen zu heißen. Wäre dem FCK nur ein Tor gelungen, wäre es tatsächlich noch ein netter Abend geworden. Der Punkt hilft den Roten Teufeln leider aktuell wenig bei der Aufholjagd. Bei einigen Fans, die innerlich bereits für die Aufstiegsfeier gerüstet waren, verursachte das Remis scheinbar Schnappatmung (hierzu später mehr).


    Nüchtern betrachtet war es weder ein schlimmer Kick noch ein herber Rückschlag. Es waren einfach drei Punkte, die jeder Betze-Fan felsenfest für die tabellarische Aufholjagd eingeplant hatte. Diese müssen nun woanders geholt werden. Zumindest auf die Spitzenreiter Duisburg und Ingolstadt ist der Abstand an diesem Spieltag nicht gewachsen. Und bei den Oberbayern tritt der FCK am Samstag an.

    Neues System mit Pick als falscher Neun

    Boris Schommers startete mit ein paar Neuerungen ins neue Jahr. Gegen erwartet defensive Aspacher liess er ein ungewohntes 4-3-3 spielen, in welchem Florian Pick erstmals zentral als "falsche Neun" agierte. Zudem versuchte sich das Team deutlich mehr im Kurzpassspiel als zuletzt. Hierfür stand Simon Skarlatidis in der Stammelf. Er ist für diese Art von Fußball klar besser geeignet als Konterstürmer Timmy Thiele, der erst in der zweiten Halbzeit reindurfte.


    Der eingewechselte Mittelfeldspieler Anas Bakhat zeigte sich ebenfalls sehr ballsicher und dribbelstark. Der 19-Jährige bot ein sehr ordentliches Debüt. Bedenkt man, dass Neuzugang Hikmet Cifci (am Montag verletzungsbedingt ohne Einsatz) ebenfalls ein Techniker ist und Theo Bergmann statt Gino Fechner auf der Bank saß, kann man erahnen, was Boris Schommers vorhat. Er will mehr Kombinationsfußball sehen und mehr auf ein Kurzpassspiel in den gegnerischen Strafraum hinein setzen. Letztlich bleibt ihm auch wenig anderes übrig. Ein kopfballstarker Offensivspieler oder ein Knipser stehen dem Coach auch weiterhin nicht zur Verfügung. Daran wird sich auch in der Rückrunde nichts ändern.


    Wie zuletzt schon in der Kaderanalyse The "Picki Blinders": Eine Kaderanalyse beschrieben hängt die Mannschaft weiterhin (zu) sehr von Florian Pick ab. Wenn dieser fehlt oder, wie am Montag, einfach keinen guten Tag hat, fällt dem Team das Toreschießen extrem schwer. Hier mehr auf spielstarke Typen wie Skarlatidis zu setzen ist sicherlich der richtige Ansatz.


    Das Kurzpassspiel der Offensive, an dem sich auch die Außenverteitiger Philipp Hercher und Dominik Schad beteiligten, sah zum Teil schon recht vielversprechend aus. Lediglich der letzte Pass oder der platzierte Abschluß fehlten zumeist, sonst wäre der FCK als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Solche Spiele passieren halt. Und wie oft kamen in den letzten Jahren Außenseiter wie Großaspach auf den Betze, mit dem einzigen Ziel ein 0:0 zu ermauern. Oft fuhren sie am Ende gar mit drei Punkten nach Hause. Dass dies am Montag nicht der Fall war, ist Lennart Grill zu verdanken, der im zweiten Durchgang mehrfach reaktionschnell den Kasten sauber hielt.

    Wir können Standards!

    Die gefährlichsten Torchancen für den FCK resultierten übrigens aus Standardsituation. Ja, richtig gelesen. "Das Team trainiert derzeit verstärkt Standards" hört man zwar schon regelmäßig seit der Ära Runjaic. Allein Tore erzielt der FCK durch ruhende Bälle so gut wie nie. Das jüngste Trainingslager ließ aufhorchen: Gleich mehrere Treffer für die Roten Teufel resultierten in den Testspielen aus Ecken oder Freistößen. Und auch gegen Großaspach war das Team gleich dreimal nach Standards sehr nah am Führungstreffer. Kraus und Kühlwetter scheiterten jeweils am Aluminium, André Hainault am glänzend reagierenden Torwart Reule. Mit etwas mehr Glück wird sich das Team hier schon in den nächsten Wochen belohnen.

    Erwartungshaltung & Chancentod

    Der gemeine FCK-Fan reagiert in der Regel gereizt, wenn jemand behauptet, die Erwartungen des FCK-Umfeldes seien zu hoch. Zumindest die Zuschauer, die nach dem Schlusspfiff am Montagabend die eigene Mannschaft auspfiffen, sollten Ihre Erwartungshaltung definitiv mal gründlich hinterfragen.


    Auch die Dauernörgler und Forentrolls, die stets eine maximale Erwartung haben, um bei Nichterfüllung sofort in Shitstorms umzuschwenken, waren nach dem Schlußpfiff "endlich" wieder aktiv. Die letzten drei Monate ohne sportliche Misserfolge der Roten Teufel müssen extrem hart für sie gewesen sein. Wie man denn gegen Großaspach nur 0:0 spielen könne und, dass Thiele ein Chancentod sei, waren sehr beliebte Beiträge.


    Wer das Spiel gesehen hat, dem ist aufgefallen, dass die Mannschaft Fußball gespielt hat und das mit hohem läuferischem Aufwand. Sie hatte genug Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen und außer der Chancenverwertung kann man ihr nichts vorwerfen. "Chancentod" Thiele hat übrigens, inklusive DFB-Pokal, bisher 9 Treffer und 5 Assists vorzuweisen. Vielleicht sollte man ein Spiel nicht nur anhand des Ergebnisses oder einer einzigen Spielszene beurteilen.

    Konter oder Angriffsfußball? Das Auswärtsspiel in Ingolstadt

    „Wenn wir in Ingolstadt gewinnen ist alles wieder gut.“ brachte Christian Kühlwetter im Interview nach dem Match die Situation auf den Punkt. Spanned dürfte die taktische Ausrichtung beider Clubs beim Spiel am Samstag sein. In Duisburg agierte Ingolstadt aus einer kompakten Defensive heraus. Statt auswärts beim Tabellenführer spielen die Schanzer nun aber daheim gegen den Tabellenzehnten und haben mit Mannheim und Unterhaching neuerdings zwei Verfolger in Schlagdistanz. Auf Lauterer Seite kommen zwei Systeme in Frage: Der spielerische 4-3-3-Ansatz von Montag mit Skarlatidis in der Startformation oder ein auf Konter ausgerichtetes 4-4-2, was eher Thiele einen Startelfeinsatz versprechen würde. Ein Unentschieden wie im Hinspiel wäre beiden Teams wohl zu wenig, aber selbst dann wäre die Saison für den FCK noch nicht gelaufen.


    Schon drei Tage nach dem Auswärtsspiel in Ingolstadt steigt am Dienstag das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Fortuna Düsseldorf auf dem Betzenberg. Ein Weiterkommen und die damit verbundene Prämie von 1,404 Millionen Euro (plus anteilige Zuschauereinnahmen) würden für den FCK einen extrem wichtigen Schritt in Richtung Lizenz für die neue Saison darstellen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Ich bezog mich dabei nur auf die Spieler und habe mich nicht eindeutig ausgedrückt.


    Ein Spieler ging (bis jetzt) und zwei sind (bis jetzt) neu gekommen.


    Was die absolute Menge angeht hast Du natürlich recht.

    Könnte mir auch gut vorstellen, dass Sternberg noch kurzfristig wechselt. Er hat die Wahl ob er JETZT zwar auf Gehalt verzichtet, aber nach Halle wechselt, wo er im Idealfall sogar in die 2.Liga aufsteigen kann. Alternativ bleibt er noch ein halbes Jahr für mehr Geld beim FCK, trainiert aber nur mit der Oberligamannschaft und wird dadurch im Sommer sicherlich kein attraktives Angebot eines Drittligisten mehr bekommen.


    Er könnte auch die kompletten 1,5 Restjahre seines Vertrages "aussitzen", was einem Karriereende sehr nahe käme. Dafür ist er mit seinen 27 Jahren aber definitiv zu jung.

    Sprich: Die Anzahl der Gehaltszettel hat sich vermehrt!

    Nicht zwingend. Dass Sievers zurückkommt, wusste man schon vorher, war also einkalkuliert. Was die Spieler angeht ist nur Botiseriu von der Gehaltsliste verschwunden. Allerdings zahlen wir Sascha Hildmanns Gehalt nicht mehr - genau wie die Gehälter von Martin Bader und Michael Klatt. Selbst wenn Soeren-Oliver Voigt, der beide Posten innehat, ein, sehr gutes Drittligagehalt bezieht müsste diese Personalie eine ordentliche Ersparnis für den FCK bringen.

    Diskussionsthema zum Artikel: The "Picki Blinders": Eine Kaderanalyse


    The "Picki Blinders": Eine Kaderanalyse

    Die Winterpause ist da: Zeit für eine ausführliche Kader-Analyse und die Frage, welche Veränderungen notwendig wären, damit der FCK wirklich nochmal im Aufstiegskampf angreifen kann.


    Wo muss der FCK in der Winterpause nachbessern? Welche Spieler sollte man abgeben? Unser Redakteur Wolfram Wuttke konnte sich kurz von seinem vorweihnachtlichen Netflix-Serienmarathon losreißen, um genau diesen Fragen nachzugehen.

    Wie stark ist das Team wirklich?

    Nach einer schwierigen Angangsphase hat FCK-Cheftrainer Boris Schommers aktuell eine Stammelf gefunden. Und auch die Einwechselspieler funktionieren meist sofort. Aus einer kompakten Defensivleistung kommt die Mannschaft Woche für Woche mit zielstrebigen Kontern zum Erfolg. Ein wichtiger Faktor dafür ist allerdings auch nicht zu übersehen: Das Team geriet bei keinem der fünf jüngsten Siege in Rückstand. Erst im letzten Spiel des Jahres in Unterhaching ging der Gegner früh in Führung, prompt bekamen die Lauterer das Spiel nicht richtig in den Griff.


    Die Stärken von Timmy Thiele und Christian Kühlwetter liegen darin, mit dem Ball am Fuß "Meter zu machen" und den Gegner auszukontern. Sie treffen in letzter Zeit auch deshalb so häufig, weil sie viel Platz in der gegnerischen Hälfte haben und dabei meist von Florian Pick und Hendrik Zuck perfekt in Szene gesetzt werden. Einen Strafraumstürmer, den man mit hohen Bällen füttern könnte und der im Zentrum die Bälle ablegt, findet man im gesamten Kader des FCK nicht. Auch das Potential, eine tief stehende gegnerische Abwehr spielerisch auseinanderzunehmen, haben die wenigsten Spieler im Team der Roten Teufel. Um auch bei Rückstanden erfolgreich zu agieren, benötigt das Team weitere Optionen und hierfür wohl auch neue Spieler.


    Auf welchen Position die Verantwortlichen in der Winterpause noch nachbessern müssen, hängt allerdings nicht zuletzt vom Vertrauen des Trainers in die Spieler der zweiten Reihe ab.

    Ohne Pick läuft wenig

    Vermutlich gibt es im Fußball-Business furchteinflößendere Namen als Picki, Kühli, Timmy und Zucki. Die Quote von 25 Toren und 15 Vorlagen des Offensivquartetts klingt hingegen schon deutlich respektabler. Tatsächlich ist es dem Trainer nicht zuletzt durch die Reaktivierung des von den meisten längst abgeschriebenen Hendrik Zuck gelungen, hier eine torgefährliche Offensivreihe aufzustellen, die während des Spiels öfter rotiert und dadurch nur schwer zu stoppen ist.


    Allerdings steht und fällt der Erfolg des Teams mit dem Namen Florian Pick. Von den bisherigen 36 FCK-Treffern war er an 15 direkt beteiligt. Macht man sich dann die Mühe und zieht auch noch die Tore ab, zu denen der Wittlicher den vorletzten Pass gab, bleibt verdammt wenig übrig. Höchstens die Erkenntnis, dass der FCK in dieser Saison hochgradig von der Kreativität und Effektivität eines einzelnen Spielers abhängig ist.


    Wer kann Pick, der am Samstag seine vierte gelbe Karte sah, im kreativen Part entlasten bzw. gar ersetzen? Was 1-gegen-1-Situationen angeht, kommt am ehesten noch Simon Skarlatidis in Frage. Ein fitter Manfred Starke und ein Theodor Bergmann sind ebenfalls beides Spieler, die den Ball fordern und Verantwortung übernehmen. Beide könnten im Mittelfeld sowohl den Sechser Sickinger als auch den Zehner Zuck ersetzen sowie die offensiven Außenpositionen bespielen. Normalerwiese sollten alle drei Akteure in jedem Drittligateam einen Stammplatz haben.

    Den Ball flach halten

    Angenehm häufig kommt es vor, dass die Roten Teufel sich über die Außen durchsetzen und anschließend flach in den Strafraum spielen. Natürlich flach, denn für hohe Bälle würde man einen kopfballstarken Abnehmer benötigen. Ein solcher ist in der Offensive des FCK in dieser Saison jedoch schlichtweg nicht zu finden, und zwar völlig unabhängig von der Mannschaftsaufstellung.


    Der oft verletze Bjarnason scheint vom Spielertyp her noch am ehesten der Position des Wandspielers zu entsprechen, scheint aber auch kein Kopfballmonster zu sein. Timmy Thiele, der zudem lieber von der Mittellinie aus über die Außenbahn kommt ist dies ebenfalls nicht. Wenn Christian Kühlwetter vorne die Bälle prallen lässt, dann oft unkontrolliert. Auch Kopfballduelle gewinnt er höchstens an der Playstation. Bleibt noch Lucas "das Phantom" Röser. Ganz sicher kann er fussballerisch bestimmt auch irgendetwas außergewöhnlich gut, schließlich hatte er es bis in die 2. Liga geschafft. Allerdings hat der Ex-Dresdner in seinen 239 Ligaminuten beim FCK seine Fähigkeiten bisher derart geschickt verborgen, dass absolut kein Zuschauer sie entdecken konnte. Vielleicht ist er ja ein pfeilschneller, dribbel-und kopfballstarker Torjäger? Man weiss es nicht.


    Sollte der Coach im Angriff nachbessern wollen, wären Lucas Röser und Andri Runar Bjarnasson Streichkandidaten, für die sich eine Ausleihe anbieten würde.

    Die Defensive steht

    Boris Schommers hat erkannt, dass er mehr als einen kopfballstarken Spieler in der Defensive benötigt, und hat Carlo Sickinger stattdessen ins Mittelfeld gezogen. Seitdem sich die beiden Hünen André Hainault und Kevin Kraus die Arbeit in der Innenverteidigung teilen und das Tandem Carlo Sickinger und Janik Bachmann im defensiven MIttelfeld harmoniert, steht die Lauterer Defensive sicher. Es ist der Grundstein für die Erfolgsserie des FCK.


    Kopfballstark, routiniert, aber sehr langsam, so kann man das Innenverteidiger-Duo Kraus/Hainault recht treffend beschreiben. Der 33-jährige Kanadier Hainault ist erst seit dem 13. Spieltag in der Startelf und sollte eigentlich kein Mann für die Zukunft sein - ganz im Gegensatz zum elf Jahre jüngeren Lukas Gottwalt. Dieser erlebt allerdings bislang eine völlig gebrauchte Saison. Seine einzigen beiden Drittligaeinsätze hatte er ausgerechnet bei den Niederlagen gegen Chemnitz und Würzburg. Anschließend fand die Mannschaft in die Spur, während er bei den Amateuren spielte. Gottwalt ist schneller und wahrscheinlich sogar noch kopfballstärker als seine beiden Konkurrenten im Abwehrzentrum. Unübersehbare Schwächen hat der Frankfurter hingegen im Spielaufbau, wo Kraus und Hainault ihm allerdings auch keine Lichtjahre voraus sind. Nur waren sie zu Beginn der Siegesserie im Team und fortan logischerweise gesetzt. Ob der Coach hier in der Winterpause wirklich die Karten noch einmal neu mischen wird?


    Einen wirklich heftigen Absturz erlebte Jo Matuwila. Als "Aggressive Leader" und Publikumsliebling in die Saison gestartet, war er ab dem zweiten Spieltag in der Innenverteidigung gesetzt. Seine Aussetzer bei der 1:3 Niederlage bei 1860 und eine nervöse Halbzeit gegen Jena kosteten Matuwila nicht nur den Stammplatz. Fortan spielte er unter Schommers keine einzige Minute mehr und war meist noch nichtmal im 18-köpfigen Spieltags-Kader zu finden.


    Grundsätzlich sollten sowohl Matuwila als auch Gottwalt locker mit Kraus und Hainault mithalten können. Es ist allerdings gut möglich, dass Boris Schommers dies völlig anders einschätzt. In diesem Fall sollte man hier einen erfahrenen Innenverteider aus einer höheren Spielklasse verpflichten, der die Mannschaft führen kann. Gleichzeitig sollte man in diesem Falle Matuwila oder Gottwalt durch eine Ausleihe Spielpraxis ermöglichen und das Gehalt einsparen.

    Zwei Außenverteidiger, die niemals fehlen dürfen

    Erinnert sich noch jemand an die 1:4 Auswärtsniederlage des FCK letzte Saison in Rostock, bei der Dominik Schad ausnahmsweise als Linksverteidiger auflaufen musste? Es war höchstwahrscheinlich das letzte schwache Spiel des gebürtigen Aschaffenburgers. Seitdem gibt es bei ihm eigentlich nur zwei Optionen: Entweder er spielt stark oder herausragend. Ein schlechtes Spiel hat er diese Saison noch nicht abgeliefert - noch nichtmal beim 1:6 in Meppen, wo ansonsten wirklich jeder seiner Teamkameraden komplett versagte.


    Auf der linken Seite ist Philipp Hercher defensiv noch nicht ganz so stark wie sein Pendant auf rechts, liefert aber zuverlässig gute Leistungen ab und hat zudem Vorteile in der Offensive. Beide Spieler lassen hinten sehr wenig anbrennen und geben offensiv kontinuierlich Vollgas. Schwierig wird es erst, wenn einer der beiden Außenverteidiger ausfällt. Momentan ist weit und breit kein Back-up in Sicht.


    Entweder nutzt Boris Schommer hier das Trainingslager um Nachwuchskräfte aus der zweiten Mannschaft, wie beispielsweise Flavio Botiseriu einzubauen, oder der Verein sieht sich nach einem "ambivalenten" Mann für beide Außenbahnen um, idealerweise einem "beidfüßigen Hercher".

    Zu viele Torhüter?

    Absolut kein Handlungsbedarf herrscht im Tor, wo Lennart Grill in dieser Saison zwar selten, wenn, dann aber auch spektakulär patzt. Alles in allem spielt der 20-jährige zweifelsfrei eine Topsaison. Dahinter steht mit Advo Spahic ein weiterer Torwart, der sich letzte Saison in Cottbus bereits als Stammtorhüter bewiesen hat. Und besteht darüber hinaus überhaupt irgendein Zweifel daran, dass Gerry Ehrmann aktuell schon die nächsten Torhütertalente in der zweiten Mannschaft und der A-Jugend auf deren verheißungsvolle Profikarriere vorbereitet?


    Zu Jahresbeginn kehrt zudem Jan-Ole Sievers nach seinem Japan-Abenteuer mit schmerzhaftem Abstieg aus der 2. japanischen Liga zurück zum Betzenberg, wo aktuell kein Platz für ihn in Sicht ist. Grundsätzlich wäre eine weitere Ausleihe des bis 2021 an den FCK gebundenen Torhüters für alle Seiten die beste Option. Da Sievers im japanischen Unterhaus keine Möglichkeit hatte, sich potentiell interessierten Vereinen hierzulande zu präsentieren, ist er, und damit auch der Verein, in einer schwierigen Situation.

    Das Schicksal der Aussortierten

    Nicht nur das Timing der Lauterer Siegesserie, die exakt mit der Aussortierung von Christoph Hemlein, Janek Sternberg und Antonio Jonjic begann, spricht gegen die drei Verbannten. In erster Linie ist es die Tatsache, dass keiner von ihnen auch nur ein wirklich gutes Saisonspiel abgeliefert hat. Zudem sind Hemlein und Sternberg erfahrener und teurer als viele Ihrer Teamkollegen. Ihre Degradierung macht daher den Weg für jüngere Spieler frei. Ihr Abgang könnte dem Verein zudem finanziellen Spielraum für Neuzugänge ermöglichen.


    Hemleins Kontrakt endet am Saisonende, Sternberg steht noch bis 2021 beim FCK unter Vertrag. Selbst wenn sich Interessenten in der 3. Liga finden, bleibt es fraglich, ob sie die Gehälter der beiden bezahlen wollen bzw. können, ohne das sich der FCK hier finanziell beteiligen muss.


    Komplett anders ist die Lage bei Antonio Jonjic. Der pfeilschnelle Außenspieler ist grundsätzlich mit jeder Menge Talent gesegnet. Allerdings hat er sich in dieser Saison nicht wirklich weiterentwickelt, sondern spielt weiterhin sehr fehlerbehaftet. Im Gegensatz zu beiden vorher genannten Spielern könnte Jonjic durchaus nochmal, von den Amateuren aus, am Betzenberg durchstarten, wobei ihm evtl. auch eine Leihe gut tun könnte.

    Hält die neue Team-Hierarchie?

    Den klassischen Führungsspieler gibt es im Kader der Roten Teufel in der aktuellen Saison bekanntlich (wieder) nicht. Im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten hat Trainer Schommers mittlerweile bestmöglich Einfluss auf die Hierarchie genommen: Nach der Aussortierung von Hemlein und Sternberg scheint Carlo Sickinger die neue Kapitänsbinde richtig gut zu tun, sicherlich nicht selbstverständlich für einen 22-jährigen, der zu Anfang der letzten Saison noch fünftklassig spielte.


    Unterstützt wird er dabei von Kühlwetter, Bachmann, Pick, Schad, Hainault und Kraus, die ebenfalls sichtbar Verantwortung auf dem Feld übernehmen. Fraglich ist, ob dieses Gebilde auch dann noch Stand hält, sollte die Mannschaft nochmal ein Leistungstief ereilen. Ein erfahrener Führungsspieler würde dem Team sicherlich weiterhelfen. Mit der Winterpausenverpflichtung von Jan-Ingwer Callsen-Bracker, von der Tribüne des Bundesligisten FC Augsburg kommend, hat der Verein hier vor zwei Jahren schon gute Erfahrungen gemacht.

    Neuzugänge oder Nachwuchsspieler? Oder beides?

    Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass der ehemalige Jugendtrainer Boris Schommers bisher auf den Einbau von Nachwuchsspielern komplett verzichtet hat. Schließlich musste er zunächst die Defensive stabilisieren und die Mannschaft in die Spur bekommen. Nun ist dieser Schritt absolviert und auch in dieser Saison Jahr werden wieder Nachwuchsspieler die Möglichkeit erhalten, sich im Wintertrainingslager in der Türkei zu beweisen. So wie sich die Amateure zuletzt präsentierten, gibt es hier durchaus hoffnungsvolle Kandidaten.

    Um in der Tabelle noch einmal oben anzugreifen, werden auch externe Neuzugänge gebraucht. Auf den Außenbahnen muss definitiv nachgebessert werden, eventuell im Sturmzentrum und in der Innenverteidigung, idealerweise durch einen Führungsspieler. Jedem Neuzugang sollte auf der entsprechenden Position auch ein Abgang entgegenstehen. Darüber hinaus muss der Verein versuchen, Abnehmer für Sievers, Hemlein und Sternberg zu finden. Leicht wird das nicht, denn wahrscheinlich liegen alle unsere potentiellen Streichkandidaten gehaltsmäßig deutlich über dem Ligadurchschnitt. Ohne finanzielle Zugeständnisse wird der FCK hier sicher nicht immer auskommen. Die Schlange der Interessenten wird ohnehin recht überschaubar sein.

    Lassen wir uns also von der Wunschliste des Trainers und deren Umsetzung durch Geschäftsführer Sören-Oliver Voigt und Sportdirektor Boris Notzon überraschen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Was Erfahrung und Netzwerk angeht, liest sich das schonmal sehr gut.


    Bleibt die Frage ob er dauerhaft kaufmännischer und sportlicher Geschäftsführer bleiben soll oder einen der beiden Bereiche mittelfristig abgibt.


    Interessant ist an dieser Stelle seine Braunschweiger Vergangenheit - schließlich war Marc Arnold zeitweise auch ein Kandidat um Martin Bader zu ersetzen.