Beiträge von Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Sascha Hildmann: „Ich glaube, dass der FCK aufsteigt“


    Sascha Hildmann: „Ich glaube, dass der FCK aufsteigt“

    Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht der ehemalige FCK-Trainer Sascha Hildmann über seine Erfolge mit Preußen Münster, wie er die Roten Teufel einschätzt und das Spiel am Sonntag.


    Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag Aufsteiger Preußen Münster empfängt, ist es für einen Mann ein ganz besonderes Spiel. Sascha Hildmann trägt das Betze-Gen in sich. Kein Wunder: In Kaiserslautern geboren, spielte der heute 52-Jährige zwischen 1996 und 2000 für die FCK-Amateure und stand zwischen 2018 und 2019 in 33 Spielen als Trainer der Profis an der Seitenlinie. Seine Zeit beim 1. FC Kaiserslautern endete jedoch etwas unschön - nach einer 1:6-Niederlage in Meppen war als Tabellenvierzehnter der 3. Liga Schluss. Fan der Roten Teufel blieb er dennoch. Mittlerweile ist Hildmann in Münster erfolgreich: Seit sechs Jahren ist er dort Trainer und schaffte mit dem Traditionsverein den Durchmarsch von der Regionalliga ins Fußballunterhaus. Jetzt trifft er (wieder) auf seine alte Liebe.


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    „Meine Familie wird nicht wissen, für wen sie jubeln soll“


    Treffpunkt Betze: Hallo Sascha, am Sonntag spielst du zum vierten Mal in deiner Karriere gegen deine alte Liebe, den FCK. Mit welchen Emotionen blickst du deiner Rückkehr auf den Betze entgegen?


    Sascha Hildmann: Es ist immer etwas Besonderes, das ist klar. Meine ganze Familie wird dabei sein. Mein Vater mit 78 Jahren, mein Schwiegervater mit 80 Jahren, auch wenn sie teilweise nicht mehr so gut zu Fuß sind. Meine ganzen Freunde kommen, aber für die musste ich keine Karten besorgen, weil die alle Dauerkarten haben und große FCK-Fans sind. Sie werden wahrscheinlich nicht genau wissen, für wen sie jubeln sollen (lacht).


    Treffpunkt Betze: Wer aus Lautern kommt und einmal mit dem FCK-Virus infiziert worden ist, verliert den Verein sicher nicht aus den Augen. Wie beurteilst du die aktuelle Entwicklung von außen? Und hast du noch gute Kontakte in die Pfalz und einen regelmäßigen Austausch?


    Sascha Hildmann: Ja, natürlich habe ich noch Kontakte. Ich habe viele Bekannte und Freunde, kenne ja auch die verantwortlichen Personen des FCK gut. Da findet immer mal wieder ein kurzer Smalltalk oder ein Austausch statt. Der FCK hat eine tolle Mannschaft und ist für mich ein absoluter Aufstiegsfavorit. Ich bin gespannt, wo sie am Ende stehen werden.

    „Die Euphorie in Münster ist gigantisch“


    Treffpunkt Betze: Du hast mit deiner Mannschaft etwas Seltenes geschafft: den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Wie erlebst du die Begeisterung der Münsteraner für den Profifußball? Und wie hast du selbst die vergangenen zwei Jahre als Cheftrainer erlebt?


    Sascha Hildmann: Die Euphorie in Münster ist gigantisch. Da ist in den sechs Jahren, in denen ich hier Trainer bin, richtig etwas entstanden. Am Spieltag siehst du in der ganzen Stadt nur Preußen-Trikots, unser Stadion ist bei jedem Heimspiel ausverkauft. Aber es ist zu klein. Wir könnten alle 14 Tage 20.000 bis 30.000 Karten verkaufen. Aber jetzt bekommen wir ein größeres Stadion, das 90 Millionen Euro kostet. Du merkst, das sich hier richtig was tut. Das ist fantastisch. Es ist schön zu sehen, dass wir es geschafft haben, etwas zu entwickeln und viel Freude bei den Menschen zu verbreiten.


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    Treffpunkt Betze: Beide Vereine haben mit den Gründungsjahren 1900 und 1906 eine lange Tradition. Mit Blick auf die Gegenwart: Siehst du Schnittmengen zwischen Preußen und dem FCK? An welchen Stellen unterscheiden sich beide?


    Sascha Hildmann: Es sind natürlich ganz unterschiedliche Vereine. Beide Mannschaften standen sich zwar 1951 im Finale um die deutsche Meisterschaft gegenüber, in dem der FCK durch zwei Tore von Ottmar Walter mit 2:1 gewann - für Münster traf Felix „Fiffi“ Gerritzen -, aber danach haben sich die Wege so ein bisschen getrennt. Der FCK gewann insgesamt viermal die deutsche Meisterschaft, zweimal den DFB-Pokal, spielte zeitweise in der Champions League, Münster musste schlimme Phasen überstehen, hat Oberliga und Regionalliga gespielt. Aber jetzt sind beide Vereine wieder auf einem guten Weg.

    „Der ein oder andere hat damals nicht an mich geglaubt“


    Treffpunkt Betze: Wie blickst du heute, sechs Jahre später, auf deine Zeit als FCK-Trainer zurück? War es damals vielleicht zu früh, einen so großen und unruhigen Traditionsverein zu übernehmen?


    Sascha Hildmann: Ich habe damals meinen absoluten Traum gelebt. Es war aber auch sehr, sehr lehrreich für mich. Der FCK hatte damals eine sehr schwierige Zeit. Es war das erste Jahr nach dem Abstieg in die dritte Liga, die Insolvenz stand kurz bevor, aber jeder hat den sofortigen Wiederaufstieg gefordert. Die Erwartungshaltung war enorm. Wir haben zweimal verloren, dann gegen Waldhof Mannheim unentschieden gespielt und nach dem 1:6 in Meppen wurde ich dann entlassen. Das hat mich schon schwer getroffen, aber es hat mich auch geprägt, gestärkt und weitergebracht. Sicher habe ich auch den einen oder anderen Fehler gemacht. Aber nach sechs Jahren in Münster mit diesen Erfolgen freue ich mich sehr, dass vielleicht der eine oder andere, der damals nicht so an mich geglaubt hat, jetzt auch ein bisschen an mich glaubt.


    Treffpunkt Betze: Wie es dein Job von dir verlangt, wirst du deine Begeisterung für den FCK am Sonntag für 90 Minuten zurückstellen müssen. Was für eine Partie erwartest du? Und wie gut siehst du deine Mannschaft gegen die starke Offensive der Lautrer gewappnet?


    Sascha Hildmann: Wir haben die vergangenen vier Spiele nicht verloren und acht Punkte geholt. Die Partien in Hannover, gegen Fürth, in Berlin, das waren echt schwere Spiele, die wir sehr gut bestritten haben. Wir haben viel Selbstvertrauen und wollen uns auf dem Betze auf keinen Fall verstecken. Wir haben auch noch das Hinspiel im Kopf, das war sehr eng. Wir wollen uns wieder gut präsentieren und fahren mit breiter Brust auf den Berg.


    Treffpunkt Betze: Dein Tipp: Wie geht das Spiel am Sonntag aus und wo landen beide Mannschaften am Ende der Saison?


    Sascha Hildmann: Ich glaube, dass wir das Spiel mit 2:1 gewinnen, am Ende die Klasse halten und der FCK in die Bundesliga aufsteigt.

    Diskussionsthema zum Artikel: Die Comeback-Könige sind zurück


    Die Comeback-Könige sind zurück

    Der 1. FC Kaiserslautern hat erneut eine Partie gedreht und damit einen perfekten Rückrundenstart hingelegt. In dieser Form ist dem FCK (fast) alles zuzutrauen. Ein Grund zum Abheben ist das trotzdem nicht.


    Die Parallelen zum Rückrundenauftakt gegen Ulm sind frappierend. Wieder früh in Rückstand geraten, wieder schnell zurückgekommen und am Ende die drei Punkte mit in die Pfalz genommen. Beim 4:2-Auswärtserfolg bei der SpVgg Fürth setzte die Elf von Markus Anfang aber noch einen drauf. Es wird immer deutlicher: Das Ziel, die Mannschaft unter Markus Anfang spielerisch weiterzuentwickeln und so Schritt für Schritt in der Tabelle nach oben zu klettern, scheint aufzugehen. Dies wird besonders dann deutlich, wenn man die Geschehnisse abseits der reinen Ergebnisse betrachtet.


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    Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Jannis Heuer musste Anfang seine ohnehin stark dezimierte Defensive erneut umbauen. Dabei bewies er einmal mehr ein glückliches Händchen: Der Plan, Leon Robinson in die Dreierkette zu ziehen und im Mittelfeld auf das Duo Kaloc/Aremu zu setzen, ging auf. Vor allem Kaloc brachte die Roten Teufel mit seinem zweiten Treffer auf die Siegerstraße.

    Ausfälle, Abgänge, Rückstände: Lautern trotzt allen Widerständen


    Wie schon gegen Ulm waren die Männer in Rot auch mental optimal eingestellt. Der FCK begann die Partie bei den spielstarken Fürthern mutig und wollte von Beginn an das Kommando übernehmen. So muss man in dieser engen zweiten Liga spielen! Doch wie schon gegen Ulm war es auch am Freitagabend zunächst der Gegner, der bereits nach sechs Minuten in Führung ging. Philipp Müllers Schuss wurde vom erneut unglücklich agierenden Erik Wekesser abgefälscht.


    In der jüngeren Vergangenheit wären die Roten Teufel wahrscheinlich eingebrochen und ja - auch diesmal hatten die Pfälzer Glück, nach einer Viertelstunde nicht schon mit 0:2 zurückzuliegen. Aber auch dieses Spielglück muss man sich verdienen. So blieb die Partie offen, was Lauterns Kapitän Marlon Ritter in der 29. Minute eiskalt und höchst sehenswert ausnutzte. Seine Doppelpässe mit Daisuke Yokota und Filip Kaloc gehören schon eher ins obere Regal der 2. Bundesliga. Mit den beiden Neuzugängen Grant Ranos und Faride Alidou wird die Offensivkraft in Zukunft noch verstärkt.


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    Auch gegen Kellerkinder kann der FCK wieder punkten


    Am Freitag spielte sich aber zunächst Daisuke Yokota ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Flügelflitzer wird für das Offensivspiel der Pfälzer immer wichtiger. Zwar fehlt ihm hier und da noch das richtige Auge für seine Mitspieler, doch im Frankenland bewies der Leihspieler, wie hellwach er ist. Als Fürths Gideon Jung in der 52. Minute schlief und Yokota in seinem Rücken übersah, nutzte der 24-Jährige dies eiskalt zur Betze-Führung.


    Dass sich die Gäste auch vom erneuten Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen ließen, bewies die neue alte Abgezocktheit. Rückschläge, Fehler oder Gegentore bringen das Lautrer Konzept nicht mehr völlig durcheinander. So stehen nach 19 Spieltagen bereits 32 Punkte auf der Habenseite - im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt erst 21.

    Kein Grund abzuheben, aber optimistisch zu sein


    Gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller tat sich der FCK in der Vergangenheit oft besonders schwer. Auch das hat sich inzwischen geändert: Gegen die aktuell letzten Sechs der Tabelle holten die Roten Teufel in bisher acht Spielen sechs Siege und zwei Unentschieden. Das ist die Bilanz einer Spitzenmannschaft. Nächste Woche gegen Münster könnte der nächste Dreier folgen.


    Doch noch läuft längst nicht alles rund Anfang-Team. Das zeigen die nach wie vor zu einfachen und zu vielen Gegentore. Aber die Entwicklung, die die Mannschaft in den letzten Wochen genommen hat - auf und neben dem Platz - stimmt optimistisch, dass es in dieser Spielzeit noch einige Glücksmomente geben wird. Hinzu kommt, dass Thomas Hengens Patronen auf dem Transfermarkt noch nicht aufgebraucht sind. In den nächsten Tagen könnte und sollte noch ein Defensivspieler zum Team stoßen. Aber die Lautrer haben schon gezeigt: Mit ihnen ist wieder zu rechnen, ihnen ist wieder (fast) alles zuzutrauen Die Comeback-Könige aus der Pfalz sind wieder da.

    Diskussionsthema zum Artikel: Leon Robinson: „Möchte hier Stammspieler werden“


    Leon Robinson: „Möchte hier Stammspieler werden“

    Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht Leon Robinson über sein Startelfdebüt beim 1. FC Kaiserslautern, seine Ziele mit dem FCK und warum er nicht zu Mainz 05 passt.


    Leon Robinson ist im Profifußball angekommen. Seit Sommer 2024 fest bei den Profis, kam der 23-Jährige in der Hinrunde bereits zu sechs Kurzeinsätzen. Am vergangenen Wochenende feierte der gebürtige Wormser sein Startelf-Debüt im heimischen Fritz-Walter-Stadion - inklusive Heimsieg. Doch das soll erst der Anfang sein. Der Youngster hat sich im rot-weiß-roten Trikot viel vorgenommen, bleibt aber bescheiden und selbstkritisch. Sein Trainer ist derweil froh, ihn zur Verfügung zu haben, wie er auf Nachfrage von Treffpunkt Betze verrät. "Für das erste Spiel war das ordentlich. Er hatte sicher den ein oder anderen Ballverlust, doch den hatten andere Spieler auch. Man sieht, dass er unserer Mannschaft Wucht und Mentalität gibt."


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    "Man hat gemerkt, heute ist ein besonderer Tag"


    Treffpunkt Betze: Hallo Leon. Du hast am Samstag nach deinem Startelf-Debüt mit einem Schmunzeln prognostiziert, dass du vor lauter Adrenalin nicht so gut schlafen wirst. Wie war es um deinen Schlaf bestellt?


    Leon Robinson: Es hat dann doch recht gut geklappt (lacht). Es war gut, dass das Spiel schon mittags war, da hatte ich etwas Zeit, das Ganze irgendwie zu verarbeiten. Das war dann ganz schön. Und so ging's am Ende doch noch.


    Treffpunkt Betze: Wie lief dein Startelf-Debüt ab? Wann hast du erfahren, dass du spielen wirst und wie hast du dich darauf vorbereitet?


    Leon Robinson: Das ergibt sich immer so ein bisschen im Laufe der Trainingswoche. In den Einheiten, die ja nicht öffentlich sind, arbeiten wir taktisch abgestimmt auf den Gegner. Dann bildet sich von Tag zu Tag mehr eine A-Elf, die dann wahrscheinlich auflaufen wird. Und da habe ich gemerkt: Okay, ich bin da gerade drin und ich muss auch jetzt mit keinem anderen Spieler die Position tauschen. Ich bleibe in diesem Team. Dann habe ich schon gedacht, dass es wohl so kommen könnte, dass ich spiele. Es gab dann auch kein Gespräch mehr mit dem Trainer im Büro, sondern es hat sich einfach abgezeichnet. Es wurde mal mit einem Schmunzeln im Vorbeigehen gesagt: Das hast du dir verdient. Da konnte ich mich zu Hause also etwas darauf einstellen, dass es am Samstag passieren wird. Ich muss schon sagen, dass es nochmal ein bisschen anders war im Vergleich zum normalen Ablauf, wenn du „nur“ im Kader stehst. Man hat gemerkt, heute ist irgendwie ein besonderer Tag. Aber es war jetzt nicht so, dass ich speziell irgendwas anderes gemacht habe. Ich habe zu Hause die Zeit verbracht und mich normal vorbereitet.

    "Mainz war nicht der richtige Ort - ich passe besser zum FCK“


    Treffpunkt Betze: Du warst nach dem Spiel sehr selbstkritisch. Ihr analysiert eure Spiele immer sehr genau. Wie war das Feedback des Trainerteams? Woran musst du arbeiten?


    Leon Robinson: Bei den Dingen, die nicht gut waren, haben wir uns symbolisch meinen Ballverlust kurz vor der Halbzeit angeschaut, wo ich eigentlich schon fast am Gegenspieler vorbei bin, aber vielleicht ein bisschen zu lange brauche. Da wurde dann aufgezeigt, was man hätte besser machen können. Weil das auch einfach ein Zeitpunkt war, an dem man keinen Ball verlieren darf. Das war mir in dem Moment auch selbst direkt klar, da habe ich mich auch geärgert. Positives Feedback gab es für meine Arbeit gegen den Ball, sowie dafür, dass ich viele und wichtige Zweikämpfe gewonnen habe - aber auch Situationen hatte, wo ich auf meiner Position speziell aufdrehen konnte, den Ball mal von der einen auf die andere Seite verlagern konnte. Das ist mir ganz gut gelungen.


    Treffpunkt Betze: Deine ersten Schritte im Fußball hast du in der Jugendmannschaft von Mainz 05 gemacht. Woran hat es gelegen, dass du dort nicht Fuß gefasst und den Sprung in den Profikader geschafft hast?


    Leon Robinson: Das ist eine gute Frage. Zur Vergangenheit muss man auch sagen, dass ich lange Zeit nicht spielen konnte, das war unter anderem ein bisschen der Verletzung geschuldet. Ich glaube, am Ende des Tages war es nicht der richtige Zeitpunkt, beziehungsweise nicht der richtige Ort. Ich glaube, in Mainz gibt es sehr viele Spieler und man sieht auch jetzt noch, dass da auch nur sehr wenige Leute den Durchbruch schaffen. Lautern ist ein anderer Verein, der etwas anderes fordert, was besser zu mir passt. Wir haben darüber auch lange mit Thomas Hengen gesprochen. Der spricht gerne von so einer Betze-DNA, einem Spieler, der Gas gibt, sich reinwirft. Mein Spielstil war schon immer sehr von Leidenschaft geprägt. Das war bei Mainz irgendwann nicht mehr so gefragt. Ich habe vielleicht nicht mehr in dieses Profil reingepasst, was der Verein gefordert hat. Aber dieses Profil, glaube ich, passt sehr gut zum FCK. Und deswegen kann ich mich auch so gut hier mit dem Verein identifizieren und fühle mich hier auch so wohl.

    "Kenne ein Leben außerhalb vom Fußball"


    Treffpunkt Betze: Anders als viele Kicker heutzutage hast du kein klassisches Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen. Kann das ein Vorteil sein, sich über Umwege durchgebissen und hochgekämpft zu haben?


    Leon Robinson: Also rückblickend finde ich, ist es ein ganz positiver und schöner Weg. Ich weiß aus meiner Zeit in Mainz, wie es ist, Spieler in einem Nachwuchsleistungszentrum zu sein. Das habe ich auch lange genug gemacht. Aber ich kenne auch ein Leben außerhalb vom Fußball. Also ich weiß, wie es ist, einfach nur mit seinen Freunden zu kicken, ein bisschen Spaß zu haben, sodass der Fußball nicht immer im Vordergrund steht. Und ich finde, das ist eine Eigenschaft, die mich positiv beeinflusst hat, das Ganze nicht immer zu ernst zu nehmen, bodenständig zu bleiben und dankbar für alles hier zu sein. Ich bin dankbar für die Gegebenheiten, die wir hier haben. Und ich weiß auch, dass es ganz anders sein kann. Ich glaube, das ist eine positive Eigenschaft, die man aus meinem Weg ziehen kann.


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    Treffpunkt Betze: Einen ähnlichen Werdegang absolvierte diesbezüglich dein Mannschaftskollege Luca Sirch. Habt ihr euch darüber schonmal ausgetauscht und gibt es etwas, was du von ihm lernen kannst?


    Leon Robinson: Ausgetauscht haben wir uns darüber nicht wirklich. Jeder weiß so ein bisschen, wo der andere herkommt. Manchmal bin ich über Luca noch mal mehr verblüfft, weil ich mich frage: Wie konnte der letztes Jahr noch Regionalliga spielen? Das denken vielleicht auch andere über mich, das weiß ich nicht. Aber so richtig über unsere Entwicklung gesprochen haben wir nicht. Das sind aber Parallelen, darüber könnte man nachdenken, das stimmt.

    "Jean Zimmer hat mir viele Tipps gegeben“


    Treffpunkt Betze: Hast du ein Vorbild/Kindheitsidol, von dem du dir im Fußball etwas abgeschaut hast und zu dem du aufgeschaut hast?


    Leon Robinson: Die Frage wurde mir schon öfter gestellt. Das war für mich immer Bastian Schweinsteiger, gerade auch 2014 als WM-Held. Ich fand, diese Mentalität, diese Leidenschaft, für den Fußball zu kämpfen, bewundernswert. Das war immer ein Vorbild für mich und da habe ich mich viel abgeguckt.


    Treffpunkt Betze: Hattest du im Sommer, als du zu den Profis gewechselt bist, einen Mentor, einen älteren Profi oder ähnliches an deiner Seite oder wie muss man sich diese Anfangszeit als Jungprofi vorstellen?


    Leon Robinson: Also anfangs ist man erstmal ganz neu. Man muss sich so ein bisschen unterordnen und zeigen, ich kann das und das. Aber man hält sich auch zurück, trägt die Bälle im Training und so weiter. Ich hatte besonders mit Philipp Klement, aber auch mit Jean Zimmer ein super Verhältnis. Gerade am Anfang im Trainingslager, hat mir Jean viel angeboten oder hat mir Tipps gegeben. Er hat gesagt: Du machst es gut, bleib weiter am Ball, fordere jetzt nicht zu viel von dir selbst oder um dich herum, sondern bleib immer bescheiden, bleib bodenständig. Das war gut, dass er da so für mich da war und das macht er auch heute noch. Er ist so eine Art Bezugsperson als erfahrener Spieler, der mir viel mit auf den Weg gibt und wo ich auch gerne dann von lernen möchte.

    "Meine Stärken kommen auf der Sechs besser zur Geltung"


    Treffpunkt Betze: Jetzt bist du erstmal sicher glücklich über dein Startelf-Debüt, aber das wird dich natürlich nicht zufriedenstellen. Wie sieht dein mittelfristiger Plan für die kommenden drei Jahre aus oder denkst du nur im hier und jetzt?


    Leon Robinson: Doch schon, irgendwo muss man ja auch langfristig denken. Ich bin Sportler und ich habe auch Ziele. Das war jetzt schön, am Samstag dieses Startelf-Debüt zu feiern, aber das macht doch Lust auf mehr. Ich möchte weiterhin konkurrenzfähig bleiben und natürlich auch gerne öfter von Anfang an spielen und irgendwann auch hier Stammspieler sein.


    Treffpunkt Betze: Ähnlich wie Boris Tomiak, der den FCK gerade verlassen hat, kannst du als Innenverteidiger und im defensiven Mittelfeld spielen. Wo siehst du deine größeren Stärken?


    Leon Robinson: Ich muss sagen, in der U21 habe ich ja viel hinten gespielt, oft als Innenverteidiger und da habe ich mich in der Mannschaft sehr wohl auf dieser Position gefühlt. Als ich dann zu den Profis hochgekommen bin, hat sich das wieder geändert. Mittlerweile fühle ich mich auf der Sechs ein bisschen wohler.


    Ich finde, das Spiel im Profibereich ist anders, es ist schneller, es ist taktischer. Und wenn du dann in der 3er oder der 5er Kette spielst, hast du als Innenverteidiger auch mal andere Aufgaben. In der U21 haben wir so nie gespielt, ich bin aber auch nicht der gelernte Innenverteidiger. Da merke ich schon, dass das nochmal ein anderes Niveau ist. Auf der Sechs habe ich es bislang ein bisschen besser gemacht, da kommen meine Stärken ein bisschen mehr zur Geltung. Aber am Ende ist es mir egal, wo ich spiele.

    Werden Träume wahr? "Leon Robinson schießt den FCK…“


    Treffpunkt Betze: Die Betze-Fans wollen dich sicher etwas besser kennenlernen: Wie sieht dein Leben neben dem Platz aus und abseits des Fußballs aus?


    Leon Robinson: Eine gute Frage. So viel frei haben wir ja nicht (lacht). Ich verbringe natürlich viel Zeit mit meiner Familie, weil die mir immer eine ehrliche Rückmeldung gibt. Aber dort kann ich auch mal über etwas anderes als das Fußballthema reden. Das ist mein kleiner Ausgleich. Wir haben außerdem einen Hund, mit dem ich gerne spazieren gehe. Ansonsten sind es typische Sachen, die man gerne macht: Playstation spielen, Freunde treffen, klar. Vor allem auch mal Freunde außerhalb des Fußballs treffen, Kontakte pflegen, das finde ich immer ganz wichtig.


    Treffpunkt Betze: Als Abschlussfrage bitten wir dich um einen Blick in die Zukunft. Welche Schlagzeile würdest du am Ende dieser Saison gerne über dich lesen?


    Leon Robinson: (schmunzelt und überlegt) Leon Robinson schießt den FCK am letzten Spieltag zum Aufstieg in die Bundesliga.

    Diskussionsthema zum Artikel: Dienstagstraining beim FCK: Opoku & Redondo melden sich zurück


    Dienstagstraining beim FCK: Opoku & Redondo melden sich zurück

    Der 1. FC Kaiserslautern absolvierte am Dienstagmittag die einzige öffentliche Trainingseinheit der Woche. Markus Anfang konnte mit zwei Ausnahmen alle Spieler unter die Lupe nehmen.


    Bei eisigen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt betraten die Lautrer pünktlich um 14:00 Uhr den Rasen von Platz 4 neben dem Fritz-Walter-Stadion. Aufgrund der Witterungsverhältnisse konnte der Trainingsort erst kurzfristig bekannt gegeben werden. Auf Platz 4 verfügt der FCK im Gegensatz zum Fröhnerhof über eine Rasenheizung. Immerhin zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite.


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    Das Wetter hielt (wie so oft) rund 30 Kiebitze nicht davon ab, die einzige öffentliche Einheit der Woche vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Fürth (Anpfiff: Freitag, 18.30 Uhr) zu verfolgen. "Wir haben eine kurze Trainingswoche, in der wir verschiedene Pressingvarianten trainieren, morgen geht es schon in die taktische Vorbereitung auf den Gegner und am Donnerstag haben wir das Abschlusstraining", erklärte der Cheftrainer auf Nachfrage von Treffpunkt Betze. Dabei konnte Anfang fast aus dem Vollen schöpfen: 24 Feldspieler und drei Torhüter - darunter Neuzugang Simon Simoni - standen bei der eineinhalbstündigen Einheit auf dem Platz. Auch Avdo Spahic, der zuletzt an einer Meniskusverletzung laborierte und sich einer Operation unterziehen musste, wirkte an den Übungseinheiten mit.

    Opoku zurück, Touré und Zuck zeigen sich kurz


    Gute Nachrichten gibt es unterdessen von Aaron Opoku: Der wechselwillige Flügelflitzer absolvierte nach seiner Oberschenkelverletzung die komplette Einheit. Almamy Touré (Oberschenkelverletzung) und Hendrick Zuck (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) standen zu Beginn der Einheit mit Reha- und Athletiktrainer Fabian Kobel noch auf dem Rasen, begaben sich dann aber ins Stadioninnere. "Sie kommen nach und nach auf den Trainingsplatz. Das heißt nicht, dass sie bei 100 Prozent sind, aber zumindest trainieren sie jetzt. Auch Kenny steigt jetzt wieder ins Mannschaftstraining ein", sagte Anfang nach Abschluss des Trainings.


    Zu möglichen Neuzugängen äußerte sich der Cheftrainer gewohnt zurückhaltend: "Ich habe heute noch mit Thomas (Anm. d. Red.: Hengen) gesprochen. Aktuell bahnt sich jedoch nichts an oder ist spruchreif. Wir beobachten den Markt nach Innenverteidigern,aber es muss natürlich passen". Nach einem ausgiebigen Aufwärmprogramm standen sauberes Passspiel in zwei Zwölfergruppen sowie das Angriffs- und Defensivspiel im Mittelpunkt. Anfang und n Trainerteam wirkten selbst mit und sorgten so für eine intensive und muntere Einheit.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Starker Auftakt mit Schwächen


    Starker Auftakt mit Schwächen

    Der 1. FC Kaiserslautern zeigt gegen den SSV Ulm zwar keine fehlerfreie Leistung, beweist dennoch wichtige Qualitäten. Wie viel Potenzial steckt in diesem 2:1-Erfolg?


    Eine Stunde vor Spielbeginn waren die Blicke mit Spannung darauf gerichtet, wie Markus Anfang seine Mannschaft nach dem Abgang von Boris Tomiak und der Verletzung von Almamy Touré in der Defensive aufstellen würde. Der Trainer beließ es bei einer Dreierkette, im Mittelfeld feierte Eigengewächs Leon Robinson sein Startelfdebüt. Dessen Tag hätte allerdings kaum unglücklicher beginnen können: Bereits nach vier Minuten verlor der 23-Jährige das entscheidende Kopfballduell gegen Philipp Strompf, nachdem Filip Kolac einen Eckball der Gäste unglücklich in die Mitte verlängert hatte. Auch Keeper Julian Krahl sah beim daraus resultierenden Gegentreffer unglücklich aus. Eine Fehlerkette also, die sich wie ein roter Faden durch das Spiel der Lautrer ziehen sollte.


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    Die rund 43.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sahen viele einfache Ballverluste, vor allem in der Anfangsviertelstunde ließ die Lautrer Hintermannschaft dem Tabellensechzehnten zu viel Platz. Das unsaubere Geläuf, auf dem beide Mannschaften agieren mussten, trug zwar nicht gerade zu mehr Präzision im Spiel der Männer in Rot bei, darf aber keinesfalls als Ausrede gelten. Das kann und muss besser funktionieren.

    Zu viele Ballverluste bringen Ulm unnötigerweise ins Spiel


    Doch in der Folge zeigten die Roten Teufel, was man von ihnen in einer solchen Situation in einem Heimspiel erwartet. Sie steckten den Kopf nicht in den Sand und agierten weiter mutig nach vorne. Vor allem Daisuke Yokota und Daniel Hanslik entfachten nach einer Viertelstunde eine immer größer werdende Druckphase. So war der rasche Ausgleich nach 23 Minuten durch Kapitän Marlon Ritter nur folgerichtig. Dieser bewies nicht nur seinen Killerinstinkt vor dem Kasten, er leitete den Angriff auch selbst ein. Der umtriebige Hanslik servierte ihm passgenau die Vorlage.


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    Dass sich der FCK darauf nicht ausruhte, sondern die Partie noch vor der Pause komplett drehen wollte, zeigt, dass die Herangehensweise und Einstellung bei den Pfälzern mittlerweile stimmt. Bei Kalocs Siegtreffer Marke „Tor des Monats“ gehört neben Können natürlich auch Glück dazu, aber auch das muss man sich bekanntlich erst erarbeiten. Das sind die Zutaten, die man braucht, um an einem trüben Januarsamstag einen solch unangenehmen Rückrundenauftakt gegen einen Aufsteiger erfolgreich zu gestalten.

    Der FCK gibt die richtige Antwort und muss sich dennoch steigern


    Bei der Analyse darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Spatzen gerade im zweiten Durchgang zahlreiche Chancen zum Ausgleich geboten bekamen. Torhüter Krahl, der beim Rückstand noch schlecht aussah, rettete mehrmals den erst vierten Heimsieg der Saison. Jan Gyamerah und Florian Kleinhansl machten auf den Außenpositionen keinen sicheren Eindruck. Während Gyamerah die meisten Zweikämpfe aller Spieler gewann (16, Quelle: bundesliga.de), leistete sich vor allem Kleinhansl zu viele einfache Ballverluste, die zu gefährlichen Kontern der Gäste führten.


    In den verbleibenden Tagen der Transferperiode wird der FCK insbesondere im Defensivbereich nachlegen müssen, um gegen stärkere Gegner bestehen zu können. Der Abgang von Boris Tomiak kann nicht eins zu eins mit eigenen Kräften kompensiert werden, das hat auch das Spiel gegen Ulm gezeigt. Offensiv waren die Roten Teufel auch ohne Toptorschütze Ragnar Ache, der erst in der Schlussviertelstunde zum Einsatz kam, weitgehend erfolgreich. Vor allem Hanslik, Ritter und Yokota war es zu verdanken, dass die Zuschauer trotz aller Fehler ein munteres Spiel und einen insgesamt verdienten Heimsieg bejubeln durften.

    Ein Heimsieg, der richtungsweisend sein könnte


    Die Anfang-Elf trotzte allen Widrigkeiten und ließ sich am Ende die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Eine Qualität, die nicht nur in den letzten Wochen gewachsen ist, sondern auch in den kommenden Wochen und Monaten wichtig sein wird. Die Bedeutung eines solchen Auftaktsieges ist keinesfalls zu unterschätzen, sollte er doch den Männern in Rot einen wichtigen Schub an Selbstvertrauen geben. Die ersten Weichen für ein erfolgreiches Fußballjahr 2025 wurden am Samstag jedenfalls gestellt.

    Diskussionsthema zum Artikel: Bye Bye, Bobo: Der FCK hat richtig entschieden!


    Bye Bye, Bobo: Der FCK hat richtig entschieden!

    Mit Boris Tomiak hat der FCK einen weiteren Aufstiegshelden, Stammspieler und eine Identifikationsfigur ziehen lassen. Was auf den ersten Blick schmerzt, ist folgerichtig und alternativlos.


    Es sind Bilder, die kein Betze-Fan je vergessen wird. Boris Tomiak reckt die Arme jubelnd in den Lautrer Himmel, das Gesicht mit einer Sonnenbrille bedeckt, um die Feierspuren etwas zu kaschieren. Vor ihm eine tobende Masse tausender Fans auf dem Kaiserslauterer Stiftsplatz. Der damals 23-jährige Tomiak hatte beim Zweitliga-Aufstieg 2022 gerade seine erste Profisaison absolviert, im Sommer 2021 war er aus der Regionalliga von der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf in die Pfalz gewechselt. Schnell avancierte er zum unverzichtbaren Stammspieler. In den dreieinhalb Spielzeiten stand Tomiak in nahezu jedem Spiel über die volle Distanz auf dem Platz, insgesamt stolze 126 Mal. Ausgebremst wurde er nur ab und an von diversen Gelbsperren, 39 Verwarnungen sammelte er insgesamt - manch eine vermeidbare wegen Meckern soll auch dabei gewesen sein.


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    So ruhig und besonnen der gebürtige Essener abseits des Platzes auftrat, wenn man ihn zum Interview traf, so sehr ging er auf dem Platz voran. Nicht als klassischer Lautsprecher, sondern durch seine Präsenz, seine robuste Zweikampfführung und seine Torgefährlichkeit – insbesondere bei Standards und als Elfmeterschütze. 18 Tore erzielte Tomiak, ein starker Wert für einen Defensivspieler.

    Tomiak, ablösefrei ziehen zu lassen, hätte mehr weh getan


    Wie kann der FCK einen so wichtigen Leistungsträger vorzeitig ziehen lassen? Und dann auch noch zum Ligakonkurrenten Hannover 96. Ganz einfach: Tomiak hat ein Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Er wollte eine neue Herausforderung, wahrscheinlich auch mehr Geld verdienen. Dass Thomas Hengen das Gehaltsgefüge für einen Spieler nicht völlig sprengt, ist absolut richtig. Der Geschäftsführer hatte zwar angekündigt, für Tomiak bis an die finanzielle Schmerzgrenze gehen zu wollen, aber eben nicht darüber hinaus. Damit wäre Tomiak im Sommer ablösefrei zu haben gewesen. Wie Hannover am Donnerstag mitteilte, habe man sich bereits auf einen Wechsel zum Saisonende geeinigt.


    Ein vorzeitiger Abgang Tomiaks war somit aus Sicht des FCK die einzige Möglichkeit, noch eine Ablösesumme zu generieren. Und das ist auch der Weg, den der Fritz-Walter-Klub einschlagen muss. Junge, unverbrauchte Spieler verpflichten, die man später gewinnbringend verkaufen kann. Das mag einem als Fan missfallen, dem kann sich im modernen Fußball aber kein Verein verschließen - es sei denn, er heißt Bayern München oder Borussia Dortmund.

    Tomiaks Ablösesumme wäre völlig angemessen


    Medienberichten zufolge soll die vereinbarte Ablöse bei rund 300.000 Euro liegen - eventuelle Bonuszahlungen im Falle eines Hannoveraner Aufstiegs nicht eingerechnet. Bei einer Restlaufzeit von nicht einmal einem halben Jahr ist das mehr als angemessen. Von Millionensummen zu träumen oder dem FCK zu unterstellen, er habe Tomiak „verscherbelt“, wie hier und da im Netz zu lesen ist, ist realitätsfremd. Ja, Tomiaks Abschied ist ein Verlust. Emotional und sportlich. Aber es gibt für die Fans keinen Grund, den Spieler deswegen jetzt zu verdammen. Der Defensiv-Allrounder hat niemanden belogen, hat in der Vergangenheit keine schwülstigen Treueschwüre abgegeben.


    Seine Verbundenheit und sein Bekenntnis zum FCK waren ehrlich. So schloss er erst im August 2024 im Interview mit Treffpunkt Betze einen Wechsel nicht explizit aus. Auch aus seinem Traum von der Bundesliga machte er damals keinen Hehl. Den kann er sich zwar jetzt (noch) nicht erfüllen. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Entwicklung des 26-Jährigen zuletzt etwas stagnierte, er sich schwer tat, den nächsten Schritt zu gehen. Auch deswegen schafft er nun wohl nicht den direkten Sprung in die Belletage, sondern nur den ligainternen Wechsel. Einen Wechsel, den sich die Roten Teufel angemessen bezahlen lassen.

    Niemand ist unersetzbar: Der FCK muss jetzt tätig werden


    Mit diesen Einnahmen kann und muss Lautern nun arbeiten. Gesucht wird nicht nur ein Ersatz für den verletzungsanfälligen Torjäger Ragnar Ache, sondern mindestens ein robuster, entwicklungsfähiger Innenverteidiger. Nach der Verletzung von Almamy Touré sind die Roten Teufel defensiv zu dünn besetzt, um konkurrenzfähig zu sein. Vielleicht gelingt es Thomas Hengen, seinen Coup aus dem Jahr 2021 zu wiederholen, als er Bobo, wie Tomiak von allen Mitspielern genannt wird, in der Amateurklasse entdeckte. Dann hätte sich der auf den ersten Blick schmerzhafte Deal für alle Beteiligten gelohnt.

    Diskussionsthema zum Artikel: Luca Sirch: „Das Gefühl ist schwer zu erklären“


    Luca Sirch: „Das Gefühl ist schwer zu erklären“

    Er ist der Senkrechtstarter des 1. FC Kaiserslautern: Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht Luca Sirch über schwierige erste Wochen und wie es sich anfühlt, seinen großen Traum zu leben.


    Luca Sirch schnürt erst sein sieben Monaten die Schuhe für den 1. FC Kaiserslautern. Mittlerweile hat sich der 25-Jährige zum Stammspieler und absoluten Leistungsträger bei den Pfälzern gemausert. Über 3.500 FCK-Fans der Treffpunkt Betze Community wählten ihn deshalb mit großem Abstand zum „Spieler der Hinrunde“. Eine Auszeichnung, die den gebürtigen Augsburger stolz macht, die er aber seinem Naturell entsprechend mit aller Bescheidenheit entgegennimmt. Diese Entwicklung war so nicht abzusehen, schließlich stand Sirch in den ersten sechs Zweitligaspielen der Saison gar nicht im Kader. Doch dann drehte der Mann, der im vergangenen Jahr noch in der Regionalliga kickte, so richtig auf.


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    „Am Anfang war es schwer für mich“


    Treffpunkt Betze: Hallo Luca. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch: Über 3.500 FCK-Fans haben an unserer Wahl zum “Spieler der Hinrunde” teilgenommen und du bist mit großem Abstand auf Platz 1 gewählt worden. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich, gerade als Spieler, der erst seit einem halben Jahr dabei ist?


    Luca Sirch: Es ist natürlich eine Ehre, wenn man hört, dass man von so vielen Fans zum Spieler der Hinrunde gewählt worden ist. Vor allem, weil der Saisonstart nicht ganz leicht für mich war. Aber ich denke, das zeichnet auch ein bisschen unsere Hinrunde aus. Klar freut mich die Auszeichnung persönlich, aber Fußball ist ein Teamsport. Es zeigt, dass wir als Truppe eine sehr, sehr gute Hinrunde gespielt haben. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Und das Wichtigste ist, dass wir alles dafür tun, damit es in der Rückrunde so weitergeht.


    Treffpunkt Betze: Dabei begann die Saison für dich zunächst ganz anders: Der Sprung von der Regionalliga in die 2. Bundesliga ist grundsätzlich nicht einfach. Was war für dich persönlich die größte Herausforderung in den ersten Wochen? Warum, glaubst du, fiel dir die Eingewöhnung beim FCK so schwer?


    Luca Sirch: Sich einzuleben war leicht, weil ich von Anfang an gut aufgenommen wurde von den Jungs. Ich denke, wie du sagst, der Unterschied ist einfach enorm von der Regionalliga zur Zweiten Liga. Da muss man sich gefühlt an alles anpassen. Das Niveau ist höher, die Körperlichkeit ist eine andere, das Spieltempo ist schneller. Vor allem am Anfang war es daher einfach sehr schwierig für mich. Aber ich denke, man gewöhnt sich an das Niveau. Und dass es dann für mich persönlich so lief, im ersten Spiel direkt zu treffen und einen 3:0-Heimsieg gegen Paderborn, die zu diesem Zeitpunkt Dritter in der Tabelle waren, einzufahren, war natürlich überragend. Ich glaube, es brauchte einfach ein bisschen Anpassung am Anfang. Mit der Zeit bin ich immer besser reingekommen.

    „Kaiserslautern, Betzenberg – das kannte ich nur aus dem Fernsehen“


    Treffpunkt Betze: Auch Markus Anfang attestierte dir zu Beginn ein “zu zurückhaltendes Auftreten”. Was hast du verändert, dass du jetzt ein so wichtiger Teil der Stammelf bist? War es eher eine Leistungsexplosion oder konntest du einfach besser zeigen, was du kannst?


    Luca Sirch: Verändert habe ich nichts Bestimmtes. Ich bin eher ein schüchterner Typ. Vor allem am Anfang. Du kommst hier nach Kaiserslautern auf den Betzenberg, vorher kennst du das alles auch nur aus dem Fernsehen. Das ist schon überwältigend. Ich habe dann aber wie gesagt immer besser reingefunden, gegen Paderborn mein Startelfdebüt gegeben und bin dann Woche für Woche zu meinen Einsatzzeiten gekommen. Das gibt dir Selbstvertrauen und da passt man sich dann einfach an. Das Selbstvertrauen hat aber auch deshalb einen Push bekommen, weil es ja bei uns dann auch als Team gut lief. Ich glaube, wir haben sieben Spiele nicht verloren. Ich habe mich zwar von Anfang an wohl gefühlt, aber dann fühlt man sich automatisch nochmal ein bisschen besser.


    Treffpunkt Betze: Am 9. Spieltag standest du zum ersten Mal in der Startelf und durftest im Heimspiel gegen Paderborn gleich mal einen Treffer vor der Westkurve bejubeln. Wie würdest du dieses Erlebnis heute beschreiben?


    Luca Sirch: Das Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Beim Einlaufen siehst und hörst Du über 40.000 Zuschauer auf den Rängen. Zu Saisonbeginn habe ich das ja öfter noch von der Tribüne erlebt, aber welche Wucht die Fans uns immer mit auf den Weg geben und wie laut es ist, merkst du erst so richtig, wenn Du auf dem Platz stehst. Da freut man sich richtig darauf, zu spielen. In meinem ersten Spiel gegen Paderborn habe ich auf der Verteidigerposition gespielt, da ist es natürlich nochmal besonders schön, wenn man zu Null zu spielt. Und dann habe ich auch noch vor der Kurve ein Tor gemacht. Von überall kommen Deine Mitspieler zum Jubel angerannt, die Fans rasten aus. Das Gefühl ist schwer zu erklären. Das muss man, glaube ich, selber fühlen. Es gibt dir natürlich auch nochmal einen Schub an Selbstvertrauen.

    „Ich bin dankbar und glücklich, dass ich es geschafft habe“


    Treffpunkt Betze: Im Gegensatz zu vielen anderen Fußballern hast du in deiner Jugend kein Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen und dir mit 25 Jahren vergleichsweise spät den Traum vom Profifußball erfüllt. Ist das vielleicht sogar ein Vorteil? Oder spürst du Nachteile gegenüber deinen Mitspielern, die ein NLZ durchlaufen haben?


    Luca Sirch: Es ist schwierig zu sagen, ob ich jetzt einen Vorteil oder Nachteil habe. Ich glaube, das kommt auch immer auf den betroffenen Spieler an. Man kann nie in die Zukunft schauen, wie die Entwicklung läuft. Ich war in meiner Jugend auch beim FC Augsburg, aber damals nicht in einem richtigen Nachwuchsleitungszentrum. So wie es danach für mich weiter ging und jetzt gekommen ist, bin ich sehr zufrieden, dass ich noch den Sprung ins Profigeschäft geschafft habe. Es war nicht immer leicht, klar. Ich habe ich mich auch bei Lok Leipzig wohlgefühlt, das ist auch ein super Verein. Aber ich glaube, jeder Fußballer träumt davon, einen Profivertrag zu unterschreiben. Jeder will den Traum leben. Ich bin einfach glücklich und dankbar, dass ich es geschafft habe. Das Wichtigste ist jetzt aber, dass ich dran bleibe, dass ich immer mehr Gas gebe, von Training zu Training, von Spiel zu Spiel. Wie gesagt, wir wollen die Rückrunde so gut gestalten wie die Hinrunde. Der Fokus liegt jetzt auf Ulm. Da wollen wir wieder zeigen, was wir drauf haben.


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    Treffpunkt Betze: Du bist eigentlich gelernter Innenverteidiger, hast aber schon in Leipzig deine Qualitäten als torgefährlicher Achter unter Beweis gestellt. Auch beim FCK fallen deine tiefen Läufe und deine Fähigkeit, mit langen Bällen Torchancen zu kreieren, sofort auf. Neben deinem Treffer gegen Paderborn hast du bereits drei Torvorlagen auf dem Konto. Fühlst du dich weiter vorne wohler?


    Luca Sirch: Bei Lok Leipzig war es eine verrückte Saison letztes Jahr. Da habe ich gefühlt auf jeder Position gespielt. Im letzten Spiel habe ich sogar Stürmer gespielt. Eine favorisierte Position habe ich nicht, ich fühle mich auch hinten im Zentrum wohl, wie gegen Köln zum Beispiel, als wir mit Dreierkette agiert haben. Die Bälle zu verteilen, die Ballsicherheit reinzukriegen, das ist auch so ein bisschen meine Stärke. Gegen Karlsruhe habe ich weiter vorne gespielt, auf der Acht habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. Man sagt ja immer, man ist froh, dass man spielt. Egal wo, Hauptsache der Trainer stellt dich auf (lacht). So sehe ich es wirklich.

    „Körperlich könnte ich ein bisschen zulegen“


    Treffpunkt Betze: Stichwort “Wohlfühlen”: Du bist gebürtiger Augsburger. Wie hast du dich privat in der Pfalz eingelebt? Gibt es etwas, das dir besonders gut gefällt? Du durftest im vergangenen Jahr ja unter anderem schon den legendären Wurstmarktbesuch mit deinen Mannschaftskollegen erleben.


    Luca Sirch: Wie schon gesagt, ich fühle mich sehr wohl. Ich wurde von Anfang an sehr gut aufgenommen, auch von den Jungs. Wir sind gemeinsam Essen gegangen oder haben etwas unternommen. Die Stadt ist schön, eher kleiner, aber schön. Ich sage es immer wieder: Kaiserslautern hat 100.000 Einwohner, in unser Stadion kommen 50.000. Das ist schon brutal, muss man ehrlich sagen. Auch damals, als wir beim Wurstmarkt waren, war das für mich sehr beeindruckend, dass da so viele Fans kommen. Da sieht man einfach, die Fans leben hier den Fußball. Da wollen wir natürlich Woche für Woche mit guten Leistungen etwas zurückgeben. Wenn ich daran denke, dass sie in Düsseldorf noch eine eine halbe Stunde nach Abpfiff im Block standen und gesungen haben. Sie geben uns so viel zurück. Auch in Darmstadt, wo wir ja deutlich verloren haben, haben sie uns unermüdlich gepusht. Für sie wollen wir jetzt auch eine gute Rückrunde spielen.


    Treffpunkt Betze: Als Sportler hat man immer Potenzial nach oben: Wo kannst du dich, auch in Abstimmung mit dem Trainerteam, noch verbessern?


    Luca Sirch: Ich glaube, man kann sich generell, wenn man von der Regionalliga kommt, überall noch verbessern. Eine Sache ist sicherlich, dass ich körperlich ein bisschen zulegen könnte. Aber das kommt dann auch von Training zu Training, dass man sich nochmal in jedem Bereich verbessert. Deswegen hat uns auch ganz generell das Trainingslager gut getan. Wir haben Bock auf die Rückrunde.

    „Wir wollen auf jeden Fall zuhause gewinnen“


    Treffpunkt Betze: Zum Schluss noch ein Blick auf die sportliche Situation. Am Samstag beginnt die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Ulm. Die Zweite Liga ist unglaublich eng, als Tabellenneunter habt ihr nur drei Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Welche Ziele hast du dir persönlich und mit der Mannschaft für die Rückserie gesetzt?


    Luca Sirch: Wir wollen, wie gesagt, als Mannschaft in der Rückrunde erfolgreich weiterspielen. Wir hätten Herbstmeister werden können, wenn wir gegen Köln gewonnen hätten. Das wäre auch auf jeden Fall drin gewesen. Ich fand, da haben wir wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht. Und darauf müssen wir einfach aufbauen. Wir sind jetzt Neunter, klar, aber die Tabelle ist so eng, da kann man mit guten Ergebnissen schnell einen großen Sprung machen. Aber wie ich auch schon gesagt habe, wir sollten von Spiel zu Spiel schauen. Denn gegen Ulm wird es auch schwierig. Aber wir wollen auf jeden Fall zuhause gewinnen. Dafür geben wir alles. Über 40.000 Fans werden kommen. Das zeigt ja auch, dass die Fans schon wieder Bock haben. Wir haben auch Bock auf die Rückrunde und freuen uns drauf, dass es jetzt endlich wieder losgeht.

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK leiht Torwart Simon Simoni von Eintracht Frankfurt aus


    FCK leiht Torwart Simon Simoni von Eintracht Frankfurt aus

    Der 1. FC Kaiserslautern hat seinen ersten Wintertransfer getätigt: Torhüter Simon Simoni wechselt auf Leihbasis von Eintracht Frankfurt in die Pfalz.


    In Albanien geboren und aufgewachsen, absolvierte Simon Simoni auch fußballerisch seine ersten Schritte in seiner Heimat und unterschrieb 2021 beim damaligen albanischen Erstligisten FK Dinamo Tirana seinen ersten Profivertrag. Im Januar 2023 wechselte der albanische U21-Nationalspieler zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt und wurde im vergangenen Sommer an den FC Ingolstadt 04 verliehen. Nach vorzeitiger Beendigung dieser Leihe sicherte sich der FCK nun die Dienste des 1,95m großen Torwarttalents.

    "Optimale Ergänzung für das Torwartteam"


    „Wir haben immer betont, dass wir für die Konkurrenzsituation gerne noch einen weiteren Torhüter im Kader hätten. Mit Simon haben wir dafür die optimale Ergänzung gefunden, da er ein junger, talentierter und entwicklungsfähiger Spieler ist, der trotz seines jungen Alters schon viel Erfahrung auf einem hohen Niveau sammeln konnte“, kommentiert FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen die Leihe.

    "Ein großer Verein mit tollen Fans"


    „Der FCK ist ein großer Verein mit tollen Fans und ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen. Ich sehe hier optimale Möglichkeiten, auf einem hohen Niveau die nächsten Schritte in meiner Entwicklung zu machen. Ich werde mein Bestes geben, der Mannschaft weiterzuhelfen“, begründet Simon Simoni seine Entscheidung für den Wechsel.


    Quelle: 1. FC Kaiserslautern

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Rückrundenstart: Comebacks, Verletzungssorgen, Transfergerüchte


    FCK-Rückrundenstart: Comebacks, Verletzungssorgen, Transfergerüchte

    Die Wintervorbereitung war kurz, neue Spieler sind (noch) nicht in Sicht. Doch gleich mehrere FCK-Spieler haben sich für die Rückrunde Großes vorgenommen, stehen dabei aber unter Beobachtung.


    Knapp drei Wochen fußballfreie Zeit gehen am Samstag zu Ende, wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Rückrundenauftakt den SSV Ulm empfängt. Eine vergleichsweise kurze Zeit, in der die Pfälzer natürlich nicht untätig waren. Vom 3. bis 10. Januar weilten die Roten Teufel erstmals im Trainingslager auf Malta. Cheftrainer Markus Anfang lobte die Bedingungen vor Ort und zog insgesamt ein positives Fazit. „Wir konnten die Trainingseinheiten so umsetzen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben viele intensive Einheiten hinter uns gebracht und die Jungs haben gut mitgezogen“, erklärte der 50-Jährige auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal.


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    Auf dem Rasen konnten die Roten Teufel zwei Testspielsiege verbuchen: Gegen den slowenischen Erstligisten NK Bravo gab es ein souveränes 4:0 durch Tore von Marlon Ritter und Tobias Raschl. Zurück in der Heimat folgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein 5:1-Sieg gegen den luxemburgischen Erstligisten Progrès Niederkorn, der vom Ex-Lautrer Jeff Strasser trainiert wird. Auch hier trug sich Raschl in die Torschützenliste ein.

    Tobias Raschl könnte neu angreifen – Ache vor Comeback


    Der 24-jährige Mittelfeldspieler ist nach einer äußerst durchwachsenen Hinrunde mit nur 231 Einsatzminuten so etwas wie der Gewinner der kurzen Wintervorbereitung. Die richtige Antwort - vielleicht auch, weil die FCK-Verantwortlichen den Mittelfeldspieler ungewohnt deutlich anzählten. „Tobi konnte gute Trainingsleistungen bislang nicht in gute Wettkampfleistungen umsetzen. Das ist für beide Seiten alles andere als zufriedenstellend. Er steht für eine gewisse Ballsicherheit. Die hat er aber bisher nicht einbringen können. Auch eine Torgefährlichkeit geht ihm bislang total ab. Er muss zulegen, ein Spieler mit seiner Qualität muss das können“, erklärte Geschäftsführer Thomas Hengen gegenüber der Rheinpfalz.


    Positive Signale sendete auch Top-Torjäger Ragnar Ache, der die vergangenen Wochen wegen einer Wadenverletzung pausieren musste und im Trainingslager wieder Schritt für Schritt an die Mannschaft herangeführt wurde. Gegen Bravo feierte er nach seiner Einwechslung sein Comeback auf dem Rasen, im Test gegen Niederkorn traf der 26-Jährige sogar. Gegenüber dem SWR äußerte Ache, er fühle sich wieder „überragend“. Kann Lauterns Torgarant also vielleicht schon am Wochenende wieder auf dem Platz stehen? „Dass ich gegen Ulm wieder dabei bin, war von Beginn an das Ziel. Ich bin gut im Plan“, gibt sich der Stürmer selbst zumindest optimistisch. Näheres wird die verbleibende Trainingswoche zeigen müssen.

    Zimmer muss sich neu beweisen


    Erfreuliches gibt es auch von FCK-Urgestein Jean Zimmer zu berichten. Der 31-Jährige verpasste weite Teile der Hinrunde wegen schmerzhafter Rückenbeschwerden, die in den Oberschenkel ausstrahlten. Doch Zimmer hat hart an sich gearbeitet, steht wieder auf dem Platz und wirkt fit und athletisch wie lange nicht mehr. Für die kommende Rückrunde dürfte er wieder eine echte Alternative auf der Rechtsverteidigerposition sein. Dass Zimmers Vertrag zum Saisonende ausläuft, könnte für den gebürtigen Bad Dürkheimer neben seiner großen FCK-Liebe ein weiterer Ansporn für Topleistungen sein.


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    Personell gab es aber nicht nur gute Nachrichten: Luca Sirch, Senkrechtstarter und „Spieler der Hinrunde“, verletzte sich bei der Generalprobe in einem Zweikampf. Während Trainer Anfang hier aber bereits nach der Partie vorsichtige Entwarnung geben konnte und eine schwerere Verletzung wohl ausgeschlossen werden kann, ist dies bei Verteidiger Almamy Touré wohl nicht der Fall. Der 28-Jährige hatte sich im Test gegen Bravo eine Oberschenkelverletzung zugezogen, weitere Untersuchungen am heutigen Montag sollen Klarheit bringen. Mit dem Oberschenkel hat derweil auch Stürmer Jannik Mause zu kämpfen: Wie schon gegen Bravo musste der 26-Jährige auch im zweiten Test vorzeitig ausgewechselt werden. Auch bei ihm steht eine genaue Diagnose noch aus. Ein Einsatz gegen Ulm ist damit ebenso fraglich wie bei Touré und Sirch.

    Konkurrenz für Ache gesucht: Meissa Ba, Stepanov oder Mister X?


    Im Gegensatz zu den Vorjahren ist es auf dem Transfermarkt bislang ruhig geblieben. Bis zum Transferschluss am 3. Februar kann und wird sich das aber noch ändern. Bekanntlich suchen die Lautrer im Sturm eine Alternative für den verletzungsanfälligen Ache. Gerüchte hierfür gibt es bereits: Zum einen soll der FCK seine Fühler nach Pape Meissa Ba von Grenoble Foot ausgestreckt haben. Der 27-jährige Mittelstürmer, dessen Vertrag bei den Franzosen am Saisonende ausläuft, führt derzeit die Torschützenliste der zweiten französischen Liga an. Allerdings hat der FCK mit Schalke 04 ligainterne Konkurrenz. Zudem soll Grenoble laut spanischen Quellen 500.000 Euro Ablöse gefordert haben, die die Pfälzer derzeit (noch) nicht zahlen wollen.


    Als weitere Alternative wird Artem Stepanov von Doublesieger Bayer Leverkusen gehandelt. Das 17-jährige Sturmjuwel ist derzeit Toptorjäger der Leverkusener U19 und kam in dieser Saison bereits zu einem Kurzeinsatz in der Champions League. Laut Bild steht Stepanov auf dem Wunschzettel der Lautrer, es soll aber auch nicht näher benanntes Interesse anderer Vereine geben.

    Tomiaks und Opokus Abgang nur eine Frage der Zeit


    Ob auch auf anderen Positionen Transfers getätigt werden, hängt maßgeblich davon ab, ob noch Spieler den Verein verlassen. Die heißesten Spekulationen gab es bisher um Aaron Opoku und Abwehrchef Boris Tomiak. Bei beiden laufen die Verträge zum Saisonende aus, beide haben ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim FCK abgelehnt, wie Thomas Hengen öffentlich bestätigte. Damit stellt sich nur noch die Frage, wann die beiden ihre Zelte in der Pfalz abbrechen - und ob der FCK für beide noch Ablösesummen generieren kann. Ein Wechsel von Opoku in die amerikanische MLS nach St. Louis war Ende Dezember an der Meldefrist gescheitert, inzwischen soll der Verein laut dem Boulevardblatt generell kein Interesse mehr an dem 25-jährigen Flügelflitzer haben. Bei Boris Tomiak hingegen gibt es derzeit keine konkreten Namen von Interessenten - der 26-Jährige stand aber in der Vergangenheit immer wieder auf dem Zettel von Bundesliga- oder Zweitligisten, unter anderem beim 1. FC Heidenheim.


    Fünf Tage vor dem Rückrundenstart gibt es also noch einige Unbekannte beim Fritz-Walter-Klub. Doch nicht nur die äußerst enge Tabellenkonstellation - als Tabellenneunter trennen die Lautrer nur drei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz - macht Hoffnung. In der Pfalz ist der Hunger auf Fußball nach 27 Tagen schon wieder riesengroß.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Einmal Abgrund und zurück


    Einmal Abgrund und zurück

    Hinter dem FCK liegt eines der emotionalsten Jahre der jüngeren Vergangenheit. Voller Höhenflüge, Tiefschläge und der unerschütterlichen Liebe zum geilsten Verein der Welt. Ein emotionaler Rückblick.


    Es ist der Abend des 25. Mai 2024 gegen 18:00 Uhr. In etwa zwei Stunden soll der Anpfiff des DFB-Pokalfinales erklingen. Unter normalen Umständen wäre das für mich keine große Sache, zumal meine beste Freundin einen Tag zuvor geheiratet hat und ich an diesem Abend in entsprechender körperlicher Verfassung bin. Doch die Umstände sind nicht normal. Der Gegner der Mannschaft der Saison aus Leverkusen ist schließlich unser FCK. Der hat es tatsächlich ins Finale geschafft. Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren. Damals - 2003 - hatte ich als Zehnjähriger gerade mein Herz an die Männer in Rot verloren. Unwiderruflich. Für immer.


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    Und auch wenn die Favoritenrolle im Vorfeld längst klar verteilt schien: Allein die Tatsache, dass die theoretische Möglichkeit bestand, innerhalb von 90 Minuten einen nationalen Titel zu erringen, verursachte bei mir Gänsehaut am ganzen Körper. Ehrlicherweise hätte ich nicht damit gerechnet, so etwas als FCK-Fan nochmal erleben zu dürfen. Zu tief waren wir alle gemeinsam gefallen, zu tief hatten wir dem Abgrund und dem Teufel höchstpersönlich in die Augen geblickt. Drei Jahre nach der Insolvenz und dem Beinahe-Absturz in die Regionalliga nun also das DFB-Pokalfinale. Mehr positive Emotion geht eigentlich nicht. Wenige Wochen zuvor sah die pfälzer Gefühlswelt noch ganz anders aus.

    Ein Meer voller Emotionen: Der FCK zwischen Weltuntergang und Pokaltraum


    Fast auf den Tag genau vier Wochen zuvor, am 19. April 2024: Die Roten Teufel haben gerade zuhause vor über 40.000 Fans einen Heimsieg gegen den Kellernachbarn Wehen Wiesbaden verpasst. 1:1 - zu wenig, um an den Hessen vorbeizuziehen. Zu wenig, um die Abstiegsränge zu verlassen. Stattdessen haben die Männer in Rot vier Spiele vor Saisonende weiterhin zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und eine Woche später geht es zum Spitzenreiter nach Kiel. Entsprechend niedergeschlagen ist die Stimmung in Block 9.2 der Westkurve. Für mich geht es an diesem Nachmittag noch zum Fanclubtreffen. Doch der Frust ist groß. Eigentlich weiß jeder von uns: Der FCK hat schon härtere Schlachten erfolgreich geschlagen. Doch uns ist der Glaube abhandengekommen. Das bemängelte nach dem Spiel auch der dritte Trainer in dieser turbulenten Saison, Friedhelm Funkel: „Es ist im Moment eine Weltuntergangsstimmung, wenn ich in die Gesichter der Leute schaue. Aber wir sind heute nicht abgestiegen“.


    Doch genau so fühlt es sich im Moment an. Das Horrorszenario Dritte Liga ist wieder präsent, die Angst um unseren Verein lähmt. Das spürt man in den kommenden Tagen mit jeder Faser, wenn man durch die Barbarossastadt geht. Da ist sie wieder, diese Verbundenheit, die es in Deutschland vielleicht nur noch im Ruhrpott gibt. Der Schmerz, der sich auf den eigenen Körper überträgt, wenn es dem Herzensklub schlecht geht. Und die Angst vor dem Morgen. Geht die Höllenfahrt der Unzerstörbar von vorne los? Überlebt sie einen weiteren Schiffsbruch überhaupt? Fragen über Fragen, die das Gemüt zerfressen.

    Der Moment, als der FCK dem Teufel in Kiel von der Schippe springt


    Beim Auswärtsspiel in Kiel eine Woche später ziehe ich alle Register. Wie so oft, wenn beim FCK viel auf dem Spiel steht, werde ich hochgradig abergläubig. Da die vergangenen Wochen alles andere als erfolgreich waren, beschließe ich, mir das Spiel nicht anzuschauen. Ich nehme mir vor, einen ausgedehnten Spaziergang zu machen und später in Ruhe einkaufen zu gehen. Nur nichts mitbekommen. Die Gedanken, die mich die ganze Woche über so belastet haben, weit von mir fernhalten. So hat es einst Fritz Walter getan, wenn sein Herz, das neben seiner Frau Italia ganz den Roten Teufeln gehörte, zu arg von der Lautrer Gefühlsachterbahn gebeutelt wurde. Doch ich merke schnell, dass ich nicht abschalten kann. Schon kurz nach dem Anpfiff schaue ich wieder und wieder auf den Liveticker. Nach 13 Minuten schreie ich zum ersten Mal auf: Daniel Hanslik hat uns beim Tabellenführer in Führung gebracht. Plötzlich scheint das rettende Ufer wieder ganz nah zu sein.


    Ich werfe meine guten Vorsätze über Bord und schalte den Fernseher ein. Doch der läuft keine fünf Minuten, da kassieren wir den Ausgleich. Wie so oft in dieser vermaledeiten Spielzeit. Also entscheide ich mich wieder für meinen ursprünglichen Plan: Fernseher aus. Liveticker an. Ich registriere, dass der FCK noch in der ersten Halbzeit erneut in Führung geht. Natürlich freue ich mich, aber ich weiß auch, dass noch eine quälend lange Halbzeit vor uns liegt. Je länger das Spiel dauert, desto öfter aktualisiere ich den Liveticker. Es passiert nichts. Ich laufe auf und ab, meine Gedanken ausschließlich in Kiel. Dabei müsste ich eigentlich dringend einkaufen gehen. Also fahre ich los. Die Straßen und Geschäfte sind relativ leer, Kaiserslautern scheint geschlossen mit seinen Teufeln mitzufiebern. Es sind noch rund 10 Minuten zu spielen, als eine Reporter-Stimme aus meinem Autoradio das laufende Programm unterbricht und sagt: „In Kiel ist ein Tor gefallen“. In diesem Moment sacke ich hinter dem Lenkrad fast ein wenig zusammen. Nicht schon wieder. Auf ähnliche Art und Weise hatte ich 14 Tage zuvor den Last-Minute-Knockout bei der SpVgg Fürth erlebt, als in der fünften Minute der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für die Franken fiel. Dann fährt der Reporter fort: „Der FCK hat soeben auf 3:1 erhöht. Marlon Ritter hat getroffen.“ Mir entfährt ein lauter Schrei, ich drücke intuitiv und energisch auf die Hupe meines Autos und strecke die Faust aus dem Fenster. Der Sieg ist eingetütet, der FCK springt über den Strich und sollte auch in den verbleibenden drei Partien nicht mehr darunter rutschen. Nur eine Woche, nachdem die ganze Pfalz gefühlt im Tal der Tränen versunken war.


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    Ein Tag für die Ewigkeit: Der FCK verliert in Berlin und ist trotzdem der Gewinner


    Mit dem Klassenerhalt im Gepäck bereitete sich eine ganze Region auf ein Fest vor, wie sie es seit dem Bundesliga-Aufstieg 2010 nicht mehr erlebt hatte. Wir konnten in Berlin nur gewinnen. Wir hatten keine Chance, also wollten wir sie nutzen. Ich selbst blieb in Kaiserslautern, die Hochzeit meiner besten Freundin hatte Vorrang. Aber die Bilder vom Breitscheidplatz, die Eindrücke der völlig in rot-weiß-rot getauchten Hauptstadt, die vielleicht schönste Choreo, die ich bisher bewundern durfte, das alles elektrisierte auch 650 Kilometer entfernt in der Heimat. Und natürlich ertappte ich mich, je näher der Anpfiff rückte, desto mehr hoffte ich auf ein Fußballwunder. Wer, wenn nicht wir, sollte der Werkself aus Leverkusen ein Bein stellen?


    Am Ende war es so knapp. So knapp, dass ich fast schon wieder haderte, ob die Sensation nicht doch möglich gewesen wäre. AAber das war schnell vergessen. Wir hatten die Saison mit einem blauen Auge überstanden, spielten auch im nächsten Jahr gegen Hamburg, Schalke oder Köln und hatten mit einer einmaligen Reise im DFB-Pokal der ganzen Republik wieder einmal gezeigt, was den FCK so einzigartig macht. Mit diesen Emotionen im Gepäck kann die neue Saison doch nur erfolgreich werden. Oder?

    Eine Saison ohne Sorgen?


    Nachdem FCK-Retter und Urgestein Friedhelm Funkel nicht weitermachen wollte, verpflichtete der selbst stark in die Kritik geratene Thomas Hengen seinen ehemaligen Mitspieler Markus Anfang als neuen Trainer. Eine Personalie, die in der Pfalz nicht gerade Jubelstürme auslöste, um es vorsichtig zu formulieren. Auch bei mir nicht, um ehrlich zu sein. Die einen hatten Zweifel, ob seiner letzten Stationen in Dresden, Köln oder Bremen. Die anderen lehnten ihn ab, weil er sich während der Corona-Zeit einen falschen Impfpass zugelegt hatte und deswegen an der Weser seine Koffer packen musste. Die Euphorie nach dem Pokalfinale, sie schien in Windeseile wieder verflogen. Der dramatische Unfalltod von Peter Miethe, der besten aller Seelen des FCK, versetzte den Verein zudem in eine Art Schockstarre.


    Doch eines ist in Kaiserslautern sicher: Stellt sich frühzeitig der Erfolg ein, ist nichts so alt, wie die Zweifel von gestern. Anfang gelang es, ein neues, attraktiveres und offensiveres Spielsystem zu implementieren. Und vor allem erfolgreich, auch wenn es hier und da natürlich Rückschläge gab. Zwei Tage vor Weihnachten hätten die Teufel mit einem Sieg gegen Köln sogar Herbstmeister werden können, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und auch wenn es nicht geklappt hat, am Ende überwiegt Demut und Gelassenheit am Ende des Fußballjahres 2024. Zu turbulent war das vergangene Jahr. Spricht man mit den Leuten in der Kurve, dann spürt man, dass sie einfach froh sind, wieder stolz auf ihren FCK sein zu können. Dass sie sich freuen auf das, was im neuen Jahr kommen mag. Und das wiederum lässt mich mit einem Lächeln diese Zeilen schreiben. Denn wie oft lagen in den vergangenen Jahren vor allem Sorgen unter dem Weihnachtsbaum. Sorgen, ob und in welcher Form der FCK am Ende des kommenden Jahres noch würde existieren können.

    Lautern ist nicht alles – aber alles ist nichts ohne Lautern


    Diese emotionale Achterbahnfahrt, sie ist in Kaiserslautern nichts Ungewöhnliches - im Gegenteil, sie ist eher die Regel als die Ausnahme. Und sie ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite elektrisiert sie eine Region in einem Maße, das man nur verstehen kann, wenn man entweder von hier kommt oder dem Fußball zugetan ist. Auf der anderen Seite dringt die Emotionalität so tief ins Privatleben ein, dass es wahrhaftig körperlich wehtun kann. In diesem Jahr empfinde ich diese emotionale Achterbahnfahrt als besonders hügelig, besonders intensiv. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst kein einfaches Jahr hinter mir habe. Wen man persönliche Verluste verarbeiten muss, wird der Fußball eben zeitweise doch klein und unbedeutend. Und gleichzeitig wird sie mir eben wieder bewusst, die Kongruenz zwischen Wohl und Wehe des Lieblingsvereins und dem eigenen Wohlbefinden.


    Dieses Phänomen wird uns auch im neuen Jahr begleiten. Ich weiß jetzt schon, dass ich es gleichermaßen lieben und verfluchen werde. Genauso wie meinen Verein. Doch am Ende gehe ich mit ihm durch alles, was da kommen mag. Und ich bin froh, dass es ihn gibt. Vielleicht in dieser Zeit mehr denn je. Bis der Tod uns trennt, bis die Welt untergeht, für immer FCK.