Beiträge von Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Starker Auftakt mit Schwächen


    Starker Auftakt mit Schwächen

    Der 1. FC Kaiserslautern zeigt gegen den SSV Ulm zwar keine fehlerfreie Leistung, beweist dennoch wichtige Qualitäten. Wie viel Potenzial steckt in diesem 2:1-Erfolg?


    Eine Stunde vor Spielbeginn waren die Blicke mit Spannung darauf gerichtet, wie Markus Anfang seine Mannschaft nach dem Abgang von Boris Tomiak und der Verletzung von Almamy Touré in der Defensive aufstellen würde. Der Trainer beließ es bei einer Dreierkette, im Mittelfeld feierte Eigengewächs Leon Robinson sein Startelfdebüt. Dessen Tag hätte allerdings kaum unglücklicher beginnen können: Bereits nach vier Minuten verlor der 23-Jährige das entscheidende Kopfballduell gegen Philipp Strompf, nachdem Filip Kolac einen Eckball der Gäste unglücklich in die Mitte verlängert hatte. Auch Keeper Julian Krahl sah beim daraus resultierenden Gegentreffer unglücklich aus. Eine Fehlerkette also, die sich wie ein roter Faden durch das Spiel der Lautrer ziehen sollte.


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    Die rund 43.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sahen viele einfache Ballverluste, vor allem in der Anfangsviertelstunde ließ die Lautrer Hintermannschaft dem Tabellensechzehnten zu viel Platz. Das unsaubere Geläuf, auf dem beide Mannschaften agieren mussten, trug zwar nicht gerade zu mehr Präzision im Spiel der Männer in Rot bei, darf aber keinesfalls als Ausrede gelten. Das kann und muss besser funktionieren.

    Zu viele Ballverluste bringen Ulm unnötigerweise ins Spiel


    Doch in der Folge zeigten die Roten Teufel, was man von ihnen in einer solchen Situation in einem Heimspiel erwartet. Sie steckten den Kopf nicht in den Sand und agierten weiter mutig nach vorne. Vor allem Daisuke Yokota und Daniel Hanslik entfachten nach einer Viertelstunde eine immer größer werdende Druckphase. So war der rasche Ausgleich nach 23 Minuten durch Kapitän Marlon Ritter nur folgerichtig. Dieser bewies nicht nur seinen Killerinstinkt vor dem Kasten, er leitete den Angriff auch selbst ein. Der umtriebige Hanslik servierte ihm passgenau die Vorlage.


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    Dass sich der FCK darauf nicht ausruhte, sondern die Partie noch vor der Pause komplett drehen wollte, zeigt, dass die Herangehensweise und Einstellung bei den Pfälzern mittlerweile stimmt. Bei Kalocs Siegtreffer Marke „Tor des Monats“ gehört neben Können natürlich auch Glück dazu, aber auch das muss man sich bekanntlich erst erarbeiten. Das sind die Zutaten, die man braucht, um an einem trüben Januarsamstag einen solch unangenehmen Rückrundenauftakt gegen einen Aufsteiger erfolgreich zu gestalten.

    Der FCK gibt die richtige Antwort und muss sich dennoch steigern


    Bei der Analyse darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Spatzen gerade im zweiten Durchgang zahlreiche Chancen zum Ausgleich geboten bekamen. Torhüter Krahl, der beim Rückstand noch schlecht aussah, rettete mehrmals den erst vierten Heimsieg der Saison. Jan Gyamerah und Florian Kleinhansl machten auf den Außenpositionen keinen sicheren Eindruck. Während Gyamerah die meisten Zweikämpfe aller Spieler gewann (16, Quelle: bundesliga.de), leistete sich vor allem Kleinhansl zu viele einfache Ballverluste, die zu gefährlichen Kontern der Gäste führten.


    In den verbleibenden Tagen der Transferperiode wird der FCK insbesondere im Defensivbereich nachlegen müssen, um gegen stärkere Gegner bestehen zu können. Der Abgang von Boris Tomiak kann nicht eins zu eins mit eigenen Kräften kompensiert werden, das hat auch das Spiel gegen Ulm gezeigt. Offensiv waren die Roten Teufel auch ohne Toptorschütze Ragnar Ache, der erst in der Schlussviertelstunde zum Einsatz kam, weitgehend erfolgreich. Vor allem Hanslik, Ritter und Yokota war es zu verdanken, dass die Zuschauer trotz aller Fehler ein munteres Spiel und einen insgesamt verdienten Heimsieg bejubeln durften.

    Ein Heimsieg, der richtungsweisend sein könnte


    Die Anfang-Elf trotzte allen Widrigkeiten und ließ sich am Ende die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Eine Qualität, die nicht nur in den letzten Wochen gewachsen ist, sondern auch in den kommenden Wochen und Monaten wichtig sein wird. Die Bedeutung eines solchen Auftaktsieges ist keinesfalls zu unterschätzen, sollte er doch den Männern in Rot einen wichtigen Schub an Selbstvertrauen geben. Die ersten Weichen für ein erfolgreiches Fußballjahr 2025 wurden am Samstag jedenfalls gestellt.

    Diskussionsthema zum Artikel: Bye Bye, Bobo: Der FCK hat richtig entschieden!


    Bye Bye, Bobo: Der FCK hat richtig entschieden!

    Mit Boris Tomiak hat der FCK einen weiteren Aufstiegshelden, Stammspieler und eine Identifikationsfigur ziehen lassen. Was auf den ersten Blick schmerzt, ist folgerichtig und alternativlos.


    Es sind Bilder, die kein Betze-Fan je vergessen wird. Boris Tomiak reckt die Arme jubelnd in den Lautrer Himmel, das Gesicht mit einer Sonnenbrille bedeckt, um die Feierspuren etwas zu kaschieren. Vor ihm eine tobende Masse tausender Fans auf dem Kaiserslauterer Stiftsplatz. Der damals 23-jährige Tomiak hatte beim Zweitliga-Aufstieg 2022 gerade seine erste Profisaison absolviert, im Sommer 2021 war er aus der Regionalliga von der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf in die Pfalz gewechselt. Schnell avancierte er zum unverzichtbaren Stammspieler. In den dreieinhalb Spielzeiten stand Tomiak in nahezu jedem Spiel über die volle Distanz auf dem Platz, insgesamt stolze 126 Mal. Ausgebremst wurde er nur ab und an von diversen Gelbsperren, 39 Verwarnungen sammelte er insgesamt - manch eine vermeidbare wegen Meckern soll auch dabei gewesen sein.


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    So ruhig und besonnen der gebürtige Essener abseits des Platzes auftrat, wenn man ihn zum Interview traf, so sehr ging er auf dem Platz voran. Nicht als klassischer Lautsprecher, sondern durch seine Präsenz, seine robuste Zweikampfführung und seine Torgefährlichkeit – insbesondere bei Standards und als Elfmeterschütze. 18 Tore erzielte Tomiak, ein starker Wert für einen Defensivspieler.

    Tomiak, ablösefrei ziehen zu lassen, hätte mehr weh getan


    Wie kann der FCK einen so wichtigen Leistungsträger vorzeitig ziehen lassen? Und dann auch noch zum Ligakonkurrenten Hannover 96. Ganz einfach: Tomiak hat ein Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Er wollte eine neue Herausforderung, wahrscheinlich auch mehr Geld verdienen. Dass Thomas Hengen das Gehaltsgefüge für einen Spieler nicht völlig sprengt, ist absolut richtig. Der Geschäftsführer hatte zwar angekündigt, für Tomiak bis an die finanzielle Schmerzgrenze gehen zu wollen, aber eben nicht darüber hinaus. Damit wäre Tomiak im Sommer ablösefrei zu haben gewesen. Wie Hannover am Donnerstag mitteilte, habe man sich bereits auf einen Wechsel zum Saisonende geeinigt.


    Ein vorzeitiger Abgang Tomiaks war somit aus Sicht des FCK die einzige Möglichkeit, noch eine Ablösesumme zu generieren. Und das ist auch der Weg, den der Fritz-Walter-Klub einschlagen muss. Junge, unverbrauchte Spieler verpflichten, die man später gewinnbringend verkaufen kann. Das mag einem als Fan missfallen, dem kann sich im modernen Fußball aber kein Verein verschließen - es sei denn, er heißt Bayern München oder Borussia Dortmund.

    Tomiaks Ablösesumme wäre völlig angemessen


    Medienberichten zufolge soll die vereinbarte Ablöse bei rund 300.000 Euro liegen - eventuelle Bonuszahlungen im Falle eines Hannoveraner Aufstiegs nicht eingerechnet. Bei einer Restlaufzeit von nicht einmal einem halben Jahr ist das mehr als angemessen. Von Millionensummen zu träumen oder dem FCK zu unterstellen, er habe Tomiak „verscherbelt“, wie hier und da im Netz zu lesen ist, ist realitätsfremd. Ja, Tomiaks Abschied ist ein Verlust. Emotional und sportlich. Aber es gibt für die Fans keinen Grund, den Spieler deswegen jetzt zu verdammen. Der Defensiv-Allrounder hat niemanden belogen, hat in der Vergangenheit keine schwülstigen Treueschwüre abgegeben.


    Seine Verbundenheit und sein Bekenntnis zum FCK waren ehrlich. So schloss er erst im August 2024 im Interview mit Treffpunkt Betze einen Wechsel nicht explizit aus. Auch aus seinem Traum von der Bundesliga machte er damals keinen Hehl. Den kann er sich zwar jetzt (noch) nicht erfüllen. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Entwicklung des 26-Jährigen zuletzt etwas stagnierte, er sich schwer tat, den nächsten Schritt zu gehen. Auch deswegen schafft er nun wohl nicht den direkten Sprung in die Belletage, sondern nur den ligainternen Wechsel. Einen Wechsel, den sich die Roten Teufel angemessen bezahlen lassen.

    Niemand ist unersetzbar: Der FCK muss jetzt tätig werden


    Mit diesen Einnahmen kann und muss Lautern nun arbeiten. Gesucht wird nicht nur ein Ersatz für den verletzungsanfälligen Torjäger Ragnar Ache, sondern mindestens ein robuster, entwicklungsfähiger Innenverteidiger. Nach der Verletzung von Almamy Touré sind die Roten Teufel defensiv zu dünn besetzt, um konkurrenzfähig zu sein. Vielleicht gelingt es Thomas Hengen, seinen Coup aus dem Jahr 2021 zu wiederholen, als er Bobo, wie Tomiak von allen Mitspielern genannt wird, in der Amateurklasse entdeckte. Dann hätte sich der auf den ersten Blick schmerzhafte Deal für alle Beteiligten gelohnt.

    Diskussionsthema zum Artikel: Luca Sirch: „Das Gefühl ist schwer zu erklären“


    Luca Sirch: „Das Gefühl ist schwer zu erklären“

    Er ist der Senkrechtstarter des 1. FC Kaiserslautern: Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht Luca Sirch über schwierige erste Wochen und wie es sich anfühlt, seinen großen Traum zu leben.


    Luca Sirch schnürt erst sein sieben Monaten die Schuhe für den 1. FC Kaiserslautern. Mittlerweile hat sich der 25-Jährige zum Stammspieler und absoluten Leistungsträger bei den Pfälzern gemausert. Über 3.500 FCK-Fans der Treffpunkt Betze Community wählten ihn deshalb mit großem Abstand zum „Spieler der Hinrunde“. Eine Auszeichnung, die den gebürtigen Augsburger stolz macht, die er aber seinem Naturell entsprechend mit aller Bescheidenheit entgegennimmt. Diese Entwicklung war so nicht abzusehen, schließlich stand Sirch in den ersten sechs Zweitligaspielen der Saison gar nicht im Kader. Doch dann drehte der Mann, der im vergangenen Jahr noch in der Regionalliga kickte, so richtig auf.


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    „Am Anfang war es schwer für mich“


    Treffpunkt Betze: Hallo Luca. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch: Über 3.500 FCK-Fans haben an unserer Wahl zum “Spieler der Hinrunde” teilgenommen und du bist mit großem Abstand auf Platz 1 gewählt worden. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich, gerade als Spieler, der erst seit einem halben Jahr dabei ist?


    Luca Sirch: Es ist natürlich eine Ehre, wenn man hört, dass man von so vielen Fans zum Spieler der Hinrunde gewählt worden ist. Vor allem, weil der Saisonstart nicht ganz leicht für mich war. Aber ich denke, das zeichnet auch ein bisschen unsere Hinrunde aus. Klar freut mich die Auszeichnung persönlich, aber Fußball ist ein Teamsport. Es zeigt, dass wir als Truppe eine sehr, sehr gute Hinrunde gespielt haben. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Und das Wichtigste ist, dass wir alles dafür tun, damit es in der Rückrunde so weitergeht.


    Treffpunkt Betze: Dabei begann die Saison für dich zunächst ganz anders: Der Sprung von der Regionalliga in die 2. Bundesliga ist grundsätzlich nicht einfach. Was war für dich persönlich die größte Herausforderung in den ersten Wochen? Warum, glaubst du, fiel dir die Eingewöhnung beim FCK so schwer?


    Luca Sirch: Sich einzuleben war leicht, weil ich von Anfang an gut aufgenommen wurde von den Jungs. Ich denke, wie du sagst, der Unterschied ist einfach enorm von der Regionalliga zur Zweiten Liga. Da muss man sich gefühlt an alles anpassen. Das Niveau ist höher, die Körperlichkeit ist eine andere, das Spieltempo ist schneller. Vor allem am Anfang war es daher einfach sehr schwierig für mich. Aber ich denke, man gewöhnt sich an das Niveau. Und dass es dann für mich persönlich so lief, im ersten Spiel direkt zu treffen und einen 3:0-Heimsieg gegen Paderborn, die zu diesem Zeitpunkt Dritter in der Tabelle waren, einzufahren, war natürlich überragend. Ich glaube, es brauchte einfach ein bisschen Anpassung am Anfang. Mit der Zeit bin ich immer besser reingekommen.

    „Kaiserslautern, Betzenberg – das kannte ich nur aus dem Fernsehen“


    Treffpunkt Betze: Auch Markus Anfang attestierte dir zu Beginn ein “zu zurückhaltendes Auftreten”. Was hast du verändert, dass du jetzt ein so wichtiger Teil der Stammelf bist? War es eher eine Leistungsexplosion oder konntest du einfach besser zeigen, was du kannst?


    Luca Sirch: Verändert habe ich nichts Bestimmtes. Ich bin eher ein schüchterner Typ. Vor allem am Anfang. Du kommst hier nach Kaiserslautern auf den Betzenberg, vorher kennst du das alles auch nur aus dem Fernsehen. Das ist schon überwältigend. Ich habe dann aber wie gesagt immer besser reingefunden, gegen Paderborn mein Startelfdebüt gegeben und bin dann Woche für Woche zu meinen Einsatzzeiten gekommen. Das gibt dir Selbstvertrauen und da passt man sich dann einfach an. Das Selbstvertrauen hat aber auch deshalb einen Push bekommen, weil es ja bei uns dann auch als Team gut lief. Ich glaube, wir haben sieben Spiele nicht verloren. Ich habe mich zwar von Anfang an wohl gefühlt, aber dann fühlt man sich automatisch nochmal ein bisschen besser.


    Treffpunkt Betze: Am 9. Spieltag standest du zum ersten Mal in der Startelf und durftest im Heimspiel gegen Paderborn gleich mal einen Treffer vor der Westkurve bejubeln. Wie würdest du dieses Erlebnis heute beschreiben?


    Luca Sirch: Das Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Beim Einlaufen siehst und hörst Du über 40.000 Zuschauer auf den Rängen. Zu Saisonbeginn habe ich das ja öfter noch von der Tribüne erlebt, aber welche Wucht die Fans uns immer mit auf den Weg geben und wie laut es ist, merkst du erst so richtig, wenn Du auf dem Platz stehst. Da freut man sich richtig darauf, zu spielen. In meinem ersten Spiel gegen Paderborn habe ich auf der Verteidigerposition gespielt, da ist es natürlich nochmal besonders schön, wenn man zu Null zu spielt. Und dann habe ich auch noch vor der Kurve ein Tor gemacht. Von überall kommen Deine Mitspieler zum Jubel angerannt, die Fans rasten aus. Das Gefühl ist schwer zu erklären. Das muss man, glaube ich, selber fühlen. Es gibt dir natürlich auch nochmal einen Schub an Selbstvertrauen.

    „Ich bin dankbar und glücklich, dass ich es geschafft habe“


    Treffpunkt Betze: Im Gegensatz zu vielen anderen Fußballern hast du in deiner Jugend kein Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen und dir mit 25 Jahren vergleichsweise spät den Traum vom Profifußball erfüllt. Ist das vielleicht sogar ein Vorteil? Oder spürst du Nachteile gegenüber deinen Mitspielern, die ein NLZ durchlaufen haben?


    Luca Sirch: Es ist schwierig zu sagen, ob ich jetzt einen Vorteil oder Nachteil habe. Ich glaube, das kommt auch immer auf den betroffenen Spieler an. Man kann nie in die Zukunft schauen, wie die Entwicklung läuft. Ich war in meiner Jugend auch beim FC Augsburg, aber damals nicht in einem richtigen Nachwuchsleitungszentrum. So wie es danach für mich weiter ging und jetzt gekommen ist, bin ich sehr zufrieden, dass ich noch den Sprung ins Profigeschäft geschafft habe. Es war nicht immer leicht, klar. Ich habe ich mich auch bei Lok Leipzig wohlgefühlt, das ist auch ein super Verein. Aber ich glaube, jeder Fußballer träumt davon, einen Profivertrag zu unterschreiben. Jeder will den Traum leben. Ich bin einfach glücklich und dankbar, dass ich es geschafft habe. Das Wichtigste ist jetzt aber, dass ich dran bleibe, dass ich immer mehr Gas gebe, von Training zu Training, von Spiel zu Spiel. Wie gesagt, wir wollen die Rückrunde so gut gestalten wie die Hinrunde. Der Fokus liegt jetzt auf Ulm. Da wollen wir wieder zeigen, was wir drauf haben.


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    Treffpunkt Betze: Du bist eigentlich gelernter Innenverteidiger, hast aber schon in Leipzig deine Qualitäten als torgefährlicher Achter unter Beweis gestellt. Auch beim FCK fallen deine tiefen Läufe und deine Fähigkeit, mit langen Bällen Torchancen zu kreieren, sofort auf. Neben deinem Treffer gegen Paderborn hast du bereits drei Torvorlagen auf dem Konto. Fühlst du dich weiter vorne wohler?


    Luca Sirch: Bei Lok Leipzig war es eine verrückte Saison letztes Jahr. Da habe ich gefühlt auf jeder Position gespielt. Im letzten Spiel habe ich sogar Stürmer gespielt. Eine favorisierte Position habe ich nicht, ich fühle mich auch hinten im Zentrum wohl, wie gegen Köln zum Beispiel, als wir mit Dreierkette agiert haben. Die Bälle zu verteilen, die Ballsicherheit reinzukriegen, das ist auch so ein bisschen meine Stärke. Gegen Karlsruhe habe ich weiter vorne gespielt, auf der Acht habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. Man sagt ja immer, man ist froh, dass man spielt. Egal wo, Hauptsache der Trainer stellt dich auf (lacht). So sehe ich es wirklich.

    „Körperlich könnte ich ein bisschen zulegen“


    Treffpunkt Betze: Stichwort “Wohlfühlen”: Du bist gebürtiger Augsburger. Wie hast du dich privat in der Pfalz eingelebt? Gibt es etwas, das dir besonders gut gefällt? Du durftest im vergangenen Jahr ja unter anderem schon den legendären Wurstmarktbesuch mit deinen Mannschaftskollegen erleben.


    Luca Sirch: Wie schon gesagt, ich fühle mich sehr wohl. Ich wurde von Anfang an sehr gut aufgenommen, auch von den Jungs. Wir sind gemeinsam Essen gegangen oder haben etwas unternommen. Die Stadt ist schön, eher kleiner, aber schön. Ich sage es immer wieder: Kaiserslautern hat 100.000 Einwohner, in unser Stadion kommen 50.000. Das ist schon brutal, muss man ehrlich sagen. Auch damals, als wir beim Wurstmarkt waren, war das für mich sehr beeindruckend, dass da so viele Fans kommen. Da sieht man einfach, die Fans leben hier den Fußball. Da wollen wir natürlich Woche für Woche mit guten Leistungen etwas zurückgeben. Wenn ich daran denke, dass sie in Düsseldorf noch eine eine halbe Stunde nach Abpfiff im Block standen und gesungen haben. Sie geben uns so viel zurück. Auch in Darmstadt, wo wir ja deutlich verloren haben, haben sie uns unermüdlich gepusht. Für sie wollen wir jetzt auch eine gute Rückrunde spielen.


    Treffpunkt Betze: Als Sportler hat man immer Potenzial nach oben: Wo kannst du dich, auch in Abstimmung mit dem Trainerteam, noch verbessern?


    Luca Sirch: Ich glaube, man kann sich generell, wenn man von der Regionalliga kommt, überall noch verbessern. Eine Sache ist sicherlich, dass ich körperlich ein bisschen zulegen könnte. Aber das kommt dann auch von Training zu Training, dass man sich nochmal in jedem Bereich verbessert. Deswegen hat uns auch ganz generell das Trainingslager gut getan. Wir haben Bock auf die Rückrunde.

    „Wir wollen auf jeden Fall zuhause gewinnen“


    Treffpunkt Betze: Zum Schluss noch ein Blick auf die sportliche Situation. Am Samstag beginnt die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Ulm. Die Zweite Liga ist unglaublich eng, als Tabellenneunter habt ihr nur drei Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Welche Ziele hast du dir persönlich und mit der Mannschaft für die Rückserie gesetzt?


    Luca Sirch: Wir wollen, wie gesagt, als Mannschaft in der Rückrunde erfolgreich weiterspielen. Wir hätten Herbstmeister werden können, wenn wir gegen Köln gewonnen hätten. Das wäre auch auf jeden Fall drin gewesen. Ich fand, da haben wir wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht. Und darauf müssen wir einfach aufbauen. Wir sind jetzt Neunter, klar, aber die Tabelle ist so eng, da kann man mit guten Ergebnissen schnell einen großen Sprung machen. Aber wie ich auch schon gesagt habe, wir sollten von Spiel zu Spiel schauen. Denn gegen Ulm wird es auch schwierig. Aber wir wollen auf jeden Fall zuhause gewinnen. Dafür geben wir alles. Über 40.000 Fans werden kommen. Das zeigt ja auch, dass die Fans schon wieder Bock haben. Wir haben auch Bock auf die Rückrunde und freuen uns drauf, dass es jetzt endlich wieder losgeht.

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK leiht Torwart Simon Simoni von Eintracht Frankfurt aus


    FCK leiht Torwart Simon Simoni von Eintracht Frankfurt aus

    Der 1. FC Kaiserslautern hat seinen ersten Wintertransfer getätigt: Torhüter Simon Simoni wechselt auf Leihbasis von Eintracht Frankfurt in die Pfalz.


    In Albanien geboren und aufgewachsen, absolvierte Simon Simoni auch fußballerisch seine ersten Schritte in seiner Heimat und unterschrieb 2021 beim damaligen albanischen Erstligisten FK Dinamo Tirana seinen ersten Profivertrag. Im Januar 2023 wechselte der albanische U21-Nationalspieler zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt und wurde im vergangenen Sommer an den FC Ingolstadt 04 verliehen. Nach vorzeitiger Beendigung dieser Leihe sicherte sich der FCK nun die Dienste des 1,95m großen Torwarttalents.

    "Optimale Ergänzung für das Torwartteam"


    „Wir haben immer betont, dass wir für die Konkurrenzsituation gerne noch einen weiteren Torhüter im Kader hätten. Mit Simon haben wir dafür die optimale Ergänzung gefunden, da er ein junger, talentierter und entwicklungsfähiger Spieler ist, der trotz seines jungen Alters schon viel Erfahrung auf einem hohen Niveau sammeln konnte“, kommentiert FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen die Leihe.

    "Ein großer Verein mit tollen Fans"


    „Der FCK ist ein großer Verein mit tollen Fans und ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen. Ich sehe hier optimale Möglichkeiten, auf einem hohen Niveau die nächsten Schritte in meiner Entwicklung zu machen. Ich werde mein Bestes geben, der Mannschaft weiterzuhelfen“, begründet Simon Simoni seine Entscheidung für den Wechsel.


    Quelle: 1. FC Kaiserslautern

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Rückrundenstart: Comebacks, Verletzungssorgen, Transfergerüchte


    FCK-Rückrundenstart: Comebacks, Verletzungssorgen, Transfergerüchte

    Die Wintervorbereitung war kurz, neue Spieler sind (noch) nicht in Sicht. Doch gleich mehrere FCK-Spieler haben sich für die Rückrunde Großes vorgenommen, stehen dabei aber unter Beobachtung.


    Knapp drei Wochen fußballfreie Zeit gehen am Samstag zu Ende, wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Rückrundenauftakt den SSV Ulm empfängt. Eine vergleichsweise kurze Zeit, in der die Pfälzer natürlich nicht untätig waren. Vom 3. bis 10. Januar weilten die Roten Teufel erstmals im Trainingslager auf Malta. Cheftrainer Markus Anfang lobte die Bedingungen vor Ort und zog insgesamt ein positives Fazit. „Wir konnten die Trainingseinheiten so umsetzen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben viele intensive Einheiten hinter uns gebracht und die Jungs haben gut mitgezogen“, erklärte der 50-Jährige auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal.


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    Auf dem Rasen konnten die Roten Teufel zwei Testspielsiege verbuchen: Gegen den slowenischen Erstligisten NK Bravo gab es ein souveränes 4:0 durch Tore von Marlon Ritter und Tobias Raschl. Zurück in der Heimat folgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein 5:1-Sieg gegen den luxemburgischen Erstligisten Progrès Niederkorn, der vom Ex-Lautrer Jeff Strasser trainiert wird. Auch hier trug sich Raschl in die Torschützenliste ein.

    Tobias Raschl könnte neu angreifen – Ache vor Comeback


    Der 24-jährige Mittelfeldspieler ist nach einer äußerst durchwachsenen Hinrunde mit nur 231 Einsatzminuten so etwas wie der Gewinner der kurzen Wintervorbereitung. Die richtige Antwort - vielleicht auch, weil die FCK-Verantwortlichen den Mittelfeldspieler ungewohnt deutlich anzählten. „Tobi konnte gute Trainingsleistungen bislang nicht in gute Wettkampfleistungen umsetzen. Das ist für beide Seiten alles andere als zufriedenstellend. Er steht für eine gewisse Ballsicherheit. Die hat er aber bisher nicht einbringen können. Auch eine Torgefährlichkeit geht ihm bislang total ab. Er muss zulegen, ein Spieler mit seiner Qualität muss das können“, erklärte Geschäftsführer Thomas Hengen gegenüber der Rheinpfalz.


    Positive Signale sendete auch Top-Torjäger Ragnar Ache, der die vergangenen Wochen wegen einer Wadenverletzung pausieren musste und im Trainingslager wieder Schritt für Schritt an die Mannschaft herangeführt wurde. Gegen Bravo feierte er nach seiner Einwechslung sein Comeback auf dem Rasen, im Test gegen Niederkorn traf der 26-Jährige sogar. Gegenüber dem SWR äußerte Ache, er fühle sich wieder „überragend“. Kann Lauterns Torgarant also vielleicht schon am Wochenende wieder auf dem Platz stehen? „Dass ich gegen Ulm wieder dabei bin, war von Beginn an das Ziel. Ich bin gut im Plan“, gibt sich der Stürmer selbst zumindest optimistisch. Näheres wird die verbleibende Trainingswoche zeigen müssen.

    Zimmer muss sich neu beweisen


    Erfreuliches gibt es auch von FCK-Urgestein Jean Zimmer zu berichten. Der 31-Jährige verpasste weite Teile der Hinrunde wegen schmerzhafter Rückenbeschwerden, die in den Oberschenkel ausstrahlten. Doch Zimmer hat hart an sich gearbeitet, steht wieder auf dem Platz und wirkt fit und athletisch wie lange nicht mehr. Für die kommende Rückrunde dürfte er wieder eine echte Alternative auf der Rechtsverteidigerposition sein. Dass Zimmers Vertrag zum Saisonende ausläuft, könnte für den gebürtigen Bad Dürkheimer neben seiner großen FCK-Liebe ein weiterer Ansporn für Topleistungen sein.


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    Personell gab es aber nicht nur gute Nachrichten: Luca Sirch, Senkrechtstarter und „Spieler der Hinrunde“, verletzte sich bei der Generalprobe in einem Zweikampf. Während Trainer Anfang hier aber bereits nach der Partie vorsichtige Entwarnung geben konnte und eine schwerere Verletzung wohl ausgeschlossen werden kann, ist dies bei Verteidiger Almamy Touré wohl nicht der Fall. Der 28-Jährige hatte sich im Test gegen Bravo eine Oberschenkelverletzung zugezogen, weitere Untersuchungen am heutigen Montag sollen Klarheit bringen. Mit dem Oberschenkel hat derweil auch Stürmer Jannik Mause zu kämpfen: Wie schon gegen Bravo musste der 26-Jährige auch im zweiten Test vorzeitig ausgewechselt werden. Auch bei ihm steht eine genaue Diagnose noch aus. Ein Einsatz gegen Ulm ist damit ebenso fraglich wie bei Touré und Sirch.

    Konkurrenz für Ache gesucht: Meissa Ba, Stepanov oder Mister X?


    Im Gegensatz zu den Vorjahren ist es auf dem Transfermarkt bislang ruhig geblieben. Bis zum Transferschluss am 3. Februar kann und wird sich das aber noch ändern. Bekanntlich suchen die Lautrer im Sturm eine Alternative für den verletzungsanfälligen Ache. Gerüchte hierfür gibt es bereits: Zum einen soll der FCK seine Fühler nach Pape Meissa Ba von Grenoble Foot ausgestreckt haben. Der 27-jährige Mittelstürmer, dessen Vertrag bei den Franzosen am Saisonende ausläuft, führt derzeit die Torschützenliste der zweiten französischen Liga an. Allerdings hat der FCK mit Schalke 04 ligainterne Konkurrenz. Zudem soll Grenoble laut spanischen Quellen 500.000 Euro Ablöse gefordert haben, die die Pfälzer derzeit (noch) nicht zahlen wollen.


    Als weitere Alternative wird Artem Stepanov von Doublesieger Bayer Leverkusen gehandelt. Das 17-jährige Sturmjuwel ist derzeit Toptorjäger der Leverkusener U19 und kam in dieser Saison bereits zu einem Kurzeinsatz in der Champions League. Laut Bild steht Stepanov auf dem Wunschzettel der Lautrer, es soll aber auch nicht näher benanntes Interesse anderer Vereine geben.

    Tomiaks und Opokus Abgang nur eine Frage der Zeit


    Ob auch auf anderen Positionen Transfers getätigt werden, hängt maßgeblich davon ab, ob noch Spieler den Verein verlassen. Die heißesten Spekulationen gab es bisher um Aaron Opoku und Abwehrchef Boris Tomiak. Bei beiden laufen die Verträge zum Saisonende aus, beide haben ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim FCK abgelehnt, wie Thomas Hengen öffentlich bestätigte. Damit stellt sich nur noch die Frage, wann die beiden ihre Zelte in der Pfalz abbrechen - und ob der FCK für beide noch Ablösesummen generieren kann. Ein Wechsel von Opoku in die amerikanische MLS nach St. Louis war Ende Dezember an der Meldefrist gescheitert, inzwischen soll der Verein laut dem Boulevardblatt generell kein Interesse mehr an dem 25-jährigen Flügelflitzer haben. Bei Boris Tomiak hingegen gibt es derzeit keine konkreten Namen von Interessenten - der 26-Jährige stand aber in der Vergangenheit immer wieder auf dem Zettel von Bundesliga- oder Zweitligisten, unter anderem beim 1. FC Heidenheim.


    Fünf Tage vor dem Rückrundenstart gibt es also noch einige Unbekannte beim Fritz-Walter-Klub. Doch nicht nur die äußerst enge Tabellenkonstellation - als Tabellenneunter trennen die Lautrer nur drei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz - macht Hoffnung. In der Pfalz ist der Hunger auf Fußball nach 27 Tagen schon wieder riesengroß.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Einmal Abgrund und zurück


    Einmal Abgrund und zurück

    Hinter dem FCK liegt eines der emotionalsten Jahre der jüngeren Vergangenheit. Voller Höhenflüge, Tiefschläge und der unerschütterlichen Liebe zum geilsten Verein der Welt. Ein emotionaler Rückblick.


    Es ist der Abend des 25. Mai 2024 gegen 18:00 Uhr. In etwa zwei Stunden soll der Anpfiff des DFB-Pokalfinales erklingen. Unter normalen Umständen wäre das für mich keine große Sache, zumal meine beste Freundin einen Tag zuvor geheiratet hat und ich an diesem Abend in entsprechender körperlicher Verfassung bin. Doch die Umstände sind nicht normal. Der Gegner der Mannschaft der Saison aus Leverkusen ist schließlich unser FCK. Der hat es tatsächlich ins Finale geschafft. Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren. Damals - 2003 - hatte ich als Zehnjähriger gerade mein Herz an die Männer in Rot verloren. Unwiderruflich. Für immer.


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    Und auch wenn die Favoritenrolle im Vorfeld längst klar verteilt schien: Allein die Tatsache, dass die theoretische Möglichkeit bestand, innerhalb von 90 Minuten einen nationalen Titel zu erringen, verursachte bei mir Gänsehaut am ganzen Körper. Ehrlicherweise hätte ich nicht damit gerechnet, so etwas als FCK-Fan nochmal erleben zu dürfen. Zu tief waren wir alle gemeinsam gefallen, zu tief hatten wir dem Abgrund und dem Teufel höchstpersönlich in die Augen geblickt. Drei Jahre nach der Insolvenz und dem Beinahe-Absturz in die Regionalliga nun also das DFB-Pokalfinale. Mehr positive Emotion geht eigentlich nicht. Wenige Wochen zuvor sah die pfälzer Gefühlswelt noch ganz anders aus.

    Ein Meer voller Emotionen: Der FCK zwischen Weltuntergang und Pokaltraum


    Fast auf den Tag genau vier Wochen zuvor, am 19. April 2024: Die Roten Teufel haben gerade zuhause vor über 40.000 Fans einen Heimsieg gegen den Kellernachbarn Wehen Wiesbaden verpasst. 1:1 - zu wenig, um an den Hessen vorbeizuziehen. Zu wenig, um die Abstiegsränge zu verlassen. Stattdessen haben die Männer in Rot vier Spiele vor Saisonende weiterhin zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und eine Woche später geht es zum Spitzenreiter nach Kiel. Entsprechend niedergeschlagen ist die Stimmung in Block 9.2 der Westkurve. Für mich geht es an diesem Nachmittag noch zum Fanclubtreffen. Doch der Frust ist groß. Eigentlich weiß jeder von uns: Der FCK hat schon härtere Schlachten erfolgreich geschlagen. Doch uns ist der Glaube abhandengekommen. Das bemängelte nach dem Spiel auch der dritte Trainer in dieser turbulenten Saison, Friedhelm Funkel: „Es ist im Moment eine Weltuntergangsstimmung, wenn ich in die Gesichter der Leute schaue. Aber wir sind heute nicht abgestiegen“.


    Doch genau so fühlt es sich im Moment an. Das Horrorszenario Dritte Liga ist wieder präsent, die Angst um unseren Verein lähmt. Das spürt man in den kommenden Tagen mit jeder Faser, wenn man durch die Barbarossastadt geht. Da ist sie wieder, diese Verbundenheit, die es in Deutschland vielleicht nur noch im Ruhrpott gibt. Der Schmerz, der sich auf den eigenen Körper überträgt, wenn es dem Herzensklub schlecht geht. Und die Angst vor dem Morgen. Geht die Höllenfahrt der Unzerstörbar von vorne los? Überlebt sie einen weiteren Schiffsbruch überhaupt? Fragen über Fragen, die das Gemüt zerfressen.

    Der Moment, als der FCK dem Teufel in Kiel von der Schippe springt


    Beim Auswärtsspiel in Kiel eine Woche später ziehe ich alle Register. Wie so oft, wenn beim FCK viel auf dem Spiel steht, werde ich hochgradig abergläubig. Da die vergangenen Wochen alles andere als erfolgreich waren, beschließe ich, mir das Spiel nicht anzuschauen. Ich nehme mir vor, einen ausgedehnten Spaziergang zu machen und später in Ruhe einkaufen zu gehen. Nur nichts mitbekommen. Die Gedanken, die mich die ganze Woche über so belastet haben, weit von mir fernhalten. So hat es einst Fritz Walter getan, wenn sein Herz, das neben seiner Frau Italia ganz den Roten Teufeln gehörte, zu arg von der Lautrer Gefühlsachterbahn gebeutelt wurde. Doch ich merke schnell, dass ich nicht abschalten kann. Schon kurz nach dem Anpfiff schaue ich wieder und wieder auf den Liveticker. Nach 13 Minuten schreie ich zum ersten Mal auf: Daniel Hanslik hat uns beim Tabellenführer in Führung gebracht. Plötzlich scheint das rettende Ufer wieder ganz nah zu sein.


    Ich werfe meine guten Vorsätze über Bord und schalte den Fernseher ein. Doch der läuft keine fünf Minuten, da kassieren wir den Ausgleich. Wie so oft in dieser vermaledeiten Spielzeit. Also entscheide ich mich wieder für meinen ursprünglichen Plan: Fernseher aus. Liveticker an. Ich registriere, dass der FCK noch in der ersten Halbzeit erneut in Führung geht. Natürlich freue ich mich, aber ich weiß auch, dass noch eine quälend lange Halbzeit vor uns liegt. Je länger das Spiel dauert, desto öfter aktualisiere ich den Liveticker. Es passiert nichts. Ich laufe auf und ab, meine Gedanken ausschließlich in Kiel. Dabei müsste ich eigentlich dringend einkaufen gehen. Also fahre ich los. Die Straßen und Geschäfte sind relativ leer, Kaiserslautern scheint geschlossen mit seinen Teufeln mitzufiebern. Es sind noch rund 10 Minuten zu spielen, als eine Reporter-Stimme aus meinem Autoradio das laufende Programm unterbricht und sagt: „In Kiel ist ein Tor gefallen“. In diesem Moment sacke ich hinter dem Lenkrad fast ein wenig zusammen. Nicht schon wieder. Auf ähnliche Art und Weise hatte ich 14 Tage zuvor den Last-Minute-Knockout bei der SpVgg Fürth erlebt, als in der fünften Minute der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für die Franken fiel. Dann fährt der Reporter fort: „Der FCK hat soeben auf 3:1 erhöht. Marlon Ritter hat getroffen.“ Mir entfährt ein lauter Schrei, ich drücke intuitiv und energisch auf die Hupe meines Autos und strecke die Faust aus dem Fenster. Der Sieg ist eingetütet, der FCK springt über den Strich und sollte auch in den verbleibenden drei Partien nicht mehr darunter rutschen. Nur eine Woche, nachdem die ganze Pfalz gefühlt im Tal der Tränen versunken war.


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    Ein Tag für die Ewigkeit: Der FCK verliert in Berlin und ist trotzdem der Gewinner


    Mit dem Klassenerhalt im Gepäck bereitete sich eine ganze Region auf ein Fest vor, wie sie es seit dem Bundesliga-Aufstieg 2010 nicht mehr erlebt hatte. Wir konnten in Berlin nur gewinnen. Wir hatten keine Chance, also wollten wir sie nutzen. Ich selbst blieb in Kaiserslautern, die Hochzeit meiner besten Freundin hatte Vorrang. Aber die Bilder vom Breitscheidplatz, die Eindrücke der völlig in rot-weiß-rot getauchten Hauptstadt, die vielleicht schönste Choreo, die ich bisher bewundern durfte, das alles elektrisierte auch 650 Kilometer entfernt in der Heimat. Und natürlich ertappte ich mich, je näher der Anpfiff rückte, desto mehr hoffte ich auf ein Fußballwunder. Wer, wenn nicht wir, sollte der Werkself aus Leverkusen ein Bein stellen?


    Am Ende war es so knapp. So knapp, dass ich fast schon wieder haderte, ob die Sensation nicht doch möglich gewesen wäre. AAber das war schnell vergessen. Wir hatten die Saison mit einem blauen Auge überstanden, spielten auch im nächsten Jahr gegen Hamburg, Schalke oder Köln und hatten mit einer einmaligen Reise im DFB-Pokal der ganzen Republik wieder einmal gezeigt, was den FCK so einzigartig macht. Mit diesen Emotionen im Gepäck kann die neue Saison doch nur erfolgreich werden. Oder?

    Eine Saison ohne Sorgen?


    Nachdem FCK-Retter und Urgestein Friedhelm Funkel nicht weitermachen wollte, verpflichtete der selbst stark in die Kritik geratene Thomas Hengen seinen ehemaligen Mitspieler Markus Anfang als neuen Trainer. Eine Personalie, die in der Pfalz nicht gerade Jubelstürme auslöste, um es vorsichtig zu formulieren. Auch bei mir nicht, um ehrlich zu sein. Die einen hatten Zweifel, ob seiner letzten Stationen in Dresden, Köln oder Bremen. Die anderen lehnten ihn ab, weil er sich während der Corona-Zeit einen falschen Impfpass zugelegt hatte und deswegen an der Weser seine Koffer packen musste. Die Euphorie nach dem Pokalfinale, sie schien in Windeseile wieder verflogen. Der dramatische Unfalltod von Peter Miethe, der besten aller Seelen des FCK, versetzte den Verein zudem in eine Art Schockstarre.


    Doch eines ist in Kaiserslautern sicher: Stellt sich frühzeitig der Erfolg ein, ist nichts so alt, wie die Zweifel von gestern. Anfang gelang es, ein neues, attraktiveres und offensiveres Spielsystem zu implementieren. Und vor allem erfolgreich, auch wenn es hier und da natürlich Rückschläge gab. Zwei Tage vor Weihnachten hätten die Teufel mit einem Sieg gegen Köln sogar Herbstmeister werden können, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und auch wenn es nicht geklappt hat, am Ende überwiegt Demut und Gelassenheit am Ende des Fußballjahres 2024. Zu turbulent war das vergangene Jahr. Spricht man mit den Leuten in der Kurve, dann spürt man, dass sie einfach froh sind, wieder stolz auf ihren FCK sein zu können. Dass sie sich freuen auf das, was im neuen Jahr kommen mag. Und das wiederum lässt mich mit einem Lächeln diese Zeilen schreiben. Denn wie oft lagen in den vergangenen Jahren vor allem Sorgen unter dem Weihnachtsbaum. Sorgen, ob und in welcher Form der FCK am Ende des kommenden Jahres noch würde existieren können.

    Lautern ist nicht alles – aber alles ist nichts ohne Lautern


    Diese emotionale Achterbahnfahrt, sie ist in Kaiserslautern nichts Ungewöhnliches - im Gegenteil, sie ist eher die Regel als die Ausnahme. Und sie ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite elektrisiert sie eine Region in einem Maße, das man nur verstehen kann, wenn man entweder von hier kommt oder dem Fußball zugetan ist. Auf der anderen Seite dringt die Emotionalität so tief ins Privatleben ein, dass es wahrhaftig körperlich wehtun kann. In diesem Jahr empfinde ich diese emotionale Achterbahnfahrt als besonders hügelig, besonders intensiv. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst kein einfaches Jahr hinter mir habe. Wen man persönliche Verluste verarbeiten muss, wird der Fußball eben zeitweise doch klein und unbedeutend. Und gleichzeitig wird sie mir eben wieder bewusst, die Kongruenz zwischen Wohl und Wehe des Lieblingsvereins und dem eigenen Wohlbefinden.


    Dieses Phänomen wird uns auch im neuen Jahr begleiten. Ich weiß jetzt schon, dass ich es gleichermaßen lieben und verfluchen werde. Genauso wie meinen Verein. Doch am Ende gehe ich mit ihm durch alles, was da kommen mag. Und ich bin froh, dass es ihn gibt. Vielleicht in dieser Zeit mehr denn je. Bis der Tod uns trennt, bis die Welt untergeht, für immer FCK.

    Diskussionsthema zum Artikel: Jörg Dahlmann: „Der FCK war ein Aushängeschild“


    Jörg Dahlmann: „Der FCK war ein Aushängeschild“

    Drei Fragen, drei Antworten. Kommentatorenlegende Jörg Dahlmann über seine Beziehung zum FCK, seine Freundschaft zu Friedhelm Funkel und sein Stadionverbot auf dem Betze.


    Jörg Dahlmann prägte über 40 Jahre lang die deutsche Sportkommentatoren-Szene. Seine Stimme ist jedem Fußballfan ein Begriff, ob durch zahlreiche Übertragungen oder die Fifa-Reihe, der er von 2000 bis 2002 gemeinsam mit Wolf-Dieter Poschmann seine Stimme verlieh. Mittlerweile hat sich der heute 65-Jährige aus dem aktiven Kommentatorengeschäft zurückgezogen, nachdem er immer wieder wegen Äußerungen in die Kritik geraten und 2021 bei Sky für die Formulierung „den letzten Treffer hat er im Land der Sushis geschossen“ entlassen worden war.


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    „Die Sky-Bosse unterstellten mir Rassismus – völlig absurd“


    Treffpunkt Betze: Hallo Jörg. Du hast vor mittlerweile über 40 Jahren mit der Sportberichterstattung angefangen, damals für das ZDF und bist eine echte Kommentatorenlegende. Im Laufe der Jahre folgten Stationen bei Sat.1, Premiere, DSF und Sky. Du hast die Leute seitdem vor allem mit deinem emotionalen Kommentatoren-Stil begeistert. Im Jahr 2021 endete deine Arbeit bei Sky dann mit einem äußerst umstrittenen Rauswurf, als dir ein rassistischer Kommentar unterstellt wurde. Wie hast du die Zeit damals erlebt und wie hat sich die Sportberichterstattung in den vergangenen Jahren verändert?


    Jörg Dahlmann: Zunächst einmal danke für die Bezeichnung Legende. Na klar hat sich alles verändert. In den 1990iger Jahren beispielsweise bin ich als SAT.1-Nationalmannschaftsreporter einfach auf den Platz gelaufen und habe Lothar Matthäus oder Jürgen Klinsmann einfach interviewt. Ohne Zensur, ohne Absprache mit einem Pressesprecher. Wir hatten oft persönlichen Kontakt zu den Spielern und Trainern. Manchmal sind wir mit ihnen auch mal einen Trinken gegangen. Ich bin happy, diese schöne Zeit erlebt zu haben. Leider hatte meine Karriere ein unschönes Ende, weil ich bis heute der felsenfesten Überzeugung bin, dass der Rauswurf bei Sky wegen der Bezeichnung „Land der Sushis“ als Synonym für Japan ungerechtfertigt war. Die Sky-Bosse unterstellten mir Rassismus mit dieser Bezeichnung. Völlig absurd.

    „Otto Rehhagel sprach zehn Jahre nicht mehr mit mir“


    Treffpunkt Betze: Als Regionalchef Südwest bei Sat.1 hattest du über Jahre hinweg auch direkt mit dem FCK zu tun, später auch bei Premiere und im DSF. Gibt es eine besondere Anekdote aus deiner Zeit als Kommentator, die du mit dem FCK verbindest und hast du persönlich gerne auf dem Betze kommentiert?


    Jörg Dahlmann: (Lacht) Da gibt es etliche Anekdoten. Ich habe ja sehr häufig den FCK kommentieren dürfen. Das schönste Erlebnis war die Meisterschaft mit dem FCK 1991. Da waren wir gerade mit Premiere (heute Sky) an den Start gegangen. Es war eine unglaublich tolle Mannschaft mit Ehrmann, Dooley, Lutz, Kuntz, Haber, Friedmann, Hoffmann, Labbadia, Schupp, Scherr und all den anderen bunten Vögeln. Auch die Meisterschaft 1998 durfte ich als SAT.1-Reporter hautnah miterleben. Auch eine Mega-Mannschaft. Der FCK war über alle Grenzen hinweg ein Aushängeschild für den deutschen Fußball.


    Mit dem FCK verbinde ich auch eine Reportage, die meinem Team und mir den Deutschen Fernsehpreis eingebracht hat: Otto Rehhagels Wechselfehler gegen Bochum. Das ist bis heute ein Klassiker auf YouTube. Inklusive Harry Koch, deutscher geht es ja nimmer (lacht). Otto war so sauer wegen der Reportage, dass er zehn Jahre lang nicht mehr mit mir sprach. Dr. Wieschemann (damaliger Aufsichtsratsvorsitzender, Anm. d. Red.) erteilte mir sogar Stadionverbot.


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    Es gibt so viele Geschichten. Eine noch ganz kurz: ich habe einmal Fritz Walter im Berner Wankdorfstadion interviewen würden. Ihm sind vor Rührung die Tränen rausgeschossen. Und ich als Interviewer musste ebenfalls heulen. Skurril: Zwei heulende Menschen standen sich gegenüber, weil sie über Erinnerungen ans WM-Finale 1954 sprachen. Fritz war ein unglaublich herzlicher Mensch. Aber das wisst ihr ja.

    „Friedhelm Funkel ist unglaublich stolz, den FCK gerettet zu haben“


    Treffpunkt Betze: Mittlerweile bist du auch in der Unterhaltungsbranche unterwegs, hast bei dem Format „Promi Big Brother“ mitgemacht und legst als DJ auf. Außerdem hast du im „Robinson Club Jandia Playa“ auf Fuerteventura unter anderem mit Wolfgang und Friedhelm Funkel die EM kommentiert, mit denen du auch befreundet bist. War auch der FCK ein Thema?


    Jörg Dahlmann: Ja, vor allem Friedhelm ist ein guter Freund von mir. Er war unglaublich stolz, den FCK gerettet und ins Pokalfinale geführt zu haben. Es ist wunderbar, mit ihm über diese herrlichen Zeiten am Betze zu reden. Vor allem , wenn er seine Erinnerungen über das 5:0 im Europapokal über Real Madrid auspackt. Für mich eines der Jahrhundertspiele der deutschen Fußball-Geschichte. Friedhelm und auch Wolfgang sind Supertypen, haben - obwohl sie ja Rheinländer sind - super in die Pfalz gepasst. Als Rentner bin ich jetzt auch DJ. Vorzugsweise 80iger, 90iger aber auch Hits von heute und auch Schlager. Ich trete zum Beispiel auf, wenn kleine Clubs ihre Sportwoche feiern. Dann rücke ich mit meinem Mischpult und Laptop an und feiere geile und stimmungsvolle Partys. Wenn jemand Interesse hat, gerne melden unter [email protected] (lacht).


    Ich bin aber ja noch fit und - wenn man mit manchem Staatspräsidenten vergleicht - auch noch jung. Aber ich habe Zweifel, ob in der heutigen Fernsehlandschaft freie Meinungsäußerung noch möglich ist. Ich mag zum Beispiel Pyro, darf das als TV-Mann aber nicht sagen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Anfang muss die Systemfrage stellen


    Anfang muss die Systemfrage stellen

    Die Leistung des 1. FC Kaiserslautern in Hannover war trotz mutiger Taktik wohl die schwächste der jüngeren Zweitliga-Geschichte. Beim FCK müssen die Alarmglocken schrillen.


    Beim Blick auf die Startaufstellung dürfte Freunden des gepflegten Offensivfußballs zunächst das Herz aufgegangen sein. Im von Trainer Anfang favorisierten 4-3-3-System bildeten Philipp Klement, Daniel Hanslik und der etwas tiefer stehende Boris Tomiak das zentrale Mittelfeld, vor ihnen feierte Daisuke Yokota neben Aaron Opoku und Torjäger Ragnar Ache sein Debüt. Gleichzeitig drängte sich die Frage auf, ob mit dieser geballten Offensivpower das Problem der engen Manndeckung gegen die spielstarken Hannoveraner gelöst werden kann. Die Antwort: Nein.


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    Schon nach einer Minute hätte es fast geklingelt, als Jessic Ngankam aus kurzer Distanz nur knapp verfehlte. Von da an rollte ein Angriff der Roten nach dem anderen auf Julian Krahl zu, die frühe Führung der Hausherren war die logische Folge. Entlastungsangriffe suchte man im ersten Durchgang nahezu vergeblich. Nach einer halben Stunde hatte der 1. FC Kaiserslautern nicht nur weniger Ballbesitz als die Niedersachsen, auch die Passquote von nur 69 Prozent machte deutlich, warum lediglich ein einziger gefährlicher Angriff zustande kam. Auf diesen musste der lautstarke FCK-Anhang allerdings fast 40 Minuten warten.

    Offensive wirkungslos, Zentrum nicht dicht, Ache (hängt) in der Luft


    Desaströs zeigten sich die Gäste in der Rückwärtsbewegung. Wie schon bei der Heimniederlage gegen Hertha, als sich die Männer in Rot vier Gegentore kassierten, marschierten die 96er in der ersten Halbzeit ein ums andere Mal durchs Zentrum bis in den Sechzehner. Dass die Anfang-Elf zur Halbzeit „nur“ mit einem Tor zurücklag, hatte sie einzig und allein der Unzulänglichkeit der Gastgeber und einem starken Julian Krahl zu verdanken. Der ärmste Teufel: Ragnar Ache, der nach seiner Verletzung erstmals wieder in der Startelf stand. Erst in der 39. Minute trat er zum ersten Mal in Erscheinung, als er die besagte Torchance hatte. Ansonsten hing der Torjäger meist in der Luft, ackerte viel, bekam jedoch wenig Zuspiele. So lassen sich dann auch keine Tore erzielen.


    Defensiv erwischte freilich nicht nur das Mittelfeldzentrum einen rabenschwarzen Tag. Auch die Innenverteidigung um Jannis Heuer und Startelf-Rückkehrer Jan Elvedi verlor viele entscheidende Zweikämpfe. Elvedi wirkte dabei noch etwas souveräner, wenn auch nicht fehlerfrei. Almamy Touré als Rechtsverteidiger ist mehr eine Not- als eine Ideallösung. Und Erik Wekesser auf der linken Seite fiel eher durch sein Meckern auf, das ihm früh eine gelbe Karte einbrachte. Schon gegen Fürth und Berlin ließ er einige Angriffe über die linke Seite zu, die zu Gegentoren führten.

    Es fehlen Optionen – oder sie werden nicht genutzt


    Mit Kapitän Marlon Ritter fehlte zwar ein wichtiger Akteur verletzungsbedingt. Doch die Achillesferse bleibt die Defensive. Wenn alle paar Minuten Angriffe auf Krahls Kasten zurollen, lassen sich nur schwer Entlastungsangriffe starten. Boris Tomiak fehlt in der Abwehr, die Sechs ist nicht seine Position. Der FCK betont zwar, auf dieser Position genügend Alternativen zu haben, nutzt diese gegen Hannover aber nicht. Filip Kaloc, zumindest eine defensivere Alternative zu Klement oder Stürmer Hanslik, saß die erste Stunde der Partie auf der Bank. Das hochgelobte Talent Leon Robinson schaffte es gar nicht erst in den Kader. Und für Afeez Aremu scheint in Anfangs System kein Platz zu sein. Verstärkung im Winter ist dringend angesagt, die Probleme auf dieser Position existieren schließlich schon seit Kaiserslauterns Rückkehr in die 2. Bundesliga.


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    Und doch kamen die Pfälzer zurück ins Spiel. Die Art und Weise allerdings war sinnbildlich. Wieder war es ein Standard - in bisher jedem Spiel der noch jungen Saison trafen die Lautrer auf diese Art. Und natürlich vollstreckte Ragnar Ache, nachdem Elvedis wuchtiger Kopfball zunächst noch von Ron-Robert Zieler an die Latte gelenkt worden war. Der FCK mit oder ohne Ache, das sind zwei verschiedene Mannschaften. Schon den Sieg in Münster hatten die Pfälzer vor allem Aches Einzelleistung zu verdanken. Nicht auszudenken, wenn der 26-Jährige einmal verletzungsfrei bliebe. Doch von einer völlig fitten Verfassung ist der Stürmer scheinbar noch entfernt. Denn nur zwölf Minuten nach seinem Ausgleichstreffer musste Ache ausgewechselt werden. Und kaum war er vom Platz, nahm das Unheil auch schon seinen Lauf. Diesmal traf Hannover nach einer Ecke - der mehr als unglückliche Jannis Heuer bugsierte den Ball ins eigene Tor. Nur 17 Minuten nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich.

    Der 1. FC Standard Ache ist stark – doch darüberhinaus gelingt nicht viel


    Nach fünf Spielen hat sich der zunächst starke Saisonstart der Lautrer relativiert. Es ist sicher zu früh, alles schlecht zu reden. Hannover gehört zu den stärkeren Gegnern in einer verdammt starken 2. Liga. Aber der Blick in der Tabelle muss jetzt nach unten gehen. Trainer Anfang ist also schon früh in der Saison gefordert. Gelingt es ihm, sein System anzupassen? Es bei allem nachvollziehbaren Siegeswillen weniger anfällig für Gegentore zu machen? 10 Gegentreffer in fünf Begegnungen, also im Schnitt zwei pro Partie, sind viel zu viel. Der spielerische Ansatz ist löblich, passt aber (noch) nicht zum aktuellen Kader. Hurra-Fußball mag auf dem Betze gut ankommen, aber nur, wenn er auch Punkte liefert.


    Und schließlich muss der Cheftrainer die Spieler weiterentwickeln, die bislang nicht richtig Fuß gefasst haben. Anfang selbst hat nach der Niederlage in Hannover eine grundlegende Aufarbeitung auf allen Ebenen angekündigt. Diese ist auch bitter nötig und davon wird viel abhängen. Gelingt eine sorgenfreie Saison oder droht eine Zitterpartie wie im vergangenen Jahr? Die Weichen dafür werden jetzt gestellt. Und nicht zuletzt wird es auch darüber entscheiden, wie lange Anfang in Ruhe arbeiten kann. Denn Ruhe, das ist wahrlich kein Geheimnis, ist am Betzenberg ein rares Gut.

    Diskussionsthema zum Artikel: Jan Elvedi: „Das Motto muss lauten: Weiter geht‘s!“


    Jan Elvedi: „Das Motto muss lauten: Weiter geht‘s!“

    Im Interview mit Treffpunkt Betze verrät Jan Elvedi, wie er mit dem derzeitigen Verlust seines Stammplatzes umgeht und warum er in der Pfalz heimisch geworden ist.


    Es ist jedes Jahr ein Großereignis. Der Wurstmarkt in Bad Dürkheim, das größte Weinfest der Welt. Auch in diesem Jahr war der FCK mit einer großen Autogrammstunde vertreten, der Andrang der Fans war riesengroß. Für Jan Elvedi war es bereits der zweite Besuch, seit er 2023 aus Regensburg in die Pfalz kam. „Es war eine sehr spezielle Erfahrung, die ich nun schon zum zweiten Mal erleben durfte. Es ist ein ganz tolles Event und immer wieder schön zu sehen, was wir für eine Unterstützung von der ganzen Region bekommen. Wie viele Fans dahin kommen, wie lange sie anstehen, welche Freude sie dabei haben, was für eine Freude sie aber auch uns machen. Das ist einfach unglaublich“, schwärmt der 27-Jährige.


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    Sportlich verlief der Saisonstart für Elvedi weniger erfreulich. Vergangene Saison war Jan Elvedi aus der Innenverteidigung des 1. FC Kaiserslautern nicht wegzudenken. Unter Markus Anfang ist dieser Status ins Wanken geraten. Für den Trainer bleibt er dennoch ein wichtiger Bestandteil: "Bei uns ist kein Spieler außen vor. Elvo weiß, dass er das ein oder andere Gegentor hätte besser verteidigen können und noch Luft nach oben hat. Aber das gilt für die ganze Mannschaft". Der gebürtige Schweizer ist selbstkritisch - aber auch kämpferisch. Das wird im Gespräch mit Treffpunkt Betze deutlich.

    "Es war schwer, da bin ich ehrlich"


    Treffpunkt Betze: Hallo Jan. seit deinem Wechsel nach Kaiserslautern im Sommer letzten Jahres warst du aus der Innenverteidigung nicht mehr wegzudenken. In der vergangenen Saison hast du - mit Ausnahme des letzten Spiels gegen Braunschweig - in jedem Spiel auf dem Platz gestanden. Auch unter Markus Anfang standest du in den ersten beiden Spielen in der Startelf, musstest dann aber gegen Münster zuschauen und kamst gegen Berlin nur zu einem Kurzeinsatz. Wie gehst du mit dieser ungewohnten Situation um?


    Jan Elvedi: Es ist am Anfang natürlich schwer, es kam auch etwas unerwartet, wenn ich ehrlich bin. Es gehört zum Fußball aber dazu. Das Geschäft ist unfassbar schnelllebig. So wie es in die eine Richtung geht, kann es genauso schnell wieder in die andere Richtung gehen. Deswegen lasse ich mich nicht beirren oder den Kopf hängen. Das Ziel ist, so schnell wie möglich zurück in die Mannschaft zu kommen. Das Motto muss lauten: Weiter geht’s!


    Treffpunkt Betze: Jeder Trainer hat im Bezug auf die Aufstellung am Spieltag seine eigene Herangehensweise. Wie läuft das unter Markus Anfang ab? Wann erfährst du, ob du am Wochenende spielst oder nicht? Und hat der Trainer dir gegenüber begründet, warum es aktuell nicht für die Startelf reicht?


    Jan Elvedi: Offiziell erfahren wir am Tag des Spiels, wer spielt und wer nicht. Manchmal kann man aus der Trainingswoche und den Aufstellungen dort ein bisschen was ableiten, aber Gewissheit haben wir dann am Spieltag. Natürlich hat der Trainer auch mit mir darüber gesprochen. Aber das gehört wie gesagt zum Geschäft dazu, ich hege da keinen Groll.

    "In der Mannverteidigung in der Box muss ich mich verbessern"


    Treffpunkt Betze: Wo musst du dich persönlich noch verbessern, um es dem Trainer noch schwerer zu machen, auf dich zu verzichten?


    Jan Elvedi: In den ersten beiden Spielen muss ich mir ankreiden lassen, bei der Mannverteidigung in der Box nicht so gut gewesen zu sein. Letztes Jahr ist mir das noch sehr gut gelungen, in Ulm und gegen Fürth war es nicht so der Fall. Auch gegen Hertha war die Verteidigung am Mann ein bisschen unser Manko, weswegen darauf aktuell unser Fokus und unser Schwerpunkt im Training liegt. Klar, kann man nicht immer alles verteidigen, aber wir müssen am Mann sein und den Gegenspieler stören. Da muss ich mich verbessern, weshalb ich auch froh bin, dass es im Moment ein wichtiger Trainingsinhalt ist.


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    Treffpunkt Betze: Schauen wir einmal auf die ersten Spiele. Ihr seid mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen solide und besser als in der vergangenen Spielzeit gestartet. Zudem steht ihr in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Wie fällt dein Fazit zum Saisonstart aus?


    Jan Elvedi: Den Saisonstart finde ich grundsolide. Darauf können wir aufbauen. Ich glaube, wenn wir mehr Punkte geholt hätten, würde das vielleicht sogar unsere Sicht etwas trüben. Es war nicht alles so toll, wie es vielleicht mit zehn Punkten ausgesehen hätte. Gerade in Münster hatten wir Glück, dass wir nicht nur einen Punkt geholt haben. Gegen Hertha war es ein offener Schlagabtausch. Es gibt Punkte, in denen wir uns noch verbessern müssen. Wir sind froh über die sieben Punkte und machen weiter.

    "Markus Anfang fordert Präzision und ist detailversessen"


    Treffpunkt Betze: Was man jetzt schon beobachten kann: Unter Markus Anfang spielt ihr einen deutlich anderen Fußball als unter seinen drei Vorgängern. Was ist aus Innenverteidiger-Sicht der größte Unterschied?


    Jan Elvedi: Der größte Unterschied ist das Spiel mit dem Ball. Es erfordert deutlich mehr Präzision und ist anspruchsvoller im Spielaufbau. Es sind klare Abläufe und Positionierungen erforderlich. Der Trainer ist außerdem sehr detailversessen. Das alles unterscheidet ihn etwas von den drei Vorgängern aus der vergangenen Saison.


    Treffpunkt Betze: Dein erstes Jahr in Kaiserslautern war sehr turbulent. Erst der Fehlstart in die Saison, ein Höhenflug zur Hinrundenmitte, der Absturz in die Abstiegszone, insgesamt drei Trainer und schließlich doch noch der Klassenerhalt samt DFB-Pokalfinale. Was hast du aus diesem Achterbahnjahr mitgenommen und wie hast du dich hier eingelebt?


    Jan Elvedi: Sportlich war das Jahr sehr turbulent. Im Endeffekt überwiegen aber die positiven Erlebnisse. Wir haben den Klassenerhalt geschafft, auch wenn erst sehr spät. Und die Pokalsaison war einfach unfassbar. Diese Erfahrung und die Erinnerungen, die wir uns selbst geschaffen haben, das ist einzigartig. Ich habe heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie wir im Finale ins Olympiastadion eingelaufen sind. Das bleibt unvergesslich. Natürlich hätten wir uns auch in der Liga eine ruhigere Saison erhofft, aber daran machen wir jetzt einen Haken. Auch daraus kann man Erfahrungswerte ziehen. Vor allem hat man gesehen, dass wir geliefert haben, wenn der Druck groß war und wir gewinnen mussten. So sollte es eigentlich immer sein. Die Spiele in Kiel und zuhause gegen Magdeburg waren denke ich die entscheidenden Spiele, in denen wir das Ruder herumgerissen haben. Das kann man auch für die aktuelle Saison mitnehmen. Auch privat habe ich mich gut eingelebt. Mir und meiner Verlobten gefällt es hier sehr gut.

    "Das Box- und Kettenverhalten wird entscheiden"


    Treffpunkt Betze: Kommen wir zum Schluss noch einmal auf das Hier und Jetzt zu sprechen. Gegen Berlin habt ihr auf besonders ärgerliche Art und Weise die erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Worin lag der Schwerpunkt in der Länderspielpause und was erwartet euch am Samstag in Hannover für eine Partie?


    Jan Elvedi: Das Box- und Kettenverhalten haben wir uns intensiv angeschaut, sowohl auf dem Platz als auch in der Videoanalyse. Genau das wird auch gegen Hannover entscheidend sein. Die individuelle Qualität ist nicht abzustreiten, da kommt ein ordentliches Kaliber auf uns zu. Wir müssen dagegenhalten. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, werden wir das Spiel ebenso offen gestalten wie gegen Hertha. Mit einem hoffentlich besseren Ende für uns und weniger Gegentoren.

    Diskussionsthema zum Artikel: Mittwochstraining: Anfang bemängelt Abwehrverhalten


    Mittwochstraining: Anfang bemängelt Abwehrverhalten

    Der 1. FC Kaiserslautern hat die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel bei Hannover 96 aufgenommen. Im verregneten Mittwochstraining fehlen drei Spieler. Der Trainer sieht Steigerungsbedarf.


    Strömender Regen begleitete pünktlich um 10:00 Uhr 22 Feldspieler und drei Torhüter auf Platz 4 neben dem Fritz-Walter-Stadion, wo die erste öffentliche Trainingseinheit der Woche stattfand. Trotz Fritz-Walter-Wetter und herbstlichen 12 Grad Celsius hielt es rund zwei Dutzend Kiebitze nicht davon ab, ihre Roten Teufel vor der Auswärtsaufgabe am Samstag in bei Hannover 96 Platz (Anpfiff 13:00 Uhr) zu begutachten.


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    Drei Rote Teufel fehlen im Training


    Neben dem Langzeitverletzten Hendrick Zuck konnte Frank Ronstadt weiterhin nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Der 27-Jährige laboriert an Knieproblemen und verpasste die bisherigen Pflichtspiele. Auch ein Einsatz in Niedersachsen scheint damit unwahrscheinlich. Auch Jan Gyamerah, der bereits gestern die große Autogrammstunde auf dem Wurstmarkt in Bad Dürkheim krankheitsbedingt verpasste, fehlte. Er soll jedoch eventuell schon heute Mittag wieder auf dem Platz stehen. Der Dritte im Bunde, den man vergeblich suchte, war Almamy Touré. Der 28-jährige Verteidiger verletzte sich beim Aufwärmen vor dem Testspiel beim VfB Stuttgart (1:4).

    Anfang mahnt: „Ihr müsst am Mann verteidigen“


    Die rund 80-minütige Trainingseinheit fand unter widrigen Bedingungen statt. Immer wieder rutschten die Akteure auf dem nassen Geläuf aus, gut herausgespielte Angriffe kamen nur selten zustande. Ausreden wollte das Trainerteam aber nicht gelten lassen. „Das kann am Wochenende genau so passieren“, rief Co-Trainer Florian Junge den Spielern zu. Diese teilten sich nach dem Aufwärmprogramm in zwei Gruppen auf, wo sie in ihrer jeweiligen Hälfte ein Trainingsspiel absolvierten.


    Dabei griff Trainer Anfang immer wieder ein, war zeitweise alles andere als zufrieden. „Wo verteidigst du? Nicht der Raum ist entscheidend, am Mann müsst ihr verteidigen“, ermahnte er seine Spieler. Das Verteidigungsverhalten in der Box war schon in der Länderspielpause ein großes Thema, wie Innenverteidiger Jan Elvedi im Gespräch mit Treffpunkt Betze verriet. Doch auch um die Körperhaltung ging es dem Coach: „Kopf hoch und Druck, Druck, Druck“ rief er seinen Mannen zu, ehe es durchnässt in die Katakomben des Stadions zurückging.


    Quelle: Treffpunkt Betze