Beiträge von Dirk

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Ganz schön verrückte Zeiten


    Roundhouse-Kick: Ganz schön verrückte Zeiten

    Heute im Roundhouse-Kick: Wahnsinn, was der Betze abliefert, Hengens Ass im Ärmel, vom Touristen zum Hoffnungsträger und ein Macho vor dem Abflug seines Lebens.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Hölle, Hölle, Hölle
    2. Ein Krieger kennt keinen Schmerz
    3. Nichts Neues in Málaga
    4. Adiós señor Rubiales

    Hashtag der Woche: #gehtdoch. Der befürchtete Fehlstart in die neue Saison blieb glücklicherweise aus. Nach den beiden Auftaktniederlagen gegen St. Pauli und auf Schalke konnte die Mannschaft von Dirk Schuster im Heimspiel gegen Elversberg den Bock ins Wanken bringen und spätestens mit dem 2:1-Auswärtserfolg in Paderborn endgültig umstoßen. Sechs Punkte aus vier Spielen sind eine durchaus akzeptable Zwischenbilanz und man darf gespannt sein, wohin die Lautrer Reise nun geht. Hieß es letzte Woche noch "Mit Ache und Krach", so hegt man nun schon wieder die Hoffnung auf eine ähnlich sorgenfreie Saison wie im Vorjahr. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Hölle, Hölle, Hölle

    Tobias Raschl ist hin und weg von den Fans des 1. FC Kaiserslautern. Obwohl er als junger Spieler schon im Dortmunder Signal Iduna Park Bundesligaluft schnuppern durfte, haben ihn die Lautrer Anhänger nachhaltig beeindruckt. Sowohl auf Schalke als auch beim Heimspiel gegen Elversberg war der Neuzugang der Roten Teufel von der Unterstützung schwer beeindruckt und ist überzeugt, dass diese Fan-Power dem FCK in der laufenden Saison noch den einen oder anderen Punkt mehr einbringen wird. Gerade im Nachbarschaftsduell mit den Saarländern war für den Mittelfeldmotor die Stimmung im Stadion mitentscheidend für den Sieg. Als Fan tut man eben, was man kann.


    Tobias Raschl über die FCK-Fans: "Wahnsinn, sowas habe ich noch nicht erlebt!"

    2. Ein Krieger kennt keinen Schmerz

    Ragnar Ache ist zweifellos der Mann der Stunde beim FCK. In bisher vier Spielen für die Roten Teufel traf der bullige Mittelstürmer bereits dreimal ins Schwarze und war auch am Führungstreffer von Marlon Ritter in Paderborn maßgeblich beteiligt. Im Gespräch mit dem SWR verriet der 25-Jährige jetzt zumindest einen Teil seines Erfolgsgeheimnisses: Er fühle sich in der Mannschaft sehr wohl, freue sich über die Unterstützung der Fans und gehe einfach dahin, wo es weh tut. Bei seiner Athletik und Power stellt sich dem Beobachter allerdings die Frage, wem sein Einsatz weh tut - ihm selbst oder doch eher dem Gegner? Aber das ist eigentlich auch völlig egal. Es tut einfach weh und er trifft und trifft und trifft….


    FCK-Stürmer Ragnar Ache zu seinem "Tor-Lauf"


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    3. Nichts Neues in Málaga

    Während Thomas Hengen wie ein Trüffelschwein schuftet und mit Afeez Aremu gerade erst den siebten Neuzugang in dieser Transferperiode aus dem Hut gezaubert hat, tut sich beim spanischen Drittligisten aus Málaga in dieser Hinsicht gar nichts. Offenbar sind den Verantwortlichen der Andalusier nach dem Abstieg aus der Segunda División alle Hände - vor allem aber die finanziellen - stark gebunden, weshalb noch kein Spieler von einem Wechsel an die Costa del Sol überzeugt werden konnte. Echte Fans lassen sich die Partylaune aber nicht so schnell verderben. Kurzerhand fuhren sie zum örtlichen Flughafen und feierten dort die ihnen und der Fußballwelt völlig unbekannten Touristen lautstark als Neuzugänge ihres Teams. Große Augen waren garantiert!


    Transfer Gate - Malaga-Fans feiern x‑beliebigen Touristen als Neuzugang

    4. Adiós señor Rubiales

    Der Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, ist bei der Siegerehrung der Weltmeisterinnen seines Landes weit über alle Ziele hinausgeschossen. Er hielt den Kopf der Stürmerin Jennifer Hermoso mit beiden Händen fest und küsste sie vor den Augen der Weltöffentlichkeit, wohlgemerkt ohne ihr Einverständnis, auf den Mund. Dem Entsetzen der Spielerin und der Rücktrittswelle weiterer spanischer Nationalspielerinnen folgte nun die Sperre des 46-jährigen Rubiales durch die Disziplinarkommission der FIFA. Für den Funktionär aus dem Land der Machos natürlich ein Unding. Obwohl er sein Verhalten zunächst bedauerte, hält er nun an der Version fest, der Kuss sei einvernehmlich gewesen. Schließlich habe ihn die 1,74 Meter große und 69 Kilogramm schwere Hermoso hochgehoben und an sich gezogen. Hat so ein bisschen was von: „Ich habe eine Wassermelone getragen!


    FIFA suspendiert Rubiales nach Kuss-Eklat


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Alles weil mer Pälzer sinn


    Roundhouse-Kick: Alles weil mer Pälzer sinn

    Heute im Roundhouse-Kick: Wirtschaftswachstum pfälzischer Art, besonders emotionale Wetten, „anonyme“ Spenden für den guten Zweck und irrsinnige Verträge.


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    1. Der Betze boomt
    2. Wetten, dass…?
    3. Annerschwu is annersch
    4. Jenseits aller Vernunft

    Hashtag der Woche: #momentaufnahmen. Im Moment könnte man mit dem Ende der Saison ganz gut leben. Der VfB Stuttgart wäre Deutscher Meister, Mainz müsste gegen Wehen Wiesbaden um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen, der FCK hätte den Klassenerhalt geschafft und die blau-schwarzen Maulhelden aus Mannheim und Saarbrücken hätten ihre Zweitliga-Träume wieder einmal in den Sand gesetzt. Doch so verlockend diese Aussichten auch sein mögen, ein bisschen mehr darf es schon sein. Zum einen, weil wir es alle lieben die Roten Teufel spielen zu sehen, zum anderen, weil Platz 15 in der zweiten Liga auch nicht gerade prickelnd ist. Ein erster Schritt auf dem Weg nach oben ist mit dem 3:2 gegen Elversberg schon gemacht. Auf geht's, Betze, auf geht's! Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Der Betze boomt

    Der Zuschauerboom rund um den 1. FC Kaiserslautern hält unverändert an. Die falsche 9 hat das ungebrochene Interesse der Fans am FCK etwas genauer unter die Lupe genommen und dabei Erstaunliches zu Tage gefördert. Alle Heimspiele seit dem Wiederaufstieg wurden von mindestens 33.000 Fußballinteressierten besucht und in der bundesweiten Zuschauertabelle des Jahres 2023 liegen die Roten Teufel auf Platz zwölf. Der Zuschauerschnitt in der Saison 2022/23 liegt bei sagenhaften 40.490 Fans, was einer Stadionauslastung von 84,9 Prozent entspricht. Werte, von denen Bundesligisten wie Wolfsburg oder Hoffenheim nur träumen können.


    FCK auch gegen Elversberg vor über 40.000 Zuschauern

    2. Wetten, dass…?

    Martin Neisius wohnt in Elversberg und ist glühender FCK-Fan. Zwei Tatsachen, die das Spiel der „Elv“ auf dem Betzenberg schon an sich schon zu etwas Besonderem machen, doch für den Saarländer steckt noch eine andere Geschichte dahinter. Sein Opa Oswald prophezeite ihm vor seinem Tod, dass „sein“ FCK bald in Elversberg antreten müsse, wenn er so weiterspielen würde. Eine Frotzelei, aus der eine Wette entstand, und die der Enkel spätestens nach dem Aufstieg der Roten Teufel als gewonnen ansah. Doch so schnell kann man sich täuschen. Wider Erwarten krönte sich die Sportvereinigung zum Meister der dritten Liga und folgte dem FCK in die nächste Etage des deutschen Fußballs. Nun hat der Opa, der durch eine Haarsträhne bei jedem FCK-Spiel mit am Start ist, doch noch gewonnen.


    Wie Opa Oswald nach dem Tod noch seine FCK-Wette gewann


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    3. Annerschwu is annersch

    „Die anonyme Giddarischde“ sind jedem FCK-Fan ein Begriff. Vor jedem Heimspiel der Roten Teufel erklingt das „Palzlied“ im weiten Rund des Fritz-Walter-Stadions und die rot-weiße Fangemeinde singt die Hymne lautstark mit. Kürzlich wurde die Frankenthaler Band mit dem Preis „Lebenswerk zur Erhaltung der Mundart und Pfälzischen Kultur“ ausgezeichnet, der mit einer Prämie von 1.000 Euro verbunden ist. Dieses Preisgeld geben die Musiker nun an die „Betze-Engel“ weiter, um das Sozialprojekt des 1. FC Kaiserslautern zu unterstützen. Ein entsprechender Spendenscheck wurde bereits vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli überreicht. Eine tolle Geste einer grandiosen Truppe!


    Scheckübergabe von „Die anonyme Giddarischde“ an die „Betze-Engel“

    4. Jenseits aller Vernunft

    Für lächerliche 90 Millionen Euro ließ Paris Saint-Germain seinen fallsüchtigen Paradiesvogel Neymar in die Saudi Professional League zu Al-Hilal ziehen. Neben einem recht ordentlichen Jahresgehalt von 40 Millionen Euro ließ man sich den brasilianischen Nationalspieler vor sechs Jahren immerhin noch astronomische 222 Millionen Euro kosten und muss nun ein leichtes Minus verbuchen. Das trifft allerdings nur die Clubbosse von PSG, Neymar fährt mit dem Deal ganz gut. Er konnte sein Gehalt verdoppeln und angesichts der ausgehandelten Bonuszahlungen fragt man sich, wann und wofür der Starkicker sein Geld überhaupt ausgeben soll. Hoffentlich wird es die Extravaganz für die Diva richten.


    25-Zimmer-Villa, Privat-Jet, Luxusautos: So viel soll Neymar in Saudi-Arabien bekommen


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Otto find' ich gut


    Roundhouse-Kick: Otto find' ich gut

    Heute im Roundhouse-Kick: Offensive Kampfschweine, fette Spendenboxen, Ehrentag einer Bundesligalegende, ein „zorniger“ Coach und verdammt viel Geld für zwei Beine.


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    1. Kampf-Prince
    2. Spendenwahnsinn
    3. Hoch lebe der König
    4. Wir sind mehr!
    5. Alles für den Club

    Hashtag der Woche: #dernaechstebitte. Ohne große Mühe nahm die Mannschaft von Dirk Schuster die Hürde der ersten DFB-Pokalrunde in Koblenz und sicherte sich mit einem ungefährdeten 5:0-Sieg das Weiterkommen. Auf den ersten Blick nicht mehr als eine Pflichtaufgabe, auf den zweiten Blick ein Mutmacher für die kommenden Wochen. Während andere Vereine wie Werder Bremen, der FC Augsburg oder auch der VfL Bochum bereits die Segel streichen mussten, unterstrichen die Roten Teufel, dass sie die gefährliche Gesamtsituation erkannt haben und bereit sind, sich dagegen aufzulehnen. Wer einen Gegner wie Rot-Weiß Koblenz zu keinem Zeitpunkt unterschätzt, wird auch keine Probleme haben, mit der richtigen Einstellung in das schwere Heimspiel gegen Elversberg zu gehen. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Kampf-Prince

    Ragnar Ache war zu Gast im SWR Sport Podcast "Nur der FCK", dort schilderte der FCK-Neuzugang seine ersten Eindrücke vom Betzenberg und seine Sicht auf die ersten beiden Spiele der Roten Teufel. Besonders begeistert zeigte sich der Hobby-Kickboxer, dessen Vorname übrigens aus dem Norwegischen stammt und mit Krieger oder Kämpfer übersetzt werden kann, von den Lautrer Fans. Nicht nur der Jubel bei seinem Tordebüt vor der Westkurve beeindruckte den Ex-Frankfurter, auch den rund 6.000 FCK-Fans, die mit nach Gelsenkirchen gereist waren und die Veltins-Arena zum Beben brachten, zollte der Stürmer Respekt. Seinem Wunsch, fit zu bleiben und regelmäßig gute Leistungen abzurufen, kann er im Heimspiel gegen Elversberg erneut Nachdruck verleihen.


    FCK-Stürmer Ragnar Ache - vorne treffen, hinten Tore verhindern

    2. Spendenwahnsinn

    Das Heimspiel gegen den Hamburger SV wurde zum Traditionstag erklärt und entsprechend gefeiert. Im Rahmen dieses Traditionstages bestand die Möglichkeit, einen eigens entworfenen Fanschal zu erwerben und damit das Fanbündnis des 1. FC Kaiserslautern sowie das FCK-Museum zu unterstützen, dem der Erlös größtenteils zugute kommen sollte. Nun wurde der Kassensturz gemacht und ein Spendenscheck in Höhe von sage und schreibe 50.000 Euro überreicht. In einer Stellungnahme zeigten sich die Mitglieder des Fanbündnisses tief beeindruckt und bedankten sich bei allen Unterstützern der Aktion. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer dass auch ein Dank an die unzähligen Helfer und Organisatoren dieser Aktion nicht zu kurz kommen sollte. Ganz, ganz großen Respekt an alle Beteiligten!


    Spendenübergabe aus dem Schalverkauf des Fanbündnisses an das FCK-Museum


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    3. Hoch lebe der König

    „Modern ist, wer gewinnt“, ließ Otto Rehhagel einst als griechischer Nationaltrainer seine Kritiker wissen und führte die Hellenen zum sensationellen EM-Triumph 2004. Neun Jahre zuvor schien nach seinem Aus bei Bayern München klar, dass „Rehakles“ nur zu Werder Bremen passen würde, weshalb sein Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern müde belächelt wurde. Doch dort sorgte das selbsternannte Kind der Bundesliga für Furore, besiegte mit dem Aufsteiger am ersten Spieltag der Saison 1997/98 den großen FC Bayern im Olympiastadion und marschierte anschließend mit seinem Team zur größten Meisterschaftsüberraschung in der Geschichte der Bundesliga. In der vergangenen Woche feierte der wenig bescheidene, aber eben auch sehr erfolgreiche Essener seinen 85. Herzlichen Glückwunsch, König Otto!


    "Wenn Kritik an Herrn Rehhagel aufkommt, verlängert sich der Vertrag automatisch"

    4. Wir sind mehr!

    Alexander Zorniger machte seinem Namen alle Ehre und ließ nach dem Pokalspiel beim Halleschen FC richtig Dampf ab. Auslöser für den Trainer der SpVgg Greuther Fürth waren rassistische Beleidigungen und Affenlaute, die sein Spieler Julian Green während des Spiels über sich ergehen lassen musste. Zorniger machte deutlich, dass er es nicht fassen kann, dass sich im Jahr 2023 irgendwo in Deutschland ein Mensch mehr wert fühlt als ein anderer. Er nimmt alle, insbesondere die Fans in den Stadien, in die Pflicht, sich gegen offen geäußerte Fremdenfeindlichkeit zu positionieren und einzuschreiten. Wo er recht hat, hat er einfach recht.


    „Halt die Klappe, ich kann’s nicht mehr hören!“

    5. Alles für den Club

    Pünktlich zum Pflichtspielauftakt der Bundesligisten stellten die Münchner Bayern mit Harry Kane ihren Königstransfer vor. Den Neuzugang aus Tottenham ließen sich die Herren inklusive Gehalt etwa 200 Millionen Euro kosten – nicht schlecht für einen 30-Jährigen. Der Poker zwischen den Klubs zog sich über Monate hin und füllte den Kollegen der Boulevardpresse glücklicherweise das Sommerloch. Welche Zugeständnisse die Münchner machen mussten, um Kane von einem Wechsel an die Isar zu überzeugen, ist leider nicht bekannt. Unbestätigten Berichten zufolge soll jedoch demnächst auf dem bayerischen Teil der A8 der Linksverkehr eingeführt werden, außerdem wird in Fachkreisen zeitnah mit einem „Frexit“, dem Austritt des Freistaats aus der EU, gerechnet.


    Harry Kane unterschreibt beim FC Bayern


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Tobias Raschl: „Meinem Leaderruf werde ich gerecht“


    Tobias Raschl: „Meinem Leaderruf werde ich gerecht“

    Neuzugang Tobias Raschl im Gespräch mit Treffpunkt Betze über seine Beweggründe zum FCK zu wechseln, seine Rolle in der Mannschaft und den holprigen Saisonstart.


    Tobias Raschl wechselte zu Saisonbeginn zum 1. FC Kaiserslautern und soll als spielintelligenter Mittelfeldspieler für mehr Variabilität im Spiel der Roten Teufel sorgen. In der Jugend durchlief der 23-Jährige die Nachwuchsabteilungen von Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf und vor allem Borussia Dortmund. Mit den Schwarz-Gelben wurde Raschl 2019 als Mannschaftskapitän Deutscher A-Jugend-Meister, ehe es ihn über den Umweg Dortmund II im Januar 2022 zum damaligen Bundesligisten Greuther Fürth zog. Nach seinem Vertragsende beim Kleeblatt suchte er eine neue Herausforderung und es zog ihn in die Pfalz.

    „Die Entscheidung nach Kaiserslautern zu wechseln, ist mir nicht schwergefallen“


    Treffpunkt Betze: Hallo Tobias, Du wurdest Ende Juni als Neuzugang beim FCK präsentiert. Bist Du mittlerweile voll in Kaiserslautern und der Mannschaft angekommen und fühlst Du Dich entsprechend integriert?


    Tobias Raschl: Ja, das würde ich schon so sagen. Zu Beginn meiner Zeit in Kaiserslautern war ich zwar noch alleine hier, weil die Mannschaft gerade im Trainingslager in den USA war, aber auch da wurde ich von den Mitarbeitern schon super aufgenommen und durfte in Ruhe mein neues Umfeld kennenlernen. Und spätestens als die Jungs zurückgekommen sind, war ich komplett drin. Das Klima innerhalb der Mannschaft ist toll und nach maximal einer Woche fühlte ich mich auch schon als fester Bestandteil des Teams. Dazu kommt, dass zwei, drei Jungs in meiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnen, ich direkt mit zum Essen genommen wurde oder mir auch grundlegende Dinge, wie beispielsweise der Friseur gezeigt wurden (lacht). Von daher ist alles top und ich fühle mich sehr wohl.


    Treffpunkt Betze: Nach Deiner Zeit bei der SpVgg Greuther Fürth warst Du im Sommer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Warum hast Du Dich letztlich für den 1. FC Kaiserslautern entschieden?


    Tobias Raschl: Allein schon die Möglichkeit für so einen großen Verein wie den FCK, mit dieser Tradition und dem unglaublichen Umfeld, spielen zu können, macht es Dir nicht schwer, Dich ernsthaft mit einem Wechsel hierher zu beschäftigen. Dazu kam, dass die Gespräche mit den Verantwortlichen von Anfang an sehr gut waren. Thomas Hengen und Enis Hajri haben mir einen guten Plan aufgezeigt, waren sehr überzeugend und konnten mir einfach ein gutes Gefühl vermitteln. Da ist mir die Entscheidung nach Kaiserslautern zu wechseln nicht schwergefallen.


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    Treffpunkt Betze: Du bist als zentraler Mittelfeldspieler sowohl auf der Sechs als auch auf der Acht oder der Zehn einsetzbar. Auf welcher Position siehst Du Deine größten Stärken?


    Tobias Raschl: Wenn ich mir meine bevorzugte Position aussuchen könnte, wäre das schon die Acht. Grundsätzlich spiele ich in der Zentrale zwar alle Positionen gern, wenn Du aber auf der Acht einen guten Sechser hinter Dir hast, hast Du auch viele Freiräume und kannst Dich etwas ins Offensivspiel einschalten. Als Sechser bist Du meistens in der Restverteidigung gebunden und in der Gestaltung Deines Spiels etwas eingeschränkt.

    „Das hätte nicht passieren dürfen“


    Treffpunkt Betze: Ihr steht nach zwei eigentlich recht ordentlichen Spielen gegen St. Pauli und auf Schalke mit leeren Händen da. Wie schätzt Du die aktuelle Situation ein und was fehlt Euch momentan, um die knappen Spiele auf Eure Seite zu ziehen?


    Tobias Raschl: In erster Linie ein wenig die Konzentration und das Momentum. Es gab schon einige doofe Situationen in den beiden Spielen, die man hätte anders regeln können. Beispielsweise war der Elfmeter, den ich gegen St. Pauli verursacht habe, eine solche. Wäre ich in dem Moment etwas konzentrierter und wacher gewesen, hätten wir möglicherweise einen Punkt holen können. Gegen Schalke hatten wir jetzt besser ins Spiel gefunden und vor allem spielerisch noch einmal eine Schippe draufgelegt. Dort liefen dann aber andere Dinge gegen uns, weshalb wir nach einem eigentlich guten Auswärtsspiel doch ohne Punkte nach Hause fahren mussten. Wenn wir die nächsten Begegnungen noch etwas fokussierter angehen und es zudem schaffen vor dem Tor konsequenter zu sein, können wir die nächsten Spiele auch erfolgreicher gestalten.


    Treffpunkt Betze: In beiden Spielen warst Du an einem Gegentor beteiligt. Gegen St. Pauli hast Du den Elfmeter zum 1:2 verursacht und auf Schalke führte der Freistoß nach Deinem Foulspiel an Karaman zum 1:0 durch Simon Terodde. Bist Du momentan so ein wenig vom Pech verfolgt oder bist Du eine grundsätzliche Gefahr vorm eigenen Tor?


    Tobias Raschl: (Lacht) So wie es aussieht bin ich das wohl. Aber im Ernst, das erste nehme ich voll auf meine Kappe, das hätte nicht passieren dürfen. Das 0:1 auf Schalke kann man damit aber nicht vergleichen. Karaman lief in der Situation auf mich zu und wollte in den Strafraum eindringen. Da ist es Teil meiner Aufgabe, ihn zu stoppen – und das mache ich natürlich im optimalen Fall vorm Sechzehner, zumal er frei durch gewesen wäre. Einen Standard wie diesen, kann man grundsätzlich immer noch verteidigen. Das ist uns in dieser Situation zwar nicht gelungen, unterscheidet die beiden Spielsituationen aber grundlegend voneinander.


    Treffpunkt Betze: Dir eilt der Ruf eines Leadertypen voraus. Bislang vermittelst Du aber eher einen sehr ruhigen, fast zurückhaltenden Eindruck. Ist der „Kabinen-Tobi“ ein anderer?


    Tobias Raschl: Ich glaube, das täuscht ein wenig. Man darf nicht vergessen, dass ich immer noch ein Neuzugang bin. Ich bin zwar wie gesagt sehr gut aufgenommen und integriert worden, aber so ein bisschen Zeit brauche ich dann schon noch. Man muss sich erst einmal an das Klima bei einem neuen Club und an das Umfeld gewöhnen, dann kommt das alles nach und nach. Ich denke, meinem Leaderruf werde ich dann schon gerecht.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Alte Liebe rostet nicht


    Roundhouse-Kick: Alte Liebe rostet nicht

    Heute im Roundhouse-Kick: Das Leid des Allrounders, es müllert auf Schalke, perfekte Stimmung auf fremdem Terrain, große Karrieren und geistige Schnellschüsse.


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    1. Ein Hansi für alle Fälle
    2. Einmal Lautrer, immer Lautrer
    3. Partystimmung im Revier
    4. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei
    5. Erst denken, dann sprechen

    Hashtag der Woche: #dasendenaht. Das Tabellenbild und die Stimmung in den sozialen Medien sind alarmierend. Null Punkte, letzter Platz und jede Menge Pessimisten, die den sofortigen Untergang des FCK prophezeien. Nach dem 0:3 in Gelsenkirchen könnte die Lage kaum bedrohlicher sein. Oder ist vielleicht doch nicht alles ganz so schlimm? Zumindest in den Schalker Foren ist man voll des Lobes für die Mannschaft von Dirk Schuster und auch der neutrale Beobachter kommt nicht umhin festzustellen, dass die Roten Teufel durchaus Potenzial haben. Dass man am Ende gegen St. Pauli und die Knappen aufgrund individueller Fehler mit leeren Händen dastand, ist zwar suboptimal, aber keineswegs tragisch. Die Gegner auf Augenhöhe kommen erst noch. Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Ein Hansi für alle Fälle

    Daniel Hanslik spielt seit fast genau drei Jahren beim FCK und gehört damit schon zu den alten Hasen auf dem Betzenberg. Gehörte er unter Marco Antwerpen in der dritten Liga noch zum unumstrittenen Stammpersonal, hat er diesen Status mittlerweile etwas eingebüßt. Dennoch hält auch Dirk Schuster große Stücke auf seine offensive Allzweckwaffe aus Bad Hersfeld und sieht ihn als feste Größe im Kader. Vielleicht ist seine Vielseitigkeit aber auch gleichzeitig Hansliks Problem. Überspitzt gesagt sind seine Offensivqualitäten wie die eines Zehnkämpfers: Er kann zwar irgendwie alles, aber nichts unverzichtbar richtig. Für einen Trainer ist es ein Segen, auf solche Spieler zurückgreifen zu können.


    Hanslik: "Wenn man dranbleibt, kriegt man seine Chance"

    2. Einmal Lautrer, immer Lautrer

    Marius Müller, also der mit den Handschuhen aus Gerrys Muckibude und nicht der messerscharfe Analytiker vom SWR, erobert derzeit die Herzen der Schalker Fans im Sturm. Eigentlich als neue Nummer zwei verpflichtet, macht der Neuzugang aus Luzern dem verletzten Ralf Fährmann mächtig Druck. Sowohl beim Topspiel in Hamburg als auch beim Lautrer Auftritt in der Veltins-Arena war der Heppenheimer jederzeit Herr der Lage und vereitelte reihenweise Großchancen des Gegners. Dennoch war das Spiel gegen den FCK für Müller aus verständlichen Gründen etwas Besonderes. Schließlich trug er 14 Jahre lang das Trikot der Lautrer und hat den Teufel noch immer im Herzen.


    Marius Müller: Welcher FCK-Spieler auf seiner Hochzeit war


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    3. Partystimmung im Revier

    Die FCK-Fans haben im Revier einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Während den königsblauen Anhängern eine geplante Choreographie von den Behörden untersagt wurde und sie sich zudem über die Digitalisierung der Eintrittskarten ärgerten, war die Rückkehr der Lautrer Fangemeinde in die Veltins-Arena ein stimmgewaltiger Erfolg. Die rund 6.000 Schlachtenbummler aus der Pfalz folgten dem Aufruf der aktiven Fanszene, kleideten sich allesamt in Rot, zeigten ein großes Banner über den Stehblöcken und sorgten für mächtig Lärm im Gästeblock. Die Kollegen von RevierSport befürchten zwar, dass das Gastspiel der Roten Teufel nach zwölfjähriger Abstinenz aufgrund der königsblauen Aufstiegsambitionen für lange Zeit das letzte gewesen sein könnte, doch ein ähnlicher Irrtum passiert auch den Verantwortlichen des HSV Jahr für Jahr. Schau´n mer mal!


    Pyro, Rauch, Choreo: FCK-Fans präsentierten volles Programm

    4. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei

    Mit gerade einmal 45 Jahren muss der italienische Torhüter Gianluigi Buffon seine hoffnungsvolle Karriere beenden. In seinen 28 Jahren als Profifußballer spielte der Rekordspieler der Serie A für den AC Parma, Juventus Turin, Paris Saint-Germain und Parma Calcio. In über 1000 Pflichtspielen sammelte der Torhüter mehr als 30 Titel. Nur der Gewinn der Champions League blieb ihm verwehrt. Zwar stand er dreimal im Finale dieses Wettbewerbs, ging aber stets leer aus. Für die Squadra Azzurra bestritt Buffon 176 Spiele und krönte seine Nationalmannschaftskarriere mit dem Gewinn des Weltmeistertitels 2006. Nun legt der Supermann seinen Umhang viel zu früh ab. Ciao, Gigi!


    Gigi Buffon - Superman fliegt nicht mehr

    5. Erst denken, dann sprechen

    Dieter Schatzschneider trifft oft ins Schwarze. Nicht umsonst steht der heute 65-Jährige in der ewigen Torschützenliste der zweiten Liga hinter Simon Terodde auf Platz zwei. Ob seine jüngsten Aussagen zum Frauenfußball allerdings ein Volltreffer waren oder der Tagessieg beim norddeutschen Niveaulimbo-Cup, sei dahingestellt. Den Damenkick mit der Einstellung eines überzeugten Fleischfressers zu veganer Wurst zu vergleichen, mag zwar amüsant sein, ist aber im Jahr 2023 nicht mehr unbedingt zeitgemäß. Vielleicht wäre eine intensivere Auseinandersetzung mit dem, was den Mund verlassen soll, durchaus angebracht und ratsam.


    Ex-Bundesliga-Star mit Skandal-Aussagen über Frauenfußball


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Zurück in die Zukunft


    Roundhouse-Kick: Zurück in die Zukunft

    Heute im Roundhouse-Kick: Pfälzer Geldsegen, ein junggebliebener Frühfünfziger, eine Liga in Höchstform, blutige Nasen und ein angefressener Sportdirektor.


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    1. Die Macht des Geldes
    2. 50 ist wie 40, nur besser
    3. Die Liga boomt
    4. Aua
    5. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

    Hashtag der Woche: #lebbegehtweider. Die Vorfreude auf den Saisonstart war spätestens nach dem Eröffnungsknaller zwischen dem HSV und Schalke 04 am Freitagabend nicht mehr zu überbieten. 44.000 Zuschauer strömten zum Betzenberg und hofften zu großen Teilen auf eine ähnliche Überraschung wie in der vergangenen Saison, als der Siegtreffer gegen Hannover 96 in allerletzter Sekunde fiel. Doch schon nach wenigen Minuten wurde klar, dass dieser erste Spieltag anders verlaufen würde. Auf dem Spielfeld taktierten sich zwei Mannschaften gegenseitig in die Bedeutungslosigkeit und eigentlich lief alles auf ein torloses Unentschieden hinaus. Wären da nicht die individuellen Fehler gewesen. Und die sorgten schließlich dafür, dass die St. Paulianer jubelten und die Lautrer bedröppelt Richtung Kabine marschierten. Doch wem nützt jetzt Schwarzmalerei? Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen! Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Die Macht des Geldes

    Der FCK ist mehr als nur ein Verein. Die gottgegebene Liebe aller wohlerzogenen Pfälzer hat sich seit der Rückkehr in die zweite Liga wieder zu einem echten Wirtschaftsfaktor für Stadt und Umland entwickelt. Der Verein profitiert von den sagenhaften Zuschauerzahlen und der enormen Nachfrage nach Merchandising-Artikeln; Gastronomie und Hotellerie in und außerhalb Kaiserslauterns reiben sich angesichts der Massen ebenfalls die Hände und auch die Stadt selbst sieht wieder Licht am Ende des Kredittunnels der Fritz-Walter-Stadion GmbH. Manchmal ist es eben ein schmaler Grat zwischen sanierungsbedürftigem Pflegefall und zukunftsfähigem Hoffnungsträger.


    FCK: Fanliebe lässt Kassen klingeln

    2. 50 ist wie 40, nur besser

    Marian Hristov wurde am Samstag endlich so alt, wie er eigentlich schon seit 25 Jahren aussieht. Der unscheinbare Bulgare mit dem schütteren Haar wechselte 1997 von Lewski Sofia zum FCK, für den er in 146 Spielen 26 Treffer erzielen konnte. Der größte Erfolg der 1,94-Mittelfeldschrankwand war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1998, der ihm auch einen Stammplatz in der Nationalmannschaft einbrachte. Nach sieben Jahren bei den Roten Teufeln wechselte Hristov schließlich zum VfL Wolfsburg, wo er jedoch verletzungsbedingt nur noch wenig Spielzeit verbuchen konnte. Lieber Marian, herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag. Es wird sich nichts ändern, nur etwas verlangsamen.


    Der bulgarische Offensiv-Hüne im Dienst des FCK – zum 50. Geburtstag von Marian Hristov


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    3. Die Liga boomt

    Etwa 260.000 Dauerkarten haben die Vereine der zweiten Fußball-Bundesliga an den Mann oder die Frau gebracht. Ganz vorne dabei ist natürlich der 1. FC Kaiserslautern. Mit 24.000 verkauften Dauerkarten liegen die Lautrer hinter Schalke 04 auf Platz zwei. Die Nachfrage in der „besten zweiten Liga aller Zeiten“ ist immens. Insgesamt wurden über 60.000 Dauerkarten mehr als im Vorjahr verkauft, was die Attraktivität des Wettbewerbs unterstreicht. Für den Aufschwung sind aber nicht nur die üblichen Verdächtigen verantwortlich. Auch Vereine wie Eintracht Braunschweig oder der 1. FC Magdeburg setzten mehr Tickets ab als beispielsweise ein Bundesligist aus Rheinland-Pfalz.


    Die Dauerkarten-Tabelle der Saison 2023/24

    4. Aua

    Einen schmerzhaften Saisonstart erlebte Christian Tiffert. Der ehemalige Mittelfeldspieler des FCK ist Trainer beim Chemnitzer FC und bekam es am ersten Spieltag der Regionalliga Nordost unter anderem mit Schiedsrichter-Assistent Kai Kaltwaßer zu tun - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Als Tiffert beim Heimspiel seines CFC gegen den FC Carl Zeiss Jena seine Coachingzone verließ, um seiner Mannschaft Anweisungen zu geben, wurde er vom rückwärts laufenden Kaltwaßer übersehen, der Tiffert mit dem Hinterkopf auf die Nase knallte. Das Ergebnis der Karambolage war ein gebrochenes Nasenbein und ein Brummschädel. Gute Besserung, Tiffi!


    Kuriose Szene: Linienrichter bricht Trainer die Nase

    5. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

    Rachid Azzouzi, Sportdirektor der SpVgg Greuther Fürth, hat sich Felix Magath zur Brust genommen. Der (Doppel-)Moralapostel der Nation hat mal wieder seinen Senf zu Dingen abgegeben, von denen er keine Ahnung hat, was Azzouzi auf die Palme brachte. Nachdem „Quälix“ den Mittelfranken für ihre Zeit als Erstligist mangelnden sportlichen Ehrgeiz vorwarf, schoss der ehemalige marokkanische Nationalspieler nun scharf zurück. Er erinnerte Magath an seine eigene Misserfolgsgeschichte beim VfL Wolfsburg und lud den 70-Jährigen zudem zu einem Heimspiel der U23 ein. Gegner der Begegnung wären die Würzburger Kickers – dank Magaths Mithilfe inzwischen von der zweiten Liga in die Regionalliga durchgereicht. Danke, Rachid!


    Azzouzi giftet gegen Magath: "Das macht mich fassungslos"


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Feierbiester


    Roundhouse-Kick: Feierbiester

    Heute im Roundhouse-Kick: Mainz 05 verbal ausgekontert, FCK-Mädels unter Strom, zwei Supertypen aus Dortmund und die beste zweite Liga aller Zeiten.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Lautern – Mainz 1:0
    2. Girls on fire
    3. Wiedervereinigung
    4. Die beste zweite Liga aller Zeiten?

    Hashtag der Woche: #weitergehtderlachs. Es ist angerichtet. Das letzte Vorbereitungsspiel ist absolviert, die Mannschaft von Dirk Schuster in Topform und wir alle sind heiß wie Frittenfett auf den Saisonstart gegen St. Pauli. Damit das zweite Jahr nach dem Wiederaufstieg nicht zu einem der berüchtigten "verflixten Jahre" wird, liegt aber nicht nur an den Roten Teufeln selbst. Die zweite Liga dürfte leistungsmäßig noch enger zusammenrücken als im Vorjahr und ergebnismäßig sind schwächere Wochen entsprechend vorprogrammiert. In dieser Zeit gilt es für uns alle, nicht in Panik zu verfallen und die Mannschaft zu unterstützen. Die jüngsten Gerüchte belegen, dass Thomas Hengen personell noch nachlegen will, so dass insgesamt eine zufriedenstellende Saison zu erwarten ist. Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Lautern – Mainz 1:0

    Was für die Ticketing-Abteilung von Mainz 05 nervenaufreibende 60 Minuten sind, ist für den FCK ein gut 20-minütiges Stoßgeschäft. Die 05er freuten sich ein Loch in die Kniescheibe, dass ungewöhnlich viele Fans mit ihrer Mannschaft auf Reisen gehen wollen. Für die Begegnung der ersten DFB-Pokalrunde im fast 170 Kilometer entfernten Elversberg konnten alle 1.400 zur Verfügung gestellten Gästekarten an den Fan gebracht werden, für den Bundesligaauftakt bei Union Berlin waren es fast 700. Das Lautrer Gästekontingent für das Auswärtsspiel auf Schalke war dagegen innerhalb von 22 Minuten vergriffen. Eine Tatsache, die Social-Media-Abteilung des FCK entsprechend auskostete. Schlagfertig sein, kann sie.


    Auswärtskontingent für Schalke ist ausverkauft

    2. Girls on fire

    Lange wurde darüber geschrieben und berichtet, nun ist es endlich so weit. Pünktlich zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland haben die Mädchenmannschaften der U11 und der U13 des 1. FC Kaiserslautern mit dem Training begonnen. Trainer Sven Bauer konnte zum Auftakt knapp 30 Mädchen begrüßen und legte zunächst Wert auf Grundübungen mit und ohne Ball. Bevor die Girls Anfang September in die Punktspielrunde starten, stehen noch viele weitere Übungseinheiten und einige Testspiele auf dem Programm. Die leidige Vorbereitung, die alle Fußballerinnen und Fußballer über sich ergehen lassen müssen. Schließlich ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen.


    Trainingsauftakt der Mädchenmannschaften


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    3. Wiedervereinigung

    Richmond Tachie und Tobias Raschl sind zwei von vier Neuzugängen beim FCK. Die beiden Neu-Teufel kennen sich aber schon viel länger als nur ein paar Wochen. Beide spielten zusammen bei Borussia Dortmund II und lernten sich dort schätzen, so zumindest die Aussage von Tachie. Dass „Partylöwe“ Raschl seine geheimen Superkräfte auch beim FCK ausleben kann, wäre natürlich wünschenswert, ist aber mit Blick auf den kommenden Sommer wenig realistisch. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn es einer schafft, die Mannschaft sukzessive zu verbessern und an die Spitzenplätze heranzuführen, dann Thomas Hengen. Und wenn es soweit ist, wollen wir Raschl tanzen sehen.


    Wieder vereint: Die FCK-Neuzugänge Richmond Tachie und Tobias Raschl

    4. Die beste zweite Liga aller Zeiten?

    Mit dem Ende einer Saison kehrt auch bei den Experten, Co-Kommentatoren und sonstigen Quasselstrippen etwas Ruhe ein. Während sich Mario Basler vermutlich in irgendeinem All-Inclusive-Cluburlaub erholt, Loddar Maddhäus interessiert beobachtet, welche potenzielle Ex-Frau gerade Abitur gemacht hat und Didi Hamann seiner Meinungsflexibilität einen neuen Anstrich verpasst, haben sich Torsten Mattuschka und Maik Franz mit den Kollegen vom Kicker über die Bedeutung der neuen zweiten Liga unterhalten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Beide sind überzeugt, dass die Attraktivität der Liga der Eliteklasse in nichts nachsteht und die Bundesliga einen echten Konkurrenten bekommen hat. Fakten, die wir zwar alle schon kannten, die man aber immer wieder gern hört.


    Mattuschka und Franz: "Die Bundesliga muss die 2. Liga fürchten, definitiv"


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Karl-Heinz Feldkamp: „Beim FCK passte es immer perfekt zusammen“


    Karl-Heinz Feldkamp: „Beim FCK passte es immer perfekt zusammen“

    Drei Fragen, drei Antworten: Meistercoach Kalli Feldkamp über seinen schönsten Pokaltriumph, das besondere Verhältnis zu Kaiserslautern und den Wandel im Fußballgeschäft.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. „Der Pokalsieg mit dem FCK war ein fantastisches Erlebnis“
    2. „Einfach nur eine Ehrenkarte für die Nordtribüne abgreifen, wollte ich auch nicht“
    3. „Ohne Ausstrahlung hast du keinen Erfolg“

    Karl-Heinz Feldkamp ist zweifellos ein großer Name auf dem Lautrer Betzenberg. Der gebürtige Oberhausener formte die Roten Teufel Ende der 70er und zu Beginn der glorreichen 90er Jahre zu einer Spitzenmannschaft der Fußball-Bundesliga. Unvergessen sind der DFB-Pokalsieg 1990 und die deutsche Meisterschaft 1991, die unter seiner Regie errungen wurden. Auf seinen Stationen in Deutschland, der Türkei und Ägypten feierte „Kalli“ insgesamt fünf nationale Pokalsiege und drei Meisterschaften - eine Bilanz, die nur wenige deutsche Trainer vorweisen können. Heute lebt der „graue Fuchs“ mit seiner Frau Helma in Spanien und Deutschland.

    „Der Pokalsieg mit dem FCK war ein fantastisches Erlebnis“


    Treffpunkt Betze: Hallo Herr Feldkamp, Sie sind zweifacher Rekordtrainer in der Geschichte des DFB-Pokals. Kein anderer Trainer konnte mit drei verschiedenen Vereinen den Pokal gewinnen und kein anderer Trainer schaffte drei Pokalsiege in fünf Jahren. Welcher der drei Pokalsiege mit Uerdingen, Frankfurt und dem FCK ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?


    Karl-Heinz Feldkamp: Unabhängig davon, dass ihr eine Fan-Plattform des 1. FC Kaiserslautern seid, würde ich da tatsächlich den Pokalsieg mit dem FCK hervorheben wollen. Dieser Erfolg war ein fantastisches Erlebnis. Man muss ja mal überlegen, dass wir in der damals gerade erst beendeten Saison bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen mussten und nur eine Woche später wurden wir in Berlin in einem denkwürdigen Finale gegen Werder Bremen Pokalsieger. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Absteiger das Endspiel nicht gewonnen hätten. So startete eine unglaubliche Entwicklung der Mannschaft, die ein Jahr später in dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft gipfelte.


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    „Einfach nur eine Ehrenkarte für die Nordtribüne abgreifen, wollte ich auch nicht“


    Treffpunkt Betze: Beim 1. FC Kaiserslautern gelang es Ihnen zweimal, aus einer grauen Bundesliga-Maus eine Spitzenmannschaft zu formen. In Ihre erste Amtszeit fielen zwei für damalige Verhältnisse sensationelle dritte und vierte Plätze in der Bundesliga, in Ihrer zweiten Amtszeit retteten Sie die Roten Teufel zunächst vor dem Abstieg, gewannen im selben Jahr den Pokal und feierten ein Jahr später die Meisterschaft. Warum hat es für Sie beim FCK immer so perfekt gepasst?


    Karl-Heinz Feldkamp: (lacht) Das kann ich, um ehrlich zu sein, gar nicht so genau sagen. Nationale Erfolge hatte ich zu dieser Zeit ja auch bei anderen Vereinen, aber beim FCK passte es einfach immer irgendwie sehr gut zusammen. Kaiserslautern war 1978 meine erste Bundesligastation und für meine weitere Laufbahn auch irgendwo prägend. Ich hatte das große Glück, dass mein Vorgänger Erich Ribbeck das Grundgerüst einer Mannschaft zusammengestellt hatte, die über ein hohes Potenzial verfügte, wodurch eins zum anderen kam.


    Bei meiner Rückkehr 1990 verhielten sich die Dinge jedoch anders. Ich musste feststellen, dass weder in der Stadt Kaiserslautern noch am Betzenberg irgendeine Entwicklung stattgefunden hat. Die Substanz etwas zu erreichen, war immer da. Man schaute damals aber immer nur nach Köln, Frankfurt oder München, ohne die Dinge selbst wirklich in die Hand zu nehmen. Mein erster Eindruck war damals so enttäuschend, dass ich zu meiner Frau am Telefon sagte: "Hier bewegt sich so wenig, da fliege ich lieber wieder zurück nach Ägypten". Aber einfach nur eine Ehrenkarte für die Nordtribüne abgreifen, wollte ich auch nicht. Weil es mir schon immer zu wenig war, nur darauf zu schauen, was andere machen, blieb ich hier und wir packten es gemeinsam an.

    „Ohne Ausstrahlung hast du keinen Erfolg“


    Treffpunkt Betze: Bis kurz vor Ihrem 75. Geburtstag waren Sie im Profifußball tätig. Zuletzt als Technischer Direktor bei Galatasaray Istanbul, wo Sie sich im Mai 2009 zurückzogen. Gibt es auch heute noch Momente, in denen der alte Stratege in Ihnen zum Vorschein kommt und Sie das Gefühl haben, den einen oder anderen Tipp geben zu können?


    Karl-Heinz Feldkamp: Der Fußball hat sich in den letzten Jahren rasend schnell entwickelt. Die Zeiten, in denen Spieler aus Vereinsliebe ihrem Club jahrelang die Treue hielten, sind größtenteils vorbei. Der Fußball ist mittlerweile ein Wirtschaftszweig geworden, in dem es um sehr viel Geld geht. Verwerflich ist an dieser Entwicklung aus meiner Sicht nichts. Es ist nicht mehr als das marktwirtschaftliche Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn ein Verein durch exorbitant gestiegene Einnahmen einem Spieler einen sehr hoch dotierten Vertrag anbietet und dieser einschlägt, ist das doch der normalste Vorgang der Welt. Was wir darüber hinaus aber vergessen, ist die Qualität auf allen Ebenen hochzuhalten.


    Nehmen wir als Beispiel doch einmal die deutsche Nationalmannschaft. Ich denke, ich kann glaubhaft versichern, dass ich mit 89 Jahren keine Ambitionen mehr habe, Bundestrainer zu werden. Ich habe aber vor dem Testspielmarathon gegen die Ukraine, gegen Polen und gegen Kolumbien schon prophezeit, dass unser Team auf ein Debakel zusteuert. Unserer Elf fehlt es an allen Ecken und Enden. Es reicht nicht, wenn man nur ein neues DFB-Zentrum baut und sich selbst beweihräuchert. Unsere Probleme gehen bei den Nachwuchsmannschaften schon los. Wir bilden in Deutschland keine herausragenden Spieler mehr aus. Weder unsere Trainer, noch unsere Führungspersönlichkeiten oder unsere Spieler haben eine Ausstrahlung – und ohne Ausstrahlung hast du keinen Erfolg, so einfach ist das.


    Treffpunkt Betze: Herr Feldkamp, vielen Dank für das kurzweilige Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin beste Gesundheit und viel Spaß an unserem FCK!


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Zoff um Stoff


    Roundhouse-Kick: Zoff um Stoff

    Heute im Roundhouse-Kick: (Zu) viel Wirbel um ein Shirt, kostspielige Schutzmaßnahmen, der Abschied eines Urgesteins, hoffnungsvolle TV-Karrieren und ein Betze-Match für umme.


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    1. Kleiderordnung
    2. Teurer Spaß
    3. Ruhe in Frieden
    4. Karriere 3.0
    5. Gratis-Kick am Rhein

    Hashtag der Woche: #donnerwetter. Fritz-Walter-Wetter vom Feinsten herrschte beim vorletzten Testspiel der Roten Teufel gegen den englischen Zweitligisten Norwich City. Die im Rahmen der Saisoneröffnung ausgetragene Partie musste nach einer Stunde sogar kurz unterbrochen werden, bis sich die Gewitterwolken verzogen hatten. In einer engagiert geführten Begegnung stand sowohl in der Defensive als auch in der Offensive die Null, was von den Protagonisten als durchaus positiv empfunden wurde. Nun geht es noch einmal nach Homburg und dann ist es schon wieder soweit - die Sommerpause geht zu Ende und wir haben ihn wieder, unseren FCK. Alles was rund um den Betzenberg und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Kleiderordnung

    Neue Saison, neues Trikot - oder jedes Jahr der gleiche Ärger? Auf jeden Fall hat der FCK für die kommende Saison ein neues Outfit, das jetzt vorgestellt wurde. Das Modell Nike Trophy V wird künftig die Truppe von Dirk Schuster zieren und ist mit seiner Kombination aus Bordeaux und Kirschrot eine kleine Rückkehr in die Vergangenheit. Die Fans reagieren unterschiedlich auf das neue Trikot. Von "unspektakulär, aber akzeptabel" bis hin zur "Apokalypse der Langeweile" ist in den Kommentaren alles zu finden. Vielleicht sollte der eine oder andere einen Säureblocker gegen sein emotionales Sodbrennen einwerfen und sich mehr darauf konzentrieren, wer in den Trikots steckt und was diese Kicker bewegen können.


    Tradition prägt: Das neue Betze Home-Trikot

    2. Teurer Spaß

    Fußball kann ein kostspieliges Hobby sein. Auch für den Steuerzahler. Das Land Rheinland-Pfalz musste in der vergangenen Saison insgesamt 4,6 Millionen Euro für Polizeieinsätze bei Fußballspielen ausgeben. Die Spiele auf dem Betzenberg schlugen mit gut 2,3 Millionen Euro zu Buche. Die restlichen Kosten verteilen sich vor allem auf Mainz 05, die als Erstligist immerhin für ein Viertel der Gesamtsumme verantwortlich sind, Eintracht Trier, Wormatia Worms und Rot-Weiss Koblenz. Wie gut stünde es um die Staatskasse, wenn alle Vereine so uninteressant wären wie der landeseigene Bundesligist. Oder kommt nun doch noch einmal das Sicherheitskonzept bei FCK-Heimspielen auf den Prüfstand?


    Etwa 4,6 Millionen Euro für Polizei-Einsätze - mehr als die Hälfte entfällt auf den FCK


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    3. Ruhe in Frieden

    Mit Michael Dusek ist ein weiteres Mitglied der FCK-Familie viel zu früh von uns gegangen. Der 210-fache Bundesligaspieler der Roten Teufel erlag am Freitagabend im Alter von 64 Jahren einer schweren Krankheit. Auch wenn dem Abwehrspieler in seiner Karriere die ganz großen Titel verwehrt blieben, ist sein Name eng mit dem 1. FC Kaiserslautern verbunden. Er gehörte zu der Mannschaft, die unter Kalli Feldkamp erstmals in die Spitzengruppe der ersten Bundesliga vorstieß und auch international für Furore sorgte. Nach seiner aktiven Zeit war das FCK-Urgestein zudem als Trainer verschiedener Mannschaften und als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums auf dem Betzenberg tätig. Nun hat der gebürtige Pfälzer seinen letzten Kampf verloren. Ruhe in Frieden, Michael!


    Fußballfreunde trauern um Ex-FCK-Profi Michael Dusek

    4. Karriere 3.0

    Miro Klose steht wieder am Spielfeldrand. Nach dem ersten Rückschlag in seiner Trainerkarriere beim SCR Altach zieht es den WM-Rekordtorschützen nun nach Italien. Gegenüber dem Corriere dello Sport verriet Klose, dass er künftig für Prime Video Italia die Spiele der italienischen Vertreter in der Champions League kommentieren wird. Seinen Traum, als Trainer Fuß zu fassen, hat er aber noch nicht ganz aufgegeben. Am liebsten würde er eines Tages einen Verein trainieren, für den er - Achtung, Thomas Hengen - einst selbst gespielt hat. Für einen bodenständigen Typen wie Miro Klose ist die Auswahl also nicht allzu groß. Und wenn es nicht klappt, wird auch Lothar Matthäus nicht ewig für Sky durch die Lande tingeln.


    Nach erster Trainerstation: Klose wird TV-Experte in Italien

    5. Gratis-Kick am Rhein

    In Düsseldorf nimmt das Projekt "Fortuna für alle" Fahrt auf. Dank der Unterstützung von Sponsoren werden die Rheinländer in der kommenden Saison bei drei Heimspielen keinen Eintritt von den Fußballfans verlangen. Das erste Spiel im deutschen Profifußball, das kostrnlos zu sehen sein wird, ist der Auftritt der Lautrer in der Merkur Spielarena am 21. Oktober 2023. Die Gegner der beiden weiteren Freikicks heißen im Januar St. Pauli und im April Eintracht Braunschweig. Offiziell ließen die Fortunen verlauten, dass man sich bei der Auswahl der Gegner an Attraktivität und Tradition orientiert habe. Inoffiziell könnte es aber auch sein, dass man bei einem Heimspiel gegen den FCK eine zahlenmäßige Überlegenheit der Gästefans verhindern will - aber das ist nur so ein Gedanke.


    Fortuna veröffentlicht Termine für kostenlose Heimspiele: Premiere gegen FCK


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Terrence Boyd: „Müssen unsere Fanpower weiter ausnutzen“ (2/2)


    Terrence Boyd: „Müssen unsere Fanpower weiter ausnutzen“ (2/2)

    Im zweiten Teil unseres Interviews spricht Terrence Boyd über den Umgang mit Rassismus, seinen Podcast, das verflixte zweite Jahr und die Erwartungen an die neue Saison.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. „Den Aufstieg kann uns keiner mehr wegnehmen“
    2. „Nach einem Transfer vermisst man jeden einzelnen auf seine besondere Art“
    3. „Keiner von uns ist rassistisch veranlagt zur Welt gekommen“
    4. „Möchte mich davon freimachen, nur als Fußballer gesehen zu werden“

    Im ersten Teil unseres ausführlichen Interviews mit Lauterns Stürmer Terrence Boyd sprachen wir mit dem 32-Jährigen über besondere Spiele und Betze-Highlights, die Besonderheit der FCK-Fans, persönliche Rückschläge und Drucksituationen. Im zweiten Teil spricht der gebürtige Bremer über seine Entscheidung zum FCK zu wechseln, sein eigenes Wirken auf dem Betzenberg, den Mythos vom schwierigen zweiten Jahr nach dem Aufstieg und den gesellschaftlichen Umgang mit Rassismus.

    „Den Aufstieg kann uns keiner mehr wegnehmen“


    Treffpunkt Betze: Du bist jetzt seit rund anderthalb Jahren ein Roter Teufel. Eine Zeit, in der es für den Verein fast ständig bergauf ging und du es in rekordverdächtiger Geschwindigkeit geschafft hast, zu einer Identifikationsfigur zu werden. Wie bewertest du dein bisheriges Wirken am Betzenberg?


    Terrence Boyd: Ich empfinde meine bisherige Zeit in Kaiserslautern einfach als schön. Ich bin glücklich, dass es so gekommen ist, wie es nun ist. Bevor ich hierhergekommen bin, hatte ich meine Bedenken, ob ich das alles noch schaffe. Ich bin ja schon irgendwo eine faule Socke. Jetzt hatten wir wieder Läufe in der Vorbereitung, ich fühlte mich auf gut deutsch gesagt irgendwie zu fett und zu alt für den Kram (lacht). Dann habe ich mich aufgerappelt und die Herausforderung angenommen. Die erste Bürde war damals, den Aufstieg zu realisieren. Heute kann ich sagen, ich habe meinen Teil dazu beitragen können, was aber beispielsweise im Relegationsrückspiel auch anders hätte enden können. Da habe ich völlig freistehend die Entscheidung versemmelt und im Gegenzug hätte Dynamo ausgleichen können. Heute kann man darüber lachen, aber das wäre dann vielleicht ganz anders gelaufen. Es ist einfach immer ein wenig die Fügung. Es sollte so kommen, wie es gekommen ist.


    Treffpunkt Betze: Man könnte meinen, diese Fügung hätte zu keinem besseren Zeitpunkt stattfinden können.


    Terrence Boyd: Zwei Jahre zuvor war der FCK auch schon an mir dran und ich wäre damals auch gerne gewechselt. Aber der HFC (Anm. der Redaktion: Hallescher FC) hat mich nicht ziehen lassen, weil ich dort einen Vertrag hatte. Wäre ich damals schon gekommen, wäre das vielleicht auch nicht alles so gelaufen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ich dann letztlich wechseln konnte, hat einfach alles gepasst und es sollte wohl so sein. Die Dinge haben sich so entwickelt, dass ich, wenn ich in zehn oder 20 Jahren mal aufgehört habe und den FCK in der Bundesliga spielen sehe, weiß, dass ich einer dieser Bauarbeiter war, der den Weg mitgeebnet hat. Den Aufstieg und die Rückkehr in die zweite Liga kann uns als Mannschaft und Verein keiner mehr wegnehmen, darauf können wir alle stolz sein. Das ist ein sehr schönes Gefühl und nun gilt es in Ruhe zu schauen, was die Zukunft so bringt.


    Treffpunkt Betze: Nach drei Jahren in Halle wollten du und deine Familie in der Heimat deiner Frau, die aus Heidelberg stammt, ansässig werden. Was gab letztlich den Ausschlag, dass es Kaiserslautern wurde und nicht etwa Mannheim, was ja noch näher an Heidelberg liegt?


    Terrence Boyd: Der Kontakt zum FCK kam ja schon unter Boris Schommers und Boris Notzon zu Stande. Damals musste ich respektieren, dass Halle mich nicht hat gehen lassen, was völlig ok war. Ab dem Zeitpunkt war ich aber schon so ein bisschen darauf geprägt, wenn ich noch mal etwas Anderes machen würde, dass es hier in Kaiserslautern sein sollte. Es passte nicht nur mit dem FCK, es passt auch familiär. Ich habe zwei Kinder, die Große kommt jetzt im Sommer in die Schule. Und ich wollte meiner Familie einfach nicht mehr zumuten, ständig irgendwo anders hinzuziehen, was nun Mal das Ergebnis ist, wenn Du so einen Zirkusjob hast wie ich. Ich bin unter der Saison schon genügend unterwegs und so sitzen meine Frau und meine Kinder dann wenigstens nicht die ganze Zeit allein da, sondern sind im Kreis unserer Familie und Freunde. Es passt jetzt einfach, die Kinder müssen nicht mehr aus ihrem Umfeld herausgerissen werden und deswegen war es einfach perfekt. Seit dem ersten Kontakt zum FCK hat man sich auch nicht mehr aus den Augen verloren und dann war ich entsprechend froh, dass es zwei Jahre später doch noch geklappt hat.

    „Nach einem Transfer vermisst man jeden einzelnen auf seine besondere Art“


    Treffpunkt Betze: Wie in eigentlich jeder Transferperiode verändert sich auch dieses Mal das Gesicht der Mannschaft. Neue Spieler kommen und andere Spieler gehen. Euch eilt der Ruf einer sehr eingeschworenen Gemeinschaft voraus. Wie nimmst du solche Veränderungen innerhalb des Kaders wahr?


    Terrence Boyd: Ja, das stimmt. Wir sind tatsächlich eine sehr eingeschworene Truppe. Irgendwie hat sich jeder hier so ein bisschen verewigt, jeder halt aber auch anders. Der eine ist einfach der lustige Typ, der andere treibt die Mannschaft an, auf den Nächsten kannst Du zählen, wenn wir spielen, der Nächste wiederum ist eine feste Größe, wenn gefeiert wird. Es sind schon sehr viele tolle Charaktere und Typen hier, was eine Mannschaft ja auch ausmacht. Es gibt immer solche und solche, du willst keine 25 gleichgepolten Leute haben. Nach einem Transfer vermisst man jeden Einzelnen auf seine besondere Art, aber so ist nun mal das Geschäft. Wir schauen einfach, dass jeder, der neu dazukommt, schnellstmöglich integriert wird. Wir schauen, wie er uns am besten helfen kann und was wir für ihn tun können.


    Treffpunkt Betze: Und das gelingt euch ausnahmslos?


    Terrence Boyd: In der Zeit, in der ich hier bin, habe ich noch niemanden erlebt, der irgendwie abgehoben wäre oder nicht bereit war, sich zu integrieren. Wir haben mit Erik Durm beispielsweise einen Weltmeister oder mit Andy Luthe einen der deutschen Spitzentorhüter hier, aber keiner hat sich als etwas Besseres gesehen oder sich mal im Training rausgenommen. Wir ziehen alle an einem Strang und so wie es aussieht, wird das genauso weitergeführt. In dem Zusammenhang muss man den Kaderplanern auch mal Hochachtung aussprechen. Es geht ja nicht nur darum, einfach nur die besten Spieler zu holen, es muss auch menschlich passen. Das muss man erstmal scouten können, dazu gehört jede Menge Menschenkenntnis.


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    Treffpunkt Betze: In wenigen Tagen startet ihr in die neue Spielzeit. Es gibt diesen Mythos vom schwierigen zweiten Jahr. Was macht dich zuversichtlich, dass der FCK auch in der kommenden Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird?


    Terrence Boyd: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu beantworten, weil der Kader noch nicht komplett ist. Das Wichtigste ist aber schon einmal, dass der Kern der Mannschaft zusammengeblieben ist, die Stützen sind nach wie vor da. Du weißt, was Du von den Spielern, die da sind, erwarten kannst und was nicht. Fakt ist aber, dass wir auch im kommenden Jahr die Liga nicht zusammenballern werden. Wir haben jetzt schon Spieler dazubekommen, über die wir uns sehr freuen und die uns besser machen. Jetzt schauen wir mal, wer noch so zu uns stößt. Ich selbst bin ja aber auch nur ein Puzzleteil in diesem Gesamtkonstrukt, deswegen fällt es mir jetzt auch schwer, mehr dazu zu sagen. Mit dem Abstieg wollen wir auf jeden Fall nichts zu tun haben, worum es ja auch im kommenden Jahr in erster Linie gehen wird. Wir wollen so oft und so schnell wie möglich punkten, so wie wir es letzte Saison auch getan haben. Die Liga ist nicht einfach.


    Treffpunkt Betze: Und was braucht es in erster Linie, um bestehen zu können?


    Terrence Boyd: Vor allem anderen steht immer harte Arbeit, dann gehört auch ein bisschen Glück dazu, dann werden wir vielleicht auch Serien erleben, wo ein paar Spiele lang nichts geht – wichtig ist und wird es sein, die Ruhe zu bewahren. Von den Fans aus, von uns aus. Wir müssen unsere Fanpower weiter ausnutzen. Wenn es schlecht läuft und wir werden ausgebuht, kann ich das voll verstehen, aber das zieht die eigene Mannschaft eher runter. Ich denke mir dann jedes Mal: "Nutzt doch lieber diese Power und pfeift den Gegner aus und zieht den runter". Es haben nicht viele Leute Bock hier hoch zu kommen und sich von 50.000 Zuschauern auspfeifen zu lassen, damit hilfst du als FCK-Fan Deiner Mannschaft eher weiter. Wir können diese Power alle zusammen nutzen, um Spiele in die richtige Richtung zu drehen. Wobei ich jetzt nur davon rede, wie es ist, wenn es nicht läuft. Dazu kommt es ja hoffentlich gar nicht erst. Als Mannschaft müssen wir einfach weiter wachsen, fußballerisch besser werden, vorne und hinten effektiver sein und den Zuschauern zeigen, dass da ein Team steht, das füreinander kämpft.

    „Keiner von uns ist rassistisch veranlagt zur Welt gekommen“


    Treffpunkt Betze: Während des Trainingslagers in den USA hast du in deiner Instagram-Story Streetart-Motive veröffentlicht, die sich mit George Floyd beschäftigen. Im Konkreten steckt dahinter eine Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung. Wie nimmst du die gesellschaftliche Auseinandersetzung einerseits und den Umgang mit Rassismus andererseits wahr?


    Terrence Boyd: Hier in Deutschland ist es ja immer noch relativ entspannt. Ein gutes Gegenbeispiel sind vielleicht meine Tante oder mein Cousin in New York. Denen wurde beigebracht, wenn eine Polizeikontrolle stattfindet, die Hände immer auf zehn und zwei Uhr am Lenkrad zu halten, die Papiere parat liegen zu haben und keine ruckartigen Bewegungen zu machen. In Deutschland bringt Dir so etwas keiner bei, weil es nicht notwendig ist. Ich wurde hier in Deutschland auch schon des Öfteren rassistisch beleidigt. Es gab eine Zeit, da konnte ich selbst nicht so richtig greifen, wie schlimm das eigentlich ist. Es war aber nie so, dass ich mich in meinem Leben wirklich ernsthaft in Gefahr befunden hätte. In den USA ist das schon anders gelagert. Da wirst Du nicht nur von irgendwelchen Leuten auf der Straße bedroht, wenn die gerade Bock darauf haben, da können auch Polizisten durchaus eine Gefahr darstellen, wie die jüngere Historie und Fälle wie der von George Floyd leider gezeigt haben.


    Treffpunkt Betze: Und wie erlebst du die Debatten hierzulande?


    Terrence Boyd: In Europa erleben wir aber auch Veränderungen in der politischen Landschaft. Ich bin aber kein Politiker und auch nicht sonderlich tief in der Thematik, ich möchte mir zu den Gründen dafür kein Urteil anmaßen. Ich persönlich versuche einfach in meinem Alltag nach gesundem Menschenverstand zu handeln. Ich glaube, keiner von uns ist rassistisch veranlagt zur Welt gekommen. Ich selbst bin auch relativ entspannt, aber es ist schon krass, welche Ausmaße das mittlerweile alles annimmt. Gerade beim Beispiel von Kriegsflüchtlingen fehlt mir manchmal jegliches Verständnis für manche Standpunkte. Wenn heute in Deutschland ein Krieg ausbrechen würde, wäre es doch völlig klar, dass wir mit unseren Kindern und Familien nach Schweden, Norwegen oder sonst wohin flüchten würden, wo es ruhig ist. Grundsätzlich sollte jeder Mensch das Recht haben, in Sicherheit und in Freiheit zu leben.


    Treffpunkt Betze: Du selbst hast für dich nach dem Vorfall in Rostock einen sehr reflektierten Umgang gefunden. Hast du eine Idee, wie wir uns hier als Gesellschaft im Kampf gegen Rassismus noch besser positionieren können? Und wie kann auch der Fußball dazu beitragen?


    Terrence Boyd: Es ist nicht nur der Fußball, der dazu beitragen kann, es sind Mannschaftssportarten generell. Nichts ist besser geeignet, einen Einzelnen zu integrieren als ein Team, das ein gemeinsames Ziel verfolgt. Es ist völlig egal, ob das Handball oder Fußball ist, Sport verbindet immer. Ich bin unter anderem in Berlin aufgewachsen, da habe ich mit anderen Jugendlichen verschiedener Nationen Fußball gespielt. Meinst Du, wir hätten jedes Wort von dem verstanden, was da teilweise gesagt wurde? Wir haben uns über das Spiel verständigt, das war unsere gemeinsame Sprache. Und darüber hinaus findet man dann auch zusammen.

    „Möchte mich davon freimachen, nur als Fußballer gesehen zu werden“


    Treffpunkt Betze: Wagen wir abschließend noch einen Blick in die Zukunft: Mit inzwischen 32 Jahren muss man sich als Berufsfußballer natürlich auch allmählich auf die Zeit nach der aktiven Karriere vorbereiten. Unter anderem betreibst du gemeinsam mit Luis Schwabe seit Anfang Juni einen Podcast - ist das ein Bereich, in dem du deine persönliche Zukunft siehst?


    Terrence Boyd: (lacht) Jetzt kommen die guten Fragen. „Weiter geht der Lachs“ heißt der Podcast und ihr solltet unbedingt alle mal reinhören. Aber im Ernst, meine persönliche Zukunft halte ich mir aktuell noch offen. Der Podcast hat sich so ein wenig ergeben und im Zuge dessen habe ich dann auch gemerkt, dass ich darin aufkeime und solche Dinge grundsätzlich gerne mache. Ich möchte mich generell ein bisschen davon freimachen, nur als der Fußballer gesehen zu werden. Ich rede auch gerne über andere Sachen. Das ist aber nur ein Hobby, Geld verdienen wir damit überhaupt nicht. Was ich aber später auf jeden Fall werden möchte, ist Jugendtrainer. Ich würde jungen Talenten auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben gern helfen, weil ich da auf meiner persönlichen Reise auch einiges erlebt habe und weiß, wie steinig der Weg manchmal sein kann. Alles Weitere, was kommen wird, muss man abwarten.


    Treffpunkt Betze: Terrence, vielen Dank für das kurzweilige Gespräch. Wir wünschen dir und der Mannschaft eine erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie Saison.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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