Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Rauchende Colts
Roundhouse-Kick: Rauchende Colts
Heute im Roundhouse-Kick: Der Beginn einer neuen Serie, kühle Köpfe und heiße Themen, legendäre Niederlagen, ein qualmender Bankangestellter und ein Spitzk(l)icker auf dem Abstellgleis.
Unser hashtag der Woche: #serienende. Durch die zwischenzeitliche Serie von Punkteteilungen lagen Erfolgs- und Misserfolgsbilanz nicht weit auseinander. Unspektakulär aber letztlich doch recht überzeugend hat der FCK auf die Niederlage gegen Regensburg reagiert und mit drei wichtigen Auswärtspunkten in Rostock die plötzlich thematisierte Sieglosserie beendet. Mit sehr guten 19 Punkten liegen die Roten Teufel nun auf Platz acht und haben sich ein 7-Punkte-Polster auf Platz 16 erarbeitet. Dazu kommt mit Terrence Boyd der Zweitplatzierte der Torschützenliste aus der Pfalz - Aufsteigerherz, was willst Du mehr? Alles, was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.
1. Rostock nuuuull, Lautern zwei: Manchmal kann man zuschauen, wie sich die Dinge entwickeln. So auch beim Auswärtsspiel der Lautrer in Rostock. Zu Beginn wirkte die Mannschaft von Dirk Schuster noch etwas verunsichert und ließ sogar leichte Befürchtungen aufkommen, dass die Klatsche gegen Regensburg tiefere Spuren hinterlassen hat als vermutet. Aber von Spielminute zu Spielminute fingen sich die Roten Teufel mehr, funktionierten im umgestellten System besser und bekamen sowohl den Gegner als auch die Partie nach und nach in den Griff. Mettbrötchen-Terrence und seine Mitspieler mussten nun nur noch auf Fehler der Rostocker warten, um die Hansa-Kogge zu entern. Diese kamen zwangsläufig und der Rest ist Geschichte. Da die sonntägliche Ausgabe von SWR Sport ein Grillfest des Ex-05er´s Fabrizio Hayer einer Berichterstattung des FCK-Spiels vorzog, schauten die Treffpunkt-Betze-Redakteure David und Leonard „Dirk´s eleven“ genau auf die Füße und fassten ihre Eindrücke zusammen.
Anfang Flop, Ende Top! „De Lachs is widder do!“
"Jeder Dreier tut uns sehr, sehr gut"
2. No racism: Unmittelbar nach seinem vorentscheidenden Treffer zum 2:0 im Ostseestadion wurde Terrence Boyd von einem Zuschauer, der es wohl eher mit dem FC Hansa Rostock, hielt, beleidigt. Dumm für den Zuschauer, aber gut für uns alle, dass die verbale Entgleisung im Spielbericht von Sky laut und deutlich vernommen werden konnte. Robert Marien, Vorstandsvorsitzender der Hanseaten, griff umgehend zum Telefon und entschuldigte sich bei TB13, der den Vorfall auf seine Art abhakte. In aller Ernsthaftigkeit aber ohne Drama bezog der Lautrer Stürmer via Twitter Stellung, nahm die Entschuldigung von Marien dankend an und erstickte damit sämtliche verallgemeinernden Rassismusdebatten im Kern. Nicht nur auf dem Spielfeld ist der US-Amerikaner ein absoluter Gewinn für die FCK-Familie.
Beleidigungen gegen Boyd: Hansa entschuldigt sich beim FCK und beim Spieler
3. Seven up: Zum 49. Mal jährte sich am 20. Oktober eines der sensationellsten Spiele der langen FCK-Geschichte. Der große FC Bayern, gespickt mit Nationalspielern wie Sepp Maier oder Franz Beckenbauer, mutierte 1973 auf dem Betzenberg zur Schießbude. Mit einer eigentlich beruhigenden 4:1-Führung gingen die Münchner in das Schlussdrittel dieser Begegnung und erlebten 31 Minuten lang ihr blaues Wunder. Sechs Mal schlug der Ball in dieser Zeit nämlich hinter der Katze von Anzing ein und die Roten Teufel feierten den geschichtsträchtigen 7:4-Erfolg, der auch heute noch sinnbildlich für unmöglich geglaubte Fußballwunder steht. Keine andere Mannschaft sollte es in der darauffolgenden bilderbuchähnlichen Bundesligahistorie der Bayern schaffen, dem heutigen Serienmeister mehr Gegentore einzuschenken.
Das Wunder vom Betzenberg! Als Kaiserslautern die Bayern um Beckenbauer blamierte
4. Das Erbe des Marlboro-Manns: Radja Nainggolan, Ex-Nationalspieler Belgiens und altbekanntes „Enfant terrible“ hat auch mal wieder einen rausgehauen. Nachdem er seinen Führerschein auf Grund Fahrens unter Alkoholeinfluss abgeben musste, wurde er kürzlich in Polizeigewahrsam genommen – wegen Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis. Uneinsichtig und konsequent in seinem Handeln ist er also. Und wenn ihn ein fehlender Führerschein schon nicht am Autofahren hindern kann, dann kann ihn auch sein Coach van Bommel nicht vom Rauchen abhalten. Ungeschickterweise tat er dies nun aber auf der Ersatzbank bei seinem Club Royal Antwerpen sitzend, was ihm eine Suspendierung einbrachte. So manche Kreisligakarriere ging an dem Nikotinverbot im Trikot schon den Bach hinunter, im professionellen Bereich dürfte der Vorgang, trotz solcher Blauddunst-Legenden wie Walter Frosch oder Mario Basler, jedoch relativ einmalig sein.
Auf der Bank geraucht: Royal Antwerpen suspendiert Routinier Nainggolan
5. Geile Sache: Die Ehe zwischen Max Kruse und dem VfL Wolfsburg gilt spätestens seit der Suspendierung des Ex-Nationalspielers durch Nico Kovac ohnehin schon als zerrüttet. Zudem zog sich der Offensivspieler Ende September im Training einen Muskelfaserriss zu, wodurch weitere Konfrontationen der beiden Streithähne verhindert wurden. Kruse ging ursprünglich davon aus, dass ihn seine Verletzung etwa vier Wochen außer Gefecht setzen würde. Statt sich am Samstag das Gastspiel seines VfL bei Bayer Leverkusen anzuschauen, zog er es jedoch vor, zeitgleich zu dem Spiel die Belastbarkeit seines Körpers zu überprüfen und besuchte gemeinsam mit seiner Frau die Erotikmesse Venus. Wie lange und wie erfolgreich der Härtetest von den Kruses durchgeführt wurde, ist nicht bekannt.
Max Kruse arbeitet auf der Venus - während des Wolfsburg-Spiels in Leverkusen