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    Diskussionsthema zum Artikel: René Klingenburg: „Der FCK ist wie ein Virus, wie eine Sucht“


    René Klingenburg: „Der FCK ist wie ein Virus, wie eine Sucht“

    René Klingenburg spielt nicht mehr für den FCK. Nach seinem persönlichen Abschied haben wir den Mittelfeldspieler zu einem abschließenden Interview eingeladen.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. „Ich kann Kaiserslautern mit erhobenem Haupt verlassen“
    2. „Wir waren alle komplett sprachlos“
    3. „Marco Antwerpen ist für mich ein Ausnahmefall als Trainer“
    4. „Ich war nie ein Stinkstiefel“
    5. „Ich bin keiner, der sich abduckt oder versteckt“

    René Klingenburg schien nach einer turbulent verlaufenden Karriere beim 1. FC Kaiserslautern endlich bei seinem Traumverein angekommen zu sein. Von seinem Förderer Marco Antwerpen in die Pfalz gelockt, startete der Mittelfeldspieler bei den Roten Teufel richtig durch und wurde zum festen Bestandteil der Aufstiegsmannschaft. Als Führungsspieler wurde er verpflichtet und als Leader war er einer derjenigen, die stets vorangingen. Mit der Freistellung von Marco Antwerpen geriet aber auch der Lauf des mittlerweile 29-Jährigen ins Stocken. Vom flexiblen Alleskönner, der vom Innenverteidiger bis zur Sturmspitze nichts ausließ, wurde er zum Pendler zwischen Ersatzbank und Tribüne. Für Treffpunkt Betze nahm sich Klinge die Zeit, um über seinen vorzeitigen Abschied aus der Pfalz, die sportliche Nicht-Berücksichtigung durch Dirk Schuster und seine Eindrücke vom FCK zu sprechen.

    „Ich kann Kaiserslautern mit erhobenem Haupt verlassen“


    Treffpunkt Betze: René, längst nicht alle Spieler, die den Betzenberg verlassen, werden persönlich verabschiedet. Wie hast du die Minuten vor dem Heimspiel gegen Sandhausen vor der Westkurve erlebt?


    René Klingenburg: Grundsätzlich war das natürlich eine tolle Sache, dass ich mich von den Fans noch einmal verabschieden durfte. Im Vorfeld hatte ich allerdings ein etwas komisches Gefühl bei dem Gedanken daran. Schließlich habe ich ja nur ein Jahr wirklich hier gespielt, in der Zeit habe ich aber alles für den Verein gegeben. Thomas Hengen und Enis Hajri konnten sich gut in meine Lage hineinversetzen und legten mir nahe, diesen Abschied in der Form mitzunehmen. Im Nachgang betrachtet bin ich froh, es letztlich auch getan zu haben. Wir haben uns hier in Kaiserslautern sehr wohl gefühlt. Meine Tochter wurde hier geboren, für meinen Sohn ist es die Heimat, wir haben direkt neben dem Fritz-Walter-Stadion gewohnt. Ich habe den FCK als meinen Verein betrachtet, bei dem ich gern sechs, sieben Jahre geblieben wäre, um meine Spuren zu hinterlassen. Zudem hatte ich zu den Fans immer ein tolles Verhältnis, weshalb der Moment, in dem ich mich vor der Westkurve verabschiedete und ich mich noch einmal bei den Anhängern bedanken konnte, sehr emotional für mich war.


    Treffpunkt Betze: Wie wichtig war es dir, auch nach den letzten Monaten, Kaiserslautern auf diese Weise zu verlassen? Und mit welchem bleibenden Gefühl verlässt du den FCK letztlich?


    René Klingenburg: Es ist ja noch nicht lange her, da hätte der FCK, bei allem Respekt, fast in Pirmasens gespielt. Ich bin hierhergekommen, um mit dem Verein aufzusteigen. Ich wusste von meinen Stationen vorher, wie man dritte Liga spielt und wie man Erfolg hat. Ich glaube, ich kann Kaiserslautern mit erhobenem Haupt verlassen. Ich bin sehr stolz auf das, was wir hier erreicht haben und dass ich meinen Teil zu dem Erfolg beitragen konnte. Gleichzeitig bin ich aber auch traurig, nun von hier wegzugehen, weil ich gern länger in Kaiserslautern geblieben wäre.


    Treffpunkt Betze: Du hast mehrfach von deiner besonderen Beziehung zur Stadt und den Menschen gesprochen. Was war hier anders als beispielsweise bei deinen vorherigen Stationen?


    René Klingenburg: Ich bin ja eigentlich ein Schalker Junge. Wenn ich die Menschen hier mit denen im Pott vergleiche, ist das ein sehr ähnlicher Menschenschlag. Was ich in Kaiserslautern immer gut fand, es wurde die Leistung auf dem Platz beurteilt. Nicht, ob du vielleicht auch mal einen Pfeil im Kopf hast und ein bisschen verrückt bist. Ich musste mich hier nie verstellen, was ich übrigens auch nie tun würde. Ich konnte immer ehrlich sein, immer authentisch bleiben und immer so sein, wie ich einfach bin. Du musst hier alles für den Verein raushauen und dann wirst du akzeptiert. Kaiserslautern hat dieses Flair, dass der FCK über allem steht. Allein schon deshalb, weil das Stadion auch über der Stadt thront und du es von überall siehst. Ich habe hier unheimlich gern gespielt.

    „Wir waren alle komplett sprachlos“


    Treffpunkt Betze: Trotz der sportlichen Nicht-Berücksichtigung bist du beim FCK geblieben. Kann man sagen, dass der Einbruch in euer Haus, der sich während eures Besuchs des Heimspiels gegen Fürth ereignet hat, das Fass zum Überlaufen gebracht hat und du dich deswegen entschieden hast, deinen Vertrag aufzulösen?


    René Klingenburg: Meine Frau und ich stehen immer ganz eng zusammen. Wenn man gefestigt ist und mit beiden Beinen im Leben steht, hält man alles aus. Aber das war ein sehr einschneidendes Erlebnis für uns, das einen Neuanfang zwingend notwendig gemacht hat. Es ist unbeschreiblich, wie es in unserem Haus ausgesehen hat. Die Typen, die das zu verantworten haben, sind kurz bevor wir nach Hause kamen, erst raus aus dem Haus. Terrence Boyd war mit seiner Frau bei uns, wir waren alle komplett sprachlos. Es ist nicht nur der finanzielle Schaden, der dich trifft. Eine solche Geschichte macht etwas mit dir und plötzlich siehst du viele Dinge anders. Für meine Frau wäre es ein Albtraum, in diesem Haus zu bleiben. Stell dir mal vor, ich wäre bei einem Auswärtsspiel oder im Trainingslager mit dem Wissen, dass meine Frau und meine Kinder allein in dem Haus sind, von dem irgendwelche Typen vielleicht denken, da könnten wir nochmal einsteigen und noch mehr holen. Ich hätte keine ruhige Minute mehr. Aber es gibt nun mal leider einen gewissen Prozentsatz an Menschen, die irgendwie komplett am Leben vorbeigehen.


    Treffpunkt Betze: Durch deine Vertragsauflösung fehlt dir nun natürlich die Möglichkeit, am Mannschaftstraining teilzunehmen. Als vertragsloser Spieler, der sich im Sommer gern wieder einem Verein anschließen würde, ist dein körperlicher Zustand aber vermutlich auch ein Stück weit dein Kapital. Wie hältst du dich aktuell fit?


    René Klingenburg: Aus dem Mannschaftstraining war ich ja eigentlich schon seit der Winterpause raus. Ich trainiere individuell und zusätzlich arbeite ich auch mit einem Personalcoach auf dem Platz. Grundsätzlich ist es aber so, dass ein Berufsfußballspieler eine gute Zeit ohne Mannschaftstraining klarkommt. Wenn ich im Sommer irgendwo einsteige, beginnt eine lange Vorbereitungsphase, in der ich ganz schnell wieder an mein Topniveau herankommen werde. Bis dahin werde ich das Fußballspielen schon nicht verlernen. Da mache ich mir keine Sorgen.


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    „Marco Antwerpen ist für mich ein Ausnahmefall als Trainer“


    Treffpunkt Betze: Ein ausgesprochen enges Verhältnis pflegst du zu Marco Antwerpen, der dich mal als "meinen Jungen" bezeichnete. Steht ihr aktuell in Kontakt?


    René Klingenburg: Mit Marco stehe ich immer in Kontakt. Wir haben jetzt zwar schon etwas länger nicht mehr telefoniert. Ich glaube aber, er möchte mir jetzt einfach mal etwas die Ruhe geben, die ich brauche. Das hatte ich nach seiner Freistellung umgekehrt auch so gemacht, weil du dich erstmal sammeln musst, wenn dein Vertrag beim FCK beendet wird. Das macht etwas mit dir. Das ist einfach kein Club wie jeder andere. Aus beruflicher Sicht muss man hier echt aufpassen, dass man sich nicht in den Verein verliebt. Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber das ist einfach so. Wenn es dann nämlich endet, musst du stark genug sein, um das zu verarbeiten. So etwas kann dich brechen. Ein Verein wie der FCK ist wie ein Virus, wie eine Sucht. Das ist so ein klassisches Phänomen von Traditionsvereinen.


    Treffpunkt Betze: Du hast mit Marco Antwerpen bereits in Münster und Kaiserslautern zusammengearbeitet. Würdest du gern noch ein drittes Mal dranhängen?


    René Klingenburg: Bei Marco hatte ich immer ordentlich Druck. Aber wir lagen immer auf einer Wellenlänge. Wenn wir ein Problem miteinander hatten, war das ein Gespräch von vielleicht 15 Minuten. Wir haben diskutiert, uns ausgesprochen, in den Arm genommen und weiter ging es. Er ist für mich einfach ein Ausnahmefall als Trainer, mit dem ich immer ein besonders Verhältnis hatte. Ich habe immer gern mit ihm zusammengearbeitet und würde es wieder gern tun, wenn sich unsere beruflichen Wege noch einmal kreuzen sollten.

    „Ich war nie ein Stinkstiefel“


    Treffpunkt Betze: Rund um die turbulenten Tage vor den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden und unmittelbar vor der Freistellung von Marco Antwerpen sagtest du im Rahmen eines Interviews: „Dieser Trainer ist das Herz der Mannschaft. Wir haben den Weg als Mannschaft zusammen mit Ante angefangen und zusammen endet der auch. Das werden die zwei wichtigsten Spiele in unserem Leben und da haben wir dem Verein und den Menschen etwas zurückzuzahlen. Aber nur mit diesem Trainer.“ Würdest Du diese Aussage im Rückblick betrachtet noch einmal so tätigen?


    René Klingenburg: Ja, würde ich und zwar genau so. Der Trainerwechsel kam zu einem Zeitpunkt, wo es mich einfach getroffen hat. Ich wusste, wieviel Herzblut Frank Döpper und Marco in den Verein gesteckt haben. Die haben beide für den FCK gebrannt. Ich habe mit meiner damaligen Aussage ja auch nicht Dirk Schuster angegriffen, ich habe Ante Rückendeckung gegeben. Er war zu dem Zeitpunkt mein Trainer und hatte meine volle Unterstützung verdient. Ich hätte mich genauso vor Dirk Schuster oder irgendeinen anderen Trainer gestellt, wenn dieser plötzlich in die Schusslinie geraten wäre. Es geht in erster Linie um den Verein und um den Erfolg. Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich relativ schnell das Gespräch mit dem neuen Trainer gesucht und er hatte in dem Moment auch vollstes Verständnis für meine Reaktion. Zumal es ihm selbst in seiner Vergangenheit wohl auch schon einmal so ging, als sein Förderer Joachim Streich bei Eintracht Braunschweig entlassen wurde.


    Treffpunkt Betze: Unter Dirk Schuster standest du insgesamt nur vier Minuten auf dem Spielfeld. Drei im Relegationshinspiel und eine aufgerundete beim Auswärtssieg in Fürth. Siehst du einen Zusammenhang zwischen diesem Interview und Dirk Schusters dauerhaftem Verzicht auf deine Nominierung?


    René Klingenburg: Ich bin mit meiner Situation immer professionell umgegangen. Ich habe geackert, ich habe Gas gegeben, ich war topfit und habe die anderen Jungs unterstützt. Ich war nie ein Stinkstiefel, der schlechte Laune verbreitet hat. Ich war einfach so, wie ich bin. Aber das ist das Geschäft, so ist es manchmal im Profifußball. Da gibt es keinen Platz für Mitleid, was ich auch nie haben wollte. Ich stand parat und hätte gern geholfen. Die Jungs haben in der Vorrunde aber genial performt und Punkte geholt, was natürlich für den FCK super war und mich auch gefreut hat. Meine Situation hat es aber nicht einfacher gemacht. Nachdem ich in Fürth etwas Spielzeit bekam, dachte ich mir, dass ich nah dran bin, um als dauerhafter Kaderspieler eine Option zu sein. Aber leider war dem nicht so und in der Folgezeit war ich wieder außen vor.


    Was zu dieser Entscheidung geführt hat, kann ich nicht sagen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man mir schon in der Sommerpause mitgeteilt hätte, dass es schwer für mich werden könnte und ich mich nach einer Alternative umschauen könnte. Meine Zweitligatauglichkeit habe ich schließlich in Dresden schon unter Beweis stellen können, so dass sich mit Sicherheit eine andere Tür für mich geöffnet hätte. Ich kann für mich heute sagen, dass ich immer alles für den FCK gegeben habe und dass es letztlich, warum auch immer, nicht gereicht hat. In der Winterpause hieß es ja, es wären rein sportliche Gründe, die gegen mich sprechen würden. Für mich als Straßenfußballer sind sportliche Gründe aber auch irgendwo persönliche Gründe – so einfach ist die Thematik.

    „Ich bin keiner, der sich abduckt oder versteckt“


    Treffpunkt Betze: Du sagtest kürzlich, dass es möglicherweise deine Lebensaufgabe als Fußballer sei, Traditionsclubs aus der dritten Liga nach oben zu helfen. Weißt du schon, welcher Verein als nächstes deine „Aufbauhilfe“ bekommt?


    René Klingenburg: Da habe ich mir noch absolut keine Gedanken gemacht. Momentan versuchen meine Frau, meine Kinder und ich wieder etwas zur Ruhe zu kommen und uns zu sammeln. Wir haben uns die Zeit genommen, unsere Familien wieder einmal zu besuchen, die wir teilweise schon lange nicht mehr gesehen haben und die zuletzt etwas zu kurz kamen. Dann fliegen wir nächste Woche mal noch in einen zweiwöchigen Urlaub und dann wird man irgendwann sehen, was als nächstes kommt. Ich will im Sommer wieder angreifen, das ist Fakt. Und Fakt ist auch, dass der Verein, der mich verpflichtet, weiß, was er bekommt. Ich bin mit 29 Jahren ein gestandener Profi und auch einer, der seinen Mund aufmacht. Ich bin keiner, der sich abduckt oder versteckt.


    Treffpunkt Betze: René, vielen Dank für deine Zeit beim FCK. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute für eure Zukunft und hoffen, den Spieler Klingenburg bald als Gast auf dem Betzenberg begrüßen zu dürfen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Robin Bormuth: „Hart zum Gegner, zum Material, zu mir selbst“


    Robin Bormuth: „Hart zum Gegner, zum Material, zu mir selbst“

    Robin Bormuth im Gespräch mit Treffpunkt Betze über Zweikampfhärte als Verteidiger, die Rückrunde mit dem FCK und einen möglichen Verbleib über den Sommer hinaus.


    Im August 2022 kündigte Dirk Schuster bei den Roten Teufeln Neuzugänge der Kategorie Boeing 747 an. Der erste Flieger, für den die Lautrer Landebahn seinerzeit beleuchtet werden musste, war Robin Bormuth. Der Defensivspieler wechselte nur wenige Wochen zuvor vom Karlsruher Sportclub zum SC Paderborn, wo er aufgrund mangelnder Einsatzzeiten aber nicht glücklich werden wollte. Er folgte dem Ruf aus der Pfalz und konnte sich zwischenzeitlich beim FCK als feste Kadergröße etablieren. Auf Nachfrage von Treffpunkt Betze, warum der gebürtige Hesse in der Berichterstattung oft unter dem Radar fliegt, erhielt unsere Redaktion von Dirk Schuster den indirekten Auftrag, dies doch einfach zu ändern. Und wenn der Coach einen Auftrag erteilt, wird dieser auch (sehr gern) erfüllt.

    „Das ist Teil der Jobbeschreibung“

    Treffpunkt Betze: Hallo Robin, im Auswärtsspiel bei Hannover 96 läuft gerade die zweite Hälfte. Du befindest dich in einem Laufduell mit einem gegnerischen Spieler, in dessen Gesicht ‘Furcht’ deutlich erkennbar ist. Vermutlich aus der Angst vor der körperlichen Härte heraus zieht er im letzten Moment zurück. Wie gut beschreibt diese Szene deine Spielweise als Verteidiger? Sollen sich gegnerische Stürmer fürchten, wenn sie auf einen hochmotivierten Robin Bormuth stoßen?


    Robin Bormuth: Ja, absolut (lacht). Damit kann ich mich auf jeden Fall identifizieren. Das ist halt irgendwo mein Spielstil, der mich dann auch etwas auszeichnet. Ich bin immer zu einhundert Prozent dabei, nehme keine Rücksicht auf mich oder auf andere. Kurz gesagt, ich bin hart zum Gegner, hart zum Material, aber auch hart zu mir selbst.


    Treffpunkt Betze: Die Leistungen eines Verteidigers werden öffentlich längst nicht so wahrgenommen und gewürdigt wie die Tore eines Stürmers. Damit fliegt man als Defensivspieler manchmal etwas unter dem berühmten Radar. Erachtest Du diese öffentliche Wahrnehmung als fair?


    Robin Bormuth: Das ist nun mal Teil der Jobbeschreibung eines Verteidigers. Als Stürmer ist es anders. Den siehst Du unter Umständen 90 Minuten lang gar nicht, dann schießt er in der Nachspielzeit das entscheidende Tor und ist der Held. Ein Verteidiger kann seinen Gegenspieler 90 Minuten gut im Griff haben und der macht keinen Stich. Stehst Du in der Nachspielzeit dann aber einmal falsch und der schießt dann ein Tor, dann bist du der Depp. Aber für das Tore schießen habe ich mich früher halt einfach nicht empfehlen können und musste das machen, was ich kann und was mir auch Spaß macht. Deswegen wurde ich Verteidiger, womit ich bestens klarkomme. Natürlich ist das öffentlich vielleicht nicht immer ganz so schön, und man muss sich auch eingestehen, dass die meisten Fußballfans ins Stadion kommen, um Tore zu sehen. 48 Kopfballduelle oder ein Zweikampf, in dem einer einen anderen weggrätscht, ziehen die Zuschauer weniger an. Natürlich ist das auch mal schön und man freut sich dann auch, gerade hier auf dem Betze, aber wenn nur das passiert, ist es auch nicht gut. Deshalb ist für einen Stürmer deutlich einfacher in der öffentlichen Wahrnehmung aufzufallen als für einen Verteidiger.


    Treffpunkt Betze: Um ehrlich zu sein, Du erweckst auch nicht den Eindruck, dass Du zwingend im Rampenlicht stehen möchtest.


    Robin Bormuth: Nein, absolut nicht. Sonst wäre ich ja auch Stürmer geworden (lacht). Ich mache meinen Job in der Innenverteidigung und sehe zu, dass die Jungs vorne etwas glänzen können.

    „Ich weiß, was ich kann“


    Treffpunkt Betze: Blicken wir ein paar Monate zurück. Dein Wechsel zum FCK war eher ungewöhnlich - vor allem deswegen, weil du erst wenige Wochen zuvor nach Paderborn gewechselt bist. Warum du dann ausgeliehen werden wolltest, liegt auf der Hand. Warum ausgerechnet zum Betzenberg?


    Robin Bormuth: Vor meinem Wechsel nach Paderborn war eine Rolle besprochen, die ich beim SCP einnehmen sollte. Die Rolle hat sich dann nach drei, vier Spieltagen ohne Einsatzminute nicht so dargestellt, wie in den Gesprächen davor. Ohne Perspektive auf der Bank zu sitzen, wollte ich natürlich auch nicht. Zumal jeder, der einen 26-Jährigen verpflichtet, weiß, welches Gesamtpaket er bekommt. Der FCK kam dann auf mich zu, wir waren uns innerhalb einer Woche einig und der Transfer zum Betzenberg ging dann auch so schnell über die Bühne, wie ich das bisher noch nie erlebt hatte.


    Treffpunkt Betze: Mit dem eingespielten Duo Kevin Kraus und Boris Tomiak stiegen die Chancen auf Einsätze allerdings nicht unbedingt?


    Robin Bormuth: Mir war natürlich vorher klar, dass da zwei Jungs sind, die die Innenverteidigung einer Aufstiegsmannschaft gebildet haben. Aber ich weiß und wusste auch, was ich kann. Die Verantwortlichen, sowohl das Trainerteam als auch Thomas Hengen, haben sich ja nicht umsonst um mich bemüht und hatten auch einen klaren Plan bzw. eine Vorstellung, wie ich der Mannschaft helfen kann. Von diesem Plan konnte ich überzeugt werden und bin ich auch immer noch überzeugt. Ich glaube, wir machen das bisher insgesamt ziemlich anständig.


    Treffpunkt Betze: Aktuell kommst du auf 12 von 18 möglichen Startelf-Einsätzen. Damit kannst du eigentlich zufrieden sein, oder?


    Robin Bormuth: Ja klar, absolut. Als Innverteidiger kommst Du am Anfang immer etwas schwieriger rein, zumal es ja auch super lief, als ich hier angekommen bin. Ich war neu und musste mich an ein paar Abläufe gewöhnen, was dann alles mit dazu geführt hat, dass es am Anfang etwas gedauert hat. Dazu war ich zweimal etwas angeschlagen, aber sonst habe ich dann immer gespielt. Von daher bin ich sehr, sehr zufrieden, was meine Spielzeit angeht.

    „Glück und Pech gleichen sich innerhalb einer Saison immer etwas aus“


    Treffpunkt Betze: Kommen wir zum Sportlichen. Die Hinrunde des FCK ist schnell erzählt - sie war einfach sensationell. Terrence Boyd hat in Interviews allerdings mehrfach den Begriff des “überperformen” genutzt. Wie erklärst du dir den Erfolg aus der Hinrunde?


    Robin Bormuth: „Überperformt“ würde ich nicht unbedingt sagen. Das hieße ja, wir hätten über unseren Verhältnissen gespielt. In der Hinrunde haben wir es einfach geschafft, dass alle, die auf dem Platz standen, bei 100 Prozent waren. Wodurch wir natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöhen konnten, knappe Spiele auf unsere Seite zu ziehen. Natürlich war das ein oder andere Spiel dabei, bei dem wir kurz vor Schluss noch einen Treffer erzielen oder vielleicht auch eine Großchance des Gegners verhindern konnten, was dann schon auch so ein bisschen glücklich war. In der Rückrunde war es dann jetzt aber auch zwei, drei Mal der gegensätzliche Fall. Ich glaube im Großen und Ganzen gleichen sich Glück und Pech innerhalb einer Saison immer etwas aus. Manchmal läuft es etwas positiver, manchmal etwas negativer. Überbewerten sollte man nichts davon.


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    Treffpunkt Betze: Obwohl ihr mit zwei Siegen ebenfalls sensationell in die Rückrunde gestartet seid, schleicht sich seit dem Spiel gegen St. Pauli der Eindruck ein, dass die Formkurve eher nach unten ausschlägt. Wie verändert das eine Mannschaft, wenn sie plötzlich Niederlagen einfährt?


    Robin Bormuth: Inwiefern sollte uns das verändern? Wir trainieren genauso ehrgeizig und mit dem gleichen Elan wie in der Vorrunde auch. Es ist nicht so, dass irgendjemand sagt, „Ok, jetzt machen wir weniger“. Von daher ist das überhaupt nicht der Fall, dass uns das im negativen Sinne verändert. Wenn dann durch ein ‚Jetzt-erst-Recht-Denken‘ eher in die andere Richtung.


    Treffpunkt Betze: Immer wieder hört man von der tiefen Geschlossenheit innerhalb eurer Mannschaft. Ihr habt besonders in der Hinrunde eindrucksvoll bewiesen, dass ein starkes Kollektiv, welches über die nötige Mentalität und Einstellung verfügt, individuelle Qualität auf dem Platz in die Schranken weisen kann. Was bedeutet diese Geschlossenheit ganz konkret? Was tut ihr als Mannschaft dafür?


    Robin Bormuth: Ich glaube, unser Zusammenhalt zeichnet uns aus. Wenn du dir beispielsweise die Jokerbilanz anschaust, da sind wir richtig weit vorne. Generell bringen bei uns die Einwechselungen immer einen positiven Impact mit sich. Du kannst jeden reinwerfen, jeder weiß was er zu tun hat in unserem System. Und jeder bekommt auch von den Jungs, die über eine längere Zeit spielen, den nötigen Halt und die nötige Unterstützung, wenn er neu in der Startelf steht oder eben eingewechselt wird. Es wissen alle, der ist dafür zuständig, der ist hierfür zuständig – das ist alles eingespielt. Bei uns steht der eine für den anderen ein. Hin und wieder frühstücken wir auch mal gemeinsam, was der Monatsverlierer, unter anderem auch ich schon mal, zu organisieren hat, das trägt insgesamt zu der mannschaftlichen Geschlossenheit bei.


    Treffpunkt Betze: Was qualifiziert einen Spieler, den Titel des Monatsverlierers tragen zu dürfen?


    Robin Bormuth: Den Titel tragen diejenigen, die die wenigsten Trainingsspiele gewinnen (lacht).

    „Ich möchte meine Zeit sinnvoll nutzen“


    Treffpunkt Betze: Die 40-Punkte-Marke ist fast erreicht, der Abstieg längst kein Thema mehr. Welches Saisonziel ist für den FCK nun realistisch?


    Robin Bormuth: Das ist jetzt schwierig, dass ich hier ein neues Saisonziel herausposaunen soll. Ich will jetzt hier nicht in Floskeln abtauchen, aber es ist einfach so, dass wir nach wie vor jedes Spiel gewinnen wollen und dann mal sehen, was dabei herumkommt.


    Treffpunkt Betze: Zum Abschluss ein paar persönliche Fragen: Du hast an einer Fernuniversität ein Studium im Sportbusiness-Management absolviert - während deiner Profikarriere wohlgemerkt. Was sagt das über den Menschen Robin Bormuth aus?


    Robin Bormuth: Absolviert wäre schön, ich bin noch mittendrin. Grundsätzlich sagt das über mich wohl aber aus, dass ich mir frühzeitig schon Gedanken darüber mache, dass ich die freie Zeit, die man als Profifußballer ja durchaus auch mal hat, nicht nur mit Playstation spielen oder Netflix schauen, ausreizen möchte. Ich möchte etwas nach links und nach rechts schauen und mir mit einer akademischen Ausbildung während meiner Laufbahn etwas Speck für die Zeit danach anfressen. Noch weiß ich nicht, was dann passiert, aber ich möchte definitiv ein abgeschlossenes Studium haben und nicht nur sagen können, ich habe 15, 18 oder 20 Jahre vor den Ball getreten. Konkrete Überlegungen gibt es noch keine, aber ich möchte meine Zeit sinnvoll nutzen. Und da der von mir gewählte Studiengang mit dem Sport verknüpft ist, kann man viele Dinge, die man in seinen Jahren als Fußballer mitgenommen hat, durchaus gut verwenden.


    Treffpunkt Betze: Rivalitäten zwischen Fanlagern gehören traditionell zum Fußballsport. Du hast für den KSC, einen der ärgsten Rivalen des FCK, zwei Jahre lang die Fußballschuhe geschnürt. Welchen Stellenwert haben solche Rivalitäten in Bezug auf Karriere- und Transferentscheidungen? Dürfen sich Profis davon überhaupt beeinflussen lassen?


    Robin Bormuth: Ich habe mir da auf jeden Fall sehr viele Gedanken gemacht. Ich war echt gespannt, wie mich die Fans hier empfangen. Die Leute wissen ja, dass ich vom KSC gekommen bin. Ich bin zwar über den Umweg Paderborn, also nicht direkt von A nach B, nach Kaiserslautern gewechselt, aber trotzdem macht man sich nach zwei Jahren in Karlsruhe schon Gedanken, was die Lautrer davon halten. Ich war heilfroh, dass ich hier mit offenen Armen empfangen wurde und mir jeder die faire Chance gegeben hat, mich zu zeigen und ich nicht direkt als Badenser, der ich ja ohnehin gar nicht bin, abgestempelt wurde. Ich bin den Fans sehr dankbar, dass ich mich unabhängig von meiner Zeit in Karlsruhe hier in Ruhe beweisen konnte.

    „Und dann war ich der Franz“


    Treffpunkt Betze: Du hast einen besonderen Spitznamen. Was hat es damit auf sich?


    Robin Bormuth: Welchen Spitznamen habe ich denn?


    Treffpunkt Betze: Nach unseren Informationen nennt man Dich gern mal Franz.


    Robin Bormuth: Nein, das ist falsch. Aber lustig, dass ich immer wieder darauf angesprochen werde. Das ist eine Geschichte aus meiner Zeit bei der Düsseldorfer U23 - also wirklich schon ewig her. Es gab bei uns zwei Robins. ich war der jüngere, demnach hatte der ältere Robin das Recht darauf, bei seinem Vornamen genannt zu werden und für mich musste man sich etwas überlegen. Und dann habe ich irgendwann einmal einen Pass mit dem Außenriss gespielt - vermutlich der einzige in meinem Leben, den ich so gespielt habe und der auch noch ankam - und dann hat irgendeiner Franz gerufen. Und dann war ich in meiner Zeit in der Düsseldorfer U23 der Franz. Danach hat mich aber nie wieder jemand einen Pass mit dem Außenriss spielen sehen und dementsprechend auch nie wieder jemand Franz gerufen.


    Treffpunkt Betze: Nun endet dein Leihvertrag nach der Saison. Würdest du lieber beim FCK bleiben oder versuchen, dich in einem zweiten Anlauf in Paderborn durchzusetzen?


    Robin Bormuth: Dirk Schuster antwortete ja mal auf Eure Nachfrage, er würde kein Veto einlegen, wenn ich hierbleiben könnte. Ohne jetzt Genaueres sagen zu können, würde ich mich dem aber grundsätzlich anschließen und auch kein Veto einlegen, wenn es denn so kommen sollte.


    Treffpunkt Betze: Der Schlusspunkt: Vervollständige bitte folgenden Satz: Einen Heimsieg uffm Betze gemeinsam mit 40.000 zu feiern ist …


    Robin Bormuth: Das ist auf Anhieb schwierig, gib mir kurz Zeit (überlegt). Ok, einen Heimsieg uffm Betze gemeinsam mit 40.000 zu feiern ist immer etwas Besonderes. Du kommst zum Warmmachen raus aufs Spielfeld und dein Ziel ist es nach dem Spiel vor der Westkurve zu stehen, ein bisschen zu hüpfen und sich gemeinsam über einen Sieg zu freuen. Deswegen ist das immer schon etwas Besonderes, wenn es dazu kommt.


    Treffpunkt Betze: Robin, vielen Dank für das nette und kurzweilige Gespräch. Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg hier am Betzenberg.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Friends will be friends


    Roundhouse-Kick: Friends will be friends

    Heute im Roundhouse-Kick: Flügelflitzer mit Plan, lang bestehende Männerfreundschaften, das Wunder der Auferstehung und eine Ansammlung deftiger Stammtischparolen.


    Unser hashtag der Woche: #dasrundemussinseckige. Von der Auswärtsstärke des FCK, die die halbe Liga in der Vorrunde über sich ergehen lassen musste, ist nicht mehr viel übrig. Vier Niederlagen setzte es bei den letzten vier Gastspielen und dabei erzielte das Team von Dirk Schuster genau null Treffer. Spiele lassen sich aber nun mal nur dann gewinnen, wenn man am Ende ein Tor mehr erzielt hat als der Gegner. Grundvoraussetzung hierfür sind wiederum ernsthafte Torannäherungen mit entsprechenden Abschlüssen. Die gehörten bei der Partie in Darmstadt allerdings kaum bis gar nicht zum Lautrer Spiel. Was dann übrig bleibt, egal ob gut mitgehalten oder nicht, ist eine weitere verdiente Niederlage. Bei allem Frust darf man dennoch nicht vergessen, dass das Gesamtergebnis der bisherigen Saison passt. Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    1. Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel

    Aaron Opoku stand den Kollegen des SWR Rede und Antwort. Der Flügelflitzer hatte zu Beginn der Saison eine relativ schwierige Phase zu überstehen, sieht sich nun aber auf einem guten Weg, um beim FCK Fuß zu fassen. Ihn auf sein Frustfoul im Trikot des Hamburger SV zu reduzieren, wird dem Offensivspieler nicht gerecht. "Es hatte sich sehr viel aufgestaut und der Ausbruch kam im falschen Moment", blickt er selbstkritisch auf diesen Aussetzer zurück. Sein Start in Kaiserslautern war durch die mehrwöchige Sperre natürlich suboptimal, aber mittlerweile ist Opoku angekommen. Er genießt den Teamspirit sowie den engen Zusammenhalt im Team und weiß, dass die Roten Teufel am ehesten frei nach Horst Hrubesch zum Torerfolg kommen: Aaron Flanke, Terrence Kopf, Tor! Eigentlich ganz einfach.


    FCK-Flügelspieler Opoku: "Boyd musst du den Ball nur gegen den Kopf schießen!"

    2. Ziemlich beste Freunde

    Torsten Lieberknecht und Thomas Hengen haben eine gemeinsame Vergangenheit. Die beiden bildeten 1992 gemeinsam mit Christian Simon das Abwehrbollwerk der deutschen A-Jugend-Meistermannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Im Finale gegen den favorisierten Nachwuchs des 1. FC Köln behielten die Pfälzer damals mit 5:1 die Oberhand. Es ist bis heute der größte Erfolg einer Nachwuchsmannschaft der Roten Teufel. Den Sprung in den Profifußball schafften allerdings nicht viele Teilnehmer dieses Finalspiels. Auf Lautrer Seite waren dies neben Hengen und Lieberknecht noch Marco Dittgen und Christoph Dengel, vom 1. FC Köln konnten Mirko Stark, Guido Jörres und ein gewisser Carsten Jancker mit dem Fußball ihr Geld verdienen. Nachdem der Geschäftsführer des FCK seine ehemaligen Mitspieler im Rahmen des Hinspiels zu einer kleinen Feierstunde auf den Betzenberg einlud, folgte Torsten Lieberknecht nun diesem Beispiel. Die Truppe von 1992 durfte die neuen VIP-Räumlichkeiten am Böllenfalltor einweihen.


    Darmstadts Trainer Lieberknecht lädt zum FCK-Teamtreffen am Böllenfalltor

    3. Ohne Moos, nix los

    Der verschollen geglaubte Adam Hlousek hat sich zu Wort gemeldet. Wie hier vor zwei Wochen berichtet, war der ehemalige Linksverteidiger der Roten Teufel abgetaucht und hinterließ eine ganze Reihe Gläubiger. Nicht nur Banken und Finanzbehörden hatten aus nachvollziehbaren Gründen ein erhöhtes Interesse am Aufenthaltsort des Tschechen, auch ehemalige Mitspieler zählen zum Kreis der Kreditoren. Während sein Trainer bei FC Trinity Zlin, Pavel Vrba, ihn sogar in Brasilien vermutete, meldete sich Hlousek nun aus seiner tschechischen Heimat. Der "Pleite-Fußballer", wie ihn die BILD-Zeitung so wortfindungsreich betitelt, steht zu seinen Fehlern aus der Vergangenheit und befindet sich laut eigener Aussage auch mit seinen Gläubigern in Kontakt. Viel Erfolg bei der Schadensregulierung.


    Pleite-Fußballer Hlousek: „Ich bin kein Gauner!“

    4. Basler labert

    Genauso wie es in jeder Familie diesen einen Onkel gibt, der einem bei jedem Familienfest einfach nur peinlich ist, gibt es bei fast allen Traditionsvereinen diesen einen Ehemaligen, der immer wieder Fremdschäm-Attacken auslöst. Mario Basler ist dieses personifizierte Unbehagen mit Lautrer Vergangenheit. Der 54-Jährige ist mal wieder mit einem Bühnenprogramm unterwegs. Basler brennt heißt sein neuestes Werk und es scheint seinem Vorgänger Basler ballert in nichts nachzustehen. Weißbier-Mario gibt immer noch den Fußball-Proll, der sich über ehemalige Mitspieler, die ein Alkoholproblem hatten, genauso lustig macht, wie über seinen schlechtesten Gegenspieler aller Zeiten, dem er als Bayern-Spieler gegen Bochum angeblich mal so richtig gezeigt hat, wo der Frosch die Locken hat. Dumm nur, dass manche Geschichten vom zeitlichen Ablauf her gar nicht stimmen können. Schade eigentlich, dass man es so nötig haben kann.


    Mario Basler in Bielefeld: zwischen Lachen und Fremdschämen

    5. Kein Herz für Kinder

    Zsombor Senkó, Torwart in Ungarns zweiter Liga, mag wohl keine Kids. Im Vorfeld des Spitzenspiels zwischen MTK Budapest und Senkós Club Diósgyőri VTK durfte sich ein kleiner Fan anlässlich seines Geburtstags mit dem Ball auf den Weg in Richtung Tor machen, um diesen in Senkós Netz zu versenken. Und was machte dieser? Er parierte sowohl den ersten Versuch als auch den Nachschuss des Knirpses und sorgte so für ein langes Gesicht bei dem kleinen Mann. Aber Karma ist kein Menü, man bekommt immer das serviert, was man verdient. Und so gab es im anschließenden Spiel vier Gegentore und den Verlust der Tabellenführung für den zu Spielbeginn so hochmotivierten Goalie.


    Senkó very much


    In diesem Sinne: Isses Läwe noch so trieb, immer hoch die Gellerieb!


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Einstecken und trotzdem weitermachen


    Roundhouse-Kick: Einstecken und trotzdem weitermachen

    Heute im Roundhouse-Kick: Pfälzische Visionen, schmerzhafte Abschiede, Ost-West-Tragödien, sinnlose Becherwürfe und der HSV, der sich mit dem FCK anlegen will.


    Unser hashtag der Woche: #grippewelle. Nach einer schwierigen Trainingswoche versuchten die Roten Teufel am vergangene Freitag im Heimspiel gegen Sandhausen die mittlerweile schon berüchtigte 40-Punkte-Marke zu überspringen - und scheiterten. Mit einem auf den ersten Blick enttäuschenden 2:2 trennte sich der FCK an diesem ungemütlichen Abend vom SVS. Auf den zweiten Blick kommt man aber vermutlich nicht umhin, der Mannschaft von Dirk Schuster ein Kompliment zu machen. Offensichtlich grippegeschwächt mussten einige Spieler an den Start gehen und agierten trotz ihrer körperlichen Einschränkungen zumindest hochengagiert. Dass dann nicht alles klappt und sich der ein oder andere Bock einschleicht, sollte nicht beunruhigen. Das Trainerteam weiß die Begegnung sicher richtig einzuschätzen und wird entsprechende Schlüsse ziehen. Go on, Betze. Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

    I have a dream

    Philipp Klement ist ein echter „Pälzer Bub“. Der Sommerneuzugang spielte in seiner Profikarriere bisher zwar nie für den FCK, dafür schnürte er aber in der Jugend seine Schuhe für die Roten Teufel. Über Nürnberg, Mainz, Paderborn und Stuttgart fand der mittlerweile 30-Jährige den Weg zu seinem Ausbildungsverein zurück und hat nun große Ziele. Wie er den Kollegen des SWR nämlich verriet, hegt er durchaus den Traum, noch einmal in der Bundesliga spielen zu dürfen – und das am liebsten mit dem FCK. Bisher konnte er in 26 Spielen im Oberhaus auflaufen und er würde es als durchaus runde Sache betrachten, wenn noch einige im Trikot des FCK hinzukommen könnten. Dann drücken wir mal fest die Daumen!


    FCK-Spieler Philipp Klement möchte noch einmal in die Bundesliga

    Goodbye Johnny

    René Klingenburg ist ab sofort kein Roter Teufel mehr. Der Mittelfeldspieler und der FCK verständigten sich in der vergangenen Woche darauf, den Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen mit sofortiger Wirkung aufzulösen. 'Klinge' wurde bereits zu Beginn des Jahres mitgeteilt, dass Dirk Schuster künftig nicht mehr mit ihm plant und er mit anderen Vereinen in Verhandlungen treten kann. Ein Wechsel kam im Wintertransferfenster jedoch nicht zu Stande, weil der Mittelfeldspieler nicht das erstbeste Angebot annehmen wollte. Dass es nun zur Vertragsauflösung mit „seinem“ FCK gekommen ist, hängt letztlich auch mit einem Einbruch in sein Haus zusammen. „Ich wünsche dem Verein, den Fans, der ganzen Stadt, die für diesen Klub brennen und leben, nur das Beste für die Zukunft.“, so der 29-Jährige. Wünsche, die man von ganzem Herzen nur zurückgeben kann. Mach et joot und Grüße an „Ante“ bei eurem nächsten gemeinsamen Abenteuer.


    Folgenreicher Hauseinbruch bei Zweitligaprofi: Klingenburg verlässt den FCK – „Sehr dankbar“

    Mielkes Rache

    Am 05. März 1983 verünglückte ein schwarzer Alfa Romeo in der Nähe eines Flugplatzes in Braunschweig. Der Fahrer des Sportwagens hatte letztlich keine Chance und erlag zwei Tage später seinen schweren Verletzungen. Das Besondere an dieser ohnehin schon sehr traurigen Geschichte ist die Tatsache, dass der Unfall vermutlich absichtlich herbeigeführt wurde und dahinter nicht weniger als ein Mordanschlag des DDR-Regimes an Lutz Eigendorf steckte. Der „Beckenbauer des Ostens“ flüchtete 1979 nach einem Freundschaftsspiel in den Westen und schloss sich dem 1. FC Kaiserslautern an, von wo aus er später nach Braunschweig wechselte. Für Erich Mielke und seine Stasi-Konsorten ein Ding der Unmöglichkeit. Täter oder Mitwisser konnten bis heute keine überführt werden. Unumstritten ist jedoch, dass der Tod Eigendorfs eines der traurigsten und gleichzeitig mysteriösesten Kapitel der Bundesliga-Geschichte bleibt.


    Die Freiheitssuche von Lutz Eigendorf endete mit dem Tod


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    Wie steht es um deine Gemütslage, wenn es um den FCK geht? Welche Themen bewegen dich? Womit bist du unzufrieden? Sende uns deinen Leserbrief an [email protected].


    Teurer Frust

    Das Sportgericht des Deutschen Fußball Bundes hat den FCK zu einer Zahlung von 2.500 Euro verknackt. Grund für die unfreiwillige Spende an den Verband sind 30 Plastikbecher, die während des Spiels gegen den 1. FC Nürnberg in Richtung des Spielfelds geworfen wurden. Im Nachhinein muss man sich die Frage stellen, was die Aktion außer unnötigen Kosten noch gebracht hat? Das Spiel endete 0:0 und unterm Strich kostete jeder Becher 83,33 Euro – ohne Füllung und ohne Pfand. Irgendwie unnötig, oder?


    Geldstrafe für 30 Plastikbecher: DFB bittet FCK zur Kasse

    Hier regiert der FCK

    Der Hamburger Sport-Verein ist zweifelsohne eine der Attraktionen der zweiten Fußball-Bundesliga. Ähnlich wie die Anhänger des FCK machen die Fans der „Rothosen“ die Gästeblöcke der Liga regelmäßig randvoll und sorgen für gute Stimmung. Was sie nun aber vorhaben, wird scheitern. Wenn man der Hamburger Morgenpost Glauben schenken kann, versuchen etwa 20.000 Schlachtenbummler der Norddeutschen das Gastspiel in der Pfalz in ein Heimspiel zu verwandeln. Liebe Hamburger, hier ist Kaiserslautern, hier ist der Betzenberg! Und hier hat nur ein Team ein Heimspiel – und das seid nicht ihr!


    HSV-Fans planen Heimspiel in Lautern – doch es gibt ein Ticket-Problem

    Auf der Suche nach dem Wertsachenbeutel

    Wie letzte Woche bekannt wurde, wurde den Profis des SV Werder Bremen vor einiger Zeit die Mannschaftskasse gestohlen. Die mit lächerlichen 20.000 Euro gefüllte Kasse stand in der Kabine der Werderaner, von wo sie irgendwann entwendet wurde. Relativ sprachlos im Angesicht des Umgangs mit einer solchen Kasse, schwelgt man automatisch in Erinnerung an den guten, alten Wertsachenbeutel. Der wurde zwar auch regelmäßig gesucht, weil eben nicht nur Geld, sondern auch die „kreisliga-überlebenswichtigen“ Kippen für die Zigarette danach als absolute Wertanlage galten. Immerhin gab Werders Leiter Profi-Fußball Clemens Fritz nun zu, dass der Vorfall schon zur Verärgerung geführt hat. Verärgerung? Wie unterschiedlich doch die Gefühlswelt bei 20.000 Euro haben oder nicht haben sein kann.


    Mit 20.000 Euro drin: Mannschaftskasse aus Werder-Kabine gestohlen!


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Man steckt halt auch nicht ganz drin, bzw. fehlen uns möglicherweise einige Hintergrundinformationen. Seine wohl durchaus ernsthafte Erkrankung ist ja auch noch nicht lange her, was sich natürlich auf seine Leistungen ausgewirkt hat. Hoffen wir einfach mal, dass er schnellstmöglich wieder zu der Verstärkung wird, die er für den FCK definitiv sein kann :)

    Berechtigte Kritik kann und soll ja auch geäußert werden. Und egal, wie man welchen Sachverhalt auch einstuft, sollte sie sachlich und fair bleiben.

    Ich teile Deine Meinung bzgl. der Leistungsfähigkeit und Eignung von Zimmer als Kapitän zwar nicht (ich sehe ihn als unermüdlichen Kämpfer und einen, der im Zweifel auch vorweg marschiert), respektiere aber Deine Sicht der Dinge selbstverständlich.


    Was halt gar nicht geht, sind Anfeindungen, die deutlich unter die Gürtellinie gehen. Von "dieser blinde Idiot" bis "das Arschloch kotzt mich an" war in den letzten Wochen alles dabei. Und in diesen Momenten sehe ich uns als Fangemeinschaft in der Pflicht, einzuschreiten, denn da werden Grenzen überschritten.

    Diskussionsthema zum Artikel: De Deiwel soll mich hole: Weißt du noch wie's früher war?


    De Deiwel soll mich hole: Weißt du noch wie's früher war?

    Schon "Die Ärzte" sangen einst: Früher war alles schlecht, (...) die Welt war furchtbar ungerecht. Dann kam die Wende, unser Leid war zu Ende. Auch beim 1. FCK.


    Als Fan des 1. FC Kaiserslautern musste man in den letzten Jahren hart im Nehmen sein. Finanziell und sportlich ging es stetig bergab. Hinter den Kulissen waren Streitereien und Rücktritte an der Tagesordnung. Und nicht selten schlugen dann noch einschlägige Medien sowie Trash-TV erprobte Ex-Spieler immer weiter auf die am Boden liegenden Roten Teufel ein. Einer der Tiefpunkte war für mich im Oktober 2019 ein 1:3 beim Chemnitzer FC und der Absturz auf einen Abstiegsplatz der dritten Liga. Die Lautrer erlebten seinerzeit ein stetes Auf und Ab, ohne aber wirklich Fortschritte auf den Rasen zu bekommen. Boris Schommers wurde schließlich durch Jeff Saibene ersetzt, die Misserfolgsspirale drehte sich jedoch weiter. Mit Marco Antwerpen wurde ein weiterer Übungsleiter in der Hoffnung auf sportliche Besserung verpflichtet und im Background wurde Thomas Hengen als neuer starker Mann installiert. Aber die Trendwende ließ noch etwas auf sich warten.

    In einem Land vor unserer Zeit


    Erinnert ihr euch noch an den 20. März 2021? Die Bayern waren FIFA-Clubweltmeister, beim HSV und bei Schalke 04 lief alles seinen gewohnten Gang – bei den einen schien die Bundesligarückkehr nach einem 2:0 im Spitzenspiel gegen Heidenheim mal wieder nur noch reine Formsache zu sein, die anderen vergeigten gegen Mönchengladbach das elfte Spiel in Folge – und der FCK stand am tiefsten Abgrund seiner Vereinsgeschichte. Nach einem saft- und kraftlosen Auftritt verließ die Mannschaft von Marco Antwerpen die MDCC-Arena in Magdeburg mit einer 0:1-Niederlage und hatte satte sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Bei nur noch neun ausstehenden Partien rückte der Klassenerhalt in weite Ferne. Das Horrorszenario „Regionalliga“ steuerte auf seinen unwiderruflichen Höhepunkt zu.


    Und nun, knapp zwei Jahre später? Der große FCB schlägt sich mit Clubs wie Freiburg oder Union Berlin um die begehrten Fleischtopf-Plätze der Bundesliga, beim HSV und auf Schalke grüßt das Murmeltier und der FCK findet sich plötzlich im oberen Drittel der zweiten Liga wieder. Seit jenem 29. Spieltag in der sächsisch-anhaltinischen Landeshauptstadt und der anschließenden Länderspielpause ist auf dem Betzenberg nichts mehr, wie es war. Das Trainerduo „Ante und Döppi“ impfte seiner Mannschaft in einer Radikalkur das Betze-Gen ein und plötzlich schien das Team zu funktionieren. Auf einen Schlag waren Begriffe wie Kampf, Einsatzbereitschaft und Wille keine leeren Worthülsen mehr in Kaiserslautern - sondern gelebte Kultur. Durch eine fulminante Aufholjagd konnte der Klassenerhalt vorzeitig gesichert werden. Und im darauffolgenden Jahr rollte der berühmte Zug bis auf Relegationsplatz drei und letztlich unter Dirk Schuster und Sascha Franz sogar zur vorläufigen Endhaltestelle „zweite Liga“.


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    Es läuft wie Wasser aus der Nase


    Die Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus verlief für die Roten Teufel bisher nahezu reibungslos. Nach vierjähriger Drittligazugehörigkeit und der Tatsache, nicht nur sportlich, sondern zwischenzeitlich auch finanziell von der Konkurrenz abgehängt worden zu sein, war es klar, dass nur mit einem immensen Kraftakt, bei dem alle an einem Strang ziehen müssen, der Klassenerhalt geschafft werden kann. Der bisherige Saisonverlauf ist grandios. Als Aufsteiger nach 23 Spielen das Abstiegsgespenst schon so gut wie sicher vertrieben zu haben, ist eine außergewöhnliche Leistung. Das Team um Thomas Hengen, der Aufsichtsrat und alle anderen Gremien melden sich erst dann zu Wort, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt. Das Trainerteam und die Mannschaft arbeiten Tag für Tag knüppelhart, um einen Punkt nach dem anderen einfahren zu können. Und die Fans? Die feiern „ihren“ FCK wieder wie in besten Zeiten. Eigentlich sollte dann ja alles in bester Ordnung sein.


    Leider ist dem nicht ganz so. Der Vorvorvorvorgänger von Dirk Schuster, Michael Frontzeck, warnte immer vor dem „schwierigen Umfeld“ beim FCK. Er tat das damals zur Unzeit. Schließlich pumpte die seinerzeit tätige Vereinsführung gerade einmal wieder seine Fans um überlebensnotwendige Euros an. Grundsätzlich hatte der Ex-Nationalspieler aber nicht Unrecht. Die Erwartungshaltung von uns FCK-Fans geht hin und wieder etwas zu schnell durch die Decke. Wer nach dem Spiel in Paderborn – und der damit zweiten Niederlage in Folge – die einschlägigen Foren in den sozialen Medien etwas durchstöbert hat, musste sich verwundert die Augen reiben. Von der bislang überragenden Saison war teilweise gar nichts mehr zu lesen. Von „Schuster muss weg“ bis hin zu übelsten Beleidigungen einzelner Spieler war alles zu finden.

    Steht auf, wenn ihr Lautrer seid!


    Für mich nur wenig überraschend, dass der Lautrer Coach im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Fürth daraufhin deutlich wurde. Auf die Frage, ob das Ego nach zwei Niederlagen nicht angekratzt sei und ob man sich den Rückrundenstart nicht anders vorgestellt hätte, mutierte Schuster schlagartig zu einer Mischung aus Indiana Jones und Hannibal Lecter. Mit einem leicht spitzbübischen Lächeln, aber einem Blick, der das Blut in den Adern gefrieren ließ, wies „Hannibal Jones“ jegliche Kritik an der Gesamtbilanz des Rückrundenstarts zurück und forderte die Zuhörer auf, die Kirche etwas im Dorf zu lassen. Eine absolut nachvollziehbare Bitte, der wir alle nachkommen sollten. Die Mannschaft spielt eine überragende Saison und hat sich durchaus das Recht erarbeitet, auch mal einen Grottentag, wie zuletzt beim FC St. Pauli oder in Magdeburg, zu haben.


    Kritische Äußerungen sind natürlich nicht verboten. So lange sie angebracht sind und sachlich bleiben, sind sie in der Regel sogar willkommen. Was allerdings gar nicht geht, sind Diffamierungen und Beleidigungen, die sich gegen einzelne Personen richten. Gerade Jean Zimmer wurde in den letzten Wochen immer öfter zur Zielscheibe solcher Attacken. Nicht nur in der Anonymität des Internets, auch aus der Fankurve muss der Kapitän der Roten Teufel derzeit reichlich Prügel einstecken. Wenn man überlegt, dass er vor zwei Jahren den FCK mit seiner Rückkehr überhaupt erst wieder so richtig zum Leben erweckt hat, ist es völlig unangebracht, ihn jetzt bei jeder misslungenen Aktion so anzuprangern. Egal ob Fußballprofi oder nicht: Jeder, der in einem Trikot steckt, ist in erster Linie ein Mensch. Und die Grundzüge menschlichen Miteinanders sollten wir alle im Kindergarten gelernt haben: Was du nicht willst, was man dir tu, das füg' auch keinem andern zu! Diese Art des "Schmerzensgeldes" ist nicht mal bei hohen Fußballergehältern eingepreist.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Große Haie, kleine Fische


    Roundhouse-Kick: Große Haie, kleine Fische

    Heute im Roundhouse-Kick: Ein Lautrer „For President“, der badische Bruce Willis, Aufräumarbeiten hinter den Kulissen, ein besonderer Azubi und ein fulminanter Schuldenberg.


    Unser hashtag der Woche: #wartenaufdievierzig. Eigentlich war es der Plan von Dirk Schuster, in Magdeburg die 40-Punkte-Marke zu überspringen und damit den Klassenerhalt definitiv einzutüten. Zum Leidwesen aller, die es mit dem FCK hielten, blieb nach dem Gastspiel in Sachsen-Anhalt jedoch die bittere Erkenntnis, dass man höchstens so gut spielen kann, wie es der Gegner zulässt. Die Überlegungen, ob nun Christian Titz und sein FCM alles richtig oder Dirk Schuster und sein FCK alles falsch gemacht haben, sind müßig. Erstens liegt die Antwort irgendwo dazwischen (das Schwarz-Weiß-Denken bringt niemanden weiter) und zweitens ist nach wie vor nichts passiert, was ernsthaft beunruhigen sollte. Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.


    1. Yes, we can: Er ist erst seit etwas mehr als einem Jahr ein Roter Teufel, aber trotzdem schon der Mann für alle Fälle. Frei nach dem Motto „Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Terrence her“ wurde versucht, dem US-amerikanischen Mittelstürmer des FCK im Rahmen der Lautrer Oberbürgermeister-Wahl eine politische Karriere schmackhaft zu machen. Ein treuer „Boydianer“ hatte die Kandidatenliste der Stichwahl eigenhändig um den Namen des Fußballgotts erweitert und ihm natürlich auch seine Stimme gegeben. Aus Sicht der Fangemeinde folgten 62,26 Prozent diesem Vorschlag leider nicht und votierten für die SPD-Politikerin Beate Kimmel. Damit ist sie die neue und erste Oberbürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern. Herzlichen Glückwunsch und viel Glück!


    Terrence Boyd als OB-Kandidat? FCK-Star teilt witzigen Wahlzettel


    2. Live is life: Bevor der Sturmtank der Roten Teufel tatsächlich noch in das politische Lager abdriftet, besorgten sich die Kollegen von sky im Rahmen des Formats „Meine Geschichte“ Informationen aus erster Hand. Wie ist Boyd eigentlich beim FCK gelandet? Und welche Vorstellungen hat er für seine Zukunft?. Seine Besorgnis, dass sich die Lautrer Fans seine Leistungen aus Altersgründen allmählich schön saufen müssten, ist indes nicht begründet. Zum einen zeichnet den Stürmer eine sehr gute Trefferquote aus und zum anderen ist er halt einfach er selbst. Eine Tormaschine à la „Mr. Unfehlbar“ würde gar nicht auf den Betzenberg passen.


    Meine Geschichte - das Leben von Terrence Boyd


    3. Der Grätschen-Magier: Florian Dick konnte schon als junger Mann sein Hobby zum Beruf machen und liebte es, sein Geld als Fußballprofi zu verdienen. Für den Karslruher SC, für Arminia Bielefeld und natürlich für den 1. FC Kaiserslautern lief der Gelbfüßler in knapp 400 Pflichtspielen auf. Er ist zudem der einzige Spieler, der in allen drei Profiligen das Trikot der Roten Teufel tragen durfte. Doch nicht nur ein Bruce Willis kommt irgendwann an seine körperlichen Grenzen, auch Grätschen-Flo musste sich 2019 eingestehen, dass er am Ende der Fahnenstange angekommen ist. Obwohl es in ihm immer noch hin und wieder kribbelt, ist der mittlerweile als Teammanager tätige Dick glücklich mit seiner neuen Aufgabe. Was ihm daran so gut gefällt und wie er sich sonst die Zeit vertreibt, erzählte er den Kollegen des SWR.


    FCK-Teammanager Florian Dick: "Auf dem Golfplatz kannst du schlecht einen umgrätschen"


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    4. Zurück in die Zukunft: Der FCK erlebte in den letzten Jahren nicht nur auf dem Spielfeld deutliche Rückschritte, auch hinter den Kulissen wurde der Rotstift spürbar angesetzt. Die sportliche Talfahrt hatte zur Folge, dass in allen Bereichen Einsparungen notwendig waren. Sowohl im Bereich der Geschäftsstelle als auch im NLZ und bei der medizinischen Versorgung wurden Einschnitte gemacht. Um mit dem rasanten sportlichen Wiederaufstieg Schritt halten zu können, wurden nun wieder erste Nägel mit Köpfen gemacht. Zur Unterstützung von Geschäftsführer Thomas Hengen wurden die Funktionen einer kaufmännischen und einer technischen Direktion neu geschaffen und direkt mit Saskia Bugera und Enis Hajri entsprechend personalisiert. Welche Aufgaben genau in deren Zuständigkeitsbereich fallen und welche Kompetenzen damit verbunden sind, wurde seitens des FCK jedoch nicht kommuniziert.


    Zwei neue Posten beim FCK geschaffen


    5. Auf neuen Wegen: Mit gerade einmal 27 Jahren musste Lukas Spalvis seine Laufbahn beenden. Ein letztlich irreparabler Knorpelschaden im Knie zwang den litauischen Nationalspieler 2021 zu diesem Schritt. Nur wenige Wochen nach dem Abstieg in die dritte Liga absolvierte Spalvis damit sein letztes Spiel für die Roten Teufel und bleibt uns daher als Ehrenmann in Erinnerung. „Ich bin kein Typ, der in schwierigen Situationen schnell aufgibt und möchte daher in der kommenden Saison mit dem FCK in der dritten Liga alles dafür geben, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen“, begründete der damals 24-Jährige Stürmer die Entscheidung, weiter in Kaiserslautern aktiv sein zu wollen. Seine Eigenschaft, in schwierigen Situationen nicht aufzugeben, wurde in den Folgejahren jedoch auf den Prüfstand gestellt. Aber trotz etlicher gesundheitlicher Rückschläge nimmt er nun eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation und –management in Angriff. Viel Erfolg!


    Ein Autogramm von Azubi Spalvis


    6. Haste mal 'ne Mark? Um Adam Hlousek ranken sich momentan wilde Gerüchte. Das Onlineportal reviersport.de berichtet aktuell sogar, dass der ehemalige Lautrer einen Schuldenberg in etwa siebenstelliger Höhe angehäuft hat. Unter anderem bei einer deutschen Bank, vier polnischen Geldinstituten sowie polnischen Finanz- und Gesundheitsämtern soll er in der Kreide stehen. Aber auch ehemalige Mitspieler sollen auf die Rückzahlung kleinerer bis größerer Beträge warten. Sein Trainer beim tschechischen Erstligisten FC Trinity Zlin vermisst den Linksverteidiger seit Beginn der Wintervorbereitung. Bei echten Kreisligalegenden wäre dies kein Anlass zur Sorge. Da Hlouseks Anwälte wohl schon ein Privatinsolvenzverfahren in die Wege geleitet haben sollen, scheint aber doch etwas mehr an der Sache dran zu sein. Man darf gespannt bleiben.


    Über eine Million Euro Schulden: Ex-Bundesligaspieler untergetaucht


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Marcel Ziemer: „Nichts passiert ohne Grund!“


    Marcel Ziemer: „Nichts passiert ohne Grund!“

    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Marcel Ziemer über seine sportlichen Höhepunkte, sein unfreiwilliges Laufbahnende und sein Leben nach der Karriere.


    Als 18-Jähriger wechselte Marcel Ziemer zu den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern. In der Endphase der Saison 2005/06 wurde er in das kalte Wasser „Bundesliga“ geworfen und begann schlagartig zu schwimmen. Obwohl der Abstieg seinerzeit nicht mehr zu verhindern war, konnte sich der Stürmer im Profifußball durchsetzen. In der ewigen Totschützenliste der dritten Liga belegt Ziemer mit 73 Treffern immer noch den dritten Platz. Im August 2017 zog sich „Cello“ eine Knieverletzung zu, die letztlich auch seine Karriere beendete. Für einen Dreierpack auf Treffpunkt Betze unterbrach der heute 37-Jährige kurz seinen Alltag.

    Ziemer: „Alles ist gut, so wie es ist“


    Treffpunkt Betze: Hallo Marcel, nach deinem Wechsel von Saarbrücken nach Rostock im Jahr 2014 hast du die Ostsee scheinbar lieben gelernt. Du musstest deine Karriere dort 2018 verletzungsbedingt beenden und bist jetzt hauptberuflich in Rostock tätig. Was genau machst du an der Küste und wie sehr vermisst du deine Heimat?


    Marcel Ziemer: Nach meiner Verletzung hatte ich eine Umschulung zum Immobilienkaufmann gestartet, was insgesamt schon ziemlich anstrengend war. Wenn man nach so langer Zeit wieder die Schulbank drückt, muss man erst einmal das Lernen wieder lernen. Nach meinem erfolgreichen Abschluss eröffnete sich mir dann die Chance bei der WIRO - einer kommunalen Wohnungsgesellschaft in Rostock - zu arbeiten, wo ich seitdem in der Kundenberatung tätig bin. Meine Tätigkeit macht mir jeden Tag Spaß und ich genieße den direkten Umgang mit den Menschen.


    Natürlich vermisse ich meine Familie in Worms und selbstverständlich auch viele meiner Freunde. Auch an meine Truppe bei der TSG Pfeddersheim denke ich regelmäßig zurück. Ich hatte die Jungs von der C- bis in die A-Jugend trainiert und dort durchaus meine Handschrift hinterlassen. Aber auch hier bin ich wieder in der Nachwuchsarbeit tätig. Gemeinsam mit Marcel Jankowski betreue ich die U17 beim FC Förderkader René Schneider (Anm. d. Red.: Ein Verein, über den die Nachwuchsspieler der Fußballschule von Ex-Profi René Schneider Praxiserfahrung sammeln sollen), was auch einen Riesenspaß macht. Insgesamt sind wir hier in Rostock rundum zufrieden. Alles ist gut, so wie es ist.

    „Ein Riesenhighlight in Frankfurt vor 50.000 Zuschauern spielen zu dürfen“


    Treffpunkt Betze: Spätestens seit dem 34. Spieltag der Saison 2007/08 genießt du am Betzenberg Legendenstatus. Du hast im damaligen „Herzblut-Finale“ gegen den 1. FC Köln zwei Tore erzielt und hattest damit maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt des FCK. War dieses Spiel rückblickend betrachtet dein größtes sportliches Highlight?


    Marcel Ziemer: Ich würde dieses Spiel auf einer Ebene mit meinen ersten Bundesligaspielen zum Ende der Saison 2005/06 sehen, worauf man als junger Kerl ja immer hinarbeitet. Es war für mich ein Riesenhighlight in Frankfurt vor 50.000 Zuschauern spielen zu dürfen, zu Hause gegen Bayern bei ausverkauftem Haus im Kader zu stehen oder auch am letzten Spieltag in Wolfsburg noch um den Klassenerhalt kämpfen zu können. Natürlich ist es traurig, dass es am Ende doch nicht gereicht hat. Man weiß natürlich aber auch nicht, was passiert wäre, wenn wir dringeblieben wären. Hätten wir jungen Spieler überhaupt alle einen Vertrag bekommen? Oder hätte die Transferpolitik gegen eine Nachwuchsförderung gesprochen? Alles Dinge, über die man heute nur spekulieren kann. So ging es in die zweite Liga und ich konnte weiter für den FCK spielen.


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    Das Spiel gegen Köln war dann selbstverständlich ein absoluter Höhepunkt. Wir standen in dieser Saison fast durchgängig auf einem Abstiegsplatz und es schien fast unmöglich, da nochmal rauszukommen. Wenn man sich nur den Spielverlauf noch einmal vor Augen führt, bekommt man eine mega Gänsehaut. Sonnenschein, volles Haus, alles ist angerichtet. Das Spiel ist relativ ausgeglichen, Patrick Helmes schießt nach einer guten Stunde den Ball an den Innenpfosten, der trudelt fast parallel zur Torlinie wieder raus und dann macht Josh Simpson auf der anderen Seite das 1:0. Es fängt an zu regnen und bei bestem Fritz-Walter-Wetter gewinnen wir am Ende 3:0. Das bleibt vermutlich bei uns allen in ewiger Erinnerung.


    Generell muss ich aber sagen, dass all meine Stationen wichtige Bausteine meiner Karriere waren. In Wiesbaden waren wir ganz viele ehemalige FCK-Spieler, die gemeinsam versucht haben, etwas zu reißen. Wir waren damals fast wie ein FCK II. Hans-Werner Moser war unser Trainer und auch einen Sandro Schwarz, der wirklich ein Riesenmensch ist, durfte ich da kennenlernen. In Saarbrücken habe ich das Tore schießen so ein bisschen gelernt und agierte in meinen Aktionen fortan etwas erfahrener. Ich hatte dort einen Trainer, der auf mich gebaut hat und hatte eine Truppe mit sehr, sehr guten Freunden hinter mir. In Rostock lief nicht direkt alles reibungslos. Als ich hier ankam, war ich verletzt und wurde relativ schnell als Fehleinkauf abgestempelt. Ich durfte dann zum ersten Mal in Regensburg von Anfang an spielen und machte dort beim 4:4 alle vier Tore. Trotzdem war man noch nicht restlos von mir überzeugt, was sich aber im Laufe der Zeit noch legte. Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass ich eine solche fußballerische Laufbahn hatte. Während ich hier in Rostock ab und an mal im Stadion vorbeischaue, drücke ich meinen anderen Ex-Vereinen aus der Ferne genauso die Daumen und wünschen allen, dass sie ihre Ziele erreichen.

    „Ein kleines bisschen darf ich in meinen Jungs weiterleben“


    Treffpunkt Betze: Du dürftest einer der effektivsten Bundesligastürmer der FCK-Geschichte sein. Im Schnitt hast du es in der ersten Liga alle 18 Minuten bei den gegnerischen Torhütern klingeln lassen. Zugegebenermaßen bei nur zwei Einsätzen zum Ende der Abstiegssaison 2006, aber immerhin. Tröstet eine solche Bilanz ein wenig über das schmerzhafte Ende deiner Profikarriere hinweg?


    Marcel Ziemer: Eine solche Bilanz liest sich zwar toll, über den Verlust meiner Karriere kann sie mich aber nicht hinwegtrösten. Ich hätte meine Laufbahn gern richtig beendet, wurde aber durch meine Verletzung irgendwie aus einer Sache herausgerissen, die mir immer sehr viel Spaß gemacht hat. Am meisten merkt man, wie sehr einem etwas fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Im Nachgang betrachtet ist es für mich eine Riesenehre, dass ich für Vereine wie den FCK oder Hansa Rostock auflaufen durfte. Wenn man die Chance bekommt, muss man versuchen, es auf den Platz zu bringen, um weiterzukommen. Mein Glück war damals, dass Wolfgang Wolf einen Stürmer brauchte und ich da reingerutscht bin. Er hatte natürlich mit einem jungen Kerl auch nichts zu verlieren, aber man muss dann funktionieren. Das hatte bei mir damals gut geklappt, wofür ich total dankbar bin.


    Meinen Jungs von der U17 versuche ich immer zu vermitteln, dass sie ihre Zeit als Fußballer genießen sollen, so lange sie sie haben. Ich versuche ihnen mein Wissen und die Erfahrungen, die ich damals selbst sammeln durfte, weiterzugeben. So ein kleines bisschen darf ich so in meinen Jungs weiterleben. Es ist die schönste Sache, die es in meinem Leben gab und je älter man wird, desto klarer wird man auch im Kopf. Aber ich sage mir immer, dass nichts ohne Grund passiert. Wenn mein Weg so gehen soll, wie er jetzt geht, bin ich zufrieden und wir werden sehen, wohin es führt.


    Treffpunkt Betze: Marcel, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Dir und deiner Familie weiterhin alles Gute und viel Gesundheit.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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