Diskussionsthema zum Artikel: Daisuke Yokota: „Bin glücklich, hier zu sein“
Daisuke Yokota: „Bin glücklich, hier zu sein“
Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht Daisuke Yokota über seine bisherige Zeit in Kaiserslautern, schwere Zeiten in seiner Karriere und den kommenden Gegner Fortuna Düsseldorf.
Zwei Monate ist es her, dass Daisuke Yokota am Deadline Day auf Leihbasis zum 1. FC Kaiserslautern wechselte. Sein Tempo und seine Dribbelstärke konnte der 24-Jährige in seinen ersten Einsätzen für den FCK schon mehrfach eindrucksvoll unter Beweis stellen - sehr zur Freude der Fans auf den Rängen. Nach dem Training am Mittwoch nahm sich der Neuzugang Zeit für ein gemeinsames Gespräch. Dabei betonte Yokota, dass es für ihn etwas ganz Besonderes sei, vor über 40.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion aufzulaufen.
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Yokota: "Ich hatte direkt Gänsehaut"
Treffpunkt Betze: Hallo Dai. Du bist jetzt seit etwa acht Wochen in Kaiserslautern. Wie fühlst du dich beim FCK? Und wie hast du die ersten Wochen erlebt? Erzähl mal.
Daisuke Yokota: Wir hatten in den letzten Wochen sportlich eine schwierige Phase und haben nicht so viele Spiele gewinnen können. Trotzdem fühle ich mich wohl in der Liga, in der Mannschaft und mit der ganzen Fußballkultur in Deutschland. Ich bin wirklich glücklich, hier zu sein.
Treffpunkt Betze: Zeitgleich mit deinem Wechsel zum FCK begann eine Phase, in der es sportlich nicht so gut lief. Und dann kam dieser tolle 3:0-Heimsieg gegen Paderborn vor über 40.000 Zuschauern. Wie würdest du diesen Fußballabend mit deinen eigenen Worten beschreiben?
Daisuke Yokota: Es war etwas ganz Besonderes, weil ich noch nie vor mehr als 40.000 Zuschauern gespielt habe. Auswärts habe ich schon vor vielen Zuschauern gespielt, aber noch nie bei einem Heimspiel. Als wir uns aufgewärmt haben, hatte ich direkt Gänsehaut, auch weil es mein Heimdebüt hier in Kaiserslautern war.
Treffpunkt Betze: Lass uns ein paar Jahre zurückblicken: Du bist mit 18 Jahren nach Deutschland gewechselt. Wie schwer oder leicht war es für dich, deine Familie, deine Freunde, deine Heimat, deine Kultur zu verlassen, um in Europa Fußball zu spielen?
Daisuke Yokota: Ja, es war schwierig für mich, weil es große Unterschiede zwischen Japan und Deutschland gibt. Es gab schwierige Momente, aber die Erfahrung war trotzdem sehr wichtig für mich, um in Europa zu spielen: Bei meinen Stationen in Lettland, Polen und Belgien konnte ich vieles mitnehmen.
Yokota: "Ich mag es, diesen Druck der Fans zu spüren"
Treffpunkt Betze: Blieb dir bei deinen bisherigen Stationen in Deutschland, Lettland, Polen und Belgien denn neben dem Fußball auch genug Zeit, um die Regionen kennenzulernen, in denen du lebst und spielst?
Daisuke Yokota: Die anderen Länder haben nicht diese große Fußballkultur wie hier in Deutschland. Und was mir zum Beispiel aufgefallen ist, dass der Druck und die Erwartungshaltung der lettischen Fans nicht so groß ist wie anderswo. Ich mag es allerdings, diesen gewissen Druck der Fans zu spüren.
Treffpunkt Betze: Deine ersten beiden Stationen in Frankfurt und Jena schienen nicht einfach für dich gewesen zu sein, du warst sogar einige Monate vereinslos. Hast du in dieser Zeit daran gedacht, nach Japan zurückzukehren?
Daisuke Yokota: In dieser schwierigen Zeit dachte ich sogar daran, mit dem Fußballspielen aufzuhören. Bevor ich nach Japan zurückgekehrt wäre, hätte ich lieber einen Schlussstrich unter meine Profikarriere gezogen.
Yokota: "Soll einfach ich selbst sein"
Treffpunkt Betze: Du hast die meisten Spiele als Profi im rechten Mittelfeld oder als Rechtsaußen bestritten. Oft sagen Spieler in Interviews, dass sie auf der Position spielen, auf die sie der Trainer gestellt hat. Aber welche Position liegt dir am besten und warum?
Daisuke Yokota: Es ist, wie du sagst: Auf der rechten Seite fühle ich mich am wohlsten. Dort kann ich meine Stärken am besten ausspielen. Aber auch auf meiner Position im letzten Spiel gegen Paderborn (Anm. d. Red.: hinter den Spitzen) habe ich mich gut gefühlt.
Treffpunkt Betze: Deine besondere Stärke ist das 1 gegen 1 im Dribbling. Wie viel Freiraum lässt dir Markus Anfang dabei? Und hast du auch die Vorgabe, 1 gegen 2 Situationen spielerisch zu lösen?
Daisuke Yokota: Markus Anfang sagt, ich soll einfach ich selbst sein. Ich habe auch schon gespürt, dass die deutschen Fans diese 1 gegen 1 Situationen sehen wollen. Und ich muss zugeben: Es macht richtig Spaß, in diese Duelle zu gehen und sie am besten auch noch zu gewinnen.
Treffpunkt Betze: Spiele gegen den Tabellenführer sind immer etwas Besonderes. Was für ein Spiel erwartest du am Samstag in Düsseldorf?
Daisuke Yokota: Das wird ein schwieriges Spiel, keine Frage. Aber wir haben letztes Wochenende auch gegen eine gute Mannschaft gewonnen, und so wollen wir weitermachen. In Düsseldorf spielt ein Freund von mir, Shinta Appelkamp. Wir haben das letzte Mal vor neun Jahren gegeneinander gespielt. Ich freue mich darauf, wieder gegen ihn zu spielen und hoffentlich auch zu gewinnen.