Beiträge von David

    Diskussionsthema zum Artikel: Aufstiegskampf: Der FCK macht ernst


    Aufstiegskampf: Der FCK macht ernst

    Der Joker sticht. In einem spannungsvollen Duell geht der FCK nicht zwingend als verdienter, aber dennoch als Sieger vom Platz. Das waren drei Punke für 'Klinge'.


    Nachdem die Formkurve der Roten Teufel in den vergangenen Wochen sichtlich nachgelassen hatte, gelingt es dem 1. FC Kaiserlautern - wenn auch mit mehr als nur einem Glücksbringer - nach einem unter dem Strich spannenden Schlagabtausch drei Punkte von der Bremer Brücke zu entführen. Dabei war eines entscheidend: Der Joker hat zugestochen.

    Vorzeichen stehen auf: Aufwärtstrend starten!

    Die Sachlage vor dem erneut so richtungsweisenden Auswärtsspiel gegen den VfL Osnabrück war klar. Nach der enttäuschenden Leistung gegen 1860 München forderte Marco Antwerpen vor der Partie gegen die Niedersachsen unter anderem mehr Zusammenhalt und einen größeren Willen, um letztendlich wieder mehr Überzeugung auf den Platz zu bekommen. Anders als in München gelang es dem FCK gegen den VfL weitestgehend ein anderes Gesicht zu zeigen – zur Freude der 1400 mitgereisten Lautern-Anhänger. Durch frühes Pressing konnten die zunächst gutstehenden Roten Teufel die Gastgeber gleich ab der Anfangsphase ein ums andere Mal zurück in die eigene Hälfte drängen und sich dem gegnerischen Gehäuse nähern. Kleinere Chancen blieben jedoch harmlos, da sie bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht zwingend genug waren. Aber eines war in jeder Hinsicht deutlich zu erkennen, der FCK hatte Offensivdrang und wirkte frischer als zuletzt. Die „Betzebuben“ erarbeiteten sich zudem viele Standardsituationen. In der Statistik verzeichnete der FCK nach Ende der Partie acht Eckstöße auf der Haben-Seite. Zum Vergleich: In München waren es über die gesamte Spielzeit hinweg lediglich drei. Verbesserte Werte, die die im Vorfeld beschworenen Tugenden bestätigen sollten. "Wir wollen es besser machen!" Gesagt, getan - und so ließ die Mannschaft den Worten Taten folgen. In der 78. Spielminute schickte Hendrick Zuck den startenden Daniel Hanslik auf die Reise. Dieser glänzte mit einer präzisen Hereingabe auf den sich vom Gegenspieler lösenden Terrence Boyd, der zur Führung verwandelte. Das so wichtige Tor des Tages.

    Die Defensive wackelt – Lautern im Glück

    Auch wenn die Null nach kräftezerrenden 102 gespielten Minuten gegen den VfL stand, wirkte die Defensivarbeit der Lautrer stellenweise ungewohnt fahrig. Dadurch entwickelte sich vor allem die Schlussphase zu einer Zitterpartie, die seines gleichen suchte und zahlreiche Lautrer Anhänger mit großer Sicherheit um einige Jahre altern ließ. So hatte das Antwerpen-Team beispielsweise Riesenglück, als Osnabrücks Simakala der Ball nach einer Glanzparade Raabs vor die Füße fiel, dieser das Spielgerät jedoch zu Gunsten der Gäste in Rücklage weit über das Tor beförderte. Oder Oduah, der den Ausgleich in der langen Nachspielzeit, die aufgrund der Verletzungspause für Renè Klingenburg zustande gekommen war, quasi auf dem Fuß hatte.


    Vor allem Torhüter Matheo Raab behielt in dem teils zerfahrenen Spiel die Nerven. Er bügelte gegen das Team von Daniel Scherning all das aus, was seine Vorderleute in großer Anzahl durch fehlerhafte Raumaufteilung und oftmals großer Unsortiertheit im eigenen Strafraum zugelassen hatten. Häufig agierten die Roten Teufel defensiv viel zu passiv und ermöglichten den Niedersachsen dadurch gefährliche Torraumszenen. Flache Torabschlüsse aus der zweiten Reihe entschärfte Raab immer wieder aufs Neue. Seine Gelassenheit und Souveränität im Torwartspiel stach gegen die Osnabrücker einmal mehr hervor. Und genau einen solchen Schlussmann zu haben, der in einem Spiel trotz vieler zugelassenen Chancen die Oberhand behält, spricht für sich und ist ein entscheidender Faktor dafür, dass der FCK gegenwärtig auch solch umkämpfte Begegnungen für sich entscheiden kann. Für sich entscheiden kann man solche Partien aber auch mit dem gewissen Quäntchen Glück im Gepäck, denn mit gleich zwei Aluminiumtreffern der Gastgeber konnten sich die Pfälzer mehr als glücklich schätzen, den Fußballgott an ihrer Seite gehabt zu haben.

    Der FCK bleibt oben dran

    Ob der Ausgang des Topduells für den FCK unter dem Strich glücklich war oder nicht, am Ende zählt der Sieg. Drei enorm wichtige Zähler gehen auf das Lautrer Punktekonto. Die Mannschaft hat nach der Niederlage von Dienstag die geforderte Reaktion gezeigt, womit sich die Mannschaft von Marco Antwerpen an der Tabellenspitze weiter festankert und die Konkurrenz auf Abstand hält. Am Ende war es die Gier und der Wille gerade in der ungewöhnlich langen Nachspielzeit hinten nichts mehr zuzulassen. „Wir wollten uns irgendwann einfach in jeden Ball nur noch reinschmeißen“, erklärte Phillip Hercher nach dem Spiel. Es lässt sich also sagen: Die Moral stimmt! Und das ist es, was eine Spitzenmannschaft letztendlich ausmacht. Den unbedingten Ehrgeiz zu erhalten, an einem Tag, an dem spielerisch vielleicht nicht alles so läuft wie man es sich vorgestellt hatte. Mit dieser Einstellung wird der FCK im Aufstiegskampf weiterhin oben mitmischen.


    Auch verfügen die Lautrer in dieser Saison über Spieler, die immer wieder den Unterschied machen können – wichtige Schlüsselspieler, die in den richtigen Momenten zuschlagen. An dieser Stelle sei Terrence Boyd genannt, der noch am Samstagmorgen nach seiner Erkrankung überraschend einen negativen Coronatest vorweisen konnte. Er brach daraufhin verspätet nach Osnabrück auf, trank zwei Kaffee, aß ein Mettbrötchen und erzielte den so wichtigen Treffer zum Sieg der Pfälzer. Einen solchen Spirit braucht es in einer Mannschaft - und den hat der FCK definitiv! Aber genauso gut verfügt der Kader über Spieler wie beispielsweise Daniel Hanslik, der gegen Osnabrück nicht gerade sein bestes Spiel ablieferte und weitestgehend unauffällig blieb. Doch genau er war es am Ende, der die entscheidende Vorarbeit zum Torerfolg liefern konnte. Nach der siegreichen Begegnung ging ein Mannschaftsbild durch die sozialen Medien. Zu sehen sind die Lautrer, wie sie in der Kabine gemeinsam glücklich jubeln. Hikmet Ciftci hält dabei das Trikot von René Klingenburg, der sich offenbar schwerer verletzte. Genau das ist wahrer Zusammenhalt und am Ende der Schlüssel zum Erfolg. Und auch an dieser Stelle sei noch einmal gesagt: Gute Besserung, Klinge!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Mehr Spitzenspiel ging wirklich nicht


    Mehr Spitzenspiel ging wirklich nicht

    Die "Antwerpen-Elf" beweist Moral und Kampfgeist und erkämpft sich einen hochverdienten Punkt im Spitzenspiel gegen Magdeburg. Ein Kommentar.


    Der FCK lässt nicht locker, gleich zweimal gelingt den Pfälzern im Spitzenspiel gegen den 1. FC Magdeburg der Ausgleich - ganz zur Freude der 10.000 zugelassenen Fans auf dem Betzenberg. Ein leistungsgerechtes Unentschieden steht am Ende unter dem Strich. Die „Antwerpen-Elf“ verbucht damit nach einem umkämpften und gegen Ende hitzigen Spiel einen Punkt auf der Haben-Seite.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Magdeburg (2:2)

    Ein denkbar schwerer Gegner

    Dass das Topspiel gegen Magdeburg kein Sonntagsspaziergang wird, war allen Beteiligten ohne jeden Zweifel im Vorhinein klar. Das Team von Trainer Christian Titz dominiert die Liga zurzeit wie kein anderer und das wurde bei den Elbestädtern über weite Teile der Partie deutlich erkennbar. Allerdings gestaltete sich die Anfangsphase auf beiden Seiten eher zäh. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab und standen eher defensivgerichtet. Magdeburg lief jedes Mal auf's Neue an und versuchte Lücken in der FCK-Defensive ausfindig zu machen, doch ein ums andere Mal vergebens - die Pfälzer Defensive stand bis zu diesem Zeitpunkt gut und machte die Räume dicht. Allerdings hatte Magdeburg in Sachen Ballbesitz erwartungsgemäß die Nase vor und die ersten Minuten demnach auch im Griff, was es den Lautrern sichtlich erschwerte, in ihr gewohntes Spiel zu finden. Durch das hohe Anlaufen der Magdeburger wurde das Aufbauspiel der Roten Teufel quasi unterbunden. Die Anfangsphase hatte bis dato keinen großen Topspielcharakter, doch das sollte sich im weiteren Spielverlauf ändern.

    Chancen und Tore auf beiden Seiten

    Die erste nennenswerte Torchance hatten die Lautrer bereits nach wenigen Minuten, als die Abseitsfalle der Magdeburger überraschenderweise komplett schief ging. Gleich mehrere Lautrer lauerten völlig frei vor dem gegnerischen Gehäuse, doch Phillip Hercher schaffte es nicht den Ball in die Mitte zu schieben. „Da musst du zwingend das 1:0 machen und das wäre natürlich ein perfekter Start gewesen“, so Antwerpen nach dem Spiel. Die zweite große Torchance kreierte der FCK nach rund 20 Minuten - in einer Phase, in der die Magdeburger Dominanz etwas nachließ und sich zu Gunsten des FCK immer wieder Fehlpässe ins Magdeburger Spiel einschlichen. Hikmet Ciftci nutzte einen davon und schickte den startenden Terrence Boyd auf die Reise, der jedoch vor dem Tor scheiterte. Mit dieser Aktion hätte Boyd den FCK bereits in Führung bringen können, wenn nicht sogar müssen. Denn eines war klar - solch klare Torchancen würde es gegen Magdeburg nicht viele geben. Die Quittung für eben jene vergebenen Großchancen bekamen die „Betzebuben“ in der 32. Minute, nachdem die FCK-Defensive schon zuvor einige Male wackelte und sich ein möglicher Rückstand aufgrund der immer präziser werdenden Angriffsversuche der Magdeburger anbahnte.


    Der schnelle Ito überspielte Kraus - der in dieser Situation überhaupt keine gute Figur machte - und sah den freistehenden Conteh, der trocken einschob. Ein deutlicher Dämpfer für die Euphorie im Team der Roten Teufel. Die sonst so verlässliche Abwehr der Pfälzer schien für einen Moment geradewegs in einen Sekundenschlaf gefallen zu sein. In der Folge ging es zeitweise hin und her mit schnellem Umschaltspiel auf beiden Seiten. Die Begegnung hatte jetzt definitiv Topspielcharakter. Nach der Pause belohnte sich der FCK verdientermaßen und Boris Tomiak versenkte den Ball in Folge eines Freistoßes, von denen es im gesamten Spiel einige zu verzeichnen gab.


    Aber es kam, wie es kommen musste. Kevin Kraus verursachte auf der anderen Seite einen Strafstoß, den ausgerechnet der ehemalige FCK'ler Atik verwandelte. Doch auch der erneute Rückstand tat dem weiteren Offensivdrang der Roten Teufel keinen Abbruch. Nur wenige Augenblicke später kam Mike Wunderlich im Magdeburger Strafraum zu Fall. Den umstrittenen Elfmeter nahm Ritter sich zur Aufgabe, den er jedoch zum Ärger der Fans in der 55. Minute auf leichtfertigste Art und Weise vergab. Doch die Fans im Fritz-Walter-Stadion durften an diesem Nachmittag dann doch noch einmal jubeln. Trainer Antwerpen hatte wie schon so oft einen richtigen Riecher, wechselte zur zweiten Hälfte Felix Götze ein, der die entscheidende Hereingabe lieferte, die über Umwege vor die Füße von Hendrick Zuck fiel, der den Ball zum verdienten 2:2 versenkte.

    Antwerpens Männer beweisen Moral

    Im Spiel gegen Magdeburg rannten die Lautrer gleich zweimal einem Rückstand hinterher. Am Ende hatte man sich das Unentschieden dann erkämpft und definitiv auch verdient. Nach anfänglichen Schwierigkeiten machte der FCK vor allem in der zweiten Hälfte der Partie Druck und wirkte wesentlich aggressiver. Nach Gegentoren oder dem vergebenen Elfmeter ließ die Mannschaft keinesfalls die Köpfe hängen, sondern drängte durch viele Offensivaktionen wiederholt auf den Ausgleich, wie Hikmet Ciftci nach dem Spiel erklärte. „Marlon hat den Kopf nicht hängen lassen, wir haben als Mannschaft dafür gesorgt, dass wir das wieder gutbiegen“. Und das ist es, was dem FCK dann eben zugutekommt. Mit Charakterstärke und diesem fast schon unbändigen Willen, den die Mannschaft an den Tag legt, gewinnt man Spiele oder erkämpft sich eben ein Unentschieden gegen den Spitzenreiter, was in diesem Falle mit Sicherheit ein überaus zufriedenstellender Ertrag ist. „Magdeburg ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, die Qualität auf dem Platz haben und da haben wir gesehen, dass wir da auch gut mitspielen können und gut dagegenhalten können und uns vor niemandem in der Liga verstecken müssen“, äußerte Kevin Kraus nach dem Spiel.

    Hochkochende Gemüter kurz vor dem Schlusspfiff

    Bis auf kleinere Vergehen verlief das Topspiel weitestgehend sehenswert und störungsfrei, nur wenige Fouls sorgten für Spielunterbrechungen. Dennoch kam es kurz vor Ende der Partie zu einem heftigen Handgemenge inmitten in der Lautrer Coaching Zone, indem sowohl die FCK-Bank als auch Betreuer und Spieler der Magdeburger beteiligt waren. Dem vorausgegangen war ein ohne Zweifel zu hartes Einsteigen Magdeburgers Florian Kath gegenüber Muhammed Kiprit. Mit gestreckten Beinen und keinerlei Chance auf den Ball rauschte der Magdeburger in Kiprit hinein - eine mehr als deutliche rote Karte. „Dass es hitzig wird, das war eigentlich schon im Vorhinein klar“, so Hendrick Zuck im Interview im Anschluss.


    Auch nach dem Spitzenspiel gegen Magdeburg bleibt der FCK weiterhin ungeschlagen. Mit dem Unentschieden gegen den Tabellenführer können die Roten Teufel nun mit riesigem Selbstvertrauen in der Tasche in das heißersehnte Südwestderby gegen den SV Waldhof Mannheim gehen, um alles dafür zu tun, gegen die „Barackler“ die nächsten Punkte einzukassieren.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Allmählich wird es unheimlich


    Allmählich wird es unheimlich

    Anfangs harmlos, am Ende erfolgreich. Beinahe unaufhaltsam stürmen die Pfälzer Richtung Aufstiegskurs. Auch in Zwickau sichert sich der FCK drei wichtige Zähler.


    Zeitweise holprig, aber dennoch verdient. So lässt sich die Partie gegen den FSV in wenigen Worten zusammenfassen. Die Roten Teufel setzen sich in der Fremde in einem umkämpften Spiel mit 2:0 gegen Zwickau durch und vergrößern damit den Abstand zur Konkurrenz. Ausgerechnet Winterneuzugang Terrence Boyd bringt den FCK durch seinen ersten Treffer im Lautrer Dress auf die Siegerstraße.

    Sichtlich zähe Anfangsphase

    Eine frühe Führung, wie schon so oft in dieser Spielzeit, sollte am Samstagnachmittag in der Zwickauer GGZ-Arena ausbleiben. Was die Männer in der schwarzen Arbeitskleidung in der ersten halben Stunde anzubieten hatten, lag ein Stück weit hinter den inzwischen gewohnten Erwartungen. Der FCK fand aufgrund der gut stehenden Zwickauer Abwehr zunächst keine Räume und somit auch nicht ins Spiel. Stattdessen wirkte die Mannschaft von Marco Antwerpen im Aufbauspiel eher ideenlos, was letztendlich in mehreren Szenen zu Fehlpässen führte. Auf Ballgewinne folgten Ballverluste. Mit langen Bällen versuchten die Lautrer Schwachstellen im Defensivverbund der Sachsen ausfindig zu machen, die jedoch jedes Mal aufs Neue von Zwickau souverän wegverteidigt wurden.


    Doch dann war es ausgerechnet Neuzugang Terrence Boyd, der in der 38. Spielminute das Eis brach, den FCK durch seinen Torriecher erlöste und zur lange herbeigesehnten 1:0 Führung für die „Betzebuben“ traf. Ab diesem Zeitpunkt gelang es dem FCK die Partie mehr und mehr an sich zu reißen. „Wir sind dann in der ersten Halbzeit immer besser ins Spiel gekommen und machen das 1:0, was für uns immer das Startzeichen ist: Jetzt geht's richtig los", unterstrich Trainer Antwerpen die Bedeutung der Führung trotz zähem Beginn. Und im Anschluss sollte es richtig losgehen, denn nach Foul an Marlon Ritter erhöhte der noch junge Muhammed Kiprit vom Punkt aus souverän auf 2:0. „Im Laufe der zweiten Halbzeit haben wir dann immer mehr die Spielkontrolle bekommen und mit dem Elfmeter zum 2:0 die Weichen endgültig auf Sieg gestellt“, erklärte Antwerpen nach dem Spiel.

    Trotz personeller Ausfälle erfolgreich

    Schon unter der Woche überschattete die angespannte Personalsituation das Training der Roten Teufel. Aufgrund der lückenhaften Personalsituation musste Trainer Antwerpen seinen Matchplan vor der Partie gegen Zwickau dementsprechend anpassen und verändern. So ersetzte Avdo Spahic den erkrankten Raab im Tor und René Klingenburg übernahm überraschend und unerwartet die Innenverteidiger-Position von Kevin Kraus. Und dieser erledigte seinen Job äußerst abgeklärt und unaufgeregt. "Man hat auch gesehen, dass René Klingenburg heute bei uns in der Dreierkette aushelfen musste. Das hat er zum ersten Mal gemacht und eine sehr gute Leistung gezeigt“, äußerte Antwerpen zu dieser positionellen Änderung.


    Darüber hinaus war Muhammed Kiprit von Beginn an gesetzt. Der schnelle Außenspieler, der sonst eigentlich kein Anwärter auf einen Platz in der Startelf ist, bekam das Vertrauen von Beginn an und zahlte es durch seinen Treffer zum 2:0 zurück. Auch an diesem Beispiel ist einmal mehr zu erkennen, dass jeder Spieler in diesem Kader wichtig ist. Und genau das ist es, was den FCK zurzeit mitunter so erfolgreich sein lässt. Das Team harmoniert besser als je zuvor in Liga 3 - auch wenn nicht immer die gleiche Startelf auf dem Platz steht. Jeder Spieler nimmt die ihm zugeteilte Rolle an und stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft - und Marco Antwerpen schafft die Grundlage dafür, indem er jedem sein Vertrauen ausspricht.

    Die Defensive steht weiterhin

    Auch gegen Zwickau steht die Null – und das bereits zum 15. Mal in dieser Saison. Gegen die Schwäne ereilt der besten Defensive der Liga stellenweise aber auch das „Glück des Tüchtigen". So traf Zwickaus Dominic Baumann in der Anfangsphase der Begegnung per Kopf nur die Latte. Avdo Spahic wäre wahrscheinlich chancenlos gewesen. Auch im Glück waren die Teufel, als Luca Horn nahezu frei auf Höhe des Elfmeterpunktes ein Luftloch geschlagen hatte. Einige kleine Unsicherheiten von Avdo Spahic, der in der ein oder anderen Situation alt aussah, blieben zu Gunsten des FCK für den FSV erfolglos. Bereits drei Mal stand Spahic anstelle von Raab im Gehäuse der Roten Teufel, wobei auch er jedes Mal eine weiße Weste behielt. Boris Tomiak und Alexander Winkler hatten – so wie man es von ihnen kennt, ihr Defensivsspiel komplett im Griff. Spätestens ab dem 2:0 hatten die Lautrer das Spiel in der eigenen Hand. Torschüsse, die hauptsächlich in der zweiten Hälfte der Partie zugelassen wurden, gingen harmlos und weit am Tor vorbei. Mit zunehmender Spieldauer wurde klar, dass die „Antwerpen-Elf“ auch diese drei Punkte ungefährdet einfahren wird.

    „Sehr, sehr emotionales Spiel“

    Dass die Begegnung gegen Zwickau keine leichte Aufgabe war, zeigte sich in zweierlei Hinsicht. Zum einen war da das Sportliche, mit dem Antwerpen gerade zu Beginn der Partie offenkundig unzufrieden war - zum anderen waren die Emotionen beim Cheftrainer nach dem Abpfiff groß, sodass er Joe Enochs, dem Zwickauer Trainer, den Handschlag verweigerte. Grund hierfür waren ständige Provokationen und Beleidigungen der Gastgeber gewesen, wie Antwerpen nach der Partie im SWR klarstellte. „Da muss er (Joe Enochs) sich nicht wundern, wenn man 94 Minuten komplett durchbeleidigt wird. Die Wörter möchten Sie glaube ich nicht hören, die da gefallen sind“. Auch die 1000 zugelassenen Zwickau-Fans offenbarten ihren Unmut über die Person Antwerpen, der den Heimfans dann noch höhnisch applaudierte.


    Am Ende zählt, dass weitere drei wichtige Punkte auf dem Lautrer Konto eingegangen sind. Und über diesen erneuten Dreier zeigte sich Antwerpen auf der anschließenden Pressekonferenz mehr als zufrieden. „Wir sind komplett die bessere Mannschaft gewesen“. Ein emotionales Spiel, vier Siege aus vier Spielen, dazu kein Gegentor im Jahr 2022. All das sind beste Voraussetzungen für das bevorstehende Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Magdeburg. Der Betze-Zug rollt mit Tempo Richtung Aufstiegskurs.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Legenden sterben nie: Drei Punkte für Horst Eckel


    Legenden sterben nie: Drei Punkte für Horst Eckel

    Der FCK gewinnt sein letztes Heimspiel im Kalenderjahr 2021 verdient mit 4:0 und sorgt damit für einen gelungenen Jahresabschluss an einem insgesamt bewegenden Tag.


    Gerade nach dem ärgerlichen Unentschieden und der zurecht kritisierten Chancenverwertung im Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund zeigte die Mannschaft von FCK-Cheftrainer Antwerpen im Heimspiel gegen Viktoria Köln ein anderes Gesicht und setzte gegen die Rheinländer deutlich mehr offensive Akzente mit Torerfolg. Der Heimsieg war ohne Frage auch ein Sieg zu Ehren Horst Eckels, der am vergangenen Freitag im Alter von 89 Jahren verstarb. Der FCK-Legende wurde vor der Begegnung mit einer Schweigeminute gedacht. Zudem liefen die Roten Teufel im Gedenken an den letzten lebenden Weltmeister von 1954 im komplett schwarzen Auswärtsdress auf.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - Viktoria Köln (4:0)


    Grauer Himmel, Regen und mit der Zeit immer schwieriger werdende Platzverhältnisse. Dem ungemütlichen Wetter auf dem Betzenberg steht der großartige Heimerfolg gegenüber. Noch einen Tag vor dem Aufeinandertreffen beider Mannschaften war die Personalsituation beim FCK unklar. Der Einsatz von Marlon Ritter und Phillip Hercher wurde kurzfristig entschieden, beide standen glücklicherweise als wichtige Faktoren im Spiel der Lautrer in der Startformation. Maximilian Hippe ersetzte den gelbgesperrten Boris Tomiak, der sich seit Wochen in sehr starker Form befindet - Hikmet Ciftci kam nach wochenlanger Verletzungszeit zu seinem erst zweiten Saisoneinsatz. 10.000 Zuschauer sahen die Begegnung live im Stadion. Aufgrund der momentanen Corona-Beschränkungen wurde die Zuschauerkapazität deutlich heruntergesetzt, was der Stimmung im Stadion allerdings keinen Abbruch tat.


    Blitzstart nach dem Anpfiff!


    Der 1. FC Kaiserslautern kam gleich zu Beginn der Partie gut ins Spiel. Die Lautrer, die nach längerer Zeit wieder einmal mit einer Viererkette aufliefen, hielten den Ball in den ersten Minuten in den eigenen Reihen und holten sich damit direkt in der ersten Phase der Partie die nötige Sicherheit. Die Kölner konnten dem zunächst nichts entgegensetzen. Der FCK spielte mit viel Tempo nach vorne und erarbeitete sich früh erste Standardsituationen. Bereits in der fünften Spielminute war es Daniel Hanslik, der den Ball nach einem missglückten Abwehrversuch der Gäste verwertete. Die frühe Führung für die Roten Teufel - und es sollte nicht das letzte Tor des dynamischen Stürmers sein. Rund 15 Minuten später erhöhten die Hausherren durch Philipp Hercher auf 2:0. Wieder war es eine Ecke, und wieder war der FCK besser positioniert als die Viktoria. Die Torgefahr nach Standards: Es ist nur eine von zahlreichen neu entdeckten Stärken der Pfälzer.


    Trotz des frühen Rückstands waren es dann ab der 30. Spielminute die Gäste, die sich mehr Spielanteile erarbeiteten und dadurch deutlich öfter nach vorne kombinierten und mehr Schwung in ihr Spiel brachten. In dieser Phase vor der Halbzeit kam mehr Adrenalin und Hitzigkeit in die Begegnung, die es dann möglicherweise auch einmal braucht, um die Spannung auf dem Platz hochzuhalten. Kleine Nickligkeiten und eine Rudelbildung waren die Folge, nach der auch Trainer Antwerpen die gelbe Karte zu sehen bekam. "Ich finde diese Regelung komplett unsinnig, Verantwortliche da draußen zu belangen. Danach stand die gesamte Bank von Viktoria Köln bei mir in der Coaching Zone, da hättest du wahrscheinlich sofort zehn gelbe Karten ziehen müssen“, äußerte Antwerpen sein Unverständnis bezüglich der Regelauslegung. Insgesamt sechs Mal zeigte Schiedsrichter Lukas Benen den gelben Karton in Halbzeit eins - besonders die beiden Verwarnungen gegen Hendrick Zuck und Kevin Kraus dürften im Nachgang mindestens als strittig bezeichnet werden. So sah das Einsteigen von Zuck gegen Heister in der Nähe der Eckfahne dann wahrscheinlich aufgrund des nassen Rasens doch etwas spektakulärer aus als es letztendlich war.


    Auch Unsicherheiten beim FCK


    Doch trotz des deutlichen Heimsieges funktionierte längst nicht alles im Spiel der Lautrer. Es sind kleinere aber zugleich kraftraubende Fehler, die beim FCK bereits länger bekannt sind und sich immer wieder regelmäßig einschleichen. Im Spiel gegen Viktoria Köln waren es unnötige Ballverluste im Mittelfeld oder unsaubere Pässe im Angriff, die zu vermeidbaren Gegenstößen der Kölner führten. Glücklicherweise führten sie jedoch wie so oft zu Gunsten des FCK ins Leere. Doch nicht zu vergessen ist, dass diese Fehlerkultur den FCK in der Vergangenheit einige Punkte gekostet hat. Genau diese Unkonzentriertheiten abzustellen würde das Spiel der Roten Teufel noch flüssiger erscheinen lassen. Auch im Aufbauspiel wurden aus der Defensive heraus mehrfach lange Bälle geschlagen, die ohne Gegnerdruck auf Höhe der Mittellinie im Seitenaus landeten. Und letztlich misslangen besonders in Halbzeit eins in der neu formierten 4er-Abwehrreihe einige Klärungsversuche vor dem eigenen Tor - was dann jedoch möglicherweise den Platzbedingungen geschuldet war.


    Seit Oktober ohne Gegentor


    Dennoch gelang es dem 1. FC Kaiserslautern seine Defensivstärke abermals unter Beweis zu stellen - es war bereits das elfte Saisonspiel ohne Gegentor. Die wenigen Schussversuche der Gäste konnte Matheo Raab allesamt parieren. In der Gesamtheit schafften es die Kölner einfach nicht, sich vor das Lautrer Tor zu kombinieren. Die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen hatte zwar viele Einwürfe und Freistoßsituationen in aussichtsreicher Position zum Lautrer Kasten, konnte die Hintermannschaft der Hausherren jedoch zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr bringen. Über weite Strecken der Partie versuchte es die Viktoria außerdem immer wieder über die hochstehenden Außen, doch ohne Erfolg. Die zahlreichen ohne jegliche Schärfe und Präzision hereingegebenen langen Bälle in den Sechzehner des FCK wurden ein ums andere Mal von der gut stehenden Viererkette verteidigt.


    "In der zweiten Halbzeit haben wir es dann spielerisch gut gelöst und haben hinten nichts zugelassen“, beschrieb Torschütze Philipp Hercher den gestrigen Kraftakt. Aber auch weil Viktoria Köln in seiner unsicheren und ziellosen Spielweise über die gesamten 90 Minuten recht einfallslos zu sein schien, wurde spätestens mit der 3:0 Führung deutlich, dass der FCK einen ungefährdeten Heimsieg ohne Gegentreffer und ohne jeden Zweifel über die Zeit bringen wird.


    Zufriedenheit beim FCK


    Dementsprechend groß war die Zufriedenheit nach dem Spiel sowohl bei den Spielern als auch beim Trainer selbst. Schließlich gelang es den Roten Teufeln, die erwartete Reaktion nach den hergeschenkten Punkten im Spiel gegen den BVB ll auf den Platz zu bringen. Hinzu kommt, dass der FCK den Abstand zur Tabellenspitze nicht abreißen ließ und somit mit viel Selbstvertrauen die letzten beiden Partien in diesem Jahr angehen kann. Auch die Mentalität der Mannschaft war wie schon so oft in dieser Saison vorbildlich. Bei regnerischem Fritz Walter-Wetter wurden die Betze-Tugenden auf den Platz gebracht. "Wir haben einfach gekämpft, wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen“, äußerte Hercher nach dem Spiel. Ähnlich bewertete Teamkollege Daniel Hanslik die 90 Minuten. "Man hat heute wieder gesehen, dass jeder wieder 90 Minuten raushaut was drin ist“. Am Ende lässt sich der dreifache Punktgewinn jedoch am besten mit den Worten des Trainers zusammenfassen. "Unter dem Strich hochverdient“.


    Quelle: Treffpunkt Betze