Diskussionsthema zum Artikel: FCK: Die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet
FCK: Die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet
Kondition, mangelnde Gier, schlechte Trainer, das gute alte "Söldnertum". Die Leistungen des FCK sind mittlerweile unerklärlich. Die Saison 2023/24 ist letztlich eine Bankrotterklärung.
Es hätte ein erster Befreiungsschlag werden können. Drei Punkte auf dem Betzenberg hätten den Roten Teufeln etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Über weite Strecken der ersten Halbzeit sah es auch danach aus. Filip Kaloc traf nach einer halben Stunde nach einem Standard zur bis dahin verdienten Führung. Doch mit dem Pausenpfiff ahnte man es beinahe schon - und ja, die Befürchtungen sollten sich wieder einmal bewahrheiten. Im zweiten Durchgang gegen den SV Wehen Wiesbaden brach das Team um Kapitän Jean Zimmer völlig ein, verfiel in alte Muster und agierte erschreckend passiv. Und mit zunehmender Spieldauer ging auch jeder Hauch einer nachvollziehbaren Spielidee verloren. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der zweiten Liga schwinden immer mehr, verbunden mit der klaren Erkenntnis: So steigt man ab! Nächster Gegner? Tabellenführer Holstein Kiel. Eine Mammutaufgabe.
„Angsthasenfußball“ ist unerklärlich
Dass die Unterstützung der FCK-Fans auch in diesen Zeiten ungebrochen ist, zeigte sich auch vor dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden. Im Vorfeld des Spiels wurde zu einem Busspalier aufgerufen. Hunderte Fans versammelten sich, um die Mannschaft auf dem Weg zum Fritz-Walter-Stadion anzufeuern. Diese Energie brachte der 1. FC Kaiserslautern in der ersten Halbzeit auch gut auf den Platz, setzte die Wiesbadener Viererkette in der Anfangsphase gehörig unter Druck und ging durch Filip Kaloc verdient in Führung. Wie so oft in dieser Saison. In der Tabelle der ersten 45 Minuten belegen die Lautrer einen sagenhaften vierten Platz.
Doch nach dem Pausenpfiff stellen sich seit Wochen die gleichen Fragen, adäquate Analysen sind kaum möglich. Wenn man doch nur wüsste, was sich bei dieser Mannschaft regelmäßig in der Halbzeitpause abspielt. Wie kann eine Mannschaft nach einer recht souveränen ersten Halbzeit so verunsichert agieren? Ist es mangelnde Kondition oder mangelnder Wille? Es bleibt ein Rätsel. Wie schon in den letzten Spielen versuchten die Roten Teufel die Führung zu verwalten, anstatt auf das zweite oder dritte Tor zu drängen. So war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Die Hausherren hatten in dieser Situation nichts zu verlieren. Mutiger Offensivfußball in der zweiten Halbzeit wäre die einzig richtige Antwort gewesen. Stattdessen sahen die 42.168 Zuschauer unnötige Ballverluste und Fehlpässe, die die enttäuschten Fans auf den Rängen immer wieder in Wallung brachten.
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Wer nicht kämpft, hat schon verloren
Das Absurde an der gegenwärtigen Situation ist: Theoretisch ist noch alles drin. Aber jede Woche die gleichen Durchhalteparolen und Worthülsen von sich zu geben, bringt nichts mehr, wenn die Mannschaft das auf dem Platz nicht umsetzen kann oder will. Wenn die Luft dünn wird, muss man sich irgendwann der Realität stellen. Gegen Wiesbaden wurde in zahlreichen Situationen erkennbar, dass einfach der letzte Wille und die nötige Gier gefehlt haben. Keine Bereitschaft, den Gegner anzugreifen, nach Ballverlust den Sprint anzusetzen oder den Extra-Meter für den Mitspieler zu gehen. Stattdessen gemächliches Hinterhertraben oder plumpes Stehenbleiben. Ein Lichtblick im Lautrer Spiel war sicherlich Ben Zolinski, der als einer der wenigen ackerte, die Zweikämpfe annahm und den Willen hatte, das Spiel nach vorne zu treiben. „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren“.
Relegation ist das erklärte Ziel
Mehr denn je fehlt gerade nach einem solchen Spieltag die Phantasie, in den verbleibenden vier Partien noch den einen oder anderen Dreier einzufahren. Mit Braunschweig punktet die Konkurrenz eindrucksvoll - die Niedersachsen scheinen im Gegensatz zum FCK den Abstiegskampf angenommen zu haben. Nächste Woche geht es gegen den aktuellen Tabellenführer Holstein Kiel. Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Wiesbaden wird es für die Roten Teufel zumindest sehr schwer werden, dort zu bestehen bzw. nicht kläglich unterzugehen. Für den 1. FC Kaiserslautern wird die Lage im Tabellenkeller mit jedem weiteren Punktverlust düsterer und aussichtsloser. Und auch das neu ausgerufene Ziel Relegation rückt mehr und mehr in weite Ferne. "Danke für nichts". Noch ist es nicht soweit, aber dieser Satz rückt immer näher.
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