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    Diskussionsthema zum Artikel: Relegation: Aufstiegsentscheidung vertagt


    Relegation: Aufstiegsentscheidung vertagt



    Der Traum vom Zweitliga-Fußball lebt weiterhin. Um in Dresden bestehen zu können, muss der FCK seine Offensivbemühungen verbessern. Doch auch Dresden steht unter Druck.


    Relegation 2022: Im Hinspiel der Relegation kommen die Roten Teufel vor ausverkauftem Haus gegen Zweitligist Dynamo Dresden nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster lieferte sich über die gesamten 90 Minuten hinweg einen intensiven Schlagabtausch mit den Sachsen, konnte sich am Ende jedoch nicht belohnen. Gerade in der Offensive war es unter dem Strich einfach zu wenig. Doch eines kann der 1. FC Kaiserslautern auf der Haben-Seite verbuchen: Die Null stand mal wieder - die beste Defensive Deutschlands fand zurück zu alter Stärke. So liegt der Fokus nun auf dem Rückspiel am kommenden Dienstag im Rudolf-Harbig-Stadion, bei dem es heißt: „Alles oder Nichts“.


    Bildergalerie vom Relegationshinspiel: 1. FC Kaiserslautern - Dynamo Dresden (0:0)

    Noch Luft nach oben


    Das Hinspiel der Relegation auf dem Betzenberg lockte am Freitagabend über 46.000 Zuschauer auf Deutschlands höchsten Fußballberg. Bereits eine Stunde vor Anpfiff der Partie war die Westkurve eine durchweg gefüllte rote Wand, die schon zu diesem Zeitpunkt begann, das Team lautstark auf die anstehenden 90 Minuten einzustimmen. Doch was die Roten Teufel auf dem grünen Rasen zu bieten hatten, war schlichtweg zu wenig. Fehlenden Kampf hingegen durfte man der Mannschaft nicht absprechen. Im ersten Durchgang hatte der FCK mehr Ballbesitz als die Gäste - und auch die erste gefährlichere Tormöglichkeit konnten die Lautrer für sich verbuchen. Nach Hereingabe durch Marlon Ritter gelang Terrence Boyd eine Direktabnahme aus rund fünf Metern, die jedoch keinen Torerfolg brachte.


    Und das war es auch, was die Lautrer das gesamte Spiel über begleitete. Die fehlende Offensivkraft war durchweg zu erkennen, wie auch Kapitän Jean Zimmer nach Abpfiff bestätigte. „Ich denke, dass wir es in allen Punkten schon sehr ordentlich gemacht haben. Wir müssen vorne aber ein Ticken konsequenter werden, um dann eben ein Tor zu schießen.“ Auch Hendrick Zuck bewerte das Spielgeschehen ähnlich. „Der letzte Pass, die letzte Konsequenz hat vor dem Tor gefehlt“, äußerte sich der Linksverteidiger über die fehlende Durchschlagskraft im gegnerischen 16er. Im letzten Drittel wirkte die Mannschaft zu oft harmlos oder gar ideenlos. Auch unnötige Fehlpässe sowie lange Bälle ins Nichts ließen die Pfälzer Gemüter auf den Rängen in der ein oder anderen Situation hochkochen. All das sind Fehler, die es im Hinblick auf Dienstag anzugehen gilt. Eine deutliche spielerische Steigerung muss her, wenn der FCK in Dresden den Aufstieg perfekt machen will.

    Schuster statt Antwerpen. Was war anders?


    Der Trainerwechsel so kurz vor der Relegation hatte in und rund um Kaiserslautern bekanntlich für mächtigen Wirbel gesorgt. Welche Änderungen nahm Dirk Schuster, der neue Mann an der Seitenlinie, in den wenigen Trainingstagen nach seiner Einstellung vor? Schließlich hatte Schuster angekündigt, nur Impulse zu setzen und nicht alles umzukrempeln. Insgesamt drei Änderungen in der Startelf nahm der Cheftrainer im Vergleich zum letzten Saisonspiel in Köln vor. So durften Daniel Hanslik, Julian Niehues und Jean Zimmer von Beginn an ran. Letzterer erfuhr erst spät von seinem Startelfeinsatz. „Als wir vorhin in der Kabine waren. Das war so um 19:15“, verriet der Lautrer Publikumsliebling im Nachgang des Spiels. Zimmer, der in den vergangenen Monaten mit einer gutartigen Darm-Erkrankung zu kämpfen hatte, freute es daher besonders, das Vertrauen des Trainers bekommen zu haben. „Es war natürlich ein geiles Gefühl, gerade für so ein wichtiges Spiel dann wieder fit zu sein. Dafür habe ich einiges geschwitzt, einiges gearbeitet. Es hat einen Haufen Spaß gemacht und ich glaube, das hat man uns angemerkt."


    Spaß gemacht hat am Freitagabend zweifelsohne die Pfälzer Defensive, die im Gegensatz zu den letzten drei Partien unter Marco Antwerpen nichts anbrennen ließ. „Wir haben nahezu keine Chance von Dresden zugelassen, das müssen wir ins Rückspiel mitnehmen. Das müssen wir da genauso machen“, äußerte Zimmer nach dem Spiel. Im Vergleich zur Partie gegen Viktoria Köln, bei der Marco Antwerpen wie gewohnt mit einer Dreierkette agieren ließ, bevorzugte Dirk Schuster in seinem ersten Match als Cheftrainer die Umstellung auf eine Viererkette. Durchweg positiv nahm die Mannschaft die Systemumstellung auf. „Wir haben es im Training trainiert, jeder hat schonmal Viererkette gespielt und das hat heute auch ordentlich funktioniert“, äußerte Hendrick Zuck. Besser als noch zuletzt unter Antwerpen hat gegen Dynamo die Einstellung und Mentalität der gesamten Mannschaft funktioniert. Es war wieder der Wille zu sehen, sich in jeden Zweikampf reinzuwerfen. Die Mannschaft wirkte wach und aktiv. Häufig gelang es dem FCK, in Zweikämpfen dazwischenzukommen und den Dresdnern den Ball abzugewinnen, um dann Konter zu starten, die jedoch zum Leid der Fans nach ohrenbetäubenden Anfeuerungen durch ungenaues Passspiel oftmals scheiterten. Dennoch: Die Roten Teufel haben in diesem ersten Spiel unter dem Strich ein anderes Gesicht gezeigt als in den letzten Wochen. Und das ist es, was man als Fan und Zuschauer anerkennen sollte. Eine Steigerung ist da, der Grundstein für das Rückspiel ist gelegt.

    „Wir haben nichts verloren, wir haben nichts gewonnen“


    Alle Blicke sind nun auf das Rückspiel in Dresden gerichtet. Die Ausgangslage ist dabei weiterhin komplett offen. Während die Defensive steht, muss an der Offensive in den wenigen Tagen gearbeitet werden. Dennoch gibt es keinen Grund mit hängenden Köpfen nach Dresden zu fahren, so Matheo Raab. Ganz im Gegenteil. „Wir fahren mit breiter Brust dahin“, äußert sich Lauterns Schlussmann. Und das ist das Einzige, was dem FCK jetzt übrigbleibt. Es gilt, die Ruhe vor dem Sturm zu bewahren. "Das Wichtigste sei es, die nächsten drei Tage nahezu jede Sekunde zu nutzen, um zu regenerieren", so Jean Zimmer. Hierbei sei noch einmal klar betont. Es ist noch alles offen! Der Traum vom Aufstieg in die zweite Liga lebt weiterhin. Die Mannschaft wird im Rückspiel ein letztes Mal alles reinhauen für das große Ziel. Unterstützt wird sie wieder einmal - natürlich, wie sollte es anders sein - von einem großen Anhang aus der Pfalz. Also, jetzt in diesen Tagen final alle Kräfte sammeln für den großen Traum: AUFSTIEG 2022!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Hengen: „Ich kann den Shitstorm aushalten“


    Hengen: „Ich kann den Shitstorm aushalten“

    Noch 10 Tage hat das neue Trainergespann um Dirk Schuster Zeit, die Mannschaft auf die Relegation vorzubereiten. Indes äußert sich Hengen zu seiner unpopulären Entscheidung.


    Das Chaos am Betzenberg ist perfekt. Nachdem in den vergangenen Tagen etliche Gerüchte rund um die Person Marco Antwerpen und dessen Zukunft beim FCK die Runde machten, zog die Führungsebene am Dienstag Nachmittag endgültig die Reißleine. Thomas Hengen beendete die Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer sowie mit Co-Trainer Frank Döpper. Grund dafür scheinen neben der Talfahrt der vergangenen drei Niederlagen in Folge auch wochenlange interne Diskrepanzen gewesen zu sein. Antwerpen selbst ging noch am Morgen von einem Verbleib bei den Roten Teufeln aus. Zeitgleich mit der Entlassung gab der 1. FC Kaiserslautern mit Dirk Schuster den direkten Nachfolger bekannt. Schuster übernimmt das Team anderthalb Wochen vor dem so wichtigen ersten Relegationsspiel gegen Dynamo Dresden. Auch bei einem Verbleib in der 3. Liga soll Schuster Trainer der Roten Teufel bleiben. Heute Mittag leitete er erstmals ein Training auf dem grünen Rasen im Fritz-Walter-Stadion. Bei der anschließenden Pressekonfernz standen Schuster sowie der in den sozialen Medien stark in der Kritik stehende Thomas Hengen Rede und Antwort.

    Erstes Training unter Dirk Schuster


    Es ist nicht alles Gold was glänzt,“ analysiert Schuster seine Eindrücke nach der ersten Einheit auf dem Trainingsplatz. Das jedoch sei für eine erste Trainingseinheit durchaus normal. Dennoch habe der neue Cheftrainer eine Mannschaft vorgefunden, die mit sehr viel Eifer, Elan und Enthusiasmus auf dem Platz stand. „Am Anfang war es ein bisschen zäh und sehr ruhig. Wir haben eingefordert, dass die Mannschaft laut sein muss, dass sie sich gegenseitig helfen und unterstützen muss.“ Bei einem Trainerwechsel gehe immer ein gewisser Ruck durch die Mannschaft. Jeder könne sich zeigen, jeder bekäme eine Chance und keiner werde ausgegrenzt, so der neue Cheftrainer.

    Relegation gegen Dynamo Dresden – „Wir wissen, was uns erwartet“


    Im Hinblick auf die beiden anstehenden Relegationsspiele äußert sich Schuster sehr selbstbewusst und verweist in Sachen 'Aufstiege' auf seine eigenen gesammelten Erfahrungen. „Sascha Franz und ich haben das schonmal geschafft, damals gegen Arminia Bielefeld mit Darmstadt 98. Wir wissen was uns erwartet. Wir wissen, dass 50.000 hier sein werden. Wir wissen aber genauso, dass in Dresden die Fans und die Mannschaft alles geben werden“, äußert Schuster. Die Relegation sieht der neue Chefcoach als Chance und Möglichkeit, die man positiv einschätzen und angehen sollte. „Man muss positiv nach vorne denken und sich auf diese zwei überragenden Spiele freuen und darauf, dass man jetzt nach wie vor alles selber in der Hand hat,“ so Schuster.

    Thomas Hengen über die Gründe der Entlassung


    Geschäftsführer Thomas Hengen skizzierte zunächst die Geschehnisse bezugnehmend zum Auftreten der Mannschaft im Spiel gegen Viktoria Köln und dem generellen „extremen Leistungsabfall“ der letzten Wochen. Mit Blick auf die Partie in Köln kritisiert Hengen die Spielweise und die Art und Weise, wie man sich gegen den Abstiegskandidaten präsentierte. „Wir reißen uns den Arsch nicht auf, wir haben keinen Mut und haben schon fast Angst gegen einen Abstiegskandidaten. Eine indiskutable Leistung.“ Ein Punkt, der Hengen nach der Niederlage in Köln ganz besonders störte, waren die zahlreichen Gerüchte um einen möglichen Trainerwechsel, die schon kurz nach Spielende gestreut wurden.


    Ausschlaggebend für den letztendlichen Trainerwechsel war dann eine Beiratssitzung, bei der laut Hengen alles abgelaufen sei, wie sich das gehöre. „Von fünf Stimmen gab es nur eine Enthaltung und der Rest war dafür, dass wir einen Impuls brauchen, einen extremen Impuls, um den Turnaround zu kriegen.“ Hengen ergänzt aber auch, dass es eine verdammt unpopuläre Entscheidung gewesen sei und er sich das auch nicht leicht gemacht habe. Er betont zudem, dass es bei dieser Entscheidung nicht um einzelne Personen gehe, sondern um den Erfolg des Vereins. Hengen weiß um das Unverständnis vieler im Anbetracht der Entscheidung, mit der Kritik könne er aber umgehen. „Ich kann den Shitstorm aushalten, ich habe ein breites Kreuz. Aber wenn es um die Familie geht, wenn es meine Kinder betrifft, dann fasst mich das sehr an. Das gehört sich nicht, dass man dann eine Familie angreift.“

    Hengen über die letzte Chance aufzusteigen


    Die erste Kontaktaufnahme zu Dirk Schuster und Co-Trainer Sascha Franz gab es nach Aussage Hengens erst am Montag. Am selbigen Tag traf man sich kurzfristig, um über die Trainer-Thematik zu beraten. „Es freut mich riesig, dass wir ein erfahrenes Trainerteam gewinnen konnten, die vom ersten Eindruck sofort Feuer und Flamme waren, die sofort die Bereitschaft gezeigt haben." Beide Trainer haben eine solche Situation schon selbst erlebt und mitgemacht. "Jetzt geht es darum, diesen Impuls auch wirklich umzusetzen, um positive Gefühle - darum, den ganzen Verein zu einen, zu stärken und jeden zu unterstützen. Hier geht es wirklich um die Zukunft des Vereins. Da muss ich jedes Prozent aus den Spielern herauskitzeln, was wir in den letzten drei Wochen leider nicht geschafft haben", so Thomas Hengen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Die Pressekonferenz im Videstream:


    Diskussionsthema zum Artikel: Der Betze bebt, die Leistung fällt


    Der Betze bebt, die Leistung fällt

    Die zweite Niederlage in Folge ist gewiss kein Zufall. Zu groß scheint der Druck, im Aufstiegskampf bestehen zu müssen. Jetzt gilt es, zumindest die Etappe 'Relegation' zu sichern.


    Im letzten Heimspiel der Saison kassieren die Roten Teufel eine bittere Niederlage, mit der in dieser Form wohl keiner der rund 48.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion gerechnet hätte. Gleichzeitig punktet der direkte Konkurrent aus Braunschweig gegen den Drittligameister, womit die Ambitionen auf einen direkten Aufstiegsplatz für den FCK so gut wie verloren sind. Diese zweite Niederlage in Folge ist ein herber Rückschlag, auf den nächste Woche in Köln ohne jeden Zweifel eine Antwort geliefert werden muss. Ein Kommentar.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - Borussia Dortmund II (1:3)

    Zweite Niederlage in Folge


    Eine realistische Chance auf einen direkten Aufstiegsplatz ist mit der Niederlage gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund dahin. Nach der Pleite in Wiesbaden, bei der schon erste Anzeichen für einen Leistungsabfall sichtbar wurden, ließ sich im Heimspiel gegen Dortmund keine nennenswerte Reaktion im Spiel der Lautrer feststellen. Über weite Strecken der Partie produzierten die Roten Teufel immer wieder die gleichen Fehler - vermeidbare Fehlpässe oder auch Fehler im Zusammenspiel, sodass Bälle teilweise im Nirgendwo landeten. Aus dem Spiel heraus tat sich der FCK gegen flinke und technisch versierte Borussen ungewohnt schwer, Chancen zu kreieren und für annähernd gefährliche Torraumszenen zu sorgen. Fehlenden Kampf konnte man der Mannschaft zwar nicht absprechen, eine solche Leistung war dennoch keines Aufsteigers würdig. Als Aspirant auf einen direkten Aufstiegsplatz muss eine Mannschaft zwingend ein anderes Gesicht zeigen.


    Im Besonderen war die Art und Weise, wie die drei Gegentore des BVB entstanden und fielen, ungewohnt für die ansonsten so sattelfeste Abwehrreihe der Pfälzer. Ob beim 0:1, in dessen Entstehung der Dortmunder Viet die FCK-Defensive wie Slalomstangen umdribbelte, oder den beiden weitereren Gegentreffern, verlor die Defensive der Hausherren die komplette Orientierung und letztlich auch den Gegner aus den Augen. Wirklich kein einziger Lautrer war bissig und energisch genug bei der Sache. Unterm Strich war diese Leistung einfach zu wenig, wie auch Stürmer Terrence Boyd nach dem Spiel äußerte. “Es war zu wenig von uns, das haben wir uns bestimmt nicht vorgenommen. Vor ausverkauftem Haus zuhause 1:3 zu verlieren, das tut einfach weh und ist sehr enttäuschend.“


    Lautrer geben niemals auf! Eigentlich.


    Seine gute Ausgangslage im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg hat der FCK wie auch schon im Jahr 2015 binnen zwei Partien verspielt - jetzt brauchen die Pfälzer sogar einen Punkt, um sich zumindest in die Relegation zu retten. Dennoch erwachte die Westkurve zum Ende des Partie, als das Spiel schon längst entschieden war, und ermutigte die Mannschaft mit lauten Fangesängen, die auch nach Ende des Spiels fortgesetzt wurden. “Mein Leben hab ich dir vermacht, jeden Tag und jede Nacht“, schallte es minutenlang durch's Stadion. Wie schon zuletzt in Wiesbaden wurde die Mannschaft trotz der Niederlage gefeiert. “Da schießt dir alles durch den Kopf. Ich glaube, das gibt es auch nur einmal, das gibt es hier und wenn man dann hochschaut und alle am feiern sind, das ist einmalig. Das ist ein Wechselbad der Gefühle, wenn du ein Spiel verlierst und dann keiner pfeift, sondern du dann noch so gefeiert wirst,“ beschrieb René Klingenburg seine Eindrücke nach dem Spiel.


    Auch Torhüter Matheo Raab hatte lobende Worte für die lautstarke Kulisse. “Was die Fans da abgerissen haben, auch gerade nach dem Spiel war brutal, das stärkt uns den Rücken, die stehen hinter uns und das bedeutet uns viel. Da sind wir sehr dankbar für.“ Etwas rätselhaft bleibt jedoch die Reaktion zahlreicher Fans, die schon Minuten vor Abpfiff quasi in Scharen das Stadion verließen. Ist das etwa eine angemessene Reaktion im Hinblick darauf, was diese Mannschaft in den vergangenen Monaten geleistet hat? Ohne jeden Zweifel ist diese Niederlage ein gewaltiger Dämpfer in der momentanen Situation, dennoch ist sie kein Grund die Mannschaft jetzt schon abzuschreiben und ihr derartig den Rücken zuzukehren. Auch in den sozialen Medien gab es großen Zuspruch für das Team. “Weiter, immer weiter“ war vielfach zu lesen. Das wird auch das Einzige sein, was Marco Antwerpen und seiner Mannschaft jetzt übrigbleibt. Weitermachen, nicht aufgeben.

    „In Köln zumindest einen Punkt holen“


    Für die Männer in Rot steht am nächsten Sonntag in Köln das letzte Spiel dieser Saison an. Da Türkgücü München bekanntermaßen abgemeldet hat, entfällt das Saisonfinale auf dem Betzenberg. Rein rechnerisch ist Tabellenplatz zwei noch immer möglich, dafür müsste der FCK gegen Viktoria Köln einen Auswärtssieg einfahren und darüber hinaus auf Schützenhilfe hoffen. Lautrer Anhänger können sich eigentlich nur noch herbeisehnen, dass Braunschweig gegen den SV Meppen und am letzten Spieltag bei Viktoria Köln möglichst viele Punkte liegen lässt. Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass die Roten Teufel die Skischuhe ausziehen und wieder mit einer Einstellung und einem Willen in dieses letzte Spiel gehen, wie man es von der Mannschaft seit dem Remis gegen Mannhein nicht anders kannte. “Wir müssen uns jetzt glaube ich erstmal sammeln, diese Niederlage und den verschenkten Tabellenplatz zwei abhaken. Das wird jetzt auch erstmal ein paar Tage dauern, das ist nicht ganz so leicht. Und dann müssen wir uns auf das letzte Spiel in Köln vorbereiten, um zumindest einen Punkt zu holen,“ analysierte Cheftrainer Marco Antwerpen die Sachlage bei “Magenta Sport“. Trotz des herben Rückschlags ist auch jetzt noch nichts verloren. Weiter geht der Lachs, getreu dem Motto “UNSER TRAUM! EUER ZIEL! AUFSTIEG 2022!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Daniel Hanslik: "Heimspiele sind der reine Wahnsinn"


    Daniel Hanslik: "Heimspiele sind der reine Wahnsinn"

    FCK-Stürmer Daniel Hanslik im Gespräch mit Treffpunkt Betze über den Druck im Aufstiegskampf, seinen Weg zum Profifußball und die Wucht eines ausverkauften Betzenbergs.


    Daniel Hansliks Sprung in den Profifußball ist vergleichsweise untypisch. Und so richtig rund lief es für den Deutsch-Polen in Kiel und Rostock auch nicht. Erst mit dem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern scheint der 25-Jährige eine fußballerische Umgebung gefunden zu haben, in der er seine Stärken ausspielen kann. Mit zehn Scorerpunkten leistete er bereits in der vergangenen Katastrophensaison einen wichtigen Beitrag zum Klassenerhalt der Pfälzer - und in der aktuellen Spielzeit ist er sogar zweitbester Scorer. Seine ruhige und besonnene Art macht ihn zu einem sympathischen Spieler, der einfach zum Betze passt. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht der Lautrer Mittelstürmer über fehlende Prozentpunkte in Auswärtsspielen, seine laufintensive Spielweise, ausverkaufte Derbys und über hervorragende Bedingungen.


    Treffpunkt Betze: Hallo Daniel. Selbst die beste Mannschaft kassiert irgendwann eine Niederlage. Mit welchem Gefühl bist Du Freitagabend nach Hause gefahren?


    Hanslik: Natürlich war es für uns alle eine Enttäuschung, denn wir haben uns mehr vorgenommen. Wir wollten nach diesem Auswärtsspiel, welches eigentlich ein Heimspiel war, mit einem Sieg nach Hause fahren. Das ist uns nicht gelungen. Wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen und nächste Woche die richtige Antwort geben.

    "Die letzten Prozente haben gefehlt"


    Treffpunkt Betze: Auswärts habt Ihr Euch zuletzt schwerer getan als bei Heimspielen. In Wiesbaden haben neben fehlenden zwingenden Torchancen zwei individuelle Fehler zur Niederlage geführt. Aus welchem Grund gelang es Euch nicht, dieselbe Power wie zuletzt gegen Saarbrücken oder Duisburg auf den Platz zu bringen?


    Hanslik: Zuletzt haben wir uns bei Auswärtsspielen vielleicht zu sehr dem Gegner angepasst. Wiesbaden hat sehr früh angefangen viele lange Bälle zu spielen, das haben wir sehr ähnlich gemacht und entstanden ist daraus ein wildes Spiel. Auswärts ist es nun mal leider so, dass man ‘dreckig’ gewinnen sollte. In Würzburg ist es uns gelungen. Und auch in Wiesbaden war es kein schlechtes Spiel von uns. Aber es haben eben die letzten Prozente gefehlt.


    Treffpunkt Betze: Du selbst hast viele Läufe gemacht, verloren geglaubte Bälle erkämpft, den Elfmeter rausgeholt und sehr viel für die Mannschaft geackert. Kannst du trotz der Niederlage mit deinem eigenen Pensum zufrieden sein?


    Hanslik: Nein, zufrieden kann ich nicht sein. Wenn wir gewinnen, gewinnen wir als Team. Und wenn wir verlieren, verlieren wir als Team. Genau das macht uns stark. Als am Samstag nach dem Spiel alle in die Kabine gekommen sind, wusste jeder genau, das war nicht genug. Jeder einzelne und wir als Team werden versuchen das im nächsten Spiel zu ändern.


    Treffpunkt Betze: Auch wenn Mannschaft und Trainerteam immer nur von Spiel zu Spiel denken: Der Aufstieg ist trotzdem in greifbarer Nähe. Herrscht jetzt nach der Niederlage richtig Druck im Kessel? Steigt jetzt die Unsicherheit, den direkten Aufstiegsplatz doch noch an Braunschweig abzugeben?


    Hanslik: Druck ist da, klar. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist das aber was schönes, was wir in diesem Jahr erreichen können. Und deswegen ist die Enttäuschung nach solch einer Niederlage wie in Wiesbaden extrem groß. Die nächsten beiden Spiele wollen wir gewinnen, und dann wird sich zeigen, für was es am Ende reicht.

    "Hatte Bock etwas aufzubauen"


    Treffpunkt Betze: Trotz aller aktuellen Brisanz rund um die Situation im Aufstiegskampf möchten wir mit Dir nochmal kurz zurückblicken: Du hast im Abstiegskampf der letzten Saison mit sechs Toren einen großen Beitrag zum Klassenerhalt geleistet, gleichzeitig eine alles andere als einfache Saison erlebt. Es lässt sich nur erahnen, dass du auch Angebote anderer Vereine hattest. Was hat dich trotzdem dazu bewogen, mit einem festen Vertrag zum Betzenberg zurückzukehren?


    Hanslik: Ich kannte den Großteil der Mannschaft, die Trainer, die Abläufe und die Strahlkraft des Vereins - ob es die Fans sind, das Stadion oder die Region und all das was hinter diesem Verein steckt. Wenn man eine solche Krise zusammen durchmacht, verbindet das einen. Und ich glaube, genau darauf baut der Erfolg aus dieser Saison auf. Der Kern der Mannschaft ist gleichgeblieben und wir haben sowohl erfahrene als auch junge Spieler dazu gewonnen. Und ich hatte einfach Bock etwas aufzubauen, weil ich die Jungs alle gern gewonnen habe. Und es war die richtige Entscheidung, da ich glücklich bin hier zu sein.


    Treffpunkt Betze: Deine Karriere folgte nicht den gängigen Prinzipien: Du wolltest ursprünglich Polizist werden, hast nicht etwa wie die meisten Profis Stationen in einem Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen. Gab es Schlüsselmomente, die dir dann doch den Weg in den Profisport geebnet haben?


    Hanslik: Vor rund sechs Jahren habe ich noch für die zweite Mannschaft von Bad Hersfeld in der Kreisoberliga gespielt. Dann folgte der Wechsel zu meinem Jugendverein nach Steinbach, wo mich auch mein heutiger Berater gesehen hat. Und er war dann auch derjenige, der gesagt hat, dass ich ein gewisses Talent in mir trage. Er bot mir ein Probetraining und die Chance an, mich zu beweisen. Ich war sofort überzeugt, denn ich hatte ja nichts zu verlieren. Und dass dieser Traum noch so spät real werden konnte, war für mich natürlich überraschend.


    Treffpunkt Betze: In der Hessen- und Regionalliga hast du als Mittelstürmer teilweise bis zu 30 Scorerpunkte pro Saison erzielt. Sowohl in Rostock, Kiel und beim FCK erreichst du diese Werte nicht mehr. Was hat sich seit dem Sprung in die Profiligen in deiner Spielweise verändert?


    Hanslik: Sowohl in der Hessenliga als auch in Wolfsburg war ich in der letzten Kette stets der Zielspieler. In Kiel hat sich meine Position geändert. Seitdem bin ich eher der Spieler, der drum herumwirbelt. Und jetzt beim FCK ist Terrence unser Zielspieler. Im Fußball muss das Gesamtbild passen, jedes Puzzlestück muss ineinander greifen - und das ist bei uns aktuell der Fall. Alle bereiten Tore vor, wir spielen uns von hinten nach vorne gut durch.

    "Brauche unter der Woche Wettkampfhärte"


    Treffpunkt Betze: Mit dem Wechsel von Terrence Boyd zum FCK hast du nun einen wechselnden Sturmpartner neben dir. Verändern sich je nach Sturmduo deine Aufgaben? Und tretet ihr je nach Sturmduo anders auf?


    Hanslik: Ich war ja zuvor häufiger mit Kenny zusammen im Einsatz. Da war er derjenige, der die tiefen Läufe gemacht hat und ich eher derjenige, der die Bälle weitergeleitet oder festgemacht hat. Jetzt mit Terrence ist es andersrum. Ich bin der beweglichere Spieler und er versucht die lange Bälle runterzupflücken. Natürlich ist es wichtig, sich an seinen Sturmpartner anzupassen, damit alle Stärken zum Vorschein kommen können.


    FCK-Stürmer Daniel Hanslik im Interview Treffpunkt Betze Redakteur David im Gespräch mit FCK-Stürmer Daniel Hanslik


    Treffpunkt Betze: Beim FCK scheinst du insgesamt eine Umgebung gefunden zu haben, in der du deine Stärken besser ausspielen kannst. Was funktioniert für dich anders und besser in Kaiserslautern?


    Hanslik: Ich spüre hier beispielsweise mehr Vertrauen als zuletzt in Kiel, dort wurde eher selten auf mich gesetzt. Hier passt alles gut zusammen, die Mannschaft, das Trainerteam. Jeder bekommt seine faire Chance. Unter der Woche trainieren wir sehr intensiv. Das kommt mir zugute, weil ich auch unter der Woche diese Wettkampfhärte brauche. Und deswegen läuft es aktuell so gut.


    Treffpunkt Betze: In der bisherigen Spielzeit bist du nicht nur in der Laufintensität, sondern auch bei Balleroberungen im letzten Drittel weit vorne, gleichzeitig hast du auch schon mehrere Großchancen vergeben. Fehlen dir durch deinen laufintensiven und teamfördernden Spielstil möglicherweise die letzte Körner Konzentration vor dem gegnerischen Tor?


    Hanslik: Das ist vielleicht ein Punkt, an dem ich noch arbeiten kann (lacht). An meinem Spielstil würde ich grundsätzlich aktuell aber nichts verändern.

    "Das Derby war mein persönliches Highlight"


    Treffpunkt Betze: Obwohl du in der bisherigen Saison nach Philipp Hercher zweitbester Scorer im Team bist, scheinst du ein eher “unauffälliger Spieler” zu sein. “Im Schatten der Stars” titelte kürzlich eine Zeitung. Ist das eine Umschreibung, eine Rolle, in der du dich auch als Spielertyp und Charakter wieder findest?


    Hanslik: Ja klar. Ich würde natürlich nicht ‘nein’ sagen zu mehr Toren. Aber wenn der Erfolg da ist, das ist einfach das schönste. Und wie ich schon sagte, wenn das gesamte Puzzle passt, dann braucht man auch nichts zu verändern. Und deswegen kann ich mit der Rolle sehr gut leben.


    Treffpunkt Betze: Hendrick Zuck schlägt einen langen Ball, Daniel Hanslik nimmt an, dribbelt zur Grundlinie, bindet dabei im Regelfall zwei Verteidiger und legt dann den Ball zurück in den 16er. Ist das einstudiert und Bestandteil eines jeden Trainings?


    Hanslik: Klar haben wir einstudierte Spielzüge, die wir auf jeden Gegner anpassen. Für eine Mannschaft ist es natürlich einfacher, wenn jeder genau weiß, was passiert und sich jeder auf den nächsten Schritt einstellen kann. Und ja, das ist tatsächlich einer unsere Spielzüge, der in dieser Saison auch schon das ein oder andere Mal geklappt hat.


    Treffpunkt Betze: Seit deinem Wechsel zum FCK hast du 63 Spiele für die Roten Teufel absolviert. War irgendeines davon verrückter und wahnsinniger als das Derby gegen Saarbrücken vor ausverkauftem Haus?


    Hanslik: Nein, das war tatsächlich mein persönliches Highlight. So etwas erlebt man als Spieler nicht so schnell wieder in der dritten Liga. In der zweiten Liga gibt es glaube ich nur durch die prominente Besetzung mit Hamburg, Bremen oder Schalke ein paar Spiele, die vielleicht rankommen. Vergleichbar wäre hier für mich im deutschen Fußball nur Dortmund. Und genau daran erkennt man auch die Strahlkraft dieses Vereins, all die Emotionen, die hervorgerufen werden können.


    Treffpunkt Betze: Apropos Dortmund. Nächste Woche steht das letzte Heimspiel der Saison gegen den BVB ll an. Die Dortmunder konnten aus den letzten fünf Begegnungen lediglich fünf Punkte holen. Dennoch ist bekannt, dass die junge Dortmunder Mannschaft unberechenbar agieren kann. Welche Schlüsse könnt Ihr nun aus dem Wiesbaden-Spiel im Hinblick auf die kommende Aufgabe ziehen?


    Hanslik: Wir müssen wieder von Anfang an mit einhundert Prozent auf dem Platz stehen, die individuellen Fehler abstellen - und dann werden wir zu Hause gemeinsam mit den Fans das Ding rocken.

    "Für die Region ist das ein Segen"


    Treffpunkt Betze: Wie wichtig sind die Fans in der aktuellen Situation? Gerade wenn man auf die Westkurve spielt, bekommt man da dann noch ein paar Prozentpunkte mehr aus sich herausgekitzelt?


    Hanslik: Die Heimspiele sind der reine Wahnsinn. Wenn du in der zweiten Halbzeit auf die West spielst, da merkt man erstmal, was in einem selbst noch drinsteckt, auch wenn man müde ist. Und selbst nach der Niederlage in Wiesbaden standen die Fans hinter uns. Das war ein Zeichen an uns, im Endspurt das Maximale aus sich herauszuholen.


    Treffpunkt Betze: Für den FCK läuft es in dieser Saison besser als je zuvor in Liga 3, was die ganze Region natürlich freut. Wie sehr macht es Dich persönlich stolz, den Betze zurzeit wieder etwas mehr in Feierlaune zu erleben - gerade, wenn man sich den brenzligen Saisonendspurt der vergangenen Spielzeit vor Augen führt?


    Hanslik: Für die gesamte Region ist unsere gute Phase jetzt ein Segen. Auch wenn man nach einem gewonnenen Heimspiel unter der Woche runter in die Stadt geht, wirken alle viel glücklicher. Mein Eindruck ist, dass die Identifikation mit der Mannschaft wieder viel größer ist. Die ganze Region spiegelt sich in der Mannschaft wider, und das ist sehr schön zu sehen.


    Treffpunkt Betze: Vielfach war in der Saison zu hören, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft unglaublich groß sei. Wäre das gute Klima innerhalb des Team für dich ein Argument für eine längerfristige Perspektive in Kaiserslautern - und zwar unabhängig vom Saisonausgang?


    Hanslik: Ich habe ja schon gesagt, dass ich mich richtig wohl fühle. Die Mannschaft passt, alle Gegebenheiten sind wirklich sehr gut.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Viel Kampf, wenig Offensivpower


    Viel Kampf, wenig Offensivpower

    Während für die einen Erinnerungen an die Saison 2015 wach werden, glauben die anderen nicht im Ansatz daran aufzugeben. Trotzdem hat der FCK in Wiesbaden unnötig Punkte liegen lassen.


    Im Rennen um den Aufstieg lassen die Roten Teufel wichtige Punkte liegen. Beim „Heimspiel“ in Wiesbaden lief spielerisch längst nicht alles so rund, wie man es aus den vergangenen Partien - besonders denen im Fritz-Walter-Stadion - schon beinahe gewohnt war. Durch die Niederlage gegen den Tabellenachten hat der 1. FC Kaiserslautern den direkten Aufstieg nun nicht mehr in der eigenen Hand. Doch immer mit der Ruhe – noch ist alles möglich.

    Individuelle Fehler entscheiden Spiele


    Es hätte so schön sein können. Die Wiesbadener „BRITA-Arena“ war am Freitagabend geflutet vom Anhang aus der Pfalz, der jedoch schon nach drei gespielten Minuten mitansehen musste, wie die Roten Teufel in Rückstand gerieten. Ein ordentlicher Dämpfer gleich zu Beginn des Spiels. „Schwer reingekommen ins Spiel, gleich das Gegentor kassiert, schwer zu sagen so kurz nach dem Spiel“, beschrieb Daniel Hanslik die Situation nach Abpfiff. Zwar gelang wenige Minuten später der Ausgleich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Hendrick Zuck, doch auch die mögliche Punkteteilung wurde fünfzehn Minuten vor Ende der Partie infolge eines Torwartfehlers von Matheo Raab endgültig zunichte gemacht. Ein bitterer Abend, an dem die Lautrer das Spiel nicht nur aufgrund zweier individueller Fehler verloren haben - dem „Antwerpen-Team“ fehlte zusätzlich die gewisse Durchschlagskraft in der Offensive. „Das müssen wir uns jetzt selber ankreiden, das ist jetzt aber so. Genauso gewinnen wir und feiern wir zusammen. So, jetzt haben wir zusammen verloren und jetzt geht es weiter“, äußerte Terrence Boyd nach dem Spiel.

    Spannungsgeladenes Aufeinandertreffen


    Obwohl es für Wiesbaden im Tabellenmittelfeld stehend im vereinfachten Sinne nur noch um die „goldene Ananas“ ging, ging es auf dem grünen Rasen und am Spielfeldrand stellenweise heiß her. Die spannungsgeladene Partie war geprägt von vielen harten Zweikämpfen, die zu kleineren und größeren Rangeleien führten. Für einen offenbar provokanten Jubel seitens Marco Antwerpen in Richtung der Wehen-Bank sah eben jener den gelben Karton. Und auch nach Abpfiff des Spiels folgten kleinere Nickligkeiten zwischen Antwerpen und Wiesbaden-Trainer Kauczinski. Terrence Boyd lieferte nach dem Spiel eine Erklärung für die Kampfbereitschaft der Wiesbadener. „Ich meine ganz ehrlich, dass soll ja auch der Anspruch von Lautern sein, dass die Gegner extra motiviert sind gegen uns, um uns ein Bein zu stellen.

    „Weiter geht der Lachs“


    Vielleicht war das Wiesbaden-Spiel so kurz vor Saisonende dann doch so eine Art „Wachmacher“ für die Mannschaft. Denn jetzt gilt es den Fokus auf die kommende Aufgabe gegen Dortmund ll zu legen und individuelle Fehler abzustellen, um wieder mehr Überzeugung auf den Platz zu bringen. Den direkten Aufstieg haben die Pfälzer nun nicht mehr in der eigenen Hand. Das mag sich aktuell zwar bescheiden anhören, allerdings ist noch rein gar nichts verloren. Ganz im Gegenteil, es ist noch alles drin! Schließlich muss die Konkurrenz aus Braunschweig selbst noch drei Mal in Folge gewinnen, um sicherheit am FCK vorbeiziehen zu können. Stürmer Terrence Boyd legt den Fokus allerdings weiterhin nur auf die eigene Mannschaft, wie er nach dem Spiel betonte. „Ungeachtet wie jetzt zum Beispiel die anderen spielen, wir haben den Anspruch alles rauszuhauen, das Maximum an Punkten wollen wir mitnehmen.“ Im Hinblick auf die letzten Spiele vertritt Boyd weiterhin eine positiv gestimmte Einstellung. „Nicht verrückt machen lassen, weiter machen!

    „Mein Leben hab' ich dir vermacht, jeden Tag und jede Nacht“


    Die Unterstützung der FCK-Fans war an diesem Abend wieder einmal immens. Schon vor der Partie machten die rund 7.000 Mitgereisten ordentlich Stimmung auf den Rängen, die fast über die gesamte Spielzeit hinweg anhielt. Und auch nach Schlusspfiff wurde die Mannschaft lautstark mit Sprechgesängen gefeiert. Und genau das ist es, was eine Spitzenmannschaft ausmacht. Eine Spitzenmannschaft hat Spitzenfans, die ihren Verein auch nach einer solchen Niederlage tragen. Diese Welle der Euphorie und Unterstützung wird man auch auf den anstehenden Spieltag übertragen, wenn es im letzten Heimspiel dieser Saison gegen die Zweitvertretung aus Dortmund heißt: „Drei Punkte für den Aufstieg!“. Oder um es in den Worten der Lautrer Anhänger zu sagen: „Endspurt heißt Siege erzwingen!".


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Boris Tomiak: "Stand heute bleibe ich beim FCK"


    Boris Tomiak: "Stand heute bleibe ich beim FCK"

    Lauterns Innenverteidiger Boris Tomiak im Gespräch mit Treffpunkt Betze über gute Gefühle, Torjäger-Qualitäten und das Selbstvertrauen der Roten Teufel.


    Boris Tomiak gilt als die sportliche Entdeckung dieser Saison. Der 23-Jährige wechselte im Sommer vom Regionalligisten Fortuna Düsseldorf II zum Betzenberg. Sein Wunsch war es, regelmäßig zu spielen und sich als Teil der Mannschaft festbeißen zu können. Das Ergebnis ist jedoch ein gänzlich anderes: Lediglich eine Gelbsperre bremste den Innenverteidiger einmalig für 90 Minuten aus, ansonsten stand der gebürtige Essener in allen Partien über die volle Distanz auf dem Spielfeld. Seine Bilanz: Fünf Tore und drei Vorlagen. Tomiak hat sich unter Marco Antwerpen binnen kürzester Zeit zu einem Führungsspieler entwickelt. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht die Nummer zwei der Lautrer über seinen sportlichen Lauf und den Drahtseilakt, der den Roten Teufeln im Saisonfinale bevorsteht.


    Treffpunkt Betze: Seit eurem Auswärtserfolg beim FSV Zwickau belegt der FCK den zweiten Tabellenrang. Ein ziemlich gutes Gefühl, oder?


    Boris Tomiak: Ja klar! Spiele zu gewinnen macht immer Spaß, und wenn man dann zum Ende der Saison noch solch einen Tabellenplatz belegt, dann erst recht. Das ist ein schönes Gefühl.


    Blicken wir zunächst ein paar Monate zurück: Den Beinahe-Abstieg des FCK aus der letzten Saison dürftest du mitbekommen haben. Hattest du vor der Vertragsunterschrift nicht die Sorge, auch eine solche Katastrophen-Saison erleben zu müssen?


    Boris Tomiak: Diese Sorge hatte ich um ehrlich zu sein nicht. Natürlich habe ich verfolgt, wie eng es hier zuging - aber gleichzeitig wusste ich, welche Spieler schon da sind und wie das Team verstärkt werden soll. Nicht zu vergessen unser Trainerteam. Da war mir klar, dass wir eine gute Mannschaft haben werden, die nicht noch einmal unten drin stehen wird.


    "Fühlt sich an wie ein Traum"


    Über dich bzw. vielmehr deine Leistungen wurde in dieser Saison schon jede Menge gesprochen. Im November kürten dich die Leser von Treffpunkt Betze gar zum Spieler des Monats. Mit welchen Stichworten würdest du deine Entwicklung seit dem Wechsel zum Betzenberg beschreiben?


    Boris Tomiak: Es fühlt sich für mich noch immer wie ein Traum an. Natürlich hat man Wünsche vor Augen, wenn man als Fußballspieler den Verein wechselt oder einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Und wenn all das sogar noch übertroffen wird, dann ist es umso schöner.


    Mit deiner Spielweise und Zweikampfstärke nehmen wir dich einerseits als “aggressive leader” wahr, gleichzeitig wirkst du als Person eher ruhig. Wie passt das für dich zusammen?


    Boris Tomiak: Das stimmt schon. Neben dem Platz bin ich wahrscheinlich eher der ruhigere Typ. Aber auf dem Platz - warum auch immer - bin ich eher der emotionale Typ.


    "Diese Derbys sind einmalig"


    Bei deinen vorherigen Stationen bist du eher selten als Torschütze oder Vorlagengeber aufgefallen. Beim FCK kommst du nun nach rund drei Viertel der Saison auf 5 Tore und 3 Vorlagen. Was hat sich verändert? Ist es die Spielweise unter Marco Antwerpen? Kannst du jetzt deine Stärken besser als in der Vergangenheit ausspielen?


    Boris Tomiak: Das ist im Vergleich immer schwer zu sagen. In meinen Jugendstationen habe ich häufig noch viel weiter vorne gespielt und mit den Jahren fand ich meinen Platz jedoch in der Abwehr. Auf eine gewisse Art und Weise hatte ich schon immer einen gewissen Zug zum Tor. Und in dieser Saison klappt es bisher sehr gut.


    Treffpunkt Betze Redakteur David im Gespräch mit FCK-Innenverteidiger Boris Tomiak Treffpunkt Betze Redakteur David im Gespräch mit FCK-Innenverteidiger Boris Tomiak


    Du hast mit dem FCK bereits drei Derbyspiele erlebt. Die Jubelbilder der Mannschaft in Saarbrücken gingen total unter die Haut. Wie hast du die bisherigen Derbys erlebt?


    Boris Tomiak: Derbys kenne ich natürlich noch aus meiner Zeit in Essen. Aber gerade hier ist das einmalig. Bereits ein paar Tage vor den Spielen ist das in der Stadt spürbar. Ich freue mich auf jedes Derby, denn das ist einfach nur mega Leidenschaft und Emotion pur.


    "Druck ist spürbar"


    Zuletzt habt ihr es euch als Mannschaft besonders auswärts schwer getan. Da scheint euch stellenweise die Gelassenheit zu fehlen oder man sieht leistungsmäßig zwei verschiedene Halbzeiten. Wie nimmst du die Entwicklung der letzten Wochen wahr?


    Boris Tomiak: Zuletzt in Freiburg haben wir tatsächlich zwei verschiedene Halbzeiten gespielt. Zu Hause sind wir immer sehr stark, vor allem auch von Beginn an. Auswärts scheinen wir aktuell ein paar Minuten zu brauchen, um ins Spiel zu kommen. Und natürlich, das müssen wir ablegen und von Beginn an da sein.


    Auch wenn das Credo der Stunde lautet, “von Spiel zu Spiel zu denken” - wie viel Druck oder auch Last liegt derzeit auf euren Schultern?


    Boris Tomiak: Druck ist auf jeden Fall spürbar. Er sollte aber auch da sein, da er wichtig ist. Eine gewisse Gelassenheit ist auch nötig - und die haben wir auch. Wir wissen, was wir können und dass wir eine riesen Saison spielen. Das gibt uns Selbstvertrauen für die letzten Saisonspiele.


    Doch wenn man wie ihr wenige Spieltage vor Ende auf Platz zwei liegt, dann will man als Sportler diesen Platz doch sichern, oder?!


    Boris Tomiak: Wir haben noch sechs Spiele, das sind 18 Punkte. Das ist noch ein weiter Weg. Oben in der Tabelle ist alles eng beisammen, das ist auch der Grund dafür, warum wir nur von Spiel zu Spiel denken. Wir wollen natürlich versuchen, alle sechs Spiele zu gewinnen. Und dann sehen wir am Ende, wozu es gereicht hat.


    "Spiele gewinnen, dann ändert sich nichts"


    Diese Saison scheint anders zu sein als viele andere: Erst der verpatzte Saionstart, dann der Weckruf gegen Mannheim und plötzlich ist der FCK mittendrin im Aufstiegskampf. Nun stellt Türkgücü München den Spielbetrieb ein, die Tabelle ist eine andere und euch fehlt ein finales Heimspiel. Wie verändert das eure Situation?


    Boris Tomiak: Für uns macht das eigentlich keinen großen Unterschied. Wir sind auf dem zweiten Tabellenplatz - und wenn es uns gelingt, die restlichen sechs Spiele zu gewinnen, dann sind wir weiterhin Zweiter. Deswegen spielen diese Veränderungen für uns kaum eine Rolle. Wir wollen und wir müssen auf uns schauen. Wenn wir unsere Spiele gewinnen, dann ändert sich auch nichts.


    Frank Döpper sagte neulich, er habe noch nie eine solch große Kameradschaft erlebt. Ist dieses gute Klima für dich ein Argument für eine längerfristige Perspektive in Kaiserslautern?


    Boris Tomiak: Das stimmt schon. Diesen riesigen Zusammenhalt haben wir bereits seit Saisonbeginn. Das gibt es tatsächlich nicht so oft und auch ich habe das in der Form noch nicht erlebt. Das macht einfach doppelt Spaß, jeden Tag zum Training zu kommen, wenn man Teil einer Mannschaft ist, in der es einfach passt.


    Anders gefragt: Spielt du unabhängig des Tabellenplatzes in der kommenden Saison noch immer für den FCK?


    Boris Tomiak: Im Fußball passiert bekanntlich immer viel. Wir wissen ja noch nicht mal, in welcher Liga wir im nächsten Jahr spielen werden. Aber Stand heute kann ich das auf jeden Fall sagen, ja.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK im Aufstiegsrennen: Die Pfalz bebt wieder


    Der FCK im Aufstiegsrennen: Die Pfalz bebt wieder

    Während die Konkurrenz stolpert, erhöht der FCK den Druck im Aufstiegsrennen und unterstreicht mit dem 3:0 Heimsieg gegen Havelse eindrucksvoll seine Ambitionen.


    Der FCK setzt sich Zuhause im gut gefüllten Fritz Walter-Stadion mehr als souverän gegen den TSV Havelse durch. Dabei haben sich wieder die Stärken aufgetan, die die Roten Teufel im Zuge der bis zuletzt anhaltenden abschwächenden Formkurve haben vermissen lassen. Um nur eine dieser wiederentfachten Stärken zu nennen: Drei unterschiedliche Torschützen treffen für die Hausherren.

    „Pflichtaufgabe“ mit Bravour gemeistert

    Bereits im Vorfeld der Begegnung wurde dem Antwerpen-Team die klare Favoritenrolle zugewiesen, doch der Cheftrainer selbst ließ verlauten, dass die Form entscheidender sei als die Tabellensituation. Denn die Mannschaft von Trainer Rüdiger Ziehl hatte in der Vergangenheit bereits gegen hochplatzierte Mannschaften wie Magdeburg, Saarbrücken und Osnabrück jeweils einen Punkt ergattern können. Doch von einer Leistung, es gegen den FCK ähnlich zu tun, war seitens der Havelser bis auf die Anfangsminuten kaum etwas zu sehen. So frisch und sicher wie die Roten Teufel in den ersten Minuten in ihrem Aufbau- und Zusammenspiel auch wirkten, so anfälliger war anfangs das Abwehrverhalten der Pfälzer Defensive. „Da waren wir nicht wach genug“, äußerte Boris Tomiak nach dem Spiel. Doch jegliche Torchancen der Niedersachsen konnten zunichte gemacht werden und es begann die Phase, in der der FCK erwachte. Die Pfälzer, die unter dem Strich die klar spielbestimmende Mannschaft waren, übernahmen das Zepter und lieferten den 20.650 Fans im Stadion ein regelgerechtes Offensivfeuerwerk. Die über weite Teile der Partie unsichtbaren Havelser konnten das starke Offensivspiel der Roten Teufel kaum unterbinden und so kam es nach 90 Minuten auch nicht überraschend, dass dieses Spiel hochverdient mit 3:0 gewonnen wurde. Mit ihren Treffern ließen Terrence Boyd, Phillip Hercher und Marlon Ritter die Herzen in der Pfalz einmal mehr wieder höherschlagen. Der Betze in „Feierlaune“.

    Wiederentdeckte Stärken

    Drei Tore und drei unterschiedliche Torschützen? Da war doch was! Wie kaum eine andere Mannschaft verfügt der 1. FC Kaiserlautern über die Qualität, nun 16 unterschiedliche Torschützen alleine in dieser Spielzeit verzeichnen zu können. Eine Stärke, die in dem zuletzt kleinen Formtief verloren gegangen war, die es den Lautrern nun offensichtlich wieder ermöglicht, solche Spiele auf's Neue eindrucksvoll für sich zu entscheiden. Die Stärke einer Spitzenmannschaft eben. Auch ist es den 'Betzebuben', neben dem Spiel in München, wieder einmal gelungen, in der ersten Viertelstunde den Führungstreffer zu erzielen - den erlösenden „Dosenöffner“, wie Terrence Boyd seinen Torerfolg beschreibt. Solch frühen Treffer sind enorm wichtig, um direkt von Beginn an mit noch mehr Selbstvertrauen, das die Lautrer gegen Havelse mehr als genug in sich hatten, die verbleibende Spielzeit anzugehen. Zudem stand die Null unter dem Strich wieder mehr als konsequent. Mehr als konsequent darum, weil man das Spiel in Osnabrück beispielsweise nur mit sehr viel Glück für sich entscheiden konnte und die Defensive dort gehörig wackelte.


    Gegen das Tabellschlusslicht aus Havelse ließ die FCK-Defensive nichts zu, was jedoch auch dem harm- und ideenlosen Offensivspiel der Gäste geschuldet war. So hatte Matheo Raab einen recht entspannten Arbeitstag, auch weil seine Vorderleute ein sicheres Spiel ablieferten. Ein ums andere Mal behaupteten sich die Hausherren durch präzises Kurzpassspiel, woraufhin dann das sehr gut funktionierende, schnelle Umschaltspiel einsetzte und sich der FCK größtenteils über die Außen gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kombinierte. Es sind jedoch auch die Fans zu nennen, die die Mannschaft immer wieder lautstark beflügelt haben und bei jeder Torannäherung der Pfälzer mit Sicherheit ein paar Prozentpunkte mehr aus jedem Spieler herausgekitzelt haben. „Es ist natürlich überragend, wenn man dann auf die West spielt oder jetzt nach dem Spiel mit den Fans feiert“, so Torschütze Phillip Hercher. Terrence Boyd brachte die Atmosphäre mit den Fans treffend auf den Punkt. „Es ist phänomenal.“ Die alten Stärken sind beim FCK also wieder zurück. Es passt momentan einfach alles und all diese Stärken, die gegen Havelse auf den Platz gebracht wurden, machen am Ende große Hoffnung auf eine weiterhin erfolgreiche Zukunft.

    Der Betzenberg in Feierlaune

    Wenn in der Westkurve Lieder angestimmt werden wie „Oh wie ist das schön“ oder „Der FCK ist wieder da“, dann lässt sich mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass es momentan einfach nicht besser laufen könnte. Gerade nach den sportlich gesehen eher durchwachsenen letzten Jahren ist es etwas ganz Besonderes, solche Fangesänge von den Rängen zu hören. Es tut der in der Vergangenheit schon so oft beanspruchten Fan-Seele einfach gut. Der berühmt berüchtigte Betzenberg, er bebt wieder. Es macht momentan großen Spaß, die Mannschaft spielen und die Fans derartig mitfiebern zu sehen - fast wie in alten Zeiten. Über die Fans und ihre Unterstützung äußerten sich nach Abpfiff neben Terrence Boyd auch Phillip Hercher und Nicolas Sessa. „Es war unglaublich, ich hoffe es kommen mehr. Wir brauchen jede Unterstützung für die letzten Spiele.


    Und genau in diesen letzten Spielen gilt es jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren und weiterhin auf die eigenen Stärken zu vertrauen. Zwar hat der FCK gegenwärtig einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den vierten Platz, doch die Konkurrenz sitzt tief im Nacken und lauert. Mit Freiburg und Duisburg treffen die Roten Teufel in den beiden anstehenden Partien auf Gegner, die punktetechnisch gesehen weit unter dem FCK stehen, doch sollte dies keinesfalls zu Übermut führen. Auch Marco Antwerpen wagt wie gewohnt keine weiten Ausblicke über den Spieltag hinaus. Gegenüber dem SWR und der Frage, ob man nun den zweiten Platz festigen und nicht mehr loslassen wolle, antwortet der Cheftrainer wie schon so oft nur im Hinblick auf die kommende Begegnung. „Wir haben jetzt das Spiel gegen Freiburg, da bereiten wir uns drauf vor, da gibt's drei Punkte und dann sehen wir danach wieder wo wir sind." Diese drei Punkte, wie Antwerpen sie selbstbewusst anspricht, würde dann ohne jeden Zweifel jeder FCK-Fan liebend gerne genauso unterschreiben.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Aufstiegskampf: Der FCK macht ernst


    Aufstiegskampf: Der FCK macht ernst

    Der Joker sticht. In einem spannungsvollen Duell geht der FCK nicht zwingend als verdienter, aber dennoch als Sieger vom Platz. Das waren drei Punke für 'Klinge'.


    Nachdem die Formkurve der Roten Teufel in den vergangenen Wochen sichtlich nachgelassen hatte, gelingt es dem 1. FC Kaiserlautern - wenn auch mit mehr als nur einem Glücksbringer - nach einem unter dem Strich spannenden Schlagabtausch drei Punkte von der Bremer Brücke zu entführen. Dabei war eines entscheidend: Der Joker hat zugestochen.

    Vorzeichen stehen auf: Aufwärtstrend starten!

    Die Sachlage vor dem erneut so richtungsweisenden Auswärtsspiel gegen den VfL Osnabrück war klar. Nach der enttäuschenden Leistung gegen 1860 München forderte Marco Antwerpen vor der Partie gegen die Niedersachsen unter anderem mehr Zusammenhalt und einen größeren Willen, um letztendlich wieder mehr Überzeugung auf den Platz zu bekommen. Anders als in München gelang es dem FCK gegen den VfL weitestgehend ein anderes Gesicht zu zeigen – zur Freude der 1400 mitgereisten Lautern-Anhänger. Durch frühes Pressing konnten die zunächst gutstehenden Roten Teufel die Gastgeber gleich ab der Anfangsphase ein ums andere Mal zurück in die eigene Hälfte drängen und sich dem gegnerischen Gehäuse nähern. Kleinere Chancen blieben jedoch harmlos, da sie bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht zwingend genug waren. Aber eines war in jeder Hinsicht deutlich zu erkennen, der FCK hatte Offensivdrang und wirkte frischer als zuletzt. Die „Betzebuben“ erarbeiteten sich zudem viele Standardsituationen. In der Statistik verzeichnete der FCK nach Ende der Partie acht Eckstöße auf der Haben-Seite. Zum Vergleich: In München waren es über die gesamte Spielzeit hinweg lediglich drei. Verbesserte Werte, die die im Vorfeld beschworenen Tugenden bestätigen sollten. "Wir wollen es besser machen!" Gesagt, getan - und so ließ die Mannschaft den Worten Taten folgen. In der 78. Spielminute schickte Hendrick Zuck den startenden Daniel Hanslik auf die Reise. Dieser glänzte mit einer präzisen Hereingabe auf den sich vom Gegenspieler lösenden Terrence Boyd, der zur Führung verwandelte. Das so wichtige Tor des Tages.

    Die Defensive wackelt – Lautern im Glück

    Auch wenn die Null nach kräftezerrenden 102 gespielten Minuten gegen den VfL stand, wirkte die Defensivarbeit der Lautrer stellenweise ungewohnt fahrig. Dadurch entwickelte sich vor allem die Schlussphase zu einer Zitterpartie, die seines gleichen suchte und zahlreiche Lautrer Anhänger mit großer Sicherheit um einige Jahre altern ließ. So hatte das Antwerpen-Team beispielsweise Riesenglück, als Osnabrücks Simakala der Ball nach einer Glanzparade Raabs vor die Füße fiel, dieser das Spielgerät jedoch zu Gunsten der Gäste in Rücklage weit über das Tor beförderte. Oder Oduah, der den Ausgleich in der langen Nachspielzeit, die aufgrund der Verletzungspause für Renè Klingenburg zustande gekommen war, quasi auf dem Fuß hatte.


    Vor allem Torhüter Matheo Raab behielt in dem teils zerfahrenen Spiel die Nerven. Er bügelte gegen das Team von Daniel Scherning all das aus, was seine Vorderleute in großer Anzahl durch fehlerhafte Raumaufteilung und oftmals großer Unsortiertheit im eigenen Strafraum zugelassen hatten. Häufig agierten die Roten Teufel defensiv viel zu passiv und ermöglichten den Niedersachsen dadurch gefährliche Torraumszenen. Flache Torabschlüsse aus der zweiten Reihe entschärfte Raab immer wieder aufs Neue. Seine Gelassenheit und Souveränität im Torwartspiel stach gegen die Osnabrücker einmal mehr hervor. Und genau einen solchen Schlussmann zu haben, der in einem Spiel trotz vieler zugelassenen Chancen die Oberhand behält, spricht für sich und ist ein entscheidender Faktor dafür, dass der FCK gegenwärtig auch solch umkämpfte Begegnungen für sich entscheiden kann. Für sich entscheiden kann man solche Partien aber auch mit dem gewissen Quäntchen Glück im Gepäck, denn mit gleich zwei Aluminiumtreffern der Gastgeber konnten sich die Pfälzer mehr als glücklich schätzen, den Fußballgott an ihrer Seite gehabt zu haben.

    Der FCK bleibt oben dran

    Ob der Ausgang des Topduells für den FCK unter dem Strich glücklich war oder nicht, am Ende zählt der Sieg. Drei enorm wichtige Zähler gehen auf das Lautrer Punktekonto. Die Mannschaft hat nach der Niederlage von Dienstag die geforderte Reaktion gezeigt, womit sich die Mannschaft von Marco Antwerpen an der Tabellenspitze weiter festankert und die Konkurrenz auf Abstand hält. Am Ende war es die Gier und der Wille gerade in der ungewöhnlich langen Nachspielzeit hinten nichts mehr zuzulassen. „Wir wollten uns irgendwann einfach in jeden Ball nur noch reinschmeißen“, erklärte Phillip Hercher nach dem Spiel. Es lässt sich also sagen: Die Moral stimmt! Und das ist es, was eine Spitzenmannschaft letztendlich ausmacht. Den unbedingten Ehrgeiz zu erhalten, an einem Tag, an dem spielerisch vielleicht nicht alles so läuft wie man es sich vorgestellt hatte. Mit dieser Einstellung wird der FCK im Aufstiegskampf weiterhin oben mitmischen.


    Auch verfügen die Lautrer in dieser Saison über Spieler, die immer wieder den Unterschied machen können – wichtige Schlüsselspieler, die in den richtigen Momenten zuschlagen. An dieser Stelle sei Terrence Boyd genannt, der noch am Samstagmorgen nach seiner Erkrankung überraschend einen negativen Coronatest vorweisen konnte. Er brach daraufhin verspätet nach Osnabrück auf, trank zwei Kaffee, aß ein Mettbrötchen und erzielte den so wichtigen Treffer zum Sieg der Pfälzer. Einen solchen Spirit braucht es in einer Mannschaft - und den hat der FCK definitiv! Aber genauso gut verfügt der Kader über Spieler wie beispielsweise Daniel Hanslik, der gegen Osnabrück nicht gerade sein bestes Spiel ablieferte und weitestgehend unauffällig blieb. Doch genau er war es am Ende, der die entscheidende Vorarbeit zum Torerfolg liefern konnte. Nach der siegreichen Begegnung ging ein Mannschaftsbild durch die sozialen Medien. Zu sehen sind die Lautrer, wie sie in der Kabine gemeinsam glücklich jubeln. Hikmet Ciftci hält dabei das Trikot von René Klingenburg, der sich offenbar schwerer verletzte. Genau das ist wahrer Zusammenhalt und am Ende der Schlüssel zum Erfolg. Und auch an dieser Stelle sei noch einmal gesagt: Gute Besserung, Klinge!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Mehr Spitzenspiel ging wirklich nicht


    Mehr Spitzenspiel ging wirklich nicht

    Die "Antwerpen-Elf" beweist Moral und Kampfgeist und erkämpft sich einen hochverdienten Punkt im Spitzenspiel gegen Magdeburg. Ein Kommentar.


    Der FCK lässt nicht locker, gleich zweimal gelingt den Pfälzern im Spitzenspiel gegen den 1. FC Magdeburg der Ausgleich - ganz zur Freude der 10.000 zugelassenen Fans auf dem Betzenberg. Ein leistungsgerechtes Unentschieden steht am Ende unter dem Strich. Die „Antwerpen-Elf“ verbucht damit nach einem umkämpften und gegen Ende hitzigen Spiel einen Punkt auf der Haben-Seite.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Magdeburg (2:2)

    Ein denkbar schwerer Gegner

    Dass das Topspiel gegen Magdeburg kein Sonntagsspaziergang wird, war allen Beteiligten ohne jeden Zweifel im Vorhinein klar. Das Team von Trainer Christian Titz dominiert die Liga zurzeit wie kein anderer und das wurde bei den Elbestädtern über weite Teile der Partie deutlich erkennbar. Allerdings gestaltete sich die Anfangsphase auf beiden Seiten eher zäh. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab und standen eher defensivgerichtet. Magdeburg lief jedes Mal auf's Neue an und versuchte Lücken in der FCK-Defensive ausfindig zu machen, doch ein ums andere Mal vergebens - die Pfälzer Defensive stand bis zu diesem Zeitpunkt gut und machte die Räume dicht. Allerdings hatte Magdeburg in Sachen Ballbesitz erwartungsgemäß die Nase vor und die ersten Minuten demnach auch im Griff, was es den Lautrern sichtlich erschwerte, in ihr gewohntes Spiel zu finden. Durch das hohe Anlaufen der Magdeburger wurde das Aufbauspiel der Roten Teufel quasi unterbunden. Die Anfangsphase hatte bis dato keinen großen Topspielcharakter, doch das sollte sich im weiteren Spielverlauf ändern.

    Chancen und Tore auf beiden Seiten

    Die erste nennenswerte Torchance hatten die Lautrer bereits nach wenigen Minuten, als die Abseitsfalle der Magdeburger überraschenderweise komplett schief ging. Gleich mehrere Lautrer lauerten völlig frei vor dem gegnerischen Gehäuse, doch Phillip Hercher schaffte es nicht den Ball in die Mitte zu schieben. „Da musst du zwingend das 1:0 machen und das wäre natürlich ein perfekter Start gewesen“, so Antwerpen nach dem Spiel. Die zweite große Torchance kreierte der FCK nach rund 20 Minuten - in einer Phase, in der die Magdeburger Dominanz etwas nachließ und sich zu Gunsten des FCK immer wieder Fehlpässe ins Magdeburger Spiel einschlichen. Hikmet Ciftci nutzte einen davon und schickte den startenden Terrence Boyd auf die Reise, der jedoch vor dem Tor scheiterte. Mit dieser Aktion hätte Boyd den FCK bereits in Führung bringen können, wenn nicht sogar müssen. Denn eines war klar - solch klare Torchancen würde es gegen Magdeburg nicht viele geben. Die Quittung für eben jene vergebenen Großchancen bekamen die „Betzebuben“ in der 32. Minute, nachdem die FCK-Defensive schon zuvor einige Male wackelte und sich ein möglicher Rückstand aufgrund der immer präziser werdenden Angriffsversuche der Magdeburger anbahnte.


    Der schnelle Ito überspielte Kraus - der in dieser Situation überhaupt keine gute Figur machte - und sah den freistehenden Conteh, der trocken einschob. Ein deutlicher Dämpfer für die Euphorie im Team der Roten Teufel. Die sonst so verlässliche Abwehr der Pfälzer schien für einen Moment geradewegs in einen Sekundenschlaf gefallen zu sein. In der Folge ging es zeitweise hin und her mit schnellem Umschaltspiel auf beiden Seiten. Die Begegnung hatte jetzt definitiv Topspielcharakter. Nach der Pause belohnte sich der FCK verdientermaßen und Boris Tomiak versenkte den Ball in Folge eines Freistoßes, von denen es im gesamten Spiel einige zu verzeichnen gab.


    Aber es kam, wie es kommen musste. Kevin Kraus verursachte auf der anderen Seite einen Strafstoß, den ausgerechnet der ehemalige FCK'ler Atik verwandelte. Doch auch der erneute Rückstand tat dem weiteren Offensivdrang der Roten Teufel keinen Abbruch. Nur wenige Augenblicke später kam Mike Wunderlich im Magdeburger Strafraum zu Fall. Den umstrittenen Elfmeter nahm Ritter sich zur Aufgabe, den er jedoch zum Ärger der Fans in der 55. Minute auf leichtfertigste Art und Weise vergab. Doch die Fans im Fritz-Walter-Stadion durften an diesem Nachmittag dann doch noch einmal jubeln. Trainer Antwerpen hatte wie schon so oft einen richtigen Riecher, wechselte zur zweiten Hälfte Felix Götze ein, der die entscheidende Hereingabe lieferte, die über Umwege vor die Füße von Hendrick Zuck fiel, der den Ball zum verdienten 2:2 versenkte.

    Antwerpens Männer beweisen Moral

    Im Spiel gegen Magdeburg rannten die Lautrer gleich zweimal einem Rückstand hinterher. Am Ende hatte man sich das Unentschieden dann erkämpft und definitiv auch verdient. Nach anfänglichen Schwierigkeiten machte der FCK vor allem in der zweiten Hälfte der Partie Druck und wirkte wesentlich aggressiver. Nach Gegentoren oder dem vergebenen Elfmeter ließ die Mannschaft keinesfalls die Köpfe hängen, sondern drängte durch viele Offensivaktionen wiederholt auf den Ausgleich, wie Hikmet Ciftci nach dem Spiel erklärte. „Marlon hat den Kopf nicht hängen lassen, wir haben als Mannschaft dafür gesorgt, dass wir das wieder gutbiegen“. Und das ist es, was dem FCK dann eben zugutekommt. Mit Charakterstärke und diesem fast schon unbändigen Willen, den die Mannschaft an den Tag legt, gewinnt man Spiele oder erkämpft sich eben ein Unentschieden gegen den Spitzenreiter, was in diesem Falle mit Sicherheit ein überaus zufriedenstellender Ertrag ist. „Magdeburg ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, die Qualität auf dem Platz haben und da haben wir gesehen, dass wir da auch gut mitspielen können und gut dagegenhalten können und uns vor niemandem in der Liga verstecken müssen“, äußerte Kevin Kraus nach dem Spiel.

    Hochkochende Gemüter kurz vor dem Schlusspfiff

    Bis auf kleinere Vergehen verlief das Topspiel weitestgehend sehenswert und störungsfrei, nur wenige Fouls sorgten für Spielunterbrechungen. Dennoch kam es kurz vor Ende der Partie zu einem heftigen Handgemenge inmitten in der Lautrer Coaching Zone, indem sowohl die FCK-Bank als auch Betreuer und Spieler der Magdeburger beteiligt waren. Dem vorausgegangen war ein ohne Zweifel zu hartes Einsteigen Magdeburgers Florian Kath gegenüber Muhammed Kiprit. Mit gestreckten Beinen und keinerlei Chance auf den Ball rauschte der Magdeburger in Kiprit hinein - eine mehr als deutliche rote Karte. „Dass es hitzig wird, das war eigentlich schon im Vorhinein klar“, so Hendrick Zuck im Interview im Anschluss.


    Auch nach dem Spitzenspiel gegen Magdeburg bleibt der FCK weiterhin ungeschlagen. Mit dem Unentschieden gegen den Tabellenführer können die Roten Teufel nun mit riesigem Selbstvertrauen in der Tasche in das heißersehnte Südwestderby gegen den SV Waldhof Mannheim gehen, um alles dafür zu tun, gegen die „Barackler“ die nächsten Punkte einzukassieren.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Allmählich wird es unheimlich


    Allmählich wird es unheimlich

    Anfangs harmlos, am Ende erfolgreich. Beinahe unaufhaltsam stürmen die Pfälzer Richtung Aufstiegskurs. Auch in Zwickau sichert sich der FCK drei wichtige Zähler.


    Zeitweise holprig, aber dennoch verdient. So lässt sich die Partie gegen den FSV in wenigen Worten zusammenfassen. Die Roten Teufel setzen sich in der Fremde in einem umkämpften Spiel mit 2:0 gegen Zwickau durch und vergrößern damit den Abstand zur Konkurrenz. Ausgerechnet Winterneuzugang Terrence Boyd bringt den FCK durch seinen ersten Treffer im Lautrer Dress auf die Siegerstraße.

    Sichtlich zähe Anfangsphase

    Eine frühe Führung, wie schon so oft in dieser Spielzeit, sollte am Samstagnachmittag in der Zwickauer GGZ-Arena ausbleiben. Was die Männer in der schwarzen Arbeitskleidung in der ersten halben Stunde anzubieten hatten, lag ein Stück weit hinter den inzwischen gewohnten Erwartungen. Der FCK fand aufgrund der gut stehenden Zwickauer Abwehr zunächst keine Räume und somit auch nicht ins Spiel. Stattdessen wirkte die Mannschaft von Marco Antwerpen im Aufbauspiel eher ideenlos, was letztendlich in mehreren Szenen zu Fehlpässen führte. Auf Ballgewinne folgten Ballverluste. Mit langen Bällen versuchten die Lautrer Schwachstellen im Defensivverbund der Sachsen ausfindig zu machen, die jedoch jedes Mal aufs Neue von Zwickau souverän wegverteidigt wurden.


    Doch dann war es ausgerechnet Neuzugang Terrence Boyd, der in der 38. Spielminute das Eis brach, den FCK durch seinen Torriecher erlöste und zur lange herbeigesehnten 1:0 Führung für die „Betzebuben“ traf. Ab diesem Zeitpunkt gelang es dem FCK die Partie mehr und mehr an sich zu reißen. „Wir sind dann in der ersten Halbzeit immer besser ins Spiel gekommen und machen das 1:0, was für uns immer das Startzeichen ist: Jetzt geht's richtig los", unterstrich Trainer Antwerpen die Bedeutung der Führung trotz zähem Beginn. Und im Anschluss sollte es richtig losgehen, denn nach Foul an Marlon Ritter erhöhte der noch junge Muhammed Kiprit vom Punkt aus souverän auf 2:0. „Im Laufe der zweiten Halbzeit haben wir dann immer mehr die Spielkontrolle bekommen und mit dem Elfmeter zum 2:0 die Weichen endgültig auf Sieg gestellt“, erklärte Antwerpen nach dem Spiel.

    Trotz personeller Ausfälle erfolgreich

    Schon unter der Woche überschattete die angespannte Personalsituation das Training der Roten Teufel. Aufgrund der lückenhaften Personalsituation musste Trainer Antwerpen seinen Matchplan vor der Partie gegen Zwickau dementsprechend anpassen und verändern. So ersetzte Avdo Spahic den erkrankten Raab im Tor und René Klingenburg übernahm überraschend und unerwartet die Innenverteidiger-Position von Kevin Kraus. Und dieser erledigte seinen Job äußerst abgeklärt und unaufgeregt. "Man hat auch gesehen, dass René Klingenburg heute bei uns in der Dreierkette aushelfen musste. Das hat er zum ersten Mal gemacht und eine sehr gute Leistung gezeigt“, äußerte Antwerpen zu dieser positionellen Änderung.


    Darüber hinaus war Muhammed Kiprit von Beginn an gesetzt. Der schnelle Außenspieler, der sonst eigentlich kein Anwärter auf einen Platz in der Startelf ist, bekam das Vertrauen von Beginn an und zahlte es durch seinen Treffer zum 2:0 zurück. Auch an diesem Beispiel ist einmal mehr zu erkennen, dass jeder Spieler in diesem Kader wichtig ist. Und genau das ist es, was den FCK zurzeit mitunter so erfolgreich sein lässt. Das Team harmoniert besser als je zuvor in Liga 3 - auch wenn nicht immer die gleiche Startelf auf dem Platz steht. Jeder Spieler nimmt die ihm zugeteilte Rolle an und stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft - und Marco Antwerpen schafft die Grundlage dafür, indem er jedem sein Vertrauen ausspricht.

    Die Defensive steht weiterhin

    Auch gegen Zwickau steht die Null – und das bereits zum 15. Mal in dieser Saison. Gegen die Schwäne ereilt der besten Defensive der Liga stellenweise aber auch das „Glück des Tüchtigen". So traf Zwickaus Dominic Baumann in der Anfangsphase der Begegnung per Kopf nur die Latte. Avdo Spahic wäre wahrscheinlich chancenlos gewesen. Auch im Glück waren die Teufel, als Luca Horn nahezu frei auf Höhe des Elfmeterpunktes ein Luftloch geschlagen hatte. Einige kleine Unsicherheiten von Avdo Spahic, der in der ein oder anderen Situation alt aussah, blieben zu Gunsten des FCK für den FSV erfolglos. Bereits drei Mal stand Spahic anstelle von Raab im Gehäuse der Roten Teufel, wobei auch er jedes Mal eine weiße Weste behielt. Boris Tomiak und Alexander Winkler hatten – so wie man es von ihnen kennt, ihr Defensivsspiel komplett im Griff. Spätestens ab dem 2:0 hatten die Lautrer das Spiel in der eigenen Hand. Torschüsse, die hauptsächlich in der zweiten Hälfte der Partie zugelassen wurden, gingen harmlos und weit am Tor vorbei. Mit zunehmender Spieldauer wurde klar, dass die „Antwerpen-Elf“ auch diese drei Punkte ungefährdet einfahren wird.

    „Sehr, sehr emotionales Spiel“

    Dass die Begegnung gegen Zwickau keine leichte Aufgabe war, zeigte sich in zweierlei Hinsicht. Zum einen war da das Sportliche, mit dem Antwerpen gerade zu Beginn der Partie offenkundig unzufrieden war - zum anderen waren die Emotionen beim Cheftrainer nach dem Abpfiff groß, sodass er Joe Enochs, dem Zwickauer Trainer, den Handschlag verweigerte. Grund hierfür waren ständige Provokationen und Beleidigungen der Gastgeber gewesen, wie Antwerpen nach der Partie im SWR klarstellte. „Da muss er (Joe Enochs) sich nicht wundern, wenn man 94 Minuten komplett durchbeleidigt wird. Die Wörter möchten Sie glaube ich nicht hören, die da gefallen sind“. Auch die 1000 zugelassenen Zwickau-Fans offenbarten ihren Unmut über die Person Antwerpen, der den Heimfans dann noch höhnisch applaudierte.


    Am Ende zählt, dass weitere drei wichtige Punkte auf dem Lautrer Konto eingegangen sind. Und über diesen erneuten Dreier zeigte sich Antwerpen auf der anschließenden Pressekonferenz mehr als zufrieden. „Wir sind komplett die bessere Mannschaft gewesen“. Ein emotionales Spiel, vier Siege aus vier Spielen, dazu kein Gegentor im Jahr 2022. All das sind beste Voraussetzungen für das bevorstehende Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Magdeburg. Der Betze-Zug rollt mit Tempo Richtung Aufstiegskurs.


    Quelle: Treffpunkt Betze