Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Glücklicher Sieg oder Statement im Aufstiegsrennen?
FCK-Insights: Glücklicher Sieg oder Statement im Aufstiegsrennen?
Der FCK gewinnt gegen Düsseldorf, aber nur phasenweise überzeugend. War es am Ende Spielglück oder ein Zeichen echter Stärke? Die Statistiken des Spiels geben Aufschluss.
Zwei Punkte und vier Tabellenplätze trennten den 1. FC Kaiserslautern vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das Spiel versprach einiges, schließlich stehen beide Mannschaften im oberen Tabellendrittel und mischen im Aufstiegsrennen mit. Und der im Heimbereich ausverkaufte Betzenberg wurde in seinen Erwartungen nicht enttäuscht. Die vom Verletzungspech gebeutelten Fortunen lieferten den Roten Teufeln vor allem in der zweiten Halbzeit einen leidenschaftlichen Kampf in einem insgesamt ausgeglichenen Spiel, das die Pfälzer am Ende etwas glücklich, aber nicht unverdient für sich entscheiden konnten und damit ein Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen setzten.
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Zwei völlig verschiedene Gesichter
Zwar hatten die Roten Teufel am Ende mit 46 Prozent Ballbesitz (bundesliga.de) auf dem Papier vermeintlich etwas weniger Spielanteile als die Düsseldorfer, dennoch hatte man über weite Strecken das Gefühl, dass die Mannschaft von Markus Anfang das Spiel kontrollierte und insgesamt dem Sieg etwas näher war. Dies lag vor allem an der in den ersten 45 Minuten bärenstarken Defensive der Pfälzer, die keine einzige Torchance und damit einen xG-Wert von 0,0 zuließ (fotmob.com). Doch wie so oft konnten die Lautrer nach Wiederanpfiff nicht an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen und verfielen zunehmend in Passivität, die das Spiel zwischenzeitlich zu kippen drohte.
Die defensive Stabilität des ersten Durchgangs ging im Verlauf der zweiten Halbzeit komplett verloren, was ein Blick auf die finalen xG-Werte belegt. Diese zeigen mit 0,89 zu 1,83 deutliche Vorteile für die Fortuna und verdeutlichen, dass der FCK in der zweiten Halbzeit defensiv große Schwierigkeiten offenbarte und gleichzeitig offensiv bis auf die drei aus Fehlern resultierenden Tore zu wenig Torgefahr ausstrahlte. Beide Mannschaften lieferten sich über 96 Minuten ein intensives Spiel, in dem die Hausherren leichte Vorteile bei der Laufleistung (115,9 km vs. 115,8 km, bundesliga.de) und der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (80 vs. 79, bundesliga.de) hatten.
Der unermüdliche Breithaupt
Im Spiel gegen die Fortuna stach vor allem ein Lautrer wieder einmal sichtbar heraus: Leihspieler Tim Breithaupt. Die Nummer 16 zeigte eine unglaublich engagierte und gute Leistung. Breithaupt lief mit insgesamt 12,1 Kilometern (bundesliga.de) die längste Strecke aller Spieler und gewann starke 9 Zweikämpfe (bundesliga.de), womit er nach Kleinhansl (12) und Sirch (10) die drittmeisten Zweikämpfe gewann. Zudem hatte der 23-Jährige mit 60 Ballkontakten (sofascore.com) die meisten Ballkontakte im Mittelfeld des FCK und agierte neben seiner starken Leistung gegen den Ball auch als Taktgeber im Aufbauspiel der Pfälzer. Mit dieser bärenstarken Leistung stellte der defensive Mittelfeldspieler einmal mehr seine Bedeutung für die Mannschaft unter Beweis und leistete einen elementaren Beitrag zum Heimsieg.
Kleinhansl in Topform
Mit Linksverteidiger Florian Kleinhansl überzeugte ein Roter Teufel, der in dieser Saison immer wieder in der Kritik stand und vor allem zu Saisonbeginn nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinauskam. Mittlerweile hat sich der 24-Jährige auf der linken Schienenposition zu einem Leistungsträger etabliert und dürfte nach seiner bärenstarken Leistung gegen Düsseldorf auch in den kommenden Wochen gesetzt sein. Kleinhansl gewann mit 12 Zweikämpfen gemeinsam mit Düsseldorfs Siebert die meisten Duelle aller Spieler (bundesliga.de) und beackerte die linke Außenbahn unermüdlich, was auch seine Laufleistung von 10,8 Kilometern unterstreicht (bundesliga.de). Darüber hinaus war der Linksfuß mit 60 Ballkontakten (fotmob.com) ein wichtiger Bestandteil des Spiels der Männer in Rot. Seine individuelle Leistung krönte der Linksverteidiger mit den jeweiligen Bestwerten bei fotmob (8,4) und sofascore (7,8) sowie der Vorlage zum wichtigen 2:1.
Weitere Statistiken:
Pässe: 383 vs. 472
Passquote: 77% vs. 85%
Torschüsse: 13 vs. 7
Flanken: 16 vs. 10
Sprints: 194 vs. 199
Hausaufgaben für die Trainingswoche
Mit dem Heimsieg gegen Düsseldorf hat der 1. FC Kaiserslautern den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze gehalten. Nun wartet mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg ein immens wichtiges Duell gegen einen weiteren Konkurrenten um die Aufstiegsplätze. Um in Magdeburg punkten zu können, müssen sich die Männer in Rot allerdings steigern. So zeigte Anfangs Team wie so oft Schwächen bei gegnerischen Standards und ließ die Fortuna nach einem Eckball wieder ins Spiel kommen. Offensiv taten sich die Pfälzer erneut schwer, Torchancen herauszuspielen. Bis auf drei Fehler, die die Fortuna produzierte und die die Lautrer eiskalt bestraften, erspielte sich der FCK nur wenige aussichtsreiche Möglichkeiten.
Dass am Ende dennoch ein Sieg heraussprang, lag aber auch an der Kaltschnäuzigkeit und Effektivität der Mannschaft - Stärken, die in den kommenden schweren Spielen gegen Magdeburg und Nürnberg wichtig werden könnten. Zudem entdeckten die Lautrer nach zuletzt eher harmlosen Standardsituationen wieder ihre Standardqualitäten und erzielten nach einem ruhenden Ball den 2:1-Führungstreffer sowie das vermeintliche 2:0, das in der ersten Halbzeit wegen eines Handspiels in der Entstehung aberkannt wurde. Nun gilt es für das Trainerteam, die im Heimspiel erkannten Stärken und Schwächen richtig einzuordnen und weiter zu bearbeiten, um auch gegen den FCM bestehen zu können.
Quelle: Treffpunkt Betze