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    Diskussionsthema zum Artikel: Luca Sirch: Mehr als nur ein Ergänzungsspieler ?


    Luca Sirch: Mehr als nur ein Ergänzungsspieler ?

    Mit Luca Sirch hat der FCK seinen ersten Neuzugang der Saison 24/25 verkündet. Welche Rolle kann der 24-Jährige bei den Roten Teufeln spielen? Eine Analyse.


    Nachdem der 1. FC Kaiserslautern bislang nur die Profiverträge von Mika Haas und Leon Robinson sowie die Vertragsverlängerung von Daniel Hanslik vermelden konnte, steht mit Luca Sirch nun auch der erste externe Neuzugang für die kommende Spielzeit fest. Der gebürtige Augsburger kommt vom Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig und will nach einer starken Saison in der Regionalliga Nordost in der kommenden Spielzeit seinen nächsten Entwicklungsschritt im Dress der Roten Teufel machen.


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    Ein harter Weg nach oben


    Im September 2020 verpflichteten die Leipziger den jungen Luca Sirch, der zuvor in der Jugend für den FC Königsbrunn und den FC Memmingen spielte, wo er sich anschließend bis in die erste Mannschaft hocharbeitete und erste Einsätze in der Regionalliga Bayern sammelte. Allerdings kam der gelernte Innenverteidiger in drei Jahren nur auf 26 Pflichtspiele für die erste Mannschaft, weshalb Sirch den Verein im Mai 2020 verließ und somit zunächst vier Monate vereinslos war, ehe er von Lokomotive Leipzig unter Vertrag genommen wurde. Nachdem sich der Neuzugang in Leipzig zunächst schwer tat und in seiner ersten Saison in Sachsen meist nur als Ergänzungsspieler zum Einsatz kam, entwickelte sich Sirch in den folgenden Spielzeiten zu einer festen Größe im Kader des Regionalligisten. Anders als die meisten Profifußballer durchlief Sirch kein Nachwuchsleistungszentrum eines Profivereins, sondern arbeitete sich Schritt für Schritt von der Landesliga über die Regionalliga nach oben und konnte sich mit dem Wechsel zum FCK seinen Traum vom Profifußball nun mit 24 Jahren vergleichsweise spät erfüllen.

    Ein Allrounder für den FCK


    Der 1,85 Meter große Sirch ist eigentlich gelernter Innenverteidiger, zeichnet sich aber durch seine enorme Variabilität aus. Aufgrund seiner Qualitäten im Spielaufbau und im Abschluss entschied man sich in Leipzig in der vergangenen Saison aufgrund einer sportlichen Krise dazu, den ohnehin immer wieder mit Tiefenläufen offensiv agierenden Innenverteidiger ab dem 13. Spieltag vorwiegend im zentralen Mittelfeld einzusetzen. Und dieser Positionswechsel erwies sich als absolut goldrichtig: In den ersten fünf Spielen als Achter erzielte er sensationelle sechs Tore und bereitete zwei weitere vor. Immer wieder sammelte der unersetzliche Taktgeber im Leipziger Spielsystem weitere Torbeteiligungen, so dass er am Ende der Saison auf 33 Einsätze mit 13 Toren und 5 Vorlagen kam. Eine unglaubliche individuelle Spielzeit für den 24-Jährigen, der in 17 dieser 33 Spiele als Innenverteidiger zum Einsatz kam. Eine Bilanz, die Medienberichten zufolge offenbar zahlreiche Teams aus der 2. Bundesliga auf eine mögliche Verpflichtung des Leistungsträgers aufmerksam gemacht hat: So sollen unter anderem mehrere Ligakonkurrenten wie Elversberg, Magdeburg sowie Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 um die Dienste des Neuzugangs gebuhlt haben.


    Aller guten Dinge sind drei?


    Nun mag sich der eine oder andere Fan der Roten Teufel fragen, ob ein Spieler, der bisher nur in der Regionalliga zum Einsatz kam und mit seinen 24 Jahren nicht mehr als Talent bezeichnet werden kann, einen Mehrwert für den Kader von Markus Anfang darstellen kann. Hinzu kommt, dass Lauterns erster Neuzugang bis auf die beiden Erstrundenspiele im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen (0:3, 20/21) und Eintracht Frankfurt (0:7, 23/24) keine Erfahrungen auf Zweitliganiveau sammeln konnte. Dass diese Erfahrung aber nicht immer Voraussetzung für eine Verpflichtung sein muss, haben in der jüngeren Vergangenheit bereits Boris Tomiak und Julian Niehues bewiesen. Beide wechselten im Sommer 2021 aus der Regionalliga in die Pfalz und entwickelten sich innerhalb kürzester Zeit zu wichtigen Leistungsträgern, deren Weg über kurz oder lang in die Bundesliga führen wird. Auch bei diesen Spielern gab es zahlreiche Kritiker, die ihnen das Niveau absprachen und spätestens in der Aufstiegssaison 21/22 eines Besseren belehrt wurden. Allein deswegen hat Luca Sirch eine faire Chance verdient, sich auf dem Platz zu beweisen. Die FCK-Fans wiederum sollten vor allem Ruhe bewahren, wenn der Neuzugang eine gewisse Anlaufzeit benötigt.

    Ein kluger Deal


    Die ablösefreie Verpflichtung des 24-Jährigen ist ein absolut risikofreies Geschäft. Sirch ist durch seine Flexibilität eine äußerst sinnvolle Ergänzung des Kaders und seine unglaublich gute letzte Saison sowie das Interesse einiger Ligakonkurrenten machen Mut, dass sich der gebürtige Augsburger auch in der Pfalz durchsetzen kann und zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft und entgegen mancher Erwartungen weit mehr als ein Ergänzungsspieler für die Bank werden kann. Luca Sirch hat lange für seinen Traum vom Profifußball gekämpft und wird alles geben, um sich einen Platz im Team des 1. FC Kaiserslautern und in den Herzen der Fans zu erkämpfen.

    Diskussionsthema zum Artikel: AWO Fanprojekt KL: „Bei Problemen zur Verfügung stehen“


    AWO Fanprojekt KL: „Bei Problemen zur Verfügung stehen“

    Drei Fragen, drei Antworten: Christian Dehnert und Andreas Matheis vom AWO Fanprojekt über die Entstehungsgeschicht des Fanprojekts und ihre Arbeit mit Fans im Umfeld des FCK.


    Die beiden staatlich anerkannten Sozialarbeiter Christian und Andreas sind die Hauptverantwortlichen des AWO Fanprojekts Kaiserslautern, das von der Stadt Kaiserslautern, dem Land Rheinland-Pfalz und der DFL finanziert wird. Im Gespräch mit Treffpunkt Betze verraten die beiden unter anderem, seit wann es das Fanprojekt gibt und was es den Jugendlichen bietet.


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    „Nachhaltige Arbeit für und mit Fans“


    Treffpunkt Betze: Hallo Christian und Andreas, das AWO Fanprojekt unterstützt junge FCK-Fans im Alter von 14 bis 27 Jahren. Wie ist die Idee entstanden, ein solches Projekt ins Leben zu rufen und wie lange hat es gedauert, diese Idee in die Tat umzusetzen?


    Christian & Andreas: Anlässlich der WM 2006 wurde unser heutiger stellvertretender Geschäftsführer Jörg Rodenbüsch als erfahrener Fachmann in der Fanarbeit angefragt, eine Fan-Botschaft in Kaiserslautern mit einzurichten.


    Jörg Rodenbüsch und die AWO waren bereit, ihre Expertise in den Prozess einzubringen unter der Voraussetzung, dass im Nachgang der WM ein Fanprojekt in Kaiserslautern entstehen sollte, um auch am Standort Kaiserslautern nachhaltige Arbeit für und mit Fans leisten zu können. Nach der WM dauerte es dann noch rund 1,5 Jahre, bis das AWO Fanprojekt Kaiserslautern am 01.11.2007 gegründet werden konnte.

    „Vermittler und Ansprechpartner“


    Treffpunkt Betze: Was macht das Fanprojekt in euren Augen so besonders und in welchen Bereichen setzt Ihr euch für die Jugendlichen ein?


    Christian & Andreas: Fanprojekte sind aus unserer Sicht eine niedrigschwellige Möglichkeit, über ein gemeinsames Interesse, nämlich den FCK, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und diese untereinander zu vernetzen. Diese gemeinsame Basis macht es attraktiver und einfacher, Projekte, Bildungsveranstaltungen und Gruppenangebote umzusetzen. Diese sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. In der vergangenen Saison konnten wir beispielsweise ein wöchentliches Fußballangebot, mehrere FIFA-Turniere, eine Watchparty, U18-Fahrten, Thekenabende oder einen Graffiti-Workshop durchführen. Zudem versuchen wir ein breit aufgestelltes Netzwerk zu pflegen, welches es uns ermöglicht, den jungen FCK-Fans an und um die Spieltage des FCK als Vermittler und Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung zu stehen.

    „An den Bedürfnissen orientieren“


    Treffpunkt Betze: Gibt es noch unerfüllte Träume, die ihr als Leitung des Projektes gerne verwirklichen würdet?


    Christian & Andreas: Wir wünschen uns, dass wir und das Fanprojekt sich weiter bei den jugendlichen FCK-Fans etablieren. Dass noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene den Weg zu unserer Anlaufstelle finden und mit uns gemeinsam Projekte und Ideen umsetzen. Vordergründig soll es nämlich nicht um unsere Träume gehen, sondern sich an den Bedürfnissen und Ideen der jungen Fans orientieren.

    Diskussionsthema zum Artikel: Vertragsverlängerung: Daniel Hanslik bleibt beim FCK


    Vertragsverlängerung: Daniel Hanslik bleibt beim FCK

    Daniel Hanslik wird auch in Zukunft am Betzenberg spielen. Der FCK und der 27-Jährige haben sich auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages verständigt.


    Was in den Tagen vor dem Pokalfinale bereits durch die Medien geisterte, ist nun offiziell. Daniel Hanslik bleibt dem FCK auch in der kommenden Spielzeit erhalten. Der Offensivspieler wechselte im Sommer 2020 von Holstein Kiel in die Pfalz und erlebte mit dem Verein einige Höhen und Tiefen. Unter Friedhelm Funkel avancierte er in der Schlussphase der vergangenen Saison zum Leistungsträger und trug mit seinen Toren zum Klassenerhalt bei.

    "Verkörpert die Betze-Tugenden"

    „Wir freuen uns, dass Hansi ein fester Bestandteil der FCK-Familie bleibt, nachdem wir uns vor drei Jahren ins Zeug gelegt haben, ihn fest zu verpflichten. Er verkörpert die Betze-Tugenden und hat sich hier immer als Teamplayer und absoluter Vollprofi präsentiert, der bereit ist, alles für die Mannschaft und den Erfolg zu geben. Wir sind happy, dass er den Weg weiter mit uns gehen will“, kommentiert FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen die Verlängerung des Offensivspielers.

    "Habe mein Herz entscheiden lassen"

    „Es war eine intensive Zeit bis hierher, in der eine Verbindung entstanden ist – nicht nur mit dem Wappen und dem Verein, sondern auch mit den Menschen hier. Es war unglaublich, was dieses Jahr hier los war, obwohl die Saison sportlich nicht optimal lief. Vor allem nach dem Finale in Berlin hat man gesehen, was hier möglich ist und wer alles hinter uns steht. Wir haben schon im gesamten vergangenen Jahr Gespräche über die Verlängerung geführt. Thomas Hengen und Enis Hajri haben sich die ganze Zeit sehr stark darum bemüht, dass ich weiter hier spiele. Deshalb war es eine klare Entscheidung für mich und ich habe mein Herz entscheiden lassen. Ich bin froh, hier zu bleiben", so Daniel Hanslik zu seiner Vertragsverlängerung.


    Quelle: 1. FC Kaiserslautern

    Diskussionsthema zum Artikel: Ein starkes Zeichen für die Zukunft


    Ein starkes Zeichen für die Zukunft

    Torhüter Julian Krahl hat seinen Vertrag beim FCK vorzeitig verlängert. Warum die Verlängerung auch abseits des Platzes von enormer Bedeutung ist. Ein Kommentar.


    Publikumsliebling Julian Krahl und der 1. FC Kaiserslautern haben sich auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung geeinigt. Dies spricht nicht nur für die gute Arbeit von Thomas Hengen und Enis Hajri, sondern ist vor allem ein wichtiges Signal für die weitere Kaderplanung und die Entwicklung des Vereins zu einem stabilen Zweitligisten.


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    Geduldig auf seine Chance gewartet


    Nach einer eher frustrierenden ersten Saison beim FCK, in der sich Julian Krahl als dritter Torhüter hinter Andreas Luthe und Avdo Spahic wiederfand und zudem meist in der U21 zum Einsatz kam, änderte sich die Rolle des jungen Torhüters zu Beginn der Saison 23/24 unerwartet. Im Auswärtsspiel bei Schalke 04 wurde Krahl für Rotsünder Luthe eingewechselt, nutzte seine Chance in den darauffolgenden Spielen mit guten Leistungen und avancierte unter Dirk Schuster zum neuen Stammkeeper. Hier zeigte sich erstmals das große Potenzial, das die Verantwortlichen in Krahl erkannten - schließlich setzt ein Verein einen so erfahrenen Torhüter wie Andi Luthe nicht mal eben so auf die Bank. Der damals 23-jährige Krahl gewann das Duell gegen seinen Herausforderer, der den Verein im Winter in Richtung seines Jugendvereins Bochum verließ.

    Ein sicherer Rückhalt


    Die Saison der Roten Teufel verlief bekanntlich eher enttäuschend und endete glücklicherweise mit dem Klassenerhalt. Eine nicht enden wollende Sieglosserie, drei Trainerwechsel und nur wenige Spieler, die konstant gute Leistungen auf den Platz bringen konnten. Einer der wenigen überzeugenden Spieler war zweifelsohne der überragende Torhüter Julian Krahl, der dem FCK viele Punkte sicherte. Der 24-Jährige war mitunter der größte Garant für den letztlich erfolgreichen Klassenerhalt. Man denke nur an seine Leistungen gegen Holstein Kiel oder auch im DFB-Pokalfinale gegen die derzeit beste Mannschaft des Landes.


    Natürlich leistete sich Krahl zwischendurch auch immer wieder Nachlässigkeiten, wie zum Beispiel seinen Patzer beim 3:3 gegen den HSV, weshalb sich die Nummer 18 kürzlich im Gespräch mit Treffpunkt Betze durchaus selbstkritisch zu seiner persönlichen Leistung in der abgelaufenen Saison äußerte: „Ich denke, dass es im Großen und Ganzen in Ordnung war. Ich hatte auch eine Phase, wo ich etwas geschwächelt habe, unkonzentriert war und nicht so sauber gespielt habe, wie ich es mir gewünscht hätte. (…) Verbesserungspotenzial gibt es überall, das steht außer Frage und deshalb werde ich weiter hart an mir arbeiten. Jetzt bin ich erst einmal froh, dass ich hier spielen darf, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben und dass am Ende alles gut gegangen ist“.

    Großes Potenzial


    In seiner gerade einmal ersten Saison als Stammtorhüter in der 2. Bundesliga konnte der bei RB Leipzig ausgebildete Torhüter sein großes Potenzial unter Beweis stellen. Krahl präsentierte sich auf der Linie und vor allem im Eins-gegen-Eins sehr stark. Letzteres bewies er unter anderem beim 5:0-Kantersieg gegen Eintracht Braunschweig, als er in der Anfangsphase gleich mehrfach glänzend parierte und sein Team vor einem Rückstand bewahrte. Mit 24 Jahren befindet sich der Torhüter noch immer in einem entwicklungsfähigen Alter und dürfte daher wohl noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt sein. Die Vertragsverlängerung bietet daher zwei Optionen: Krahl hütet auch in den kommenden Jahren das Tor des FCK oder er entwickelt sich so weiter, dass ein finanziell attraktives Angebot eingeht. Beides wäre für den FCK von Vorteil. Gelingt es Krahl, sein Spiel mit dem Ball zu verbessern und die Anzahl seiner Leichtsinnsfehler zu reduzieren, könnte er sich im nächsten Jahr endgültig in den Fokus eines Bundesligisten spielen und gleichzeitig dem FCK helfen, sich in der 2. Bundesliga zu etablieren.

    Zum Führungsspieler gereift


    Doch nicht nur wegen seiner starken Leistungen, die den Torhüter mit einem Notendurchschnitt von 2,86 im Kicker-Ranking zum achtbesten Spieler der Liga machten, ist die Vertragsverlängerung so wichtig. Der FCK steht vor herausfordernden Wochen: Ein neuer Trainer soll in Kürze bekannt gegeben werden, dazu kommen die Abgänge von Leistungsträgern wie Puchacz und Niehues, sieben weitere Spieler wurden verabschiedet, zudem kursieren Gerüchte um mögliche Abgänge von Schlüsselspielern wie Tomiak oder Ache. Gerade in dieser ungewissen Zeit und einem möglicherweise erneuten Umbruch, ist es einfach ein tolles Zeichen von Kralle, deutlich zu machen, dass er den Weg mit dem FCK gehen wird.


    Der Torhüter gehört zu den Führungsspielern der Mannschaft, geht auf dem Platz voran, zerreißt sich in jeder Sekunde für den Erfolg des Vereins und baut seine Mitspieler immer wieder auf. Damit verkörpert er genau den Spielertyp, den jeder Fan der Roten Teufel so sehr schätzt. Ein Mentalitätsspieler, der auf und neben dem Platz sehr wertvoll ist und mit Stolz das Trikot des Vereins trägt. Unter dem neuen Trainer könnte Krahl nach dem Abgang von Kevin Kraus in den Mannschaftsrat aufrücken und in den kommenden Jahren möglicherweise sogar ein Kandidat für das Kapitänsamt werden. Die vorzeitige Vertragsverlängerung des 24-Jährigen ist eine unglaublich wichtige Nachricht und stimmt positiv, dass der FCK in der kommenden Saison hoffentlich eine sorgenfreiere Saison spielen kann. Julian Krahl ist ein wichtiger Spieler für die Mannschaft und hat das Zeug, eine Ära zu prägen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Für's Pokalfinale warm geschossen


    Für's Pokalfinale warm geschossen

    Im letzten Heimspiel einer wahren Horrorsaison konnte der FCK mit einem unglaublichen 5:0-Heimsieg gegen Braunschweig einen versöhnlichen Abschluss feiern. Das Pokalfinale kann kommen.


    Eine Woche nach dem geglückten Klassenerhalt wollten sich die Roten Teufel noch einmal gebührend vor heimischem Publikum verabschieden, bevor es am kommenden Samstag im Berliner Olympiastadion um den Pokalsieg geht. Gegner war ausgerechnet die Eintracht aus Braunschweig, die dem FCK mit ihrem Sieg gegen Wiesbaden in der Vorwoche zum vorzeitigen Klassenerhalt verholfen hatte. Der FCK tat sich in der Anfangsviertelstunde äußerst schwer, konnte am Ende aber einen verdienten, wenn auch etwas zu hoch ausgefallenen 5:0-Heimsieg einfahren und sich damit eine gehörige Portion Selbstvertrauen für das Endspiel gegen Bayer Leverkusen erarbeiten.


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    Eine verschlafene Anfangsphase


    Friedhelm Funkel veränderte seine Startformation im Vergleich zum Auswärtsspiel bei der Hertha auf gleich fünf Positionen, unter anderem kehrten die in Berlin ausgefallenen Filip Kaloc und Daniel Hanslik in die Startelf zurück. Auch Kevin Kraus stand nach langer Zeit wieder auf dem Platz und führte die Mannschaft in seinem wahrscheinlich letzten Heimspiel für den FCK als Kapitän an.


    Zu Beginn der Partie tat sich die neu formierte Lautrer Mannschaft vor allem in der Defensive sichtlich schwer, Torhüter Julian Krahl bewahrte den FCK in der ersten Viertelstunde mehrfach mit Glanzparaden vor einem Rückstand. Bereits nach sechs Minuten parierte der Schlussmann der Roten Teufel zweimal im Eins-gegen-Eins-Duell und seine Mannschaft konnte sich bei ihm bedanken, dass sie nicht schon früh in Rückstand geriet. Der 24-Jährige zeigte wie so oft eine bärenstarke Partie und befindet sich passend zum bevorstehenden Pokalfinale seit Wochen in bestechender Form.

    Marlon Ritter Fußballgott


    Und so kam es wie so oft im Fußball: Braunschweig vergab die eigenen Chancen und kassierte mit der ersten wirklich gefährlichen Offensivaktion der Gastgeber das 1:0. Torschütze war kein Geringerer als Marlon Ritter, der einen Hattrick erzielte und damit zum absoluten Matchwinner avancierte. Die Nummer sieben der Roten Teufel leitete seinen Treffer zum 1:0 mit einem sensationellen Steilpass selbst ein, erzielte mit einem sprichwörtlichen “Sonntagsschuss“ das 2:0 und traf schließlich auch noch zum 4:0. Doch nicht nur mit seinen drei Treffern konnte der 29-Jährige überzeugen, auch gegen den Ball zeigte er eine absolut tadellose Leistung, bei der er wie gewohnt mit vollem kämpferischen Einsatz zu Werke ging. Marlon Ritter hat in den vergangenen Spielzeiten im Trikot des 1. FC Kaiserslautern schon oft gute Leistungen gezeigt, aber in seiner aktuellen Verfassung kann man ihm gar nicht genug Lob zollen. Der Spielmacher hat in den letzten Spielen immer wieder bewiesen, dass er für die Mannschaft von Friedhelm Funkel unersetzlich ist und wird sicherlich mit breiter Brust die Reise nach Berlin antreten können.


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    Stresstest bestanden


    Spätestens nach dem 3:0 durch den erneut starken Daniel Hanslik hatte man den Eindruck, dass sich der FCK diesen Sieg nicht mehr nehmen lassen würde. Doch nur wenige Minuten später sollte genau diese Euphorie für kurze Zeit wieder gebremst werden. Nach einem Ellbogenstoß wurde Almamy Toure mit einer glatten Roten Karte des Feldes verwiesen. Eine sicherlich harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung. Völlig ohne Not dezimierte sich die Mannschaft von Friedhelm Funkel selbst und geriet in Unterzahl in einen Stresstest. Doch die Männer in Rot ließen sich von diesem Rückschlag nicht beirren. Und das zeigt, welch großartige Arbeit der erfahrene Funkel beim FCK geleistet hat. Während die Lautrer unter seinen Vorgängern nach solchen Rückschlägen regelrecht auseinanderfielen, war den Roten Teufeln die Unterzahl nicht anzumerken und sie reagierten bravourös auf den Platzverweis. Die Gastgeber spielten weiter wie im Rausch nach vorne und konnten mit zehn Mann sogar noch zwei weitere Treffer zum 5:0-Kantersieg erzielen.

    Traumhafte Abschiede


    Mit einem 5:0-Sieg wurde das letzte Heimspiel von Friedhelm Funkel noch einmal zu einem absoluten Fußballfest. Ein traumhafter Abschied für den 70-Jährigen, dem man nicht genug für seine Verdienste danken kann und der das Herz eines jeden Fußballromantikers höher schlagen lässt. Doch nicht nur für den scheidenden Cheftrainer, auch für einige Spieler im Kader der Roten Teufel dürfte es der letzte Auftritt als Spieler des FCK gewesen sein. So laufen zahlreiche Leihverträge aus und auch einige langjährige FCK-Profis wie Innenverteidiger Kevin Kraus oder der eingewechselte Philipp Hercher dürften ihr letztes Heimspiel auf dem Betze bestritten haben. Gerade diesen beiden Spielern, die seit Jahren das Trikot des FCK tragen und mit dem Verein alle Höhen und Tiefen durchlebt haben, war ein solch schöner Abschluss einer sportlich, aber auch individuell äußerst schwierigen Saison nur zu wünschen. Zudem war der Sieg nicht unwichtig, da der FCK die Saison damit auf Platz 13 abschließen konnte und dadurch in der kommenden Pokalsaison im Profitopf ist und somit in der ersten Runde auf einen unterklassigen Gegner trifft.

    Träumen erlaubt


    Nun gilt es endgültig, sich mit voller Konzentration auf das große Pokalfinale in Berlin vorzubereiten. Zweifelsohne ist Bayer Leverkusen der haushohe Favorit, doch genau darin könnte die Chance für den FCK liegen. Während die Mannschaft von Friedhelm Funkel nichts zu verlieren hat, geht es für den Deutschen Meister möglicherweise um das Triple. Die Lautrer können befreit aufspielen und es einfach nur genießen, ein solches Spiel bestreiten zu dürfen. Und wer weiß, vielleicht gelingt es ja, das in den letzten Wochen gewonnene Selbstvertrauen auf den Platz zu bringen und den favorisierten Gegner zu ärgern. Wie auch immer das Spiel ausgeht: Fans und Spieler sollten den Samstag nach einer wirklich harten Saison in vollen Zügen genießen und auf den Rängen und hoffentlich auch auf dem grünen Rasen eine riesige Party feiern.


    #FCKEBS: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


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    Diskussionsthema zum Artikel: Julian Krahl: "Auch mal ein bisschen Arschloch sein"


    Julian Krahl: "Auch mal ein bisschen Arschloch sein"

    Julian Krahl gehört trotz der sportlichen Talfahrt zu den Gewinnern der Saison. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht der Torhüter über Druck, Führungsstärke und die eigene Leistung.


    Torhüter Julian Krahl musste beim 1. FC Kaiserslautern lange auf seine Chance warten. Erst eine Rote Karte für seinen Torwartkollegen Andi Luthe gab ihm die Chance, sich zu beweisen. Und vielleicht war der holprige Saisonverlauf mit Trainerwechseln und Abstiegskampf genau das Richtige für den 24-Jährigen. Denn Krahl entwickelte sich vom introvertierten Torhüter zum echten Führungsspieler. Das beweist auch die Kicker-Jahresnotenliste, in der der Lautrer Schlussmann mit der Note von 2,91 den Rang 13 aller Zweitligaspieler belegt. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht Julian Krahl über den Druck im Abstiegskampf, seine persönliche Entwicklung und warum er mal als Linksverteidiger zum Einsatz kam.


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    "Am Ende war es eine große Belastung"


    Treffpunkt Betze: Hallo Julian, seit letztem Sonntag steht der Klassenerhalt endlich fest. Hast du das Spiel zwischen Braunschweig und Wiesbaden gemeinsam mit der Mannschaft verfolgt und wie groß würdest du die Last beschreiben, die nach dem Schlusspfiff von dir abgefallen ist?


    Julian Krahl: Ja, wir haben das Spiel zusammen hier im Stadion geschaut. Es war eine riesige Erleichterung, das Spiel hat sich auch richtig in die Länge gezogen. Ich glaube mit der Nachspielzeit und dem ganzen Drumherum haben sie bis zur 97. Minute gespielt. Als dann der Schlusspfiff kam, waren wir alle sehr glücklich. Die ganze Saison war hart und lang und ist ja noch nicht vorbei, aber am Ende war es sehr schwierig und eine große Belastung, vor allem für den Kopf. Wir hatten definitiv etwas zu verlieren und deshalb sind wir jetzt umso glücklicher, dass wir die Klasse gehalten haben.


    Treffpunkt Betze: Dieser Abstiegskampf war sicherlich eine der größten Drucksituationen in deiner noch jungen Karriere. Kannst du für dich schon klar benennen, welche Erkenntnisse du aus dieser Erfahrung ziehen kannst?


    Julian Krahl: Ja definitiv, das war mit Abstand die härteste Zeit in meiner Karriere, obwohl es natürlich trotzdem ein besonderes Jahr für mich ist, weil es das erste Jahr ist, in dem ich wirklich regelmäßig auf diesem Niveau spielen kann. Ich denke, die Erkenntnisse werden vor allem in der freien Zeit kommen, wenn man mal abschalten kann und ein bisschen den Kopf frei bekommt. Dann kann man sich nochmal ein paar Gedanken machen und es fällt einem leichter zurückzublicken, weil man im Moment noch voll auf das Spiel am Sonntag und das Pokalfinale fokussiert ist.


    Treffpunkt Betze: Lass uns einmal auf die aktuelle Saison schauen. Begünstigt durch eine Rotsperre von Andi Luthe und später auch durch sehr starke Leistungen hast du dich zur neuen Nummer 1 hochgearbeitet. Wie blickst du auf deine eigenen Leistungen in dieser Spielzeit zurück?


    Julian Krahl: Ich denke, dass es im Großen und Ganzen in Ordnung war. Ich hatte auch eine Phase, wo ich etwas geschwächelt habe, unkonzentriert war und nicht so sauber gespielt habe, wie ich es mir gewünscht hätte. Dann hatte ich noch meine Pause wegen der Handverletzung, aber danach bin ich ganz gut zurückgekommen und konnte dem Team helfen. Insgesamt war es wie gesagt eine ganz besondere Saison für mich, weil es meine erste Saison als Nummer 1 hier war. Verbesserungspotenzial gibt es überall, das steht außer Frage und deshalb werde ich weiter hart an mir arbeiten. Jetzt bin ich erst einmal froh, dass ich hier spielen darf, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben und dass am Ende alles gut gegangen ist.

    "Bin in die Mannschaft reingewachsen"


    Treffpunkt Betze: In diesen 29 Spielen, in denen du zum Einsatz gekommen bist, musstest du insgesamt 53 Mal hinter dich greifen. Gab es für dich als Teil der Abwehrreihe auch Momente oder Eindrücke des Scheiterns?


    Julian Krahl: Ja, die gab es auf jeden Fall. Es gab immer wieder Phasen, zum Beispiel als wir diese Niederlagen-Serie hatten, wo es sehr, sehr schwierig war. Wir haben nicht an uns gezweifelt, aber wenn die Spiele so laufen und wir so viele Gegentore bekommen, dann fängt man natürlich an zu grübeln und zu überlegen, was man eventuell besser oder anders machen kann. Aber das hat uns als Mannschaft nicht auseinandergebracht und wir haben trotzdem weiter an uns geglaubt.


    Treffpunkt Betze: Im Laufe der Saison wurde immer deutlicher, welche persönliche Entwicklung du als Torhüter durchlaufen hast. Man könnte beinahe sagen: “Vom jungen und introvertierten Torhüter hin zum selbstbewussten Führungsspieler, der die Mannschaft von hinten antreibt”. Würdest du dieser Zuschreibung zustimmen?


    Julian Krahl: Ich würde sagen, das ist etwas, was unterbewusst passiert. Man denkt nicht wirklich darüber nach, das kommt einfach durch die Erfahrung. Ich bin einfach ganz anders in die Mannschaft reingewachsen, als ich dann jede Woche mit den Jungs auf dem Platz stand. Das ist dann ein ganz anderes Gefühl und ich glaube, das gehört auch einfach dazu, dass man als Torwart eine gewisse Verantwortung auf dem Platz übernimmt und auch mal ein bisschen Arschloch sein muss, um den Jungs zu helfen. Es freut mich, dass das so gesehen wird, aber wie gesagt, das ist nichts, was ich persönlich explizit beeinflusse.


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    Treffpunkt Betze: Welche Rolle spielt dabei die Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Andy Clauß?


    Julian Krahl: Er spielt auf jeden Fall eine bedeutende Rolle. Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ich einen Torwarttrainer habe, mit dem ich auch auf menschlicher Ebene gut harmoniere, denn wenn das nicht der Fall ist, wird es sportlich sehr schwierig. Mit ihm habe ich einen tollen Torwarttrainer, wir verstehen uns super und bereiten uns gut auf die kommenden Spiele vor. Er bleibt aber auch immer kritisch, was sehr wichtig ist. Ich bin sehr froh, dass ich ihn habe.


    Treffpunkt Betze: Der FCK hat ja bekanntlich eine große Torhüter-Tradition, die auch stark von Gerry Ehrmann geprägt wurde. Hat das bei deinem Wechsel zum FCK im Sommer 2022 eine Rolle gespielt?


    Julian Krahl: Ich würde nicht sagen, dass es eine Rolle gespielt hat. Es war eher eine Art kleiner Bonus. Ich habe mich damals sehr über das Angebot vom FCK gefreut, weil der FCK ein großer Traditionsverein ist und gerade wieder in die 2. Liga aufgestiegen war. Dennoch war es natürlich etwas Besonderes, wenn auch nicht ausschlaggebend, dass bei diesem Verein schon so viele Leute im Tor standen, die große Erfolge feiern konnten.

    "Nochmal eine gute Leistung abliefern"


    Treffpunkt Betze: In deiner Karriere hat es eine recht kuriose Situation gegeben. In deiner Zeit beim 1. FC Köln wurdest du bei einem Testspiel unter Markus Gisdol als Linksverteidiger eingesetzt. Was hatte es damit auf sich?


    Julian Krahl: (grinst) Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Es war auf jeden Fall ein Testspiel mitten in der Saison. Ich glaube, Ron-Robert Zieler hat im Tor gespielt, und dann hat mich der Trainer gegen Ende der zweiten Halbzeit gefragt, ob ich Lust hätte, mal als Linksverteidiger zu spielen. Ich habe dann geantwortet, dass ich auf jeden Fall Lust habe, habe eine Viertelstunde gespielt, hatte eine Torchance und habe das Ding über den Zaun geschlagen. Aber es war auf jeden Fall eine lustige Geschichte.


    Treffpunkt Betze: Am Sonntag steht mit dem Heimspiel gegen Braunschweig noch ein letztes Pflichtspiel an, bevor es mit voller Konzentration in die Vorbereitung auf das große Pokalfinale geht. Was für ein Spiel erwartest du auf dem Betze?


    Julian Krahl: Ich glaube, das ist sehr schwer einzuschätzen. Für uns ist klar, dass das Spiel für die Fans sehr wichtig ist, das Stadion ist ausverkauft, das ist unglaublich für ein Spiel, wo es in Anführungszeichen um nichts mehr geht. Ich denke, es ist wichtig, dass wir für die Fans eine gute Leistung bringen, weil sie dieses Jahr so viel mitmachen mussten, sie haben uns immer unterstützt und waren immer da. Deswegen ist es für mich persönlich, aber auch für die ganze Mannschaft wichtig, dass wir zu Hause auf dem Betze noch einmal eine gute Leistung und ein gutes Ergebnis abliefern. Ich weiß nicht, wie Braunschweig hier auflaufen wird, ob sie rotieren oder mit der ersten Mannschaft spielen, in welcher Verfassung sie sein werden, da sie ja auch schon den Klassenerhalt geschafft haben. Aber das spielt keine Rolle, ich gehe davon aus, dass sie 100% auf den Platz bringen und es ein sehr enges und hartes Spiel wird.


    Treffpunkt Betze: Samstag, 25. Mai, Flutlicht, DFB-Pokalfinale, ausverkauftes Olympiastadion, Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Kaiserslautern. Was zu Beginn der Saison niemand für möglich gehalten hätte, wird in wenigen Tagen Realität. Was löst der Gedanke an dieses Spiel in dir aus?


    Julian Krahl: Das ist schwer zu beschreiben. Erst einmal versuchen wir, wie gesagt, uns jetzt voll auf Sonntag zu konzentrieren. Was das Pokalfinale angeht, sage ich mal so: Die Stimmung im Stadion haben wir ja schon erlebt, als wir im Pokal gegen Hertha gespielt haben und das Ding voll war. Aber ich denke, dass die Stimmung noch einen Ticken beeindruckender sein wird, weil noch mehr Lautern-Fans da sein werden. Man spürt auf jeden Fall die Vorfreude. Wir wissen, dass wir der krasse Außenseiter sind, aber im Pokal gab es schon viele verrückte Spiele. Wir freuen uns, dass wir mit dem Finale dem Verein etwas zurückgeben können, denn die Fans hatten es mit dem Fast-Abstieg in die Regionalliga oder auch dieser schwierigen Saison nicht immer leicht. Trotzdem stehen sie immer hinter dem Verein und vielleicht ist es ja eine kleine Erinnerung an alte Zeiten, die die Fans daran erinnert, wie es einmal war und hoffentlich in Zukunft wieder öfter sein kann.

    Diskussionsthema zum Artikel: DANKE Friedhelm: Der Heiland sagt Tschüss zum FCK


    DANKE Friedhelm: Der Heiland sagt Tschüss zum FCK

    Friedhelm Funkel beendet zum Saisonende seine Trainertätigkeit beim FCK, weil ihm die Kraft zum Weitermachen fehlt. Eine Danksagung an den 70-Jährigen und seinen Co-Trainer Matthias Lust.


    Die Zeit von Friedhelm Funkel als Trainer des 1. FC Kaiserslautern geht nach dem großen Pokalfinale in Berlin zu Ende. „Die letzten Wochen waren für mich aber auch sehr intensiv und emotional. Deshalb werde ich nach dieser Saison erstmal zur Ruhe kommen und im Kreise meiner Familie und Freunde neue Kraft tanken“, begründet der scheidende Trainer seine Entscheidung. Eine absolut nachvollziehbare Begründung, die dennoch von vielen FCK-Fans bedauert wird. Durch seine ruhige und sachliche Art sowie den geglückten Klassenerhalt haben ihn viele Anhänger der Roten Teufel ins Herz geschlossen. Doch bei allen Emotionen rund um die Bekanntgabe seines bevorstehenden Abschieds sollte eines nicht zu kurz kommen: Der Dank an Funkel und seinen Assistenten Matthias Lust.


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    Ein Engagement mit gewissem Risiko


    Der Trainerjob bei den Roten Teufeln war für Friedhelm Funkel eine Herzensangelegenheit, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Braunschweig verkündete: „Ich habe immer betont, dass der FCK ein Verein ist, der mir am Herzen liegt. Ich habe meine Zeit als Spieler hier sehr genossen und es war immer ein Wunsch von mir, eines Tages als Trainer auf den Betze zurückzukehren.“


    Und genau diese Liebe zum FCK kauft man dem Rheinländer voll und ganz ab, denn man muss schon verrückt sein, um einen Verein zu übernehmen, der mitten im Abstiegskampf steckt und in der laufenden Saison bereits zwei Trainer verschlissen hat. Die Stimmung in der Mannschaft und vor allem bei den Fans war spürbar angespannt, doch davon ließ sich Funkel nicht abschrecken. Sein Engagement als Trainer war durchaus mit einem gewissen Risiko verbunden, schließlich hätte er, wenn auch nicht hauptverantwortlich, der Trainer sein können, mit dem die Roten Teufel zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit abstürzen. In den Köpfen mancher Fans wäre er dann nicht mehr nur einer der Helden gegen Real, sondern eben auch der Trainer, der es trotz aller Bemühungen nicht geschafft hat, den FCK zu retten. Umso schöner ist es jetzt, dass er den Klassenerhalt geschafft hat und mit dem DFB-Pokalfinale noch einmal ein großes Highlight erleben darf. Mitten im Abstiegskampf gekommen, die Mannschaft stabilisiert, den geliebten FCK gerettet und mit dem DFB-Pokalfinale die Amtszeit beendet - einen schöneren Abschluss kann man sich kaum vorstellen.


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    Die Rückkehr der Ruhe


    Als Friedhelm Funkel und sein Co-Trainer Matthias Lust ihre Arbeit beim FCK aufnahmen, stand die Mannschaft nach einer unerklärlich schwachen zweiten Halbzeit im Heimspiel gegen den SC Paderborn punktgleich mit dem Vorletzten auf dem Relegationsplatz und stellte mit 43 Gegentoren in 21 Spielen die schlechteste Abwehr der Liga. Immer wieder betonte Funkel, dass er davon überzeugt sei, dass der FCK definitiv nicht absteigen werde, er gab den Fans regelrecht ein Versprechen. Im Gegenzug forderte er das volle Vertrauen der Fans und der Mannschaft ein, das ihm auch entgegengebracht wurde - und er sollte recht behalten, er rettete die Mannschaft vor dem Abstieg. Vor allem aber sorgte er intern dafür, dass die Mannschaft und auch die Fans trotz Rückschlägen wie der 0:4-Klatsche gegen den KSC oder dem enttäuschenden 1:1 gegen Wehen Wiesbaden nicht die Ruhe verloren. Nichts, aber auch gar nichts konnte Funkel auf seinem Weg aus der Ruhe bringen. Eine Tatsache, die sich im Abstiegskampf als enorm wichtig erwies. Friedhelm Funkel hat gezeigt, wie wertvoll es ist, wenn ein Trainer die Ruhe bewahrt und sich trotz aller Widrigkeiten nicht entmutigen lässt.

    Danke Friedhelm!


    Ich bin nicht der Heiland“, diese Worte wählte Funkel bei der Pressekonferenz zu seinem Amtsantritt im Februar. Fast auf den Tag genau drei Monate später kann man sagen, dass er damit durchaus falsch lag. Funkel hat den Klassenerhalt geschafft, an den viele Fans der Roten Teufel nach der zweiten Trainerentlassung der Saison und zahlreichen unfassbar schwachen Auftritten der Mannschaft nicht mehr geglaubt hatten. Fünf Siege, drei Unentschieden, fünf Niederlagen lautet die bisherige Bilanz des 70-Jährigen. Doch noch ist die Saison nicht zu Ende und vielleicht gelingt Funkel am 25. Mai ein letzter großer Coup, um sich endgültig zum Heiland zu küren. Doch egal, wie das Finale ausgeht: Vor dem 70-Jährigen und dem gesamten Trainerteam kann man sich nur verneigen und ihnen für den Klassenerhalt danken. Danke für deinen Einsatz, Friedhelm, und genieße deinen wohlverdienten Ruhestand.


    Zur Person: Insgesamt 89 Mal trug Friedhelm Funkel in seiner aktiven Zeit das Trikot der Roten Teufel. Dabei erzielte der Offensivspieler 33 Tore, vor allem sein Doppelpack beim legendären 5:0-Heimsieg im Viertelfinal-Rückspiel des UEFA-Pokals gegen Real Madrid machte ihn zu einem Helden des Vereins. Auf die Trainerbank des 1. FC Kaiserslautern hat es den gebürtigen Neusser trotz seiner langen Trainerkarriere nie verschlagen, doch diesen Traum konnte er sich nun zum Ende seiner Karriere erfüllen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Daniel Hanslik: „Wir tragen nicht umsonst dieses Wappen“


    Daniel Hanslik: „Wir tragen nicht umsonst dieses Wappen“

    FCK-Stürmer Daniel Hanslik im Gespräch mit Treffpunkt Betze über seine starken Leistungen im Saisonendspurt, überwältigende Gefühle und das anstehende Pokalfinale in Berlin.


    Daniel Hanslik spielt seit 2020 beim 1. FC Kaiserslautern und hat in diesen vier Jahren von großen Abstiegssorgen bis zur Aufstiegseuphorie nach gewonnener Relegation alles miterlebt. Nach einer langen und schwierigen Saison zählt die Nummer 19 der Roten Teufel mittlerweise zu den absoluten Schlüsselspielern unter FCK-Trainer Friedhelm Funkel. Der 27-Jährige erzielte zuletzt drei immens wichtige Tore im Kampf gegen den Abstieg. Nach einer öffentlichen Trainingseinheit in der Woche vor dem Auswärtsspiel gegen Hertha BSC Berlin nahm sich der Stürmer Zeit für ein Interview. Darin spricht Hanslik über die extremen Emotionen der letzten Wochen, seine Rolle unter Friedhelm Funkel und das große Pokalfinale.


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    „Schon viele gute und schlechte Zeiten erlebt“


    Treffpunkt Betze: Hallo Daniel. Manie und Depression liegen beim FCK bekanntlich nah beieinander. Erst herrschte nach dem Wiesbaden-Spiel diese Weltuntergangsstimmung, gepaart mit dem Gefühl, der Abstieg sei schon beschlossene Sache. Und dann diese beiden Wahnsinnsspiele. Wie hast du diese extremen Emotionen der letzten zwei Wochen wahrgenommen und verarbeitet?


    Daniel Hanslik: Ich glaube, man kann sagen, dass wir in den letzten zwei Wochen die Siege quasi erzwungen haben. Es war uns allen bewusst, dass es nur gemeinsam als Mannschaft geht und ich denke in Kiel und hier zu Hause gegen Magdeburg hat man gesehen, was Glaube und Wille für Berge versetzen können. Ich glaube, es war einfach enorm wichtig, dass wir innerhalb der Mannschaft die Ruhe bewahrt haben und nach dem Wiesbaden-Spiel, das uns in der zweiten Halbzeit ein bisschen entglitten ist, nicht gleich die Fassung verloren haben, sondern weiter an unserem Ziel festgehalten haben, konzentriert gearbeitet haben und jetzt in den letzten zwei Wochen auch mit guten Ergebnissen belohnt worden sind.


    Treffpunkt Betze: Blenden wir für den Moment einmal aus, dass in den Wochen vor den beiden Siegen nicht alles schlecht war: Wie erklärst du dir diese Leistungsexplosion? Liegt es an der taktischen Umstellung? Haben eure teaminternen Gespräche den Ausschlag gegeben?


    Daniel Hanslik: Das ist eine gute Frage, manchmal braucht es im Fußball einfach diesen einen Moment, in dem sich der Knoten in der Mannschaft vielleicht durch einen positiven Moment oder ein positives Erlebnis wie den Sieg in Kiel löst. Ich glaube, dieses Ergebnis hat dafür gesorgt, dass jeder mit etwas mehr Gelassenheit und Selbstvertrauen ins Training und in die Spiele geht. Es war einfach wichtig, mal so einen Glücksmoment zu erzwingen und das ist uns gelungen und ich bin froh, dass wir das am Wochenende mit dem Heimsieg noch einmal bestätigen konnten und hoffentlich geht es in den nächsten Wochen genau so weiter.


    Treffpunkt Betze: Unter Trainer Friedhelm Funkel fällt auf, dass er im Abstiegskampf auf Spieler setzt, die zuvor wochenlang keine Rolle gespielt haben. Dazu gehörst auch du. Was zeichnet dich in dieser prekären und abstiegsbedrohten Situation als Spieler und Mensch besonders aus?


    Daniel Hanslik : Gut, ich habe hier schon viele gute und schlechte Zeiten erlebt. In der 3. Liga sah es wesentlich schlechter aus als jetzt hier in der aktuellen Situation. Aber durch diese Saison in der 3. Liga war der Druck und die Situation im Abstiegskampf für mich und einige andere Spieler auch schon bekannt und ich glaube, es ist auch immer wichtig, dass man Spieler hat, die den neueren Spielern vermitteln können, welche Werte ein Verein hat, welche Bedeutung der Verein für die Stadt und die ganze Region hat. Ich bin jemand, der hart an sich arbeitet und Tag für Tag versucht, 100 Prozent zu geben, weil ich glaube, dass man nur dann besser werden kann, auch wenn man vielleicht zwischendurch mal etwas hinten dran ist. Im Fußball ist es ja so, dass jeder Trainer einen anderen Ansatz wählt oder auf andere Spielertypen steht. Das gibt es alles. Deswegen bin ich im Moment sehr froh, dass ich wieder meine Chance bekomme und diese auch ganz gut nutze und somit der Mannschaft und dem Verein wieder helfen kann.

    „Etwas, was man nur fühlen und nicht beschreiben kann“


    Treffpunkt Betze: Gab es denn in der Zeit vor Funkel für dich nachvollziehbare Gründe, warum du kaum Einsatzzeiten hattest?


    Daniel Hanslik: Was meine Leistungen betrifft, ehrlich gesagt nicht. Im Training gebe ich immer Vollgas. Klar klappt nicht immer alles, aber vom Einsatz und von der Leistung her kann man mir, glaube ich, nichts vorwerfen. Was ich eben schon angesprochen habe, manchmal ist es einfach der Spielertyp oder die Spielweise, die einem Trainer vielleicht nicht passt. Da muss man dann drüber stehen, das ist halt so in diesem Mannschaftssport. Wir sind viele Spieler und am Ende können eben nur Elf spielen und 20 im Kader sein. Das ist für den einen oder anderen nicht immer so schön, aber der Mannschaftsgedanke steht über allem. Wir tragen ja nicht umsonst dieses Wappen. Man muss auch mal so eine schwierigere Zeit durchstehen und den Frust runterschlucken.


    Treffpunkt Betze: Im Winter stand dein Name auf Streichlisten, die in den Medien kolportiert wurden. Und es gab Gerüchte über einen möglichen Wechsel. Hattest du zu diesem Zeitpunkt selbst Überlegungen, den FCK vorzeitig zu verlassen?


    Daniel Hanslik: Von meiner Seite definitiv nicht, ich stand ja auch im ersten Spiel des neuen Jahres gegen St. Pauli in der Startelf. Von daher gab es solche Überlegungen grundsätzlich nicht. Natürlich habe ich dann, als ich ein paar Mal gar nicht im Kader stand, schon versucht, irgendwo Gründe zu finden, woran es lag. Aber trotz dieser für mich schwierigen Phase war von meiner Seite nie der Wille da, zu gehen und ich wollte mich hier durchbeißen und beweisen.


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    Treffpunkt Betze: Nun scheint es, als hättest du ähnlich wie Ben Zolinski oder Kenny Redondo geduldig auf den richtigen Zeitpunkt für ein Comeback gewartet. Und von außen betrachtet hat Daniel Hanslik eingeschlagen wie eine Bombe. Was war das für ein Gefühl, endlich wieder auf dem Platz zu stehen und zu treffen?


    Daniel Hanslik: Es ist ein sehr schönes Gefühl, überhaupt wieder auf dem Platz zu stehen. Es gab ja auch einige Spiele davor, in denen ich nicht getroffen habe, aber durchaus ansprechende Leistungen auf den Platz gebracht habe, wir nur leider nicht die entsprechenden Ergebnisse erzielt haben. Aber als Stürmer Tore zu schießen ist natürlich ein unglaubliches Gefühl. Ich glaube, das kann man mit Worten gar nicht beschreiben, vor allem wenn man hier zu Hause im Stadion trifft, das muss man eigentlich live auf dem Rasen in der Situation miterleben, denn das ist etwas, was man nur fühlen und nicht beschreiben kann.

    „Irgendwann geht jede Serie zu Ende“


    Treffpunkt Betze: Weißt du, gegen welches Team du vor deinem Tor gegen Kiel das letzte Mal getroffen hast?


    Daniel Hanslik: Ich glaube, das war auch gegen Kiel, mit dem Kopf vor der West.


    Treffpunkt Betze: Genau, gegen Kiel, deinen ehemaligen Verein. Glaubst du, dass es dieses Phänomen gibt, dass man gegen seinen Ex-Verein besonders motiviert ist?


    Daniel Hanslik: Das ist eine sehr gute Frage. Also zusätzliche Motivation brauche ich selten. Ich bin jemand, der über die Intensität seines Spiels kommt, und das kann man nur, wenn man körperlich und mental vorbereitet ist. Deswegen glaube ich nicht unbedingt, dass es nur an den Ex-Vereinen liegt, sondern eher daran, dass sich Geschichten wiederholen. Gegen Kiel habe ich jetzt oft getroffen, in der 3. Liga-Saison, in der wir fast abgestiegen wären, habe ich erst fast am Ende der Saison das Toreschießen wieder für mich entdeckt und jetzt geht es wieder so los (lacht). Von daher glaube ich, dass sich die Geschichten im Fußball manchmal einfach wiederholen.


    Treffpunkt Betze: Keine Frage: Im Moment geht es nur um den Klassenerhalt. Aber gehen wir mal davon aus, dass es mit der guten Ausgangsposition klappt. Dann käme es zum Pokalfinale in Berlin gegen Bayer Leverkusen. Was löst dieser Gedanke in dir aus?


    Daniel Hanslik: Das ist natürlich ein absolutes Highlight in jeder Karriere, das DFB-Pokalfinale spielen zu dürfen und das obwohl wir ein Zweitligist sind. Ich glaube, viele Spieler spielen ihr ganzes Leben in der Bundesliga und haben nie die Ehre, dort im Finale spielen zu dürfen. Deshalb sollten wir nach dem Klassenerhalt, den wir hoffentlich vorher klarmachen, dieses Spiel einfach genießen, alles mitnehmen und es irgendwo als kleine Chance für uns sehen, eine der besten Mannschaften Europas ein wenig zu ärgern. Irgendwann geht jede Serie zu Ende, vielleicht auch die von Bayer Leverkusen. Es wird einfach ein Spiel zum Genießen und wenn es eine Überraschung gibt, haben wir wieder Geschichte geschrieben. Und wenn nicht, dann ist es eben so.

    Diskussionsthema zum Artikel: Ben Zolinski: „Bin nicht der Typ, der sich einfach verpisst“


    Ben Zolinski: „Bin nicht der Typ, der sich einfach verpisst“

    FCK-Allrounder Ben Zolinski im Gespräch mit Treffpunkt Betze über seine schwere Verletzung, seine Rolle in der Mannschaft und das anstehende Spiel gegen Magdeburg.


    Nachdem Ben Zolinski lange Zeit keine Rolle im Kader der Roten Teufel spielte, ist der Allrounder unter Friedhelm Funkel mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und konnte sich gegen Kiel nach langer persönlicher Leidenszeit mit einer Torvorlage belohnen. Nach einer öffentlichen Trainingseinheit in der Woche vor dem Heimspiel gegen Magdeburg nahm sich der 31-Jährige Zeit für ein Interview. Darin spricht Zolinski über zwei herausfordernde Jahre beim FCK, Attribute, die ihn als Spieler auszeichnen und die bevorstehende Partie im Abstiegskampf der zweiten Liga.


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    „Wenn man dann die Chance bekommt, muss man sofort da sein“


    Treffpunkt Betze: Hallo Ben. Mit dem 3:1-Auswärtserfolg beim Spitzenreiter haben wohl die wenigsten gerechnet. Julian Krahl meinte, "ihr hättet euch gegenseitig in den Arsch getreten". Wie geht deine Erklärung für das, was Fans gemeinhin als "den Abstiegskampf annehmen" bezeichnen?


    Ben Zolinski: Ich denke, Jule hat da schon die richtigen Worte gefunden. Es war klar, dass uns ein schweres Spiel gegen sehr gute Kieler erwartet. Wie wir das als Mannschaft gemacht haben und dann zusammen als Team alles verteidigt haben, das war richtig gut und macht Mut für die nächsten Aufgaben.


    Treffpunkt Betze: Unter Trainer Friedhelm Funkel fällt auf, dass er im Abstiegskampf auf Spieler setzt, die vorher wochenlang keine Rolle gespielt haben. Dazu gehörst auch du. Was zeichnet dich in dieser prekären Situation besonders aus? Bzw. was gibt dir der Trainer mit auf den Weg?


    Ben Zolinski: Als erstes ist es meiner Meinung nach ganz wichtig, dass man weiterhin an sich glaubt, weiter hart arbeitet und vielleicht noch ein bisschen mehr gibt, um das Trainerteam von sich zu überzeugen. Wenn man dann die Chance bekommt, muss man sofort da sein und ich denke, das ist mir in den letzten beiden Spielen ganz gut gelungen. Ich habe eben das Thema Vertrauen angesprochen, das spüre ich und das versuche ich natürlich auf dem Platz mit Leistung zurückzuzahlen.


    Treffpunkt Betze: Apropos: Nach einem Kurzeinsatz beim Saisonauftakt warst du bis zum Derby 21 Mal außen vor. Wie hast du in dieser - nennen wir es mal "Leidenszeit" - deine Motivation hochgehalten? Denn für einen Fußballer dürfte es neben Verletzungen wenig Schlimmeres geben, als nicht berücksichtigt zu werden.


    Ben Zolinski: Ich habe es gerade schon einmal erwähnt, man kann aufgeben, vielleicht einen Schritt weniger machen, den Kopf in den Sand stecken, wie man so schön sagt. Oder man macht weiter, und ich habe versucht weiterzumachen und auf meine Chance zu warten. Deshalb habe ich versucht, viel zu trainieren, im Training Gas zu geben und nie den Glauben an mich und meine Rückkehr ins Team zu verlieren.

    „Nicht ganz ehrlich zu mir und meinem Körper“


    Treffpunkt Betze: Gab es in dieser Zeit Überlegungen, den FCK vorzeitig zu verlassen?


    Ben Zolinski: Nein, solche Überlegungen gab es nicht. Ich bin nicht der Typ, der sich vor einer Situation auf gut Deutsch gesagt einfach verpisst. Daher war das für mich ehrlich gesagt überhaupt keine Option. Ich wollte einfach die Herausforderung annehmen, mich hier beim FCK zurückzukämpfen und das habe ich geschafft. Es bedeutet mir schon sehr viel, wenn man aus so einer bescheidenen Situation wie dieser Verletzung herauskommt und wieder auf dem Platz stehen und der Mannschaft helfen kann.


    Treffpunkt Betze: Du bist im Sommer 2022 als Spieler mit Erfahrung aus allen drei Ligen geholt worden. Natürlich war es insbesondere deine schwere Knieverletzung, die unglücklicher nicht hätte sein können. Bist du denn aus eigener Perspektive den an dich gesetzten Erwartungen gerecht geworden?


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    Ben Zolinski: Ich glaube, man muss das in der Gesamtbetrachtung sehen. Die Verletzung war schon schwerer und hat mich sehr zurückgeworfen. Es war ein harter Kampf, bei dem ich teilweise auch nicht ganz ehrlich zu mir und meinem Körper war. Ich habe phasenweise mit starken Schmerzen gespielt und konnte dann eben nicht die Leistung bringen, die ich mir gewünscht habe. Dann ist es, glaube ich, auch normal, dass man auch irgendwo Zweifel hat oder nicht ganz zufrieden ist, wenn man seine Leistung nicht bringt. Da galt es dann für mich persönlich weiterzumachen. Ich habe die Erwartungen von außen nicht bewertet oder zumindest versucht, sie nicht zu bewerten, sondern mich einfach auf mich zu konzentrieren und das Vertrauen in meinen Körper wieder zu finden. Das hat lange gedauert, muss ich sagen, aber durch harte Arbeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kommt es irgendwann wieder. Und ich glaube, dass es schon lange so ist, dass ich mich gut fühle und ich bin einfach sehr froh darüber.

    "Versuche mich jeden Tag zu verbessern"


    Treffpunkt Betze: Du gilst als klassischer Allrounder im Offensivbereich, hast beim FCK aber auch schon auf den Außenverteidigerpositionen gespielt. Das klingt wie Segen und Fluch zugleich. Wo kommen die Stärken eines Ben Zolinski am besten zum Tragen und warum?


    Ben Zolinski: Ich glaube, das zeigt gerade ein bisschen meine Stärke, das Spielverständnis. Ich kann im Prinzip auf jeder Position spielen, weil ich das Spielverständnis dafür habe. Gerade im modernen Fußball wird das auch immer mehr gefordert, dass du als Spieler auf mehreren Positionen spielen kannst und nicht auf eine Position festgelegt bist. Dass es eben eine Rotation im Spielaufbau und im Angriff gibt. Außerdem denke ich, dass die Physis eine weitere Stärke von mir ist, die mir in der Phase nach der Verletzung natürlich auch gefehlt hat. Wenn dann eine Stärke wegbricht, ist es schwer an die eigene Leistungsgrenze zu kommen. Natürlich sind auch der Einsatz und der unbedingte Wille, Dinge zu erreichen und umzusetzen, Attribute, die mich auszeichnen und ich glaube schon, dass man auch in einem gewissen Alter noch Entwicklungspotenzial hat, weshalb ich versuche mich jeden Tag zu verbessern.


    Treffpunkt Betze: Gibt es denn so etwas wie deine Lieblingsposition?


    Ben Zolinski: Die Außenpositionen sind schon meine Lieblingspositionen, egal ob vorne oder hinten. Ich glaube beide Positionen haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn man vorne ist, hat man das Spiel mehr im Rücken. Ich glaube schon, dass es mir eher liegt, wenn ich das Spiel vor mir habe, aber das hängt auch immer viel von der taktischen Herangehensweise der Mannschaft ab. Ich würde sagen, dass ich mich auf der Außenbahn wohler fühle, auch wenn ich in der Bundesliga eher auf der Zehn hinter den Spitzen gespielt habe. Aber wenn man sich natürlich über einen längeren Zeitraum auf eine Position einstellt, dann würde ich jetzt vielleicht etwas anderes sagen. Ich habe jetzt eine ziemlich lange Zeit auf den Außenpositionen gespielt. Deswegen würde ich sagen, das ist meine Position. Wenn der Trainer aber sagt, er stellt mich woanders hin, dann versuche ich das bestmöglich umzusetzen.


    Treffpunkt Betze: Im Abstiegskampf kommt man nicht umhin, auf die Ergebnisse der Konkurrenz zu schauen. Rostock (vs. KSC) und Wehen Wiesbaden (vs. Kiel) haben zwei sehr schwere Spiele vor der Brust. Und der FCK trifft auf Magdeburg: Samstagabend, Flutlicht, Topspiel. Was erwartest du von diesem Spiel?


    Ben Zolinski: Zunächst einmal sind wir gut beraten, nur auf uns zu schauen und nicht auf andere. Dass wir uns jetzt die Möglichkeit erarbeitet haben, den Klassenerhalt selbst in der Hand zu haben, ist viel wert. Magdeburg wird ein schwerer Gegner, sie haben uns in der Hinrunde mit 4:1 geschlagen. Es wird ein extrem schweres Spiel, aber wir haben in Kiel gezeigt, dass wir in Drucksituationen da sein und liefern können. Wir müssen jetzt im Training weiter Gas geben, konzentriert bleiben und da anknüpfen, wo wir in Kiel aufgehört haben. Dann bin ich positiv gestimmt und zuversichtlich, dass wir den Dreier hier in Lautern behalten.

    Diskussionsthema zum Artikel: Totgesagte leben länger!


    Totgesagte leben länger!

    Nach dem überragenden Auswärtssieg in Kiel, bei dem vier Lautrer über sich hinauswuchsen, steigt die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Der FCK hat den Abstiegskampf endlich angenommen.


    Eine Woche nach dem enttäuschenden Unentschieden im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden wollte der 1. FC Kaiserslautern gegen Tabellenführer Holstein Kiel ein anderes Gesicht zeigen und wichtige Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Dabei hätte die Aufgabe auf dem Papier kaum schwieriger sein können, schließlich gewannen die Störche die letzten sechs Spiele ohne einen einzigen Gegentreffer. Der FCK hingegen konnte seit dem Heimspiel gegen Osnabrück keinen Dreier mehr einfahren. Doch genau diese klare Außenseiterrolle sollte sich im Holstein-Stadion als Erfolgsrezept erweisen: Erstmals seit langer Zeit zeigte der FCK wieder zwei gute Halbzeiten. Mit dem verdienten 3:1-Auswärtssieg in Kiel verschafften sich die Pfälzer eine gute Ausgangsposition für die kommenden drei Ligaspiele und das Ziel Klassenerhalt.


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    Die Rückkehr des Selbstvertrauens?


    Nachdem FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel angedeutet hatte, dass das Trainerteam kleinere Anpassungen in der Aufstellung plane, beorderte er Almamy Touré und Tobi Raschl in die Startelf. Stattdessen mussten Richmond Tachie und Marlon Ritter auf der Bank Platz nehmen. Doch auch ohne den sonst unersetzlichen Mittelfeldmotor zeigten die Männer in Rot eine sehr reife Leistung und konnten dem favorisierten Gegner über die gesamte Spielzeit Paroli bieten. Im Gegensatz zu den letzten Spielen zeigte sich der FCK in beiden Halbzeiten angriffslustig und verfiel nach der Pause nicht wieder in die unerklärliche Passivität, die die Lautrer nach einer Führung bekanntlich satte 31 Punkte kostete.


    Die Roten Teufel spielten mit enormem Selbstvertrauen, der Unterschied zwischen einem Team im Aufstiegskampf und einem Gegner aus dem Tabellenkeller war nicht zu erkennen. Nach den zuletzt so enttäuschenden Auftritten gegen Fürth und Wiesbaden hatte man das Gefühl, eine echte Betze-Elf zu sehen, die sich mit Herzblut aufopferte und als Einheit agierte. So lief der FCK beispielsweise gut sieben Kilometer mehr als im Heimspiel gegen Wiesbaden, was mit ein Grund für den Überraschungssieg zum perfekten Zeitpunkt war.

    Ein goldenes Händchen


    Trotz aller Kritik, die der erfahrene Friedhelm Funkel nach den enttäuschenden letzten Wochen zu Recht einstecken musste, bewiesen er und sein Trainerteam beim Gastspiel in Kiel ein wahrlich goldenes Händchen. Zum einen brachten sie im Schlussdrittel Marlon Ritter und Ben Zolinski, die mit einer schönen Kombination für das erlösende 1:3 sorgten - zum anderen brachten sie den bis dahin torlosen Offensivspieler Daniel Hanslik von Beginn an, der sich für das Vertrauen mit dem Treffer zum 1:0 bedankte.


    Gerade die Leistung der Nummer 19 kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Denn in den letzten Wochen war der einstige Aufstiegsheld zunehmend in die Kritik geraten, auch vor dem Spiel gegen Kiel gab es auf den Social-Media-Kanälen des FCK zahlreiche Kommentare, die seine erneute Startelf-Nominierung kritisierten. Mit seinem sehenswerten Kopfballtor zum 1:0 in Kiel konnte “Hansi“ genau diese Kritiker eines Besseren belehren. Zweifellos gibt es technisch bessere Spieler im Kader, doch Hanslik repräsentiert im Grunde genau den Spielertyp, den sich jeder Fan wünscht: einen Spieler, der um jeden Ball kämpft. Man denke nur an die Szene am letzten Spieltag gegen Wiesbaden, als Hanslik auf dem Bauch liegend den Ball mit dem Kopf weiterspielte.


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    Ein sicherer Rückhalt


    Neben einer endlich wieder wirklich überzeugenden Offensivleistung konnte sich der FCK wie so oft vor allem auf einen Mann verlassen: Torhüter Julian Krahl. Mit insgesamt neun Paraden verhinderte der 24-Jährige den erneuten Ausgleich der Kieler, vor allem seine Reaktion nach dem Kopfball von Fiete Arp war unglaublich stark. Doch nicht nur wegen seiner Paraden ist der Schlussmann für den FCK unverzichtbar. Krahl ist ein echter Motivator und Führungsspieler, der seine Vorderleute immer wieder antreibt, mitreißt und versucht, die Konzentration in der Abwehr stets hoch zu halten. Kaum vorstellbar, wo die Roten Teufel ohne die zuverlässig guten Leistungen der Nummer 18 stehen würden.

    Der Bessermacher


    Bei aller Wertschätzung für Julian Krahl und Daniel Hanslik darf ein Spieler natürlich nicht unerwähnt bleiben: Filip Kaloč. Der Tscheche ist wohl der einzige der zahlreichen Winterneuzugänge, der sich als echte Verstärkung erweist. Der 24-Jährige ist mit seinen 1,90 Meter Körpergröße und seiner Technik eine echte Bereicherung. In den Spielen gegen Wiesbaden und Kiel konnte der Neuzugang auch seine Abschlussqualitäten unter Beweis stellen und erzielte jeweils den Führungstreffer. Kaloč ist ein unermüdlicher Kämpfer, ein Box-to-Box-Spieler, der perfekt in das von Funkel bevorzugte System und mit seiner Mentalität optimal in das Anforderungsprofil der Lautrer Fanherzen passt. Sollte der FCK den Klassenerhalt schaffen, sollte die Kaufoption für den mehrfachen Junioren-Nationalspieler unbedingt gezogen werden.

    Eine gute Ausgangslage


    Durch den Auswärtserfolg in Kiel hat sich die Ausgangslage für den 1. FC Kaiserslautern, der drei Spieltage vor Schluss durch die Niederlage von Hansa Rostock den direkten Abstiegsplatz 17 verlassen konnte, deutlich verbessert. Damit haben es die Lautrer erneut selbst in der Hand, zumindest den Relegationsplatz oder sogar die direkte Rettung zu erreichen. Fakt ist: Mit einem Heimsieg vor hoffentlich ausverkauftem Haus könnte man am kommenden Wochenende gegen Magdeburg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen, weshalb Mannschaft und Kurve den zweiten Sieg in Folge mit aller Macht erzwingen müssen. Vor allem aber hat die Mannschaft mit dem 3:1-Auswärtssieg gezeigt, dass sie lebt, sich nicht aufgegeben hat und man den FCK niemals abschreiben sollte. „Gemeinsam zum Klassenerhalt - Gemeinsam Unzerstörbar!“


    #KSVFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion: