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    Diskussionsthema zum Artikel: Wenn es auf den Rängen plötzlich still wird


    Wenn es auf den Rängen plötzlich still wird

    Während den Roten Teufeln derzeit offensichtlich der Glaube an sich selbst fehlt, scheinen auch die Fans die Hoffnung verloren zu haben. Eine erschreckende Erkenntnis.


    Das Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden galt als das wohl wichtigste Spiel der bisherigen Saison, schließlich hätte der 1. FC Kaiserslautern mit einem Sieg am Aufsteiger vorbeiziehen und damit zumindest auf den Relegationsplatz klettern können. Ein Aufruf des Fanbündnisses, welches diese Bedeutung im Vorfeld des 30. Spieltag unterstrich, endete mit der Botschaft „Gemeinsam zum Klassenerhalt - Gemeinsam Unzerstörbar“ und sollte Fans und Spielern noch einmal vor Augen führen, dass der Klassenerhalt nur durch den Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Kurve gelingen kann. Außerdem wurde ein Empfang des Mannschaftsbusses organisiert und das Stadion mit einer Ansprache vor dem Spiel noch einmal richtig angeheizt. Die Lautrer Spieler wiederum wärmten sich in Shirts mit dem Slogan „ZAMMEHALLE! DRIN BLEIWE!“ auf.


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    Worte vs. Taten


    Um die folgenden Zeilen richtig einordnen zu können, bedarf es zunächst einer Kontextualisierung: Während zumindest die meisten Fans aus Liebe und Leidenschaft in die Stadien pilgern, laufen Fußballprofis für horrende Gehälter auf. Dieses Ungleichgewicht gehört zum Profifußball per se dazu und muss unumstößlich akzeptiert werden. Dabei sind die Rollen klar verteilt. Fußballer sollen ihr Herz auf dem Platz lassen und für Erfolge sorgen, mit denen sich Fans außerhalb der Spieltage schmücken können. Fans wiederum sorgen für Stimmung, sie brüllen, sie schreien, sie jubeln, sie pfeifen den Gegner aus und geben von den Rängen ihr Bestmögliches, um ihre Mannschaft nach vorne zu treiben. Doch zwei Fragen bleiben bis heute unbeantwortet: Ab wann genau sollen oder können Fans ihren Support einstellen? Und ab wann muss die fehlende Unterstützung der Fans kritisiert werden?


    Kommen wir zurück zum Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden: In einer sportlich schwachen zweiten Halbzeit kam kaum noch lautstarke Unterstützung von den Rängen. Entsprechend haben weder Mannschaft noch Fans geliefert. Natürlich war es frustrierend zu sehen, wie die Männer in Rot wieder einmal eine Führung durch völlige Passivität aus der Hand gaben. Trotzdem darf in einem so wichtigen Spiel nicht auch noch derjenige schwächeln, der den FCK und den Betze so oft stark gemacht hat: der zwölfte Mann. Gerade in dieser sportlich äußerst prekären Situation ist es wichtiger denn je, die Mannschaft bis zum bitteren Ende mit aller Kraft anzufeuern und nach vorne zu schreien. Die Stimmung in der Westkurve galt und gilt vielen noch immer als eine der besten im Land. Es entstand der Mythos Betzenberg, der Mythos eines Stadions, in dem man sich als gegnerische Mannschaft wie in der Hölle fühlte und schon mit Angst den Rasen betrat. Davon war am vergangenen Samstag wenig zu spüren. Dahiner steckt ein Trend, der sich seit Wochen, wenn nicht gar Monaten abzeichnet. Dies soll keinesfalls eine Kritik an der gesamten Kurve sein - zweifelsohne stehen bei jedem Heimspiel viele Fans im Block, die sich für den FCK die Seele aus dem Leib schreien. Aber die Stimmung in der Westkurve war über weite Strecken eher enttäuschend, und das, obwohl man sich so viel vorgenommen hatte.

    Zusammenhalt Fehlanzeige!


    Es gibt aber auch viele Fans in der Kurve, denen Bier und Stadionwurst wichtiger zu sein scheinen als die Unterstützung der Mannschaft. Während in den vorderen Reihen lautstark gesungen wird, sieht man in den hinteren Reihen oft Fans, die das Spiel eher unbeteiligt verfolgen. Provokant gesagt, konnte man am Samstag den Eindruck gewinnen, dass jene Fans nur darauf gewartet haben, dass der FCK ein Gegentor kassiert, um sich in ihrer Unzufriedenheit bestätigt zu sehen und wieder meckern zu können. Und genau diese Fans strömen seit der Rückkehr in die 2. Liga zunehmend ins Stadion. Darunter leidet die Stimmung erheblich.


    Generell ist das Verhalten mancher Fans ein völliger Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Es bringt beispielsweise nichts, jeden Rückpass mit einem gellenden Pfeifkonzert zu quittieren. Natürlich kann es unglaublich ärgerlich sein, wenn der Ball immer wieder zum Torwart zurückgespielt wird und die Mannschaft nicht auf das zweite Tor drängt, aber Pfiffe in dieser Häufigkeit helfen niemandem. Schon gar nicht passen diese Pfiffe zu der immer wieder geforderten Geschlossenheit, die es jetzt braucht. Man merkt den Spielern in den letzten Wochen die Angst an. Sie „haben keine Ideen, die kacken sich ein“, um es mit den Worten von Marlon Ritter zu sagen. Gerade deshalb sollten wir Fans die Mannschaft unterstützen. Und zwar im Kollektiv und nicht nur in den vorderen Blöcken der Westkurve.

    Aufgeben war noch nie eine gute Option!


    Natürlich spricht gerade nach den zuletzt erschreckenden Leistungen der Mannschaft wenig für den Klassenerhalt. Und wahllos mit dummen Durchhalteparolen und Fußballfloskeln um sich zu werfen wird an der sportlichen Misere auch nichts ändern. Aber was nützt es, einfach aufzugeben und aufeinander draufzuhauen? Die Seele der FCK-Fans ist so wieso schon zu viel Kummer gewöhnt. Man denke nur an die Saison 20/21, als die Lautrer mit mehr als einem Bein vor dem Absturz in die Regionalliga oder aufgrund der finanziellen Misere sogar in eine noch tiefere Liga standen, aber trotz aller Aussichtslosigkeit bis zum Schluss kämpften und mit dem Klassenerhalt belohnt wurden. Der Betze hat schon so manche schwere Krise gemeistert und wird auch die jetzige schwere Zeit überstehen.


    Wie sagte doch Uli Hoeneß in seiner berühmten Brandrede: „Eure Scheiß-Stimmung. Da seid ihr doch dafür verantwortlich, und nicht wir.“ Worte, die sich auch auf die aktuelle Situation des FCK übertragen lassen. Wir alle gemeinsam sind die Fans und es liegt an uns, die Ränge zum Beben zu bringen. Wir geben alles und hoffen, dass die Mannschaft endlich den Ernst der Lage erkennt. Lasst uns in den verbleibenden vier Spielen zeigen, wer wir sind und den Ball ins gegnerische Tor schreien. Ihr wisst ja: Lautrer geben niemals auf! Und die Mistgabeln können wir immer noch auspacken, wenn's vorbei ist.

    Diskussionsthema zum Artikel: Kenny Redondo: „Für einige das größte Spiel ihrer Karriere“


    Kenny Redondo: „Für einige das größte Spiel ihrer Karriere“

    Kenny Redondo im Gespräch mit Treffpunkt Betze über sein Engagement im Mannschaftsrat, die Chance auf das Pokalfinale und den Grund für seinen Spiderman-Jubel.


    Offensivspieler Kenny Prince Redondo zählt derzeit zu den formstärksten Spielern im Kader der Roten Teufel und ist nach einer schwierigen Zeit unter Dimitrios Grammozis einer der großen Gewinner unter dessen Nachfolger Friedhelm Funkel. Nach einer Trainingseinheit nahm sich der 29-Jährige Zeit für ein Interview, in dem Redondo über die Chance, die ihm Friedhelm Funkel gab, das Derby gegen Saarbrücken und seine Chancen auf Einsätze in der Nationalmannschaft spricht.


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    „Wenn du diese Chance bekommst, musst du sie nutzen“


    Treffpunkt Betze: Hallo Kenny, seit dem Amtsantritt von Friedhelm Funkel standest du in jedem Spiel in der Startelf und konntest wichtige Torbeteiligungen beisteuern. Was hat der neue Trainer in dir wachgerüttelt, was unter seinem Vorgänger vielleicht nicht abrufbar war? Oder anders gefragt: Was hat sich für dich unter Friedhelm Funkel verändert?


    Kenny Redondo: In erster Linie hat sich natürlich meine Aussicht auf Spielzeit verändert. Der neue Trainer hat mir die Chance gegeben, meine Fähigkeiten von Beginn an unter Beweis zu stellen. Und wenn du diese Chance bekommst, musst du sie natürlich auch auf dem Platz nutzen. Ich denke, das habe ich gemacht.


    Treffpunkt Betze: Du bist seit 2020 beim FCK und gehörst damit zu den dienstältesten Spielern. Seit Saisonbeginn bist du Teil des Mannschaftsrates. Das Interessante dabei ist, dass du dich selbst zur Wahl gestellt hast. Wieso war dir dieses zusätzliche Engagement wichtig?


    Kenny Redondo: Wie bereits gesagt, bin ich jetzt schon etwas länger im Verein. Ich wollte den anderen Spielern, gerade denen, die neu dazu gekommen sind, die Möglichkeit geben, in mir einen Ansprechpartner zu haben, an den sie sich wenden können. Daher war mir diese Position für einen gewissen Teil der Kabine wichtig, weil ich dadurch einfach einen besseren Draht zu ihnen habe und somit auch die Mannschaft besser vertreten kann.


    Treffpunkt Betze: Und ohne aus dem Nähkästchen zu plaudern: Was ist deine Aufgabe im Mannschaftsrat oder was ist eure gemeinsame Aufgabe? Wofür macht ihr euch stark, wann und wie werdet ihr aktiv?


    Kenny Redondo: Wir machen alles nur gemeinsam. Es werden im Mannschaftsrat Themen bezüglich des Fußballs, aber auch Themen abseits des Platzes besprochen, zu denen wir uns dann als zusammensetzen und für die Mannschaft Einigungen finden. Das passiert aber wie gesagt nur zusammen als Team und keines der Mitglieder des Mannschaftsrats hat eine alleinige Aufgabe.

    "In diesen Spielen ist man besonders motiviert"


    Treffpunkt Betze: Zurück zu deiner Zeit beim FCK: Wie würdest du nach all der Zeit, vielleicht auch im Vergleich zu deinen vorherigen Stationen, den Verein, die Stadt, die Region beschreiben? Was macht den FCK in den Worten von Kenny Redondo aus?


    Kenny Redondo: Ich würde sagen, das Wort Identifikation beschreibt meine Verbundenheit zum FCK ganz gut. Ich fühle mich einfach sehr wohl im Verein und in der Region und genieße es, auf dem Betze zu spielen. Und in meinen Augen ist es einfach sehr wichtig, dass man sich als Spieler mit seinem Verein identifizieren kann.


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    Treffpunkt Betze: Blicken wir auf das Sportliche: Mit dem Derby im Pokal-Halbfinale steht euch ein absolutes Highlight bevor. Für viele von euch ist es vielleicht sogar das größte Spiel ihrer bisherigen Karriere. Was macht dich zuversichtlich, dass ihr als Mannschaft den letzten Schritt ins Finale schaffen könnt?


    Kenny Redondo: Ich bin davon überzeugt, dass wir den Einzug ins Finale schaffen können, aber dafür müssen wir die Leistung der letzten Spiele abrufen und dürfen Saarbrücken auf keinen Fall unterschätzen. Gerade weil es ein Derby und dazu noch ein Pokalspiel ist. Es wird auf jeden Fall ein brutales Spiel, aber wir freuen uns darauf, denn wie du schon gesagt hast, ist es für einige von uns wahrscheinlich das größte Spiel ihrer bisherigen Karriere.


    Treffpunkt Betze: Du selbst hast in den letzten vier Derbys gegen Saarbrücken dreimal getroffen und auch in den Duellen mit Karlsruhe und Mannheim konntest du immer wieder mit guten Leistungen überzeugen. Wie erklärst du dir diese Auffälligkeit?


    Kenny Redondo: Boah, das ist eine gute Frage (lacht). Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht genau. Vielleicht liegt es daran, dass man im Unterbewusstsein denkt, dass man noch eine Schippe drauflegen muss, weil es ein Derby ist. Aber Derbys sind grundsätzlich die schönsten Spiele. Und deshalb ist man in diesen Spielen als Spieler natürlich besonders motiviert.

    „Ich würde sehr gerne für mein Vaterland spielen“


    Treffpunkt Betze: Mittlerweile ist der Spider-Man-Jubel, wie wir ihn zuletzt nach deinem Tor in Hannover gesehen haben, quasi zu deinem Signature Move geworden. Beim Jubel vor der Westkurve nach dem 3:2-Heimsieg gegen Osnabrück war dein Sohn mit einer Spiderman-Maske zu sehen. Gibt es da einen Zusammenhang?


    Kenny Redondo: Da gibt es auf jeden Fall einen Zusammenhang, der Jubel ist speziell für ihn und ihm gewidmet, da er ein riesiger Spiderman-Fan ist. Deshalb fragt er mich auch nach jedem Spiel, ob ich denn wieder den Spiderman gemacht habe.


    Treffpunkt Betze: Du hast in dieser Spielzeit schon auf mehreren Positionen gespielt, vom Stürmer bis zum offensiven Außenverteidiger. Auffallend ist, dass du dich in jeder Rolle mit vollem Einsatz für den Erfolg der Mannschaft einsetzt. Gibt es trotzdem eine Position, die wie für dich gemacht ist, auf der du deine Stärken besonders gut ausspielen kannst?


    Kenny Redondo: Ja, ich würde schon sagen, dass ich mich generell auf den Flügeln am wohlsten fühle, wobei ich glaube, dass ich in der Offensive besser aufgehoben bin als in der Defensive. Aber wie du schon gesagt hast, versuche ich, egal wo mich der Trainer aufstellt, immer mein Bestes zu geben und natürlich am Ende des Tages gemeinsam als Mannschaft erfolgreich zu sein.


    Treffpunkt Betze: Du wurdest als Sohn eines Äthiopiers und einer Spanierin in München geboren und bist somit im Prinzip für drei Nationalmannschaften spielberechtigt. Nun sind die spanische und die deutsche Nationalmannschaft mit Weltklassespielern gespickt und schwer zu erreichen. Bei Äthiopien ist das anders. Hattest du diesbezüglich schon Kontakt mit dem äthiopischen Verband oder könntest du dir grundsätzlich vorstellen, für das Land deines Vaters aufzulaufen?


    Kenny Redondo: Es gab in den letzten Jahren auf jeden Fall Kontakt mit dem Verband, aber leider ist das Ganze etwas schwierig, denn um für Äthiopien spielen zu dürfen, darf man leider keine doppelte Staatsbürgerschaft haben. Ich hoffe sehr, dass diese Regelung irgendwann einmal geändert wird, denn ich würde sehr gerne für mein Vaterland spielen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Ein ernüchternder Klassenunterschied


    Ein ernüchternder Klassenunterschied

    Nach einer guten Leistung steht der FCK gegen enorm effiziente und abgezockte Düsseldorfer ohne Punkte da. Acht Minuten reichen, um die Lautrer komplett zu überrollen.


    Nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen vor der Länderspielpause waren die Roten Teufel gewillt, gegen formstarke Düsseldorfer weitere wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt einzufahren. Dementsprechend couragiert begannen die Männer in Rot die Partie vor über 46.000 Zuschauern, die ganz ohne Freikarten den Weg ins Fritz-Walter-Stadion gefunden hatten. In den ersten 45 Minuten gab der FCK den Ton an. Nach der Pause verloren die Gastgeber jedoch zunehmend die Kontrolle über das Spiel, ehe drei Treffer innerhalb von acht Minuten für ein beeindruckendes Comeback der Fortuna sorgten. Acht Minuten genügten den Gästen, um zu zeigen, warum sie um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen, während der FCK um den Klassenerhalt bangen muss.


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    Eine sehr reife erste Halbzeit


    Dass man die Fortuna, die seit Anfang Februar kein Pflichtspiel mehr verloren hatte, ernsthaft in Schwierigkeiten bringen könnte, hatten viele Fans der Roten Teufel vor dem Spiel nicht erwartet. Doch bis zu den besagten spielentscheidenden acht Minuten, in denen die Düsseldorfer die Lautrer förmlich überrannten und den Spielverlauf auf den Kopf stellten, sollten die Skeptiker eines Besseren belehrt werden. Der FCK kam gut ins Spiel und ging nach einer tollen Kombination verdient mit 1:0 in Führung. Die beste Offensive der Liga um Schlüsselspieler Christos Tzolis, welche zuvor 56 Tore in 26 Spielen erzielt hatte, kam überhaupt nicht zur Entfaltung und brachte im ersten Durchgang keinen einzigen wirklich gefährlichen Abschluss auf das Tor von Krahl-Vertreter Robin Himmelmann. FCK-Kapitän Jean Zimmer hatte den torgefährlichen und ligaweit gefürchteten Tzolis bis dahin eindrucksvoll im Griff. Die Unzufriedenheit war dem griechischen Nationalspieler deutlich anzumerken.

    120 rabenschwarze Sekunden


    Bis zum Ausgleichstreffer der Fortunen durch Tzolis konnte man der Mannschaft von FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel überhaupt keinen Vorwurf machen, es waren wohl sogar die besten rund 70 Minuten, die die Mannschaft bisher unter seiner Regie auf den Platz gebracht hat. Sowohl kämpferisch als auch spielerisch konnte man dem mit enormer individueller Qualität ausgestatteten Kontrahenten Paroli bieten. Lediglich das zweite Tor fehlte, um eine mögliche Entscheidung herbeizuführen. Denn ob sich die Fortuna vor einer erstklassigen Kulisse von einem Zwei-Tore-Rückstand erholt hätte, ist mehr als fraglich. So kam es, wie es kommen musste: Nach einem perfekt getimten Steilpass von Erik Engelhardt leistete sich Tymo Puchacz einen gravierenden Stellungsfehler, den sein Gegenspieler Niemiec nutzte und nur noch auf den einschussbereiten Tzolis querlegen musste. Ein einfacher Spielzug genügte, um den ersten wirklichen Fehler einer diszipliniert spielenden Lautrer Mannschaft auszunutzen.


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    Die individuelle Qualität macht den Unterschied


    Und genau hier zeigte sich der Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften. Während der FCK es versäumte, einen weiteren Treffer nachzulegen und in der Offensive zeitweise vor Schönheit fast starb, bestraften die Düsseldorfer in der Schlussviertelstunde nahezu jede noch so kleine Unachtsamkeit eiskalt. Keine zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer war es erneut ein individueller Fehler des polnischen Linksverteidigers, der die Flanke durch Shinta Appelkamp zum 2:1 nicht verhindern konnte. So begeisternd der Fußball von Puchacz manchmal auch sein mag, gegen Gegner wie Düsseldorf zeigte sich, dass der Publikumsliebling seine Qualitäten eher im Spiel mit dem Ball als gegen den Ball hat. Zudem wirkte der 25-Jährige mit zunehmender Spieldauer müde, vielleicht steckte ihm die Reise mit der polnischen Nationalmannschaft in den Knochen. Die Nummer 15 der Roten Teufel bemühte sich wie immer und man konnte ihm den Willen nicht absprechen, aber insgesamt wirkte der Pole auch vor den Gegentoren eher unglücklich.

    Eine bittere, aber nicht unverdiente Niederlage


    Am Ende der 90 Minuten stand der FCK trotz einer grundsätzlich guten Leistung als nicht unverdienter Verlierer da. Sicherlich hätten die Gastgeber allein aufgrund der überragenden ersten Halbzeit mindestens einen Punkt verdient gehabt. Doch ab der 60. Minute kam die Fortuna immer besser ins Spiel und hätte in der 66. Minute beinahe getroffen, als der frischgebackene Vater Boris Tomiak kurz vor der Linie den Ausgleichstreffer verhindern konnte. Am Ende des Tages tut die Niederlage gegen die Fortuna, abgesehen vom frustrierenden Spielverlauf, richtig weh. Denn durch den 5:0-Sieg der Braunschweiger rutschte man auf den Relegationsplatz ab. Doch auch wenn der Blick auf die Tabelle alles andere als rosig ist, hat der FCK gegen einen sehr guten Gegner eine starke Leistung gezeigt, die Mut machen darf. Es sind noch sieben Spiele zu absolvieren und wenn die Roten Teufel in diesen Begegnungen an die 74 Minuten bis zum Ausgleich anknüpfen können, sind sie durchaus in der Lage, die so wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einzufahren.


    #FCKF95: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Simon Skarlatidis: „Eine Ehre, das Trikot des FCK zu tragen“


    Simon Skarlatidis: „Eine Ehre, das Trikot des FCK zu tragen“

    Drei Fragen, drei Antworten: Ex-Lautrer Simon Skarlatidis über seine Zeit bei den Roten Teufeln, seine Entwicklung unter Sandro Wagner und den schwierigen Weg in den Profifußball.


    Zwei Jahre spielte der heute 32-jährige Offensivspieler Simon Skarlatidis für den FCK, bevor er 2021 zur SpVgg Unterhaching wechselte, wo er eine Zeit lang vom ehemaligen Lautern-Stürmer Sandro Wagner trainiert wurde. Im Interview mit Treffpunkt Betze verrät der gebürtige Waiblinger unter anderem, was er von Wagner lernen konnte und welche Erinnerungen er an den FCK hat.


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    „Natürlich hätte vieles besser laufen können“


    Treffpunkt Betze: Hallo Simon, von 2019 bis 2021 hast du in insgesamt 36 Pflichtspielen das Trikot der Roten Teufel getragen, ehe du den FCK in Richtung Unterhaching verlassen hast. Einige Momente, wie dein unfassbares Distanztor in Köln, dürften vielen FCK-Fans in Erinnerung geblieben sein. Wie blickst du heute auf deine Zeit in der Pfalz zurück?


    Simon Skarlatidis: Natürlich war es eine Ehre, das Trikot des 1. FCK zu tragen. Ich bin mit viel Vorfreude und hohen Erwartungen nach Lautern gekommen. Allerdings hatte ich mir vieles anders vorgestellt, als es letztendlich gekommen ist. Sportlich war viel Unruhe im Verein und auch die finanzielle Situation mit der Insolvenz hat uns nicht gerade beflügelt, genauso wie die vielen Trainerwechsel. Bis auf wenige Ausnahmen hatte ich persönlich auch sportlich keine gute Zeit. Dennoch ist es eine tolle Erinnerung für diesen Verein mit dieser Tradition und Fankultur gespielt zu haben. Unvergessliche Siege wie im Pokal, gegen FSV Mainz 05 oder das Derby gegen Blau-Schwarz sowie einige andere tolle Momente mit dem Team. Persönlich wird mir z.B. mein Volley-Tor gegen Viktoria Köln aus rund 30 Metern Entfernung sehr positiv in Erinnerung bleiben.

    „Sehr erfolgshungrig und noch lange nicht satt“


    Treffpunkt Betze: Bei der SpVgg Unterhaching gehörst du in der aktuellen Drittliga-Saison zu den absoluten Schlüsselspielern und zählst mit zwei Toren und elf Vorlagen nach 25 Einsätzen zu den offensivstärksten Spielern der Liga. Wie siehst du deine persönliche Entwicklung seit deinem Wechsel nach Haching?


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    Simon Skarlatidis: Ich bin sehr glücklich, dass ich mich körperlich und sportlich wieder auf ein sehr gutes Niveau gekämpft habe. So fit wie jetzt war ich noch nie. Dahinter steckt viel Arbeit genauso wie eine gute medizinische Betreuung. Und obwohl ich jetzt 32 Jahre alt bin, bin ich immer noch sehr erfolgshungrig und noch lange nicht satt. Unter Sandro Wagner konnte ich mich vor allem in der Defensive verbessern und auch unter unserem jetzigen Trainer Marc Unterberger habe ich nochmal einige Schritte nach vorne gemacht. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer gewinnen will und stets den Drang habe, mich zu verbessern.

    „Immer daran geglaubt, Profi zu werden“


    Treffpunkt Betze: Bis zu deinem 13. Lebensjahr hast du für den VfB Stuttgart gespielt, warst danach aber in keinem Nachwuchsleistungszentrum eines Bundesligisten, sondern bist nach Stationen in Fellbach und Backnang mit 17 Jahren zu Sonnenhof Großaspach gewechselt, wo dir als A-Jugendlicher gleich der Sprung in die erste Mannschaft ermöglicht und zugetraut wurde. Gab es Zeiten, in denen du nicht daran geglaubt hast, deinen Traum vom Profifußball zu verwirklichen? Und was wäre eine mögliche berufliche Alternative für dich gewesen?


    Simon Skarlatidis: Tatsächlich habe ich immer daran geglaubt, Profi zu werden. Ich wusste, dass es nicht leicht sein wird. Mein Ehrgeiz, die Liebe und der Spaß am Fußball sind auf jeden Fall wichtige Faktoren für meine Laufbahn. Ich bin sehr glücklich und stolz, dass ich in dieser Hinsicht meinen eigenen Weg gegangen bin. Ich hatte mehrere Hürden: für viele war ich in der Jugend zu klein und körperlich unterlegen. Geschenkt bekommen habe ich jedenfalls nie etwas und das ist auch gut so. In jungen Jahren bei der SG Sonnenhof Großaspach im Herrenbereich auf die harte Tour aufgenommen worden zu sein, mich dort durchzusetzen und bis in die 3. Liga aufzusteigen, obwohl viele ältere, gestandenere Spieler im Verein waren, hat mich sehr geprägt. Sowohl sportlich als auch menschlich.


    Außerdem konnte ich parallel zu meiner Karriere als Fußballer meine Ausbildung im kaufmännischen Bereich erfolgreich absolvieren, was ich persönlich für sehr wichtig empfinde. Eine andere mögliche Alternative zum Fußball kann ich so pauschal nicht nennen, aber natürlich hätte es diese gegeben. Ich bin froh, dass ich meine sportliche Laufbahn bis hierher gehen konnte und denke, dass ich dem Fußball, wenn möglich, auch nach meiner Zeit treu bleibe. Aber ich bin auch für vieles andere offen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Chance genutzt: Mit 117 km/h in die Startelf?


    Chance genutzt: Mit 117 km/h in die Startelf?

    Erst ein Traumtor, dann auch noch den Siegtreffer eingeleitet. Ba-Muaka Simakalas beeindruckende Leistung gegen Osnabrück könnte dem Leihspieler zu mehr Einsatzzeiten verhelfen.


    Seine 117 km/h schnelle Direktabnahme von der Strafraumgrenze ließ den Betzenberg beben und leitete die so wichtige Aufholjagd gegen den Tabellenletzten aus Osnabrück ein. Gleichzeitig zeigte sich aber auch der feine Charakter des 27-Jährigen, der trotz seines unglaublichen Treffers aus Verbundenheit zu seinem ehemaligen Arbeitgeber auf jeglichen Jubel verzichtete. Was den Spieler Chance Simakala auszeichnet und was seine herausragende Leistung für seine Zukunft im Trikot des 1. FC Kaiserslautern bedeuten könnte. Eine Analyse.


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    Aus dem Fohlenstall in die Niederlande


    Von 2011 bis 2018 spielte der gebürtige Eschweiler für Borussia Mönchengladbach, durchlief diverse Jugendmannschaften des Bundesligisten und kam unter anderem 12 Mal in der UEFA Youth League zum Einsatz. Am 17. Spieltag der Bundesliga-Saison 16/17 durfte Simakala unter Trainer Dieter Hecking beim 0:0 gegen Darmstadt 98 für zehn Minuten Bundesligaluft schnuppern. Weitere Einsätze in der ersten Mannschaft der Fohlen blieben dem talentierten Deutsch-Kongolesen verwehrt, weshalb er in der Hoffnung auf mehr Spielpraxis zum niederländischen Zweitligisten Roda JC Kerkrade wechselte. In zwei Jahren an der deutsch-niederländischen Grenze kam er auf 43 Einsätze, erzielte aber nur vier Tore, weshalb die Zusammenarbeit beendet wurde. Es folgten weitere kurze Stationen in Elversberg und Rödinghausen, ehe es Simakala zum VfL Osnabrück zog. Bei den Lila-Weißen avancierte der Allrounder schnell zum absoluten Leistungsträger und Fanliebling. In der Aufstiegssaison 22/23 erzielte Simakala sensationelle 19 Tore und bereitete neun weitere Treffer vor und spielte sich damit in den Fokus zahlreicher Zweitligisten, bevor er beim aktuellen Tabellenzweiten Holstein Kiel unterschrieb.

    Holprige Anfänge in Kiel und Lautern


    Doch bei den Kielern konnte sich der pfeilschnelle Simakala trotz einer starken Vorsaison überhaupt nicht durchsetzen - die Folge waren magere 393 Einsatzminuten, die dazu führten, dass der Angreifer am Ende der Winter-Transferperiode in die Pfalz ausliehen wurde, um dort Spielpraxis zu sammeln. Doch auch bei den Roten Teufeln erwischte der 27-Jährige alles andere als einen Traumstart. In den ersten drei Spielen nach seiner Verpflichtung kam er dreimal als Joker zum Einsatz, es folgten vier Spiele ohne Einsatz, wobei er dreimal in Folge überhaupt nicht im Kader stand. Gegen seinen Ex-Klub aus Osnabrück feierte Simakala somit auch seinen Einstand unter FCK-Trainer Friedhelm Funkel, der den Offensivspieler erstmals in den Kader berief. Und in den rund 30 Minuten, die Simakala reichten, um sich erstmals in der 2. Bundesliga einen Platz in der Kicker-Elf des Spieltags zu sichern, dürfte er sich definitiv für weitere Einsatzminuten in den kommenden Wochen empfohlen haben.

    Veranlagungen eines Unterschiedsspielers


    Nach den persönlich frustrierenden letzten Monaten konnte der 27-Jährige endlich zeigen, warum im vergangenen Sommer zahlreiche Vereine um seine Dienste buhlten. Der Offensivspieler vereint Attribute, die sich jeder Trainer wünscht und die eine Mannschaft definitiv besser machen können. So verfügt Simakala über eine enorme Schnelligkeit und ist mit seiner Körpergröße von 1,80 Meter äußerst wendig. Zudem glänzte der Deutsch-Kongolese in seiner überragenden letzten Saison neben seinen 19 Toren mit beeindruckenden neun Torvorlagen, was zeigt, dass Simakala auch immer ein Auge für die besser postierten Mitspieler hat. Diese Übersicht bewies er auch im Spiel gegen den VfL Osnabrück, als er mit einem perfekt getimten Pass Richmond Tachie bediente, der den 3:2-Siegtreffer durch Ragnar Ache vorbereitete.


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    Und spätestens mit seinem unglaublichen Volleyschuss zum 2:2 stellte die Nummer 24 der Roten Teufel auch die ihm nachgesagte Beidfüßigkeit unter Beweis. Simakala erinnert in seiner Spielweise an einen Straßenfußballer - einen Spieler, den man aufgrund seiner hervorragenden Technik in jeder Situation anspielen kann. All das macht den Neuzugang zu einem Spieler, der mit der nötigen Spielpraxis und einem gesunden Selbstvertrauen zu einem absoluten Schlüsselspieler der Liga und vielleicht sogar zum X-Faktor im Kampf um den Klassenerhalt werden könnte.

    Ein Geniestreich zum idealen Zeitpunkt


    Beim anstehenden Gastspiel in Hannover könnte Simakala sein Startelfdebüt für den FCK feiern, schließlich muss Friedhelm Funkel wegen einer Gelbsperre auf seinen Mittelfeldmotor Marlon Ritter verzichten. Und genau auf dieser zentralen Spielmacherposition im 4-2-3-1-System der Roten Teufel kann der offensive Allrounder seine oben genannten Stärken am besten ausspielen. Die Zeiten, in denen Ba-Muaka Simakala nicht im Kader der Roten Teufel stand, dürften jedenfalls vorbei sein. Und wer weiß, wenn die Nummer 24 der Roten Teufel den Schwung mitnimmt und weiter überzeugt, könnte sich vielleicht sogar eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus ergeben. Denn bei einem derzeit durchaus denkbaren Aufstieg der Kieler ist es eher unwahrscheinlich, dass Simakalas sportliche Zukunft bei den Störchen liegt. Was unabhängig von seiner Zukunft in der Pfalz bleibt, ist eine grandiose Einzelleistung, die dem 27-Jährigen und allen Lautrern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

    Diskussionsthema zum Artikel: Ein vermeidbarer Punktverlust im Abstiegskampf


    Ein vermeidbarer Punktverlust im Abstiegskampf

    Gegen weitgehend harmlose Nürnberger verspielt der FCK erneut eine Führung und lässt zwei Punkte im Abstiegskampf liegen. Warum das erste Spiel unter Funkel trotzdem Mut macht.


    Als Reaktion auf die turbulenten Tage rund um die Freistellung von Dimitrios Grammozis wollten der 1. FC Kaiserslautern und FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel im Auswärtsspiel gegen Nürnberg nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Paderborn wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit verpassten es die Lautrer jedoch, einen weiteren Treffer nachzulegen und mussten sich am Ende mit einem Unentschieden begnügen - in einem Spiel, in dem definitiv mehr drin gewesen wäre.

    Rückkehr zur defensiven Stabilität?


    Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verzichtete Friedhelm Funkel bei seiner Premiere auf eine Fünferkette in der Abwehr und ließ wie bei seinen letzten Trainerstationen eine klassische Viererkette auflaufen. Diese Umstellung schien der Mannschaft gut zu tun, jedenfalls ließ sie vor allem in der ersten Halbzeit kaum gegnerische Torchancen zu. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass Nürnberg eine weitgehend enttäuschende Partie bot und die Abwehr der Gäste viel zu selten gefordert wurde. Dennoch stand die schlechteste Abwehr der Liga bis auf den Sonntagsschuss von Toptalent Can Uzun deutlich kompakter als zuletzt und konnte sich in der Not wie so oft auf ihren Schlussmann Julian Krahl verlassen.


    Beim Gegentreffer sah der FCK zwar nicht gut aus, obwohl vermeintlich genügend Spieler in Ballnähe positioniert waren. Allerdings darf man auch nicht verkennen, dass sowohl der Ex-Lautrer Sebastian Andersson als auch Can Uzun von ihren Fähigkeiten her zu den Unterschiedsspielern der Liga gehören und über die gesamte Spielzeit kaum in den Griff zu bekommen sind. Die Art und Weise, wie der Youngster dann den Ball im Tor versenkte, war einfach überragend und bitter für die abstiegsbedrohten Pfälzer. Unterm Strich bleibt eine deutlich verbesserte Lautrer Hintermannschaft, die für die kommenden Spiele hoffen lässt.

    Eine goldrichtige Personalentscheidung


    Die Startelfnominierung von Kevin Kraus und Kenny Prince Redondo, die unter Grammozis fast komplett außen vor waren, wurde vor der Partie von zahlreichen Fans kritisch beäugt. Schließlich hatten beide zuletzt kaum Spielpraxis und konnten meist nicht überzeugen. Doch gerade die Entscheidung, Redondo erstmals seit dem 3:3 gegen den HSV wieder von Beginn an spielen zu lassen, erwies sich als äußerst richtig. Die Nummer elf der Roten Teufel zeigte auf der linken Außenbahn eine starke Leistung und bereitete den Führungstreffer durch Richmond Tachie vor. Im Derby gegen den KSC dürfte Redondo wieder in der Startelf stehen, dann allerdings als Ersatz für Tymo Puchacz, der in der Schlussphase seine fünfte Gelbe Karte kassierte. Der Auftritt dürfte dem 29-jährigen Redondo jedenfalls viel Selbstvertrauen gegeben haben und könnte ihn zu einer starken Leistung im Derby beflügeln. Dass er Derbys kann, hat er in der Vergangenheit mehrfach bewiesen.


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    Ein Schritt nach vorne


    Auch wenn man am Ende von zwei verlorenen Punkten sprechen muss, insbesondere aufgrund der so guten ersten Halbzeit, in der man es gegen schwache Gastgeber verpasste, die Führung auszubauen, zeigt die Formkurve der Roten Teufel vorerst nach oben. Zweifellos litt das Offensivspiel, das hauptsächlich aus langen Bällen bestand, unter der Konzentration auf eine kompakte Defensive, aber genau das ist der richtige Ansatz. Die Spielweise der Mannschaft von Friedhelm Funkel war vielleicht nicht schön anzuschauen, aber sie ist genau das, was der FCK derzeit braucht. Und wahrscheinlich hätte sie ohne die herausragende Einzelaktion von Uzun zum Sieg gereicht. Es muss nicht immer ein Offensivspektakel sein, wenn man in der Defensive die Kontrolle behält. Die Balance zwischen Abwehr und Sturmzentrum wirkte vor allem in der ersten Halbzeit deutlich besser als bei den letzten Auftritten und hätte beinahe zu wichtigen drei Punkten geführt. Eine Leistung, die als erster Schritt in die richtige Richtung gewertet werden kann.

    Die Wochen der Wahrheit stehen an


    Nun gilt es für das Trainerteam, die richtigen Schlüsse aus dem Spiel zu ziehen und die Mannschaft auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Klar ist, dass man sich von grundsätzlich guten Leistungen nichts kaufen kann, wenn man diese nicht über die gesamte Spielzeit auf den Platz bringt. Nach den guten ersten Halbzeiten gegen Paderborn und Nürnberg hätte der FCK eigentlich sechs Punkte mehr auf dem Konto haben müssen, stand am Ende jedoch nur mit einem Zähler da. Friedhelm Funkel muss seiner Mannschaft das nötige Selbstvertrauen und die nötige Cleverness einimpfen, um im Derby gegen den KSC sowie gegen die Konkurrenten aus Rostock und Osnabrück die dringend benötigten Punkte einzufahren. Mit aktuell 22 Punkten hat der FCK weiterhin noch einen weiten Weg bis zum Klassenerhalt vor sich und darf sich keine weiteren vermeidbaren Punktverluste wie in den letzten beiden Spielen erlauben. Deshalb gilt es jetzt, geschlossen hinter der Mannschaft zu stehen und vor heimischer Kulisse gemeinsam den Derbysieg gegen den KSC zu erzwingen.


    #FCNFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK taumelt weiter dem Abgrund entgegen


    Der FCK taumelt weiter dem Abgrund entgegen

    Fragwürdige Wechselentscheidungen und altbekannte Probleme kosten den FCK im Heimspiel gegen Paderborn den sicher geglaubten Sieg. Die Luft im Tabellenkeller wird immer dünner.


    Nach dem enttäuschenden Auftritt in Elversberg wollten die Roten Teufel im Heimspiel gegen den SC Paderborn ein anderes Gesicht zeigen. Nach der erneuten Niederlage steht der 1. FC Kaiserslautern aufgrund zweier völlig gegensätzlicher Halbzeiten auf dem 16. Tabellenplatz und ist der große Verlierer des Spieltages, da die direkten Konkurrenten erneut punkten konnten. Warum sich gefährliche Parallelen zur Abstiegssaison 17/18 auftun, die in der Pfalz für große Besorgnis sorgen dürften.

    Verschwenderische Chancenverwertung


    Besser hätte das Spiel kaum beginnen können. Der FCK erwischte mit dem frühen Führungstreffer durch Jan Elvedi in der dritten Spielminute einen Traumstart und war in der Folge klar tonangebend. Immer wieder erspielten sich die Gastgeber aussichtsreiche Situationen, verpassten es aber, einen weiteren Treffer nachzulegen. So zeigte sich einmal mehr, warum die Roten Teufel am Tabellenende stehen. Eine derart verschwenderische Chancenverwertung kann man sich in der aktuellen sportlichen Situation nicht leisten, zumal man mit 43 Gegentoren eine der schlechtesten Abwehrreihen der Liga stellt.


    Sicherlich hätten die Hausherren das Spiel gegen die harmlosen Gäste aus Paderborn bereits in der ersten Halbzeit entscheiden können, doch die fehlende Kaltschnäuzigkeit, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison zieht, verhinderte dies. SCP-Trainer Lukas Kwasniok kommentierte die erste Halbzeit auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wie folgt: „Lautern hat uns aufgefressen, einfach weggeatmet, wenn man das so klar sagen kann“ und attestierte den Lautrern damit eine gute erste Halbzeit. Umso ärgerlicher war es, dass die verdiente Pausenführung in der Folge auf unerklärliche Weise aus der Hand gegeben wurde.

    Eine unerklärlich schwache zweite Hälfte


    In der zweiten Halbzeit verfielen die bis dahin überlegenen Roten Teufel in alte Muster und wurden bedenklich passiv. So baute man einen Gegner auf, der eigentlich schon wie der sichere Verlierer aussah. Der FCK zog sich fast komplett in die eigene Hälfte zurück und überließ den Gästen mit zunehmender Spieldauer das Spielgerät. Und so kam es, wie es kommen musste: Wieder waren es zwei Standardsituationen, ein Elfmeter und ein Eckball, die das Spiel zugunsten des in der zweiten Halbzeit besseren Gegners entschieden. Ein Handelfmeter kann immer passieren, keine Frage. Aber die Anfälligkeit für Gegentore nach ruhenden Bällen wie Eckbällen ist wirklich alarmierend und muss schnellstens abgestellt werden.


    Zudem verspielte man ein weiteres Mal eine Führung, womit man nun gemeinsam mit dem KSC den Ligahöchstwert von 19 aus der Hand gegebenen Zählern vorweist. Man mag sich kaum vorstellen, wie wichtig jeder einzelne dieser vielen verschenkten Punkte noch sein könnte. Und gerade ein Blick auf die erste Halbzeit zeigt, dass die Niederlage unter Flutlicht vor heimischem Publikum mehr als vermeidbar war. Wobei man den Roten auch zugute halten muss, dass ihnen zuletzt oft das Spielglück fehlte, wie zum Beispiel bei den Handelfmetern gegen Elversberg und Paderborn. Solche Situationen entstehen aber zwangsläufig, wenn man sich zurückzieht und sich ausschließlich in die Defensive begibt, und könnten durch mehr Mut in ihrer Anzahl reduziert werden.


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    Drei folgenschwere Herausnahmen


    Abgesehen von guten Freistoßpositionen fand das Offensivspiel der Roten Teufel nach der Pause kaum noch statt. Eine Erklärung dafür könnten die Wechselentscheidungen von Dimitrios Grammozis sein. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff nahm der Cheftrainer gleichzeitig Tachie, Ache und Ritter aus dem Spiel und ersetzte sie durch Stojilkovic, Abiama und Opoku. Eine Entscheidung, die vor allem nach dem Spiel von vielen Seiten heftig kritisiert wurde. Und das völlig zu Recht. Natürlich ist es nach dem Spiel leicht, dies als Ursache für die Niederlage zu benennen und zu sagen, dass das Spiel ohne die Herausnahme des Offensivtrios anders verlaufen wäre. Doch diese Kritik muss sich Grammozis mit Blick auf den weiteren Spielverlauf gefallen lassen.


    Die Auswechslungen brachten die Mannschaft aus dem Rhythmus. Mit der Auswechslung von Ritter verlor man jegliche Kreativität im Mittelfeldzentrum, auch die Struktur im Mittelfeld schien völlig verloren gegangen zu sein. Während Ache und Tachie in der ersten Halbzeit durchaus für Torgefahr sorgen konnten, wirkten Abiama und Stojilkovic wie Fremdkörper im Spiel des FCK. Die wütende Reaktion von Stürmer Ragnar Ache zeigte, dass es keinen Grund für die frühe Auswechslung gab. Dimitrios Grammozis schien sich mit seinen Auswechslungen verpokert zu haben, denn der Dreifachwechsel konnte den sportlichen Verlust leider nicht annähernd ersetzt. Ein klassischer Fall von „vercoacht“, muss man nach den 94 Spielminuten bilanzieren.

    Der Super-GAU droht


    Nun könnte man natürlich sagen, dass der FCK zumindest in der ersten Halbzeit eine gute Leistung gezeigt hat und an diesem Abend nicht alles schlecht war. Aber diese Schönfärberei hilft nicht weiter! Eine gute Halbzeit reicht einfach nicht. Mit 21 Punkten aus 21 Spielen sieht es für den FCK mehr als düster aus, man fühlt sich zurückversetzt in längst vergangen geglaubte Zeiten. Vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga hieß es immer wieder, die Mannschaft sei viel zu gut, um abzusteigen. Fakt ist: Die Qualitäten, die ihr aktuell nachgesagt werden, hat sie seit Monaten nur selten auf den Platz gebracht. Die "Grammozis-raus"-Rufe nach dem Spiel haben gezeigt, dass die Stimmung gekippt ist und sich der FCK in einer ähnlich prekären Situation befindet wie in der Saison 20/21. Dennoch gilt: Die Lage ist ernst, aber sicher nicht hoffnungslos. Deshalb gilt es jetzt zusammenzustehen und mit aller Kraft für den Klassenerhalt zu kämpfen.


    #FCKSCP: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Karriereende Dehääm: Ein Pälzer Bu tritt ab


    Karriereende Dehääm: Ein Pälzer Bu tritt ab

    Mit Erik Durm verlässt ein echter Pfälzer die große Bühne und hängt die Fußballschuhe an den Nagel. Zeit, einen Blick auf seine beeindruckende Laufbahn zu werfen.


    Seit seinem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2022 konnte sich Erik Durm nicht dauerhaft als Stammspieler durchsetzen und zog im Duell mit Kapitän Jean Zimmer um die Position des Rechtsverteidigers den Kürzeren. Zudem musste die Nummer 37 der Roten Teufel immer wieder verletzungsbedingt pausieren und kam in seinen eineinhalb Jahren bei seinem „Herzensverein", wie er den FCK bezeichnet, nur auf 34 Pflichtspieleinsätze. Nach über 300 Spielen als Profi ist nun mit sofortiger Wirkung Schluss.

    Für immer FCK!

    Der 31-Jährige wird dem Verein auch in Zukunft erhalten bleiben und „als Fan des FCK weiterhin mit Herzblut auf den Betze kommen", wie er in einer persönlichen Nachricht an die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern mitteilte. Aus diesen Worten spricht die besondere Verbundenheit des ehemaligen Lautrers zu seinem Verein. Schon als kleiner Junge war Durm bekennender Fan der Roten Teufel und besuchte den Betzenberg, um seinen Lieblingsspielern zuzuschauen - umso schöner ist es für ihn, dass er seine erfolgreiche Karriere im Trikot seines Vereins in seiner pfälzischen Heimat beenden konnte.


    Ich hatte ein Trikot mit Sponsor Crunchips und Ciriaco Sforza auf dem Rücken und die Bälle mit Maskottchen Betzi drauf. Für die Westkurve war ich noch zu klein, aber für fast jeden in der Gegend ist es aufgrund der Strahlkraft der Verein schlechthin. Das merkt man auch im Moment wieder, welche Euphorie hier herrscht. Und der FCK war mit der Grund, warum ich Fußballer geworden bin" begründete Durm in einem früheren Interview mit Spox seine Entscheidung für seinen Wechsel in die Pfalz. Worte, die zeigen, dass der FCK für den 31-Jährigen eine echte Herzensangelegenheit war.

    Jürgen Klopp als Förderer


    101 Spiele in der Bundesliga, 24 Einsätze in internationalen Wettbewerben, 28 Spiele in der Premier League und weitere Einsätze in der 2. Bundesliga sowie der 3. Liga. Die Vereinskarriere von Erik Durm kann sich definitiv sehen lassen. Eine Karriere, die ohne einen der erfolgreichsten Trainer der letzten 15 Jahre kaum möglich gewesen wäre. Der heutige Liverpool-Coach Jürgen Klopp schulte den eigentlichen Mittelstürmer Durm aufgrund einiger Verletzungen beim BVB gemeinsam mit U23-Trainer David Wagner wegen seiner Schnelligkeit zum Linksverteidiger um. Ein Positionswechsel, der dem aus der Mainzer U23 nach Dortmund gekommenen Offensivspieler den Weg zu seiner Profikarriere ebnete und ihm langfristig den Sprung in den Bundesliga-Kader der Borussia ermöglichen sollte. Entsprechend dankbar zeigte sich Durm 2022 in einem Gespräch mit dem SWR: „Jürgen Klopp und David Wagner waren für mich ganz besondere Trainer und Menschen. Sie haben mir als jungem Spieler sehr viel Selbstbewusstsein und Rückendeckung mitgegeben.“


    Das Märchen von Rio


    Mit diesem Selbstvertrauen und guten Leistungen in seiner ersten Saison bei den BVB-Profis ging es für den gebürtigen Pirmasenser steil bergauf. Im Juni 2014 nominierte ihn Bundestrainer Joachim Löw für die Testspiele gegen Kamerun und Armenien, in denen er gegen Kamerun sogar 85 Minuten zum Einsatz kam. Für den jungen Außenverteidiger ging damit ein erster Traum in Erfüllung. Ein zweiter sollte fast genau einen Monat später in Erfüllung gehen. Nach der Nominierung für die Weltmeisterschaft 2014 durfte Durm zwar ohne Einsatz, aber als Teil der Mannschaft nach dem Finalsieg gegen Argentinien den WM-Pokal in den Himmel strecken. Innerhalb kürzester Zeit wurde der junge Erik Durm vom Stürmer zum Außenverteidiger, vom Regionalligaspieler zum Stammspieler in der Champions League und zum Weltmeister. Eine unglaubliche Entwicklung und eine Menge einzigartiger Erfahrungen, die den Weltmeister sein Leben lang begleiten werden.

    Ein sportlicher Rückschritt für die große Liebe


    Auch nach dem Titelgewinn in Rio verlief die Karriere des gebürtigen Pfälzers erfolgreich: Mit dem BVB gewann er in der Saison 16/17 den DFB-Pokal, bevor er in der Spielzeit 21/22 gemeinsam mit Almamy Touré und Ragnar Ache im Trikot von Eintracht Frankfurt die Europa League gewann. Umso überraschender war es, dass sich Erik Durm im Sommer 2022 für einen Wechsel in die Pfalz entschied. Zwar war Durm am Main kein Stammspieler, dennoch entschied er sich mit seinem Wechsel gegen ein höheres Gehalt und weitere mögliche Einsätze in der Champions League zugunsten eines Engagements in der 2. Bundesliga beim FCK. Und auch wenn seine Zeit in den Augen vieler Fans und wohl auch aus Sicht des Pirmasensers selbst nicht so erfolgreich verlief wie erhofft, setzten die Roten Teufel mit der Verpflichtung eines Spielers vom Kaliber Durms ein echtes Ausrufezeichen, das mit ein Grund für die große Euphorie und die daraus resultierende fantastische Hinrunde des Aufsteigers war. Zudem entpuppte sich Durm als echter Teamplayer, der egal auf welcher Position und egal ob als Stammspieler oder Joker immer mit Herzblut für den Erfolg des FCK kämpfte.

    Eine nahezu perfekte Karriere


    Pokalsieger, Europa-League-Sieger und Weltmeister, dazu ein Karriereende im Trikot seines Lieblingsvereins. Erik Durm lebte den Traum vieler Kinder. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann er den Weltmeistertitel, mit Dortmund, Frankfurt und dem FCK spielte er für einige der größten Traditionsvereine des Landes. Nun findet seine Karriere aufgrund von Verletzungsproblemen und fehlender Perspektive auf Einsätze ein recht plötzliches und trauriges Ende. Dabei hat der 31-Jährige sportlich so gut wie alles erreicht. Und auch die eineinhalb Jahre im Trikot der Roten Teufel waren durchaus von Erfolg gekrönt, schließlich sicherte sich der FCK in der vergangenen Saison wider Erwarten frühzeitig den Klassenerhalt. Mit Erik Durm verlässt ein großer und sympathischer Sportsmann den Verein. Ein echter Lautrer, der in jeder Minute alles für den Erfolg der Lautrer gegeben hat. Vielen Dank für deinen Einsatz und alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt, Erik.

    Diskussionsthema zum Artikel: Neues Jahr, alte Probleme: Der FCK im Krisenmodus


    Neues Jahr, alte Probleme: Der FCK im Krisenmodus

    Im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres setzt sich die Negativserie fort. Am Millerntor verliert der FCK mit 0:2 und offenbart einmal mehr altbekannte Probleme in der Defensive und Offensive.


    Nach der sportlichen Talfahrt zum Ende des vergangenen Jahres hatte sich der 1. FC Kaiserslautern für den Rückrundenauftakt beim FC St. Pauli viel vorgenommen und wollte den ersten Schritt zur Trendwende machen. Stattdessen stehen die Roten Teufel nach der Niederlage in Hamburg durch den Sieg der Braunschweiger nur noch einen Punkt vor den Plätzen 16 und 17. Angesichts des frustrierenden Auftritts gegen den Tabellenführer dürften nun auch in der Pfalz die letzten Alarmglocken schrillen.

    Alles beim Alten


    Wie schon so oft in dieser Saison leisteten sich die Roten Teufel in der Defensive viel zu viele haarsträubende Fehler. Ob mit einem hohen Ball hinter die Abwehr oder einem Steilpass in die Tiefe, immer wieder fanden die Kiezkicker mit einfachen Mitteln den Weg in den Strafraum und zeigten, wie leicht die Abwehrkette der Pfälzer zu überwinden war. Keiner der Innenverteidiger konnte überzeugen, die Außenverteidiger Puchacz und Zimmer leisteten sich zahlreiche Ballverluste und wirkten glücklos. Einzig Torhüter Julian Krahl bewahrte sein Team mit einigen guten Paraden vor einer Klatsche. Mit 38 Gegentoren in 18 Spielen hat der FCK ein akutes Abwehrproblem und muss sich dringend etwas einfallen lassen.


    Eine Erkenntnis, die sich nicht nur in diesem Spiel zeigte, sondern sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Umso bedenklicher ist es, dass die Roten Teufel in der Winterpause kaum Verbesserungen in der Defensivarbeit erzielen konnten. Sinnbildlich für das anhaltende Abwehrchaos der Lautrer war eine Verkettung individueller Fehler, die zur hochverdienten 1:0-Führung führte. Mit Spielern wie Touré, Tomiak, Elvedi und Co. verfügen die Lautrer zwar über individuell gute Spieler mit viel Erfahrung, doch wenn sich die Abwehrkette in den kommenden Spielen nicht endlich besser präsentiert und die Zahl der individuellen Fehler deutlich reduziert, sollte der FCK bis zum Deadline Day über personelle Verstärkungen in der Defensive nachdenken.

    Wenn du die Dinger vorne nicht machst, kriegst du sie hinten!


    Nur eine echte Torchance konnten sich die offensiv fast unsichtbaren Lautrer in der ersten Halbzeit erspielen. Positiv beim Gastspiel in Hamburg war, dass der FCK mutig aus der Pause kam und die Gastgeber erstmals kurzzeitig unter Druck setzen konnte. In dieser Phase verpasste es die Mannschaft jedoch, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Gleich mehrere hochkarätige Chancen wurden liegen gelassen. Das kaum vorhandene Offensivspiel gepaart mit der schlechten Chancenverwertung dürfte den Anhängern der Roten Teufel derzeit ebenso große Sorgen bereiten wie die Fehleranfälligkeit in der Defensive. Denn wenn der FCK seine wenigen guten Möglichkeiten weiterhin so kläglich vergibt, drohen die Abstiegssorgen noch größer zu werden.


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    Dimitrios Grammozis muss schnellstmöglich eine Lösung für die Offensivschwäche seiner Mannschaft finden. Gegen den Abstiegskonkurrenten Eintracht Braunschweig gelang den Pfälzern im letzten Spiel vor Weihnachten bekanntlich kein einziger Torschuss. Ohne Chancenerarbeitung kann man kein Spiel gewinnen - schon gar nicht, wenn man den Gegner hinten förmlich zum Toreschießen einlädt. Der FCK braucht wieder mehr Mut und Variabilität im Angriffsspiel und muss sich von seiner extrem defensiven Ausrichtung lösen. Dass die Spieler das können, haben sie vor einigen Monaten eindrucksvoll bewiesen.

    Aufbäumen: Fehlanzeige!


    Eine Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten vom Millerntor geht zwar in Ordnung und war vor dem Spiel auch zu erwarten - die Art und Weise bedarf angesichts der Leistung der Roten Teufel aber definitiv einer kritischen Betrachtung. Nach dem Treffer zum 2:0 schien sich die Mannschaft weitgehend aufgegeben zu haben. Ein wirkliches Aufbäumen gegen die Niederlage war jedenfalls nicht zu erkennen. Insgesamt liefen die Lautrer rund sechs Kilometer weniger als die Hausherren. Dabei stand Kaiserslautern in der Vergangenheit vor allem für eines: Eine Mannschaft, die sich nie aufgibt und bis zur letzten Sekunde alles in die Waagschale wirft.


    Die großen Comeback-Qualitäten sorgten in der vergangenen Saison für so manchen Punktgewinn. Man denke nur an das völlig verrückte 2:2 gegen den Aufsteiger aus Heidenheim. Aktuell scheint die Mannschaft nicht an sich zu glauben, obwohl die Roten Teufel in dieser Saison nach schwachem Start eine beeindruckende Erfolgsserie hingelegt haben, die sie nach dem Heimsieg gegen Hannover 96 im Oktober sogar über Nacht an die Tabellenspitze katapultierte. Doch von der zwischenzeitlich so erfolgreichen und begeisternden Mannschaft ist derzeit wenig zu sehen.

    Mein Leben hab ich dir vermacht !


    Abhaken und weitermachen" könnte man jetzt sagen, aber das wäre der falsche Ansatz. Ein "Weiter so" darf es nicht geben. In der Defensive ist man von Spiel zu Spiel sichtlich überfordert, das Offensivspiel ist seit Ewigkeiten kaum noch zu erkennen. Die Szenen nach dem Spiel haben gezeigt, dass der Frust in der Mannschaft groß ist. Jetzt gilt es für Fans, Spieler und Trainer, den Abstiegskampf gemeinsam anzunehmen und sich mit Herzblut gegen eine erneute Zitterpartie zu wehren. Dazu müssen vor allem Mannschaft und Trainer den Ernst der Lage erkennen und nicht zwanghaft versuchen, auf Pressekonferenzen oder in Interviews den Leistungen der Mannschaft etwas Positives abzugewinnen. Denn davon gab es zuletzt herzlich wenig. Wichtig ist, dass die Fans der Roten Teufel trotz mittlerweile sieben Liga-Niederlagen in Folge weiterhin geschlossen hinter ihrer Mannschaft stehen und als zwölfter Mann alles für den wichtigen Heimsieg gegen Schalke 04 geben.


    "Wann Pälzer zammehalde, is alles meglich". Das gilt in guten wie in schlechten Zeiten. Auch wenn es derzeit alles andere als rosig aussieht. Jetzt den Teufel an die Wand zu malen, hilft niemandem. Die Mannschaft muss die Neuzugänge schnellstmöglich integrieren und wieder zu einer echten Einheit werden, die den FCK in den vergangenen beiden Spielzeiten so stark gemacht hat. Dann kann das Team den erhofften Turnaround schaffen und wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Fakt ist: Die Rückrunde hat gerade erst begonnen und die Pfälzer haben es trotz der zuletzt schwachen Ergebnisse selbst in der Hand. Auf geht’s ihr Jungs aus Lautern!


    #FCSPFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Terrence Boyd: Eine Heldenreise mit tragischem Ende


    Terrence Boyd: Eine Heldenreise mit tragischem Ende

    Terrence Boyd verlässt den FCK und wechselt ausgerechnet zum Rivalen nach Mannheim. Ein Transfer, der schmerzt und einige Fans enttäuscht. Warum man dem Ex-Lautrer dennoch danken sollte.


    Die Verpflichtung des gebürtigen Bremers mit amerikanischen Wurzeln in der Wintertransferphase 2022 galt als absoluter Toptransfer. Seit Jahren spielte der Mittelstürmer beim Halleschen FC auf hohem Niveau und traf zuverlässig, weshalb man sich im Kampf um den erhofften Aufstieg viel von Terrence Boyd versprach und daher eine stattliche Ablösesumme von rund 250.000 Euro an den Ligakonkurrenten überwies. Bereits in seinem zweiten Spiel für den FCK gelang ihm sein erster Treffer, sieben weitere Tore verhalfen den Lautrern über die Relegation zur Rückkehr in die zweite Liga. Der "schlafende Riese", wie der Stürmer den FCK nannte, war endlich erwacht, und ohne Boyds starken Einstand wäre dies wohl kaum gelungen. In den knapp zwei Jahren, die Boyd in der Pfalz verbrachte, avancierte er schnell zum absoluten Publikumsliebling einer ganzen Region. Statt mit Neymar- oder Haaland-Trikots stolzierten selbst die kleinsten Fußballfans aus der Pfalz mit einem Boyd-Trikot umher. Nun mag die Zeit des ehemaligen US-Nationalspielers mit dem Wechsel nach Mannheim ein für viele Fans äußerst frustrierendes Ende gefunden haben, doch viele unvergessliche Momente werden für immer bleiben.

    „Zwei Kaffee und ein Mettbrötchen“


    Es ist der 05. März 2022. Der FCK steht vor dem entscheidenden Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück, der ebenfalls um den Aufstieg kämpft. Ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel, könnte man sagen, schließlich kann man sich im Aufstiegsrennen keinen Punktverlust leisten. Mit von der Partie ist überraschenderweise auch Torjäger Terrence Boyd, der die letzten beiden Spiele wegen einer Corona-Erkrankung verpasst hatte. Erst am Morgen des Spieltags konnte Boyd nach einem negativen Test aus der Quarantäne freigetestet werden, eigentlich hatte er die Hoffnung auf einen Einsatz an der Bremer Brücke schon aufgegeben. Doch „zwei Kaffee und ein Mettbrötchen" später stand der bullige Stürmer nach der schwereren Verletzung von Ersatzmann Klingenburg plötzlich auf dem Platz und erzielte nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung per Direktabnahme nach Traumflanke von Daniel Hanslik den 1:0-Siegtreffer. Ein Treffer, der am Ende der Saison drei ganz wichtige Punkte bedeutete, eines der außergewöhnlichsten Interviews der FCK-Geschichte nach sich zog und Boyd zum absoluten Publikumsliebling in der Pfalz machte.

    Entgegen allen Widerständen


    Ein weiterer unvergesslicher Boyd-Moment ereignete sich vor ausverkauftem Haus im Derby gegen Saarbrücken. Daniel Hanslik drückte nach 17 Minuten den Abpraller eines von Terrence Boyd mehr als kläglich verschossenen Elfmeters über die Linie, der FCK hatte an diesem 34. Spieltag eigentlich spätestens mit dem Führungstreffer alles im Griff. Als dann Kevin Kraus kurz vor der Pause völlig zu Recht mit glatt Rot vom Platz gestellt wurde, drohten die wichtigen Punkte plötzlich doch noch aus den Händen zu gleiten. Der postwendende Ausgleichstreffer der Saarbrücker wenige Minuten nach Wiederanpfiff ließ das Fritz-Walter-Stadion kurzzeitig verstummen. Bis zur 57. Spielminute. Matheo Raab schickte mit einem langen Ball Terrence Boyd auf die Reise, der sich mit unglaublicher Leidenschaft und Raffinesse gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und den Ball gekonnt zur 2:1-Führung einschob. Ein Treffer, der den Betze in ein Tollhaus verwandelte und am Ende einer leidenschaftlichen zweiten Halbzeit in Unterzahl tatsächlich zum 2:1-Derbysieg reichte. Der Treffer des bulligen Stürmers war ein Paradebeispiel für die vielzitierte Betze-DNA, die der Torjäger wie kaum ein anderer Spieler der vergangenen Jahre verkörperte.


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    Ein schnelllebiges Geschäft


    Im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga konnte der FCK frühzeitig den Klassenerhalt sichern und eine sensationelle Hinrunde, die bereits erste Träume vom Durchmarsch ins Oberhaus weckte, machte eine äußerst bescheidene Rückrunde erträglich. Mit 13 Toren und drei Vorlagen hatte Boyd maßgeblichen Anteil an der insgesamt erfolgreichen Saison der Mannschaft von Dirk Schuster. Das honorierten unter anderem die Leserinnen und Leser von Treffpunkt Betze und wählten ihn mit großem Abstand zum Spieler des Jahres. Als wir dem Publikumsliebling im Sommer im Rahmen eines Interviews die entsprechende Trophäe überreichten, wirkte der Stürmer sichtlich zufrieden und man ahnte noch nicht, wie sich die Rolle des bis dahin unangefochtenen Stammspielers verändern würde. Denn mit der Verpflichtung von Torjäger Ragnar Ache verlor Boyd seinen Stammplatz und kam nur noch als Joker oder Ersatz für den verletzten Ache zum Einsatz. Dabei erzielte Boyd in der Liga nur magere zwei Tore, wirkte nicht mehr so leichtfüßig und agierte oft unglücklich. Hier zeigt sich die Schnelllebigkeit des Fußballs. Schien im Sommer noch alles perfekt, trennen sich nun die Wege des FCK und seines Publikumslieblings. Spieler kommen und Spieler gehen, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Auch wenn es noch so weh tut.


    Schon mit der Bekanntgabe der Ausleihe von Darmstadts Stürmer Filip Stojilkovic, spätestens aber mit der Doppelverpflichtung von Leihspieler Simakala und dem wohl langfristig an den Verein gebundenen Ex-Fürther Dickson Abiama zeichnete sich ab, dass die Wege von Terrence Boyd und dem 1. FC Kaiserslautern spätestens mit Vertragsende 2024 enden würden. Mit einem Abgang in diesem Winter konnte Geschäftsführer Thomas Hengen immerhin noch eine kleine Ablösesumme für Boyd kassieren, die Budget für weitere notwendige Neuverpflichtungen in die Kassen spült. Und auch für Boyd selbst macht ein vorzeitiger Abgang durchaus Sinn, schließlich war er nach den Verpflichtungen weiterer Offensivspieler bestenfalls noch als Stürmer Nummer drei eingeplant und kann bei seinem neuen Verein nun eine wichtigere Rolle als im vergangenen halben Jahr einnehmen.

    Ehre wem Ehre gebührt


    Natürlich ist es total frustrierend, wenn ein so beliebter Spieler zum verhassten Erzrivalen wechselt. Und natürlich will auch ich mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass unser Terrence Boyd, dem wir sogar einen Fangesang gewidmet haben und der ein "Lautre"-Tattoo auf dem Arm trägt, künftig für den Waldhof spielt. Aber so ist das Geschäft. Boyd hat in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, dass er mit seiner Familie nicht mehr aus der Nähe von Heidelberg wegziehen und nicht getrennt von seiner Familie in eine andere Region wechseln möchte. Und nüchtern betrachtet gibt es dann nun mal (leider!) wenig Alternativen zu Mannheim. Negative Emotionen aufgrund des Wechsels zum Waldhof sind verständlich. Aber die teilweise heftigen Anfeindungen gegen Boyd werden dem Stürmer nicht gerecht, wenn man bedenkt, was er auf dem Platz und vor allem auch als Sprachrohr zwischen Kurve und Mannschaft neben dem Platz geleistet hat. Es gibt Faktoren wie die Familie, aber natürlich auch die Aussicht auf Einsatzzeiten, die bei solchen Entscheidungen eine Rolle spielen. Terrence Boyd hat sich in jeder Sekunde auf dem Platz mit Herzblut für den Erfolg des Vereins eingesetzt. Allein deshalb sollte man die Entscheidung des 32-Jährigen respektieren und ihm nach all seinen Verdiensten für den FCK danken und die Ehre erweisen, die er sich verdient hat.


    Mach's gut Zyklop!