ZitatAlles anzeigenFussball: Daniel Halfar mit Arminia Bielefeld am Montag auf dem Betzenberg
Von Horst Konzok
Bielefeld. Für Daniel Halfar ist das Auswärtsspiel irgendwie doch auch ein Heimspiel: Fast zehn Jahre trug der Offensivmann das Trikot des 1. FC Kaiserslautern, am Montag (20.15 Uhr) kehrt er mit Arminia Bielefeld zum Zweitliga-Top-Spiel zurück in die alte Heimat.
„Meine Eltern werden im Stadion sein, viele Freunde und Bekannte haben Karten", erzählt der 21-Jährige, der den FCK im August 2007 verlassen hat, mit den Arminen 2009 aus der Bundesliga abgestiegen ist.
Halfar, der Techniker, sieht sich nach schweren Jahren, immer neuen Verletzungen und Operationen, endlich fit. Topfit! „Alles bestens! Ich fühle mich körperlich pudelwohl", berichtet er. Halfar klingt gut: „Ich habe in der Stadt und in der Mannschaft richtig Fuß gefasst."
Bei Phönix Mannheim begann Klein-Daniel, im Bundesliga-Abstiegskampf 2005/2006 wurde er beim FCK zu einem der großen Hoffnungsträger. Er und sein Spezi Fabian Schönheim wurden in der Stadt wie Pop-Stars gefeiert - was nicht gut für die Entwicklung der Jungs war. Halfar, Schönheim, Florian Fromlowitz, Sebastian Reinert, Steffen Bohl und Marcel Ziemer wurden nach dem unglücklichen Abstieg 2006 als junge Wilde gerühmt. „Das ist die Zukunft des Vereins", erklärte Trainer Wolfgang Wolf die Burschen aus dem Talentschuppen für unverkäuflich. Von dem Sextett ist heute keiner mehr beim FCK.
Halfar ging ein Jahr nach dem Abstieg. Von Trainer Kjetil Rekdal unterschätzt, nicht fit, von Arminia umworben, drängte das Talent auf Abschied. Die damalige Führung roch die satte Ablöse. „Tafelsilber", lautete die Schlagzeile des RHEINPFALZ-Kommentars am 28. August 2007. Die These: „Der FCK sollte sein wertvolles Tafelsilber pflegen. Und nicht voreilig verscherbeln!"
Daniel Halfar galt einmal als kommender Bundesliga-Star. Und als Aspirant für die Nationalelf. Längst haben ihm Talente wie Marko Marin den Rang abgelaufen. „Darüber denke ich nicht nach und will es auch nicht tun. Man sieht ja an den Beispielen Robert Enke oder auch Sebastian Deisler, was passieren kann. Man kann an Problemen zerbrechen, wenn man sich zu sehr damit belastet", sagt der Techniker. „Es ist sicher nicht alles so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber das lag auch an den Verletzungen. Mein Motto war immer: Wenn ich hin falle, muss ich auch wieder aufstehen. Und ich bin wieder aufgestanden", betont Halfar. Er ist ja noch jung ...
Mit Arminia ist er gut in die Zweite Liga gestartet, das ausgerufene Ziel ist der Wiederaufstieg. „Nur die letzten zwei Spiele liefen nicht gut, das ist ja aber auch normal nach einer solchen Siegesserie", glaubt der 21-Jährige. Im Sommer 2010 läuft sein Vertrag aus. „Ich lasse das in Ruhe auf mich zukommen. Ich sehe aber auch keinen Grund, nicht zu verlängern", versichert Daniel Halfar.
Am Montag - die Reise in die Vergangenheit. „Ich freue mich riesig auf mein Kaiserslautern! Ich freue mich riesig, auf dem Betze zu spielen", verrät der trickreiche Profi, der als zweiter „Achter" neben Giovanni Federico agiert. „Ich hatte ja eine schön Zeit beim FCK, auch wenn es leider kein Happy-End gegeben hat", sagt Daniel Halfar. In der aktuellen FCK-Elf hat er nur Kontakt zu Tobias Sippel. Aber die Entwicklung des FCK imponiert ihm sehr: „Sie haben jetzt auch den Trainer, der zur Mannschaft und zum Verein passt."
Quelle : Die Rheinpfalz