ZitatAlles anzeigenKopf-an-Kopf-Rennen beim FCK um die Position auf dem rechten Flügel - Im Sturm ist Adam Nemec der Dauerbrenner
Von Oliver Sperk
Hohes Tempo, überraschende Pässe und leidenschaftlich geführte Duelle. Im gestrigen Trainingsspiel des Zweitliga-Spitzenreiters 1. FC Kaiserslautern vor dem Rückrundenstart morgen (13 Uhr) bei Greuther Fürth war zu sehen: Die von Fußball-Lehrern gerne geforderte „Spannung" ist im Kader der Roten Teufel zu spüren.
Einen spannenden Kampf um die Position auf der rechten Außenbahn liefern sich Ivo Ilicevic und Winter-Neuzugang Markus Steinhöfer. Beide zeigten gestern im rasanten Übungsspielchen aggressive Vorstöße und Zug zum Tor. „Ich wollte die Entscheidung nicht fällen", sagte Rechtsverteidiger Florian Dick zu der noch zu vergebenden Stelle vor ihm, „beide trainieren sehr gut, ich bin mal gespannt auf Samstag."
FCK-Trainer Marco Kurz bekundete später, er habe sich noch nicht entschieden, ob der in der Hinrunde gesetzte Ilicevic morgen in der Partie bei seinem Ex-Klub in der Startelf steht oder Steinhöfer. Kurz sagte: „Aber ich bin froh um diese Situation; deshalb stecke ich gerne in meiner Haut ..." Deutliche Signale, dass er sich nach langer Leidenszeit wieder reif fühlt für die Anfangsformation, sendet auch Angreifer Srdjan Lakic. Er rackert leidenschaftlich, wenn nötig auch mal mit einer Grätsche, für seine Chance. Den Trainer freut"s, der gewünschte Konkurrenzkampf, der jeden einzelnen Spieler besser machen soll, lebt. Lakics" Stürmerkollege Erik Jendrisek, am Mittwoch wegen seiner leichten Knieverletzung geschont, trainierte wie Martin Amedick gestern wieder mit der Mannschaft. „Ich bin auch hier froh, mehrere Optionen zu haben", betonte Coach Kurz mit Blick auf den Sturm.
Dass es für Lakic, der in der vergangenen Saison in 25 Spielen zwölfmal traf, so schwer ist, sich wieder in die Startelf zu kämpfen, liegt auch an den konstant guten Leistungen Adam Nemecs. Der athletische Stürmer, den der FCK kurz vor Saisonbeginn vom RC Genk in die Pfalz holte, spielt sehr mannschaftsdienlich, arbeitet viel nach hinten und hat zuletzt auch seine Trefferquote gesteigert. Der 24 Jahre alte Slowake bestritt alle 17 Hinrundenpartien von Beginn an und erzielte dabei fünf Tore - Platz zwei der internen Hitliste nach Jendrisek (sechs).
„Es ist gut, dass Srdjan Lakic wieder gesund ist, Konkurrenzkampf in einem Team ist immer hilfreich", betont Nemec ruhig, wie es seine Art ist. Besonderen Druck auf sich selbst dadurch verspürt der 1,90-Meter-Mann jedoch ebensowenig wie auf die jüngste Truppe der Liga, die sich morgen mit der zweitjüngsten misst. „Ich habe nicht das Ziel, eine bestimmte Anzahl von Toren zu erzielen. Ich will dem Team mit Toren und Vorlagen helfen, den ersten Platz zu verteidigen", sagt Nemec bescheiden unbescheiden. Vor den Fürthern, zurzeit Tabellen-15., aber warnt der große Blonde: „Eine gute Mannschaft mit vielen starken Offensivspielern. Sie haben nur 19 Punkte, aber eigentlich sind sie viel besser." Einer Sache ist sich Nemec sicher im bevorstehenden Aufstiegskampf für die gejagten Roten Teufel: „Die Gegner werden uns härter attackieren und noch enger decken als in der Hinrunde." Und das wohl schon morgen.
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.12
Datum: Freitag, den 15. Januar 2010
Seite: Nr.9