ZitatAlles anzeigenDer Vorsprung des 1. FC Kaiserslautern schmilzt. Durch das magere 0:0 gegen Rot Weiss Ahlen ist der FC St. Pauli bis auf einen Punkt herangekommen. Der Abstand des FCK zum FC Augsburg, Arminia Bielefeld und Fortuna Düsseldorf beträgt nur noch sechs Punkte. Zu diesem Trio aufschließen kann heute mit einem Sieg in Cottbus Trainer Milan Sasic mit dem MSV Duisburg.
„Ihr braucht euch um uns keine Sorgen zu machen." Des Trainers Wort zum Sonntag, am Samstag nach der Nullnummer gegen Schlusslicht Rot Weiss Ahlen gesprochen, war als Beruhigungspille für all die gedacht, die einen Absturz des Zweitliga-Tabellenführers befürchten.
Ein Punkt aus zwei Rückrundenspielen ist wenig, ein 0:0 gegen den Tabellenletzten dürftig. Fraglos: Der FCK, der das Abwehr-Bollwerk des Tabellenletzten mit Geduld zu knacken versuchte, versäumte vor der Pause, den Gast dauerhaft unter Druck zu setzen. Aber auch mit dem Powerplay und einer Salve von Eckbällen war Ahlen nicht zu bezwingen. Da wurde deutlich, dass es beim FCK im Angriff an einem adäquaten Ersatz für den wegen einer Beckenkamm-Prellung fehlenden Erik Jendrisek mangelt. So improvisierte Trainer Marco Kurz, indem der quirlige und dribbelstarke Sidney Sam zunächst als hängende Spitze statt wie sonst auf dem linken Flügel spielte. Dort blieb Danny Fuchs wirkungslos. „Er kann es besser", nahm der Coach den Routinier mit Hinweis auf fehlende Spielpraxis in Schutz.
Im Sturmzentrum betrieb Srdjan Lakic, für den gelbgesperrten Adam Nemec im Einsatz, als Alleinunterhalter einen enormen Aufwand. Dennoch. „Der letzte entscheidende Pass hat fast nie geklappt, es haben einfach die Tore gefehlt. Aber sie waren möglich", sagte Lakic, der nach monatelanger Verletzungspause erstmals seit dem 1. Mai 2009 wieder in einem Pflichtspiel in der Startelf stand. „Es ist doch klar, dass ihm der Rhythmus noch fehlt", betonte Marco Kurz, „aber ,Laki" hat jetzt mal wieder volle 90 Minuten in den Knochen. Das tut ihm gut."
„Wir haben nach dem schlechten Spiel in Fürth eine Reaktion gezeigt, hohen Aufwand betrieben, aber in vielen Aktionen mangelte es unseren Aktionen an der Genauigkeit", befand Mittelfeldmotor Pierre de Wit nach seinem nur halbwegs gelungenen Heimdebüt. Der 22-Jährige rackerte, spielte hoch engagiert, aber an der Passgenauigkeit haperte es. Und in der 74. Minute hätte de Wit nach toller Vorarbeit Ivo Ilicevics abziehen müssen, zauderte und verschluderte so eine riesengroße Einschussmöglichkeit. „Der Rückrundenstart war nicht so, wie er hätte sein können. Aber wir sind immer noch Tabellenerster. Es liegt nur an uns, und ich denke, dass wir stark genug sind, diese Phase zu überbrücken", meinte Srdjan Lakic, der ebenso wie Rodnei nach einer abgewehrten Ecke de Wits nur den Pfosten getroffen hatte (9. Minute).
Wie seine Kollegen hatte Ilicevic nach dem doppelten Pfostentreffer vor allem Mitte der ersten Hälfte große Probleme, gegen die dicht gestaffelte Rot-Weiss-Defensive seine Dynamik auszuspielen. „Es ist schwer, wenn so viele Leute nur hintendrin stehen", bekundete der 23-Jährige. Er erhielt nach überstandener Sprunggelenksverletzung den Vorzug vor Markus Steinhöfer, der nach seiner schwachen Leistung von Fürth die Bank drückte. Im zweiten Abschnitt wurde Ilicevic auf dem rechten Flügel stärker und sorgte wie sein engagierter Hintermann Florian Dick für Impulse im Vorwärtsgang. „Die Mannschaft wollte eine Reaktion zeigen, und das haben wir getan. Wir haben alles gegeben, aber uns hat das Quäntchen Glück gefehlt. Wenn der Ball statt zweimal an den Pfosten ins Tor geht, läuft alles ganz anders", meinte Ilicevic.
„Das Außergewöhnliche hat die Mannschaft doch in der Hinrunde geschafft, nämlich, ohne eine einzige Durststrecke durchzumarschieren, wann gibt es das schon?' Vereinschef Stefan Kuntz war zufrieden mit der Arbeitsweise der FCK-Elf, nur nicht mit dem Resultat. Dafür aber lobte der Boss das Krisenmanagment des Trainers: „hervorragend."
Statistik zum Spiel
FCK - Rot Weiss Ahlen
Chancen: 12:3
Ecken: 13:3
Schüsse: 20:4
Schüsse auf das Tor: 5:0
Schüsse neben das Tor: 10:2
Abgeblockte Schüsse: 5:2
Flanken: 56:13
Ballbesitz in %: 72:28
Gewonnene Zweikämpfe in %: 53:47
Gelungene Pässe in %: 85:51
Fouls: 11:22
Abseits: 2:3
Meiste Schüsse: Sam (4) - Jenner, N"Diaye (je 2)
Meiste Vorlagen: Bugera, de Wit (je 3) - Jenner, Pelzer (je 1)
Meiste Ballkontakte: Dick (137) - Gorschlüter, Pelzer (je 52)
Meiste Fouls: Dick, Fuchs (je 3) - Gorschlüter, Pelzer (je 4)
KONZOKH
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.20
Datum: Montag, den 25. Januar 2010
Seite: Nr.11
__________________