ZitatAlles anzeigenWas sind schon die Veltins-Arena in Gelsenkirchen oder der Signal Iduna Park in Dortmund oder das Bruchweg-Stadion in Mainz gegen unser Fritz-Walter-Stadion? Wer am Montagabend das Freudenfeuer erlebt hat, das die Fans der Roten Teufel im Spiel gegen die Sechziger „abgebrannt" haben, der kann nur zu einem Ergebnis kommen: Nichts!
Was die Mannen auf dem Rasen an Fußball-Erlebnis geboten haben und was die knapp 40.000 Zuschauer auf dem Betzenberg daraus zum Erlebnis Fußball gemacht haben, war klasse. Es war ein wunderbarer Doppelpass, der hier gespielt worden ist. Da war Musik drin, auf dem Feld und auf den Rängen.
Wer bisher noch nicht gewusst haben sollte, was der Begriff „ohrenbetäubend" bedeutet, spätestens nach dem von FCK-Torhüter Tobias Sippel gehaltenen Foulelfmeter wird er es nicht mehr vergessen. Der Jubel erreichte den Anschlag. Wir mussten uns auf der Pressetribüne ein bisschen die Ohren abdecken...
Und was ist die Euphorie bei den königsblauen Magath-Schützlingen auf Schalke, dem derzeitigen Tabellenführer in Liga eins, gegen die unbändige Freude bei den Spielern des 1. FC Kaiserslautern? Wieder nichts!
Der Spielerkreis, der sich seit geraumer Zeit nach jedem Spiel bildet, wie auch nach der Partie gegen die Löwen, ist nicht zu toppen. Er ist Ausdruck von Geschlossenheit, Stabilität, Miteinander, Mannschaftskultur. Nur zu gerne würde ich Mäuschen sein und lauschen, was Trainer Marco Kurz den Mannen so kurz nach Spielende Arm in Arm, Schulter an Schulter zu sagen hat. Die Ansprache ist Gruppendynamik pur! Gruppentherapeuten, schaut Euch das an!
In diesen Gruppenprozess passt auch ausgezeichnet die von-Spiel-zu-Spiel-Strategie, die der Trainer seit einiger Zeit vorlebt. Sie hält die Spannung, sie fördert die Motivation, sie verhindert ein Abheben. Das ist mit ein Baustein im derzeitigen FCK-Erfolg.
Hans-JoachimRedzimski
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.76