ZitatAlles anzeigenChristian Tiffert zum FCK - Bastian Schulz morgen gegen Union Berlin zurück im Kader
Der Vertrag steht - unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit: Christian Tiffert, 28 Jahre alter Mittelfeldspieler des MSV Duisburg, hat einen Drei-Jahres-Vertrag bei Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern unterschrieben.
„Beim FCK stimmt einfach das Gesamtpaket aus Verein, Stadion, Trainer, Mitspielern und Fans, so dass ich aus voller Überzeugung für die Erste und Zweite Liga zugesagt habe", begründet der seit drei Jahren bei den Duisburger „Zebras" beschäftigte Profi seinen „Streifenwechsel".
„Ein Achter, aber auch einer für die Außenbahn, dazu etwas routinierter als die meisten anderen unserer Spieler ", unterstreicht FCK-Chef Stefan Kuntz die Fähigkeiten und Vorzüge des in Halle/Saale geborenen, ablösefreien Neuzugangs.
Tiffert, 1,83 Meter groß, hat 161 Bundesligaspiele (mit neun Toren) absolviert und 54 Zweitliga-Einsätze (mit sieben Treffern) bestritten. Seine Stationen: Hallescher FC (bis Dezember 1997), Tennis-Borussia Berlin (1. Januar 1998 - 30. Juni 2000), VfB Stuttgart (1. Juli 2000 - 30. Juni 2006), RB Salzburg (2006/07), MSV Duisburg (seit 1. Juli 2007).
Geht es in Lautern nach Mannschaft und Trainer, dann kommt Tiffert zu einem Bundesligisten FCK. „Wir wollen unsere Position verteidigen", verkündet Alexander Bugera vor dem Heimspiel des Spitzenreiters morgen (13 Uhr) gegen Union Berlin. 36.000 Karten sind verkauft.
Cheftrainer Marco Kurz sieht das 1:2 von Oberhausen gut verarbeitet. „Die Mannschaft muss aber keine Wiedergutmachung leisten. Sie hat alle unsere Erwartungen weit übertroffen, da kann man ihr solch ein Spiel mal zugestehen. Natürlich hat es uns nicht gefallen, das haben wir auch klar angesprochen", sagt Kurz.
Er sieht durch die Gelb-Sperre von Mittelfeld-Rackerer Georges Mandjeck „eine vakante Position". Erst am Spieltag will sich der Coach auf die Ersatz-Lösung festlegen. Gestern probte erst Daniel Pavlovic in der Rolle des Nebenmanns von Jiri Bilek - und dann Bastian Schulz! Der Ex-Hannoveraner hatte sich am 5. Dezember beim Spiel in Rostock einen Kreuzbandanriss zugezogen, am Sonntag ein Comeback in der Regionalliga gegeben. „Bastian wird im Kader sein", kündigte Marco Kurz an. KONZOKH
Hintergrund: Nachwuchsarbeit als umfassende Mission
Der Saison-Endspurt naht, die Planungen für die nächste Runde laufen. Beim Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern geht es parallel zum Thema Neuverpflichtungen und zum Vertragspoker mit Torjäger Erik Jendrisek auch um die am 30. Juni endenden Kontrakte von Torwart Luis Robles (25) - die Gespräche laufen - und von Sascha Kotysch (21).
Der talentierte Abwehrspieler, der bislang 43 Zweitligapartien absolviert hat, wurde vor Jahresfrist und im vergangenen Herbst durch schwere Verletzungen zurückgeworfen. Derzeit spielt er wie Mathias Abel als Rekonvaleszent im Regionalliga-Team der Lauterer. Bei Kotysch seien zwei Varianten denkbar, sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz im RHEINPFALZ-Gespräch. Falls der dreimalige U20-Nationalspieler beim FCK bleiben wolle, könne man auch über ein Ausleihgeschäft nachdenken, um ihm Spielpraxis zu verschaffen. Möglicherweise entscheide sich Kotysch aber dafür, den FCK zu verlassen. Kuntz erachtet es als entscheidende Aufgabe, vielversprechende Nachwuchsspieler besser auf spätere Profi-Einsätze vorzubereiten. „Beim FCK haben viele Spieler aus dem Nachwuchsbereich in schwierigen Zeiten viel Verantwortung tragen müssen", sagte Kuntz, „vielleicht sind viele daran gescheitert." Der Vorstandsvorsitzende nannte die zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden gewechselten Fabian Schönheim, Marcel Ziemer, Steffen Bohl und Sebastian Reinert, aber auch Daniel Halfar, der in Bielefeld den Durchbruch nicht geschafft hat.
Im Sinne der langfristigen strategischen Entwicklung des Vereins will sich Kuntz in Zusammenarbeit mit seinem Trainer- und Betreuerteam der schwierigen Aufgabe stellen, Talenten den Übergang zwischen Jugend, U23 und Profibereich zu erleichtern. Dabei spiele auch die Persönlichkeitsbildung bei den jungen Sportlern eine wichtige Rolle. „Wir versuchen, verstärkt mit den Eltern von talentierten Spielern zu reden", sagte Kuntz. Dabei merke man, dass viele Talente in ihren Entscheidungen „ganz stark beeinflusst" würden, von den Eltern, aber auch von Beratern - schon im Alter von 15 oder 16 Jahren.
Dabei würde das jeweilige Leistungsvermögen der jungen Spieler nicht immer realistisch gesehen. „Das größte Verdienst meines Vaters war es, dass er sich fast nicht eingemischt hat", betonte Kuntz mit Blick auf seine eigene Profikarriere, „er hat mich realistisch durchs Leben gehen lassen, das fehlt mir heute bei einigen ein bisschen."
Während man zu seiner Profizeit bei Fahrten zu Auswärtsspielen im Mannschaftsbus diskutiert habe, welche Videokassette eingelegt werde, oder Karten gespielt habe, beschäftige sich heute jeder Spieler mit dem eigenen Laptop oder Handy. KONZOKH
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.82